901
Pans Labyrinth
Fantasydrama, Spanien/USA/Mexiko 2006, FSK: ab 16
mit Ivana Baquero, Maribel Verdú

Die 12-jährige Ofelia fühlt sich von der Welt missverstanden und möchte ihr, und vor allem ihrem bedrohlichen Stiefvater, entfliehen. Da kommt ein Pan, der behauptet sie sei die Prinzessin eines unterirdischen Reiches, gerade recht ...

Guillermo del Toro gehört eindeutig nicht zu meinen Lieblingsregisseuren. Schon die Hellboyfilme fand ich richtig schlecht. Doch auch Pans Labyrinth konnte mich, trotz der überwältigenden Kritiken und den vielen Nominierungen und Auszeichnungen, nicht wirklich überzeugen.
Den Hauptgrund dafür bildet die wiedereinmal nicht vorhandene Spannung. Der Film verlässt sich zu sehr auf seine (nebenbei bemerkt großartigen) Bilder und die düstere bedrohliche Atmosphäre und plätschert deshalb nur so vor sich hin. Ein strafferes Erzähltempo hätte ihm gut getan.
Ein anderer schuldlos ist. eEs liegt einfach daran, dass die Figur schlecht geschrieben wurde. Man hätte eine intelligente, sympatische und auf keinen Fall so naive Hauptperson wählen sollen.
Die dritte Schwäche ist das Ende.
Spoiler
Meiner Meinung nach hätte man ein offenes Ende stehen und den Film dort enden lassen sollen, wo Ofelia in das unterirdische Reich eintritt und dann in den Armen von Mercedes stirbt. So hätte der Zuschauer darüber nachdenken können, ob sich Ofelia den Eintritt in das unterirdische Reich nur in den letzten Sekunden ihres Lebens vorgestellt hat, oder ob sie es wirklich schaffte. Stattdessen zerstört der Erzähler, der die Gewissheit ihres Erfolges verkündet, diesen Mythos.
Dennoch hat der Film auch Stärken, welche ich nicht ausführlich beschreiben werde, da sie in fast jeder Kritik breit dargelegt werden, wie z.B. die packende Rahmenstory, die starken Akteure, die schön düstere, geheimnisvolle und schaurige Atmosphäre, die tollen Animationen und das starke Make Up (Oscar zurecht gewonnen!).
- Sehenswert auf jeden Fall, aber nicht der Superfilm, als der Pans Labyrinth oft bezeichnet wird!

6/10 Punkte


Ladykillers
Thrillerkomödie, USA 2004, FSK: ab 12
mit Tom Hanks, Irma P. Hall

Um den Tresorraum des New Orleans Riverboat Casinos auszuräumen, quartiert sich Professor Goldthwait Higginson Dorr bei der alten, kämpferisch frommen Witwe Munson als Zimmermieter ein. Sein Plan ist es, mit seinen vier Kumpanen einen Tunnel vom Keller aus zum Casino zu graben. Damit die alte Dame keinen Verdacht schöpft, gibt sich die Bande als Kammerorchester aus, das im Keller übt ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ladykillers_(2004))

Ein weiterer Geniestreich der Coenbrüder, der Ähnlichkeiten zu Burn After Reading aufweist - Die skurrilen, zum Glück vollkommen überzeichneten Charaktere sorgen für so viele Lacher, wie es platte Sprüche aus anderen Filmen nie schaffen würden. Dazu noch die elegante Erzählweise und die tollen Darsteller. Vor allem Tom Hanks und Irma P. Hall sind eine Wucht. Wären da nicht einige kleine Längen, würde ich Ladykillers als einen der besten Filme aller Zeiten bezeichnen!

8/10 Punkte


Duell - Enemy at the Gates
Actiondrama, USA/GB/Irland/Deutschland/Polen 2001, FSK: ab 16
mit Jude Law, Ed Harris

Stalingrad, im Winter 1942/43: Die deutsche 6. Armee unter Generaloberst Paulus hat fast ganz Stalingrad eingenommen. Um die Stadt zu verteidigen werden tausende Sowjetbürger zu den Waffen gerufen, um gegen die deutsche Wehrmacht zu kämpfen, darunter auch der junge Schäfer Wassili Saizew. Nach einem geschickten Manöver, in dem Wassili durch kluges taktisches Vorgehen und seine starken Fähigkeiten am Gewehr mehrere Deutsche getötet hat, wird er zum Scharfschützen befördert und durch die Propaganda des Politkommissars Danilow zum Kriegshelden hochstilisiert. Als immer mehr deutsche Offiziere und Soldaten dem sowjetischen Präzisionsschützen und seinen Mitkämpfern zum Opfer fallen, wird der hochdekorierte Major König nach Stalingrad entsandt, um Saizew zu töten ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Duell_%E2% ... _the_Gates)

