Wie findet ihr Moonraker?

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2/10 - Sehr schlecht
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (1%)
3/10 - Schwach
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4/10 - Mässig
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5/10 - Durchschnittlich
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6/10 - Nicht übel
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7/10 - Recht Gut!
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8/10 - Gut!
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9/10 - Sehr gut!
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10/10 - Überragend!
Insgesamt abgegebene Stimmen: 20 (14%)
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

961
ProfessorDent hat geschrieben: 4. April 2020 21:00 Warum beispielsweise will Drax Bond schon so früh umbringen? So macht er sich doch nur verdächtig.
Das hat mich auch schon immer gestört. Ich würde sogar noch weiter gehen: Es ist schon sehr verwunderlich, dass Bond überhaupt gleich zu Beginn seiner Ermittlungen zum Hersteller des Moonraker-Shuttles geschickt wird.

Warum fängt er nicht in TSWLM an, auf der Werft nach Spuren zu suchen, die das U-Boot gebaut hat? Selbiges kann man sich auch in TND fragen. Und das ATAC in FYEO muss doch auch jemand gebaut haben. Die Idee finde ich schon ziemlich dämlich. Und das gilt auch für MR. Es gibt doch keine Hinweise, die auf Drax hindeuten. Außer, dass er die Shuttles gebaut hat. Hier scheint sich auch jemand daran zu stören:
https://www.dieseher.de/film_james-bond ... im_298.php (Beitrag 35, wenn ich mich nicht verzählt habe).

Wenn mein Auto gestohlen wurde, wo muss ich mich dann auf die Suche machen? Natürlich in Frankreich, denn da hat die PSA Group ihren Sitz. Die könne mir bestimmt weiterhelfen

EDIT: Ich sehe geradem die PSA Group gibt es in dieser Form gar nicht mehr, aber das macht ja auch keinen Unterschied.
https://de.wikipedia.org/wiki/Groupe_PSA


Und weil ich gerade an AVTAK gedacht habe: Mit Zorin ist das auch nicht vergleichbar. Er hat immerhin die Microchips gebaut, von denen die Russen Kopien haben und um die es auch geht. In MR geht es aber nicht um die Moonrakers als solches, sondern um ein ganz bestimmtes Exemplar.

Zwar steckt am Ende tatsächlich ausgerechnet Drax dahinter, das ändert aber nichts daran, dass schon die Idee, Bond gleich zu Beginn zu Drax zu schicken, etwas absurd ist. Ich meine, wenn mein Auto geklaut wird, fange ich doch auch nicht an, in der Zentrale der Herstellers zu suchen.

Mir fehlt die Ernsthaftigkeit am Ende übrigens auch. Da wird ohne Sinn und Verstand in jede Richtung mit Laserkanonen im All rumgeballert (schon schlimm genug!) und keiner scheint zu wissen, was er gerade tut und wer überhaupt der Feind ist. Aber beim 1979er-Publikum ist das sicherlich gut angekommen.
Zuletzt geändert von Henrik am 6. August 2023 06:46, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

962
Der Moonraker ist verschwunden und es gibt keine Spuren. Bond fängt folglich seine Ermittlungen in der Produktionsstätte an, das ist doch logisch. Wo hätte er denn sonst beginnen sollen?

Der Anschlag ist natürlich dämlich und auch das arrogante Verhalten von Drax. Anderseits hat Bond da längst Verdacht geschöpft, er kennt halt seine Pappenheimer. Mich hat das nie gestört.
#Marburg2025

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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

963
Henrik hat geschrieben: 5. April 2020 08:11
Zwar steckt am Ende tatsächlich ausgerechnet Drax dahinter, das ändert aber nichts daran, dass schon die Idee, Bond gleich zu Beginn zu Drax zu schicken, etwas absurd ist.
Obwohl mich das nicht wirklich stört, hätte ich auch statt Venedig ganz gerne eine Szene / Sequenz in Kanada bei der Absturzstelle gesehen (zB in Québec City oder Nova Scotia). Das dann vor LA/ Drax‘s Domizil. Und Venedig hätte man dann weglassen können, bzw. den wichtigen Storyinhalt auf Kanada / USA / Brasilien verteilen können.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

964
DonRedhorse hat geschrieben: 5. April 2020 09:40 Der Moonraker ist verschwunden und es gibt keine Spuren. Bond fängt folglich seine Ermittlungen in der Produktionsstätte an, das ist doch logisch. Wo hätte er denn sonst beginnen sollen?
Man hätte den Film ganz anders anfangen können. Wie Revoked schon schrieb, man hätte Bond auch zunächst zur Absturzsstelle schicken können.

