Dienstag, als Quante bei ZDF ausgestrahlt wurde, habe ich mal wieder reingeschaut und kurz vor Schluss, also nach einer knappen Stunde, ausgeschaltet.
In letzter Zeit hatte ich hier im Forum den Eindruck einer erhöhten Eigenständigkeit des Films anstelle von Abhängigkeit vom Vorgänger gewonnen. Dem war diesmal nicht so. Der Film setzt genau da an, wo CR endet: Bond hat Mr. White in seinen Kofferraum gestopft und flieht mit ihm. Dank dem Forum wusste ich, dass es zwei Verfolger sind, mit dem Wissen konnte man der Verfolgungsjagd auch folgen – eine Verfolgungsjagd, bei der man nicht weiß, wer wen warum verfolgt – ein absolutes No-go.
Eine wichtige Rolle bekommen auch wieder Figuren aus dem Vorgänger. Vesper wird immer wieder erwähnt und wichtige Bezüge hergestellt. Und später taucht wie aus dem Nichts ein freundlicher alter Mann auf, dessen Beziehung zu Bond ohne CR absolut unverständlich bleibt.
Dass Greene der Bösewicht des Films sein soll, trägt zur Eigenständigkeit bei. Aber insgesamt gefällt es mir nicht, dass in einem James Bond-Film der Bösewicht eine Hafengarage zur Arbeit benutzt und in Hawaiihemd und legerer Kleidung am Hafengelände spazierend Verhandlungen führt. Mein aktuelles Lieblingszitat diesbezüglich, von Silva (!):
Was ist nur aus dem alten 007 geworden?
Denn Bond trägt jetzt auch keine Anzüge mehr bei der Arbeit, sondern T-Shirt und Jeans à la Bourne. Wenigstens hat man wieder ein Dummchen à la Goodnight, in Form von Miss Fields. Sie soll Bond abholen – mit Handschellen – und was tut sie? Sie steigt mit ihm in die Kiste.
Hinzu kommt das, wie nenne ich es bloß, Moonraker-Syndrom: Die Handlung besteht aus Fetzen, die bloß von Action zu Action führen sollen. Verfolgungsjagd im Prolog als: Action! Dann das Gespräch mit White, als Vorbereitung für die nächste Verfolgung – Action! (Leider konnte ich in meiner Woche in Siena nicht das tolle Pferderennen sehen

.) Dann geht Bond ins Hotel (ich hoffe, ich vergaß nichts?) – Action! Dann steigt er in Camilles Auto – Action! Sie gehen zum Hafen – Action! Etc. etc.

Camilles Rachestory, die an B-Actionfilme der 90er oder Nebenhandlungen von Cobra 11-Folgen erinnert, schwache Dialoge und technokonzerthafte Kameraführung runden das Ergebnis ab.
Zur aktuellen Diskussion kann ich nichts sagen, da ich gerade noch:
Meine Freunde nennen mich Dominique. - Da bin ich mir sicher... Dominique!
gesehen habe.