Ein schwieriges Thema, das mit packenden Bildern und knallharten Actionsequenzen stark aufgearbeitet wurde. Duell - Enemy at the Gates schafft den Spagat zwischen Geschichtsfilm und einem starken Unterhaltungsfilm. Dabei spielen die eben erwähnten Bilder und Actionsequenzen eine genauso wichtige Rolle wie die Spannung, welche nahezu den kompletten Film durchhält, die bedrohliche Atmosphäre und die gut besetzten Darsteller. Zwar muss sich Jude Law am Anfang etwas in die rolle hineinfinden, wird im Verlauf des Films aber immer besser. Ed Harris spielt, wie ich finde, oscarreif. Die von vielen Kritikern bemängelten Fehler im Vergleich zur Wirklichkeit kann ich verschmerzen. Ich will einfach gut unterhalten werden. Wenn ich etwas geschichtlich wertvolles und informatives sehen will, schau ich eine Dokumentation oder lese ein Buch. Von einem Unterhaltungsfilm erwarte ich dagegen nur, dass er die richtige Atmosphäre rüberbingt und nicht versucht Personen oder Taten in ein falsches Licht zu stellen. Und bei diesen Aspekten gibt es bei Duell - Enemy at the Gates nichts zu mäckern.

9/10 Punkte

VJ007

902
Notorious - Berüchtigt
Alfred Hitchcock 1946

FBI Agent Cary Grant appelliert im Dienste des Vaterlands an das Schuldgefühl der einfach bezaubernden Ingrid Bergman, deren Vater, ein aktiver Nazi-Sympathisant, sein Land verraten hat. Dummerweise verlieben sie sich Halsüberkopf und ihm gefällt es gar nicht, als sie einen ominösen Nazi-Ring in Rio durchs Einheiraten infiltrieren soll...


Der Nazi-Ring-in-Südamerika ist fast schon ein Subplot - im Vordergrund steht mehr die Beziehung zwischen den einfach ausgezeichnet spielenden Grant und der Bergman. Grant meistert seinen Charakter der im Konflikt mit seiner Pflicht und seinen wahren Gefühlen steht. Hier ist das Drehbuch ausgezeichnet. Selten habe ich eine so gute und komplexe Charakterzeichnung gesehen, die wirklich von keinen geringeren Größen als Grant und Bergman verkörpert werden hätte können, die die inneren Gefühle, unbewussten Wünsche und Ungesagtes ihrer Figuren großartig durch perfekte Mimik herüberbringen. Das ist Schauspielern!
Die Story ist absolut klischeefrei und weiß an den richtigen Stellen Spannung aufzubauen, die schließlich in einem überraschenden, aber befriedigenden Höhepunkt gipfelt - sehr innovativ.
Allerdings fielen mir ein paar sehr merkwürdig geschnittene Szenen auf. Kamera-Setups von wenigen Sekunden, die zum wiederholten Male ein nur in eine Einfahrt fahrendes Auto zeigen, oder irgendeine Umgebung ohne relevanten Inhalt und mir nicht erschließenden Absichten. Vielleicht wollte man die Welt etwas ausbreiten. Keinen Schimmer. Hätte man jedenfalls auch anders zeigen können. Dennoch nicht dramatisch, Hitch entschädigt alles mit ein paar tollen Kameraeinstellungen und -fahrten.

8 von 10 Punkten hat der Film sich allemal verdient.



PS:
Achtung: Es gibt eine geschnittene und zensierte Fassung von unseren Vorangegangenen, die sich immer noch nicht mit ihrer Vergangenheit konfrontieren konnten. Die Nazis werden zu Drogenschmugglern und die Dialoge sollen dadurch wohl sinnfrei und minderwertiger geworden sein, mal abgesehen von einem immensen Schaden den die Story dadurch davontrug. Erst in den 70ern synchronisierte der ZDF den Film neu wie so viele damals und die DVD mit dieser Version heißt wie von mir anfangs aufgeführter Titel. Jedoch ist selbst diese noch nicht die richtige Version. Es noch einen nicht ganz unwichtigen Aspekt der Story, der wohl nur den Franzosen gewährt bleibt.

903
Todeszug nach Yuma
Ich hab den Film jetzt zum zweiten mal gesehen und er bekommt jetzt seine Kritik.

Gangster Ben Wade wird nach einem Postkutschenraub festgenommen. Eine Eskorte soll Wade zum Bahnhof nach Contention bringen. Dort fährt um 3 Uhr 10 der Zug ins Gefängnis nach Yuma. um zu beweisen das er kein Versager ist lässt sich Farmer Dan Evans auf einen gefährlichen Deal ein: Für 200$ will er mit einer Handvoll Männern Wade nach Contention bringen. Doch Wades fanatische Bande ist ihnen dicht auf den Fersen.

Da sag noch mal einer heute werden keine tollen Western mehr gedreht. Der Film bringt neuen Wind ins Genre und kann mühelos zu den Sternstunden gezählt werden. Die Action ist top und in bester Western manier. Die Charaktere sind interessant und auch Christian Bale weiß zu überzeugen. Crowe ist wie gewoht grandios und der Rest des Ensembles braucht sich auch nicht