Wie ich schon geschrieben habe, die Idee, Bond ausgerechnet zu Drax zu schicken, ist schon reichlich absurd. Es mag ja sein, dass es im Film keine anderen Spuren gibt (ist das überhaupt eine richtige "Spur"), das entschuldigt aber nicht dafür, dass man den Film überhaupt so dämlich aufgebaut hat. Es liegt doch bei den Autoren, eine vernünftige Story zu schreiben. Das hat hier nicht gut funktioniert.

Wie man es besser macht, zeigt TB, der auch ähnlich beginnt (Entführung eines Flugzeugs mit Atombomben statt eines Space Shuttles). Wer zur Besatzung gehört, ist bekannt, Bond kann aber bestätigen, dass einer, der angeblich an Bord war, getötet wurde; das bringt Bond zu Domino.

Okay, dass Bond ein Besatzungsmitglied zufällig vorher im Sanatorium tot aufgefunden hat, ist auch ein großer Zufall. Das ist aber nicht absurder als in anderen Filmen auch. In MR wirkt mir das zu gezwungen.

Und selbst wenn ich es toleriere, dass Bond sofort zu Drax geschickt wird, so sagt es mir trotzdem nicht zu, dass er am Ende auch der Böse ist. Er kann ruhig mit seinen Ermittlungen bei Drax beginnen. Aber Drax auch als den Hauptbösewicht? Das muss nicht sein. Etwas langweilig.

Das entführte Moonraker-Shuttle wird am Ende nur noch in einem Satz erwähnt. Auch etwas öde.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

965
Gut, man hätte das bestimmt geschickter lösen können. Aber das ist typisch in Bondfilmen, daher stört es mich nicht. Es gibt ja viele Beispiele, die genauso unsinnig sind: der Chip in AVTAK, der auf Zorin verweist, die Blutdiamanten in DAD, die mit Graves in Verbindung gebracht werden, die Munition in SF, die zu Patrice führt, der Schnipsel auf dem Mikrofilm auf Stromberg usw.
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

966
ProfessorDent hat geschrieben: 4. April 2020 21:36 Für mich ist die Weltraum-Episode Klamauk und der passt weder zu meinem Verständnis eines Bondfilms noch zum Rest von MR. Diese dämliche Bekehrung vom Beißer innerhalb weniger Sekunden und seine Affäre beispielsweise sind mir, wie die gesamte Weltraum-Episode, eine Spur zu überdreht, zu over-the-top und zu weit weg von einem halbwegs realistischen Spionagefilm.
Am schlimmsten finde ich in MR die "Weltraumschlacht" mit den wild umherfliegenden Astronauten. Mag ja sein, dass das damals im Kino jemanden beeindrucken konnte, aber zumindest aus heutiger Sicht wirken diese Szenen total lächerlich.

Anders ausgedrückt könnte man auch sagen, dieser Teil von MR ist extrem schlecht gealtert.

Andere Szenen wie die Jagd oder die Gasmasken-Sequenz in Venedig finde ich hingegen sehr gelungen und gehören zu den besten der ganzen Reihe.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

967
DonRedhorse hat geschrieben: 5. April 2020 15:11 Gut, man hätte das bestimmt geschickter lösen können. Aber das ist typisch in Bondfilmen, daher stört es mich nicht. Es gibt ja viele Beispiele, die genauso unsinnig sind: der Chip in AVTAK, der auf Zorin verweist, die Blutdiamanten in DAD, die mit Graves in Verbindung gebracht werden, die Munition in SF, die zu Patrice führt, der Schnipsel auf dem Mikrofilm auf Stromberg usw.
An AVTAK hatte ich auch schon gedacht.

