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Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. April 2020 15:37
von Maibaum
Einfach auf deutsch Ophüls. Er war ja Saarländer, und ich glaube auch mit deutsch aufgewachsen, bzw eventuell zweisprachig.
Das ü ist natürlich bei englischer oder französischer Schreibweise meist weggelassen worden, bzw nicht durch ein ue ersetzt worden.
Und Liebelei hat ein ähnliches Ende, soviel sei verraten.
Ich halte Madame De für seinen besten Film, und der ist auch in meiner Top 50
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. April 2020 15:55
von GoldenProjectile
Ja, aber formen das P und das H ein F wie z.B. in Philosophie oder bleibt es Op-hüls? Letzteres hört sich natürlicher an.
Wie gesagt, die Madame müsste ich noch mal sehen.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 11. April 2020 19:40
von Maibaum
Das wird wie F ausgesprochen. Max Ofüls
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 13. April 2020 15:46
von Maibaum
Chinatown (Polanski 1974) zum x-ten Mal.
Es ist schon fast unglaublich wie virtuos der Film ist. Und er wird besser und besser, und es halt ist einer dieser Kaltdenrückenrunterlauf Filme. Einer der besten Filme überhaupt. Wahnsinn ... 12/10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 13. April 2020 19:58
von GoldenProjectile
Chinatown war bei Erstsichtung eine 8, bei der Zweitsichtung eine 9. In dem Tempo muss ich ihn noch drei Mal sehen, dann kann ich dir wohl zustimmen...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. Mai 2020 23:51
von GoldenProjectile
Maibaum schuldet mir noch ein Rezensionsplagiat, also:
Trois Couleurs Rouge (Kiéslowski 1994) zum x-ten Mal.
Es ist schon fast unglaublich wie virtuos der Film ist. Und er wird besser und besser, und es halt ist einer dieser Kaltdenrückenrunterlauf Filme. Einer der fünf besten Filme überhaupt. Wahnsinn ... 12/10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 5. Mai 2020 18:26
von Maibaum
Ich dachte bei dir läuft so was den Rücken rauf ...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 5. Mai 2020 18:31
von GoldenProjectile
Wie kommst du darauf?
Aber bei diesem Meisterwerk ist natürlich alles möglich, das läuft in alle Richtungen gleichzeitig...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 9. Mai 2020 21:51
von MaxZorin74
Hat irgendjemand von euch (schon THE RHYTHYM-SEKTION (Zeit der Rache) mit Blake Lively gesehen? Ist ja in den USA megagefloppt.......aber hier will man es ja nun als VoD versuchen. Habe den Roman in der deutschen Übersetzung und mir gefällt das erste Stephanie Patrick-Abenteuer echt gut.
Würde mich nurmal interessieren wie so die Verfilmung lt. eurer Meinung geworden ist.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 11. Mai 2020 11:58
von GoldenProjectile
Otto e Mezzo (Fellini, 1963)
Nach vielen Jahren mal wieder gesehen, ich hatte ihn nach all der Zeit gar nicht mehr so genau auf dem Schirm. Fellini spielt elegant mit autobiographischen Zügen, Komödie, Selbstfindungsdrama und Traumsequenzen, und das alles in teils überwältigenden Schwarzweissbildern und mit teils überwältigenden Schauspielerinnen (Claudia Cardinale, sabber, hechel). Das ist so ein Film bei dem ich über einige Passagen hinweg dachte, in ein paar Jahren und mit ein paar weiteren Sichtungen könnte das einer meiner Lieblingsfilme sein, nur um dann in der nächsten Szene zu denken, ne das klappt nicht ganz. Trotzdem 8 Punkte, weil's insgesamt viel Spass macht in seiner verspielten, leichtfüssigen Art.
Um noch etwas gescheites loszuwerden: Was mir teilweise sehr aufgefallen ist, ist die merkwürdige Dissonanz zwischen Bild und Ton. Oft scheinen Stimmen, Gelächter, Ausrufe etc. gar nicht wirklich "aus dem Bild" zu kommen, nicht zuletzt weil fast nichts im gesamten Film lippensynchron ist (und ich rede von der italienischen Originalfassung). Vor allem in einigen der ruhigen, leisen Traumsequenzen scheint es dadurch manchmal mehr als würden Off-Erzähler die Szene nachspielen als wie ein "richtiger" Dialog, was den unwirklichen und entrückten Ton des Films noch verstärkt.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 11. Mai 2020 14:39
von Maibaum
GoldenProjectile hat geschrieben: 11. Mai 2020 11:58
Um noch etwas gescheites loszuwerden: Was mir teilweise sehr aufgefallen ist, ist die merkwürdige Dissonanz zwischen Bild und Ton. Oft scheinen Stimmen, Gelächter, Ausrufe etc. gar nicht wirklich "aus dem Bild" zu kommen, nicht zuletzt weil fast nichts im gesamten Film lippensynchron ist (und ich rede von der italienischen Originalfassung).