In AVTAK will der Hersteller von Microchips Silicon Valley zerstören, um seine Konkurrenz auszuschalten. Das ist Grundsätzlich plausibel, wenn auch hoffentlich nicht die Regel. Es baut aber auf dem auf, was wir von Anfang an über Zorin wissen, weshalb Bond auch auf ihn angesetzt wurde (und damit meine ich nicht seine Doping-Betrügereien bei den Pferderennen)

In MR hingegen will der Hersteller von Weltraumfahrzeugen die Menschheit vernichten, um eine neue Superrasse zu züchten. Das ist nochmal ein ganz anderes Kaliber und passt letztendlich nicht so gut zu dem zusammen, was wir vorher gesehen haben. Keineswegs vergleichbar mit AVTAK.

Schon bevor ich deinen Beitrag gelesen hatte, ist mir allerdings TSWLM durch den Kopf gegangen und ich muss sagen, dass ich das ziemlich perfekt finde. Zuerst sucht Bond nur ein verschollenes U-Boot. Dafür muss er aber die Pläne des U-Boot-Ortungssystems aufspüren. Letztendlich erweist sich die Sache als sinnlos, aber dabei stößt er auf eine Spur, die ihn schließlich zu Stromberg führt, der die halb Menschheit vernichten will. Und hier schließt sich der Kreis. Es war Stromberg, der das verschollene U-Boot entführt hat. In TSWLM knüpft ein Handlungsstrang an den nächsten an.

Auch dauert es ein wenig, bis Bond aka Robert Sterling erstmalig auf den Bösewicht trifft.

In MR ist Bond hingegen die ganze Zeit an Drax dran. Das verschollene Moonraker-Shuttle, was Bond eigentlich aufspüren sollte, wird am Ende des Filmes nur noch in einem Satz erwähnt und spielt letztendlich keine Rolle mehr. In TSWLM hingegen spielen die entführten U-Boote noch am Ende eine zentrale Rolle.

Aber es ist schon erstaunlich, wie sehr zwei Werke desselben Regisseurs, nur zwei Jahre hintereinander, mit dem selben Hauptdarsteller und einer vergleichbaren Story einen so unterschiedlichen Eindruck hinterlassen können. Während TSWLM für mich ein klarer Fall für 10/10 Punkten ist, dümpelt MR irgendwo bei 4/10 rum.
Zuletzt geändert von Henrik am 6. April 2020 05:57, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

968
Stimmt, bei TSWLM ist das gut gelöst.

Ich sehe den Unterschied zwischen TSWLM und MR nicht (mehr) so extrem, aktuell 10 zu 8 Punkten. Aber MR ist längst nicht so elegant inszeniert wie TSWLM, der Flow fehlt etwas, obwohl auch gute Szenen vorhanden sind (eigentlich der komplette Anfang einschließlich bei Drax, der Kampf in Venedig und das Labor, Brasilien und Amazonas finde ich eher schwach, der Weltraum ist top (bis auf das Lasergeballer).
#Marburg2025

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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

970
Nachdem ich Moonraker als meinen Lieblings-Bond angegeben habe, möchte ich auch hier mal meine Sicht auf diesen Film schildern.

Natürlich ist Moonraker ziemlich abgespacet, er schwimmt auf der Weltraum-Welle, das Grundgerüst der Story wird aus tswlm wieder aufgewärmt und ist ziemlich unrealistisch.

Aber dagegen ist ja an sich alles nichts zu sagen. Realismus erwarte ich nicht in einem Bondfilm, deshalb habe ich auch kein Problem mit dem unsichtbaren Auto in DAD oder wenn bei seiner Flucht aus Blofelds HQ in SP Bond aus dem Handgelenk heraus den ganzen Laden über den Haufen schießt. Wenn ich Realismus will, schaue ich mir eine Doku an, das hier ist Bond, da geht sowas.

Die Story ist im Prinzip 1:1 aus TSWLM aufgewärmt. Ich finde sie aber in MR viel besser erzählt und umgesetzt. Auf die Locations gebe ich ja nicht so viel, aber bei MR sind sie schon ausgesprochen schön.

Damit zu den Stärken von MR.

1. Der Film ist nie langweilig. Es wechseln ständig urkomische mit ernsten Szenen. Das Tempo finde ich immer angemessen.

2. Ich finde Drax als Bösewicht 1000x besser als Stromberg. Wobei ich hier sagen muss, dass ich mich hier auf die englischsprachige Version beziehe. Ich finde die Dialoge mit Lonsdale großartig. "May I press you to a cucumber sandwich?" 😅 Oder die Weltraumansprache, wo Lonsdale selbst fast loslachen muss. Die hatten Spaß beim Dreh und das nimmt mich mit.

3. Darum mag ich auch die humorige Distanz zur eigenen Rolle bei Moore in MR. Das ist für mich Bond at its best und für mich sehr spaßig.

4. Gleichzeitig geht MR immer wieder auch sehr tief. Die Jagdszene etwa ist lustig, aber es ist eine ambivalente Lustigkeit. Für mich eine großartige Szene.

MR ist wie SP, bei dem die Tiefendimension mit dem Holzhammer kommt. Aber MR ist hier einfach nur schön: der Weg zu den Sternen über die Liebe, die selbst den schlimmsten Killer verwandeln kann. Ja, ist kitschig, aber so schön. Dazu ist MR ein Plädoyer für eine Welt, in der nicht alles perfekt ist. Wenn es zu den Sternen geht, dann fliegt ein Drax mit seiner Weltsicht, in der das Unvollkommene keinen Platz hat, raus. "Heartbroken, Mr. Drax", eine herrliche Ironie und ein großartiger Schurken-Abgang.

Wer hoch hinaus will, der muss runter, das ist ja schon fast Theologie. Und dann am Ende der Spruch "Take me around the world one more time", ich find's himmlisch.

5. Last but not least die Musik. Bei der Laser-Schlacht etwa, die von der Musik getragen wird. Ich liebe die Disco-Version im Abspann.

Ja, MR ist ein sehr spezieller Bond und es war richtig, danach mit FYEO (den ich auch ganz toll finde) erst einmal wieder einen sehr geerdeten Bond auf die Leinwand zu bringen. MR ist ja ein kurzentschlossener Bond und insofern ein besonderes Geschenk für das Franchise, das für mich auf alle Bondfilme ausstrahlt.

Für mich darum 10/10 und Platz 1 meiner Bond-Hitliste.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

974
Es ist ja nicht nur die Raumstation. Als der Haupttank abgeworfen wird, guckt Bond kurz auf das blinkende Licht. Nur für die 2 Sekunden musste eine Schalttafel entworfen und gebaut werden. Viele bekommen gar nicht mit welche Detailarbeit und Aufwand in solchen Szenen stecken. Die tollen Soundeffekte der Shuttles, Globen, Übergang in die Atmosphäre, Lasergeräusch Drax`s Shuttle, Explosionen.

Woher weiss Bond, dass Moonraker 5 einen Laser hat? Sieht er das durchs Fenster?
Woher kennt Holly den Code für den Laser?
Schwerkraft bei Verfolgung der Globen. Hollys Haare hängen runter.

Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"

975
Ich muss sagen, der Film hat sich in meinem Ansehen wieder deutlich verbessert, auch wenn er noch weit unten steht. Er hat mich kürzlich gut unterhalten. Ganz anders als DAF, der mich richtig gelangweilt hat.
Moonraker hat geschrieben: 4. Januar 2021 19:08 man höre den Tarzanschrei, der einfach nicht in einen Bond gehört
Hier weiss ich auch nicht so ganz, wie man das verstehen soll. Ist der Tarzanschrei nun ein Geräusch, das Bond im Sinne der Filmhandlung von sich geben soll (das wäre in der Tat Unfug), oder ist das als so eine Art Soundtrack zu verstehen, die nicht zur Filmhandlung dazugehört, so wie z.B. beim Autoüberschlag in TMWTGG (so habe ich das verstanden. Diese Auslegung lässt die Szene weniger absurd erscheinen, wenngleich im dem trotzdem nicht viel abgewinnen kann)?

Zum Haupttank in MR: Der Fällt ganz gerade nach unten, quasi von der Erde weg, in etwa so, als würde man das Ding von einem Flugzeug abwerfen, der durch die Schwerkraft auf die Erde fällt. Ich weiss jetzt nicht, wie das mit der Fliehkraft genau funktioniert. Ich finde diese Szene jedenfalls etwas weit hergeholt.