Da damals die meisten italienischen Filme komplett stumm gedreht und dann synchronisiert wurden, könnte das die Ursache sein. Sergio Corbucci hat gar mal behauptet er ließe die Darsteller am Set deswegen nur Zahlen aufsagen, das habe ich ihm allerdings nie geglaubt, da das auch sehr, sehr viele ganz praktische Nachteile hätte, aber bei Fellini könnte ich mir sogar das vorstellen ...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 11. Mai 2020 14:55
von GoldenProjectile
Bei Corbucci würde das aber sogar noch Sinn machen, weil das vermutlich eh ein sprachliches Wirrwarr war und wie bei vielen Italowestern in verschiedenen Sprachen nachsynchronisiert wurde.
Bei Fellini kann ich es mir eher als Stilmittel vorstellen, besonders für die Traum-/Erinnerungsszenen, weil eben die häufige Stille, also das Fehlen von Nebengeräuschen zusammen mit den sehr "externen" Stimmen diesen entrückten Charakter noch unterstreichen. Im normalen Dialog ist es aber gewöhnungsbedürftig, ich schaue ja immer Original und fehlende Lippensynchronität springt durchaus ins Auge bzw. Ohr.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 12. Mai 2020 11:52
von GoldenProjectile
The Mission (Roland Joffé, 1986)
Unterhaltsames Konglomerat aus Kolonialabenteuer, Glaubensdrama, Politthriller und Actionfilm, angesiedelt vor der grossartigen Kulisse des südamerikanischen Regenwaldes und bildgewaltig in Szene gesetzt. Die Regie lässt zwar gelegentlich noch Raum nach oben, aber das ist Jammern auf einem hohen Niveau weil die visuelle Gestaltung der Natur doch meistens sehr gelungen ist und das Geschehen nur hin und wieder etwas zu klein wirken lässt. Die Charaktere mitsamt ihren Eigenschaften, Motivationen und Entwicklungen sind einfach aber sehr effektvoll herausgearbeitet, vor allem der zum Jesuitenpriester gewandelte Sklavenjäger, und da hilft es, dass De Niro durchaus noch auf dem Zenit seines Könnens agiert.
Wertung: 8 / 10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 12. Mai 2020 13:21
von photographer
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@GoldenProjectile
Bei Roland Joffés THE MISSION (1986) hatte ich gestern noch darüber nachgedacht ob ich diesen in der Befragung als "Besten Film, der vor 1900 spielt", wähle.
Erwähnenswert ist sicherlich auch die Verpflichtung von Robert Bolt am Drehbuch, der schon einen gewichten Anteil bei mehreren monumentalen Epen David Leans hatte. Liam Neeson agiert in einer Nebenrolle als Jesuitenpriester und ist noch weit entfernt von seinem großen Durchbruch.
Jahrelang gab es in der Bundesrepublik nur eine geschnittene Fassung auf DVD, wobei größtenteils verschiedene Massaker-Szenen an den indigenen Bevölkerung herausgenommen gewesen sind. Ich bin mir nicht ganz sicher ob diese ursprünglich kürzere Variante damals so in den bundesdeutschen Kinos auch gelaufen ist.
Besonders hervorzuheben ist meines Erachtens der Soundtrack des Films, den Ennio Morricone beigesteuert hat, wobei das Thema GABRIEL'S OBOE zu den ganz großen Highlights zählt. Bei zahlreichen seiner aufgeführten Konzerte stellt seine Komposition zu THE MISSION den Abschluss dar, wobei das chorale ON EARTH AS IT IS IN HEAVEN besonders spektral in Erinnerung bleibt.
Kleine Anekdote am Rande:
Bei einer Rundreise durch Brasilien Anfang der Neunziger hatte ich auch die Möglichkeit die berühmten Iguazú-Wasserfälle, die in dem Film eine gewichtige Rolle spielen, zu besuchen. Auf der brasilianischen Seite befindet sich der umwerfende Panoramablick, während man auf der argentinischen Seite des Parks durch die Anlage wandern kann. Entsprechend amüsant war es, dort als erstes am Kioskeingang mit der Filmmusik aus THE MISSION begrüßt zu werden.
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Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 15. Mai 2020 00:31
von GoldenProjectile
Paris Can Wait (Coppola 2016)
Nicht Francis, nicht Sofia, sondern die Frau Gemahlin, die sich nach einigen Dokumentarfilmen auch mal im Spielfilm-Regiestuhl versuchte. Ein Roadmovie-RomCom-Geplänkel mit Arnaud Viard und Diane Lane in Frankreich, das sich in grossen Teilen als verfilmter kulinarischer Reiseführer präsentiert. Gediegene Einwegkost, die im letzten Drittel plötzlich überraschend an Charme gewinnt und mich dann doch ganz zufrieden zurückgelassen hat. Eleanor Coppolas Inszenierung zeugt von gewissem visuellem Talent, das erzähltechnisch teils noch etwas ungelenk eingesetzt wurde.
Wertung: 6 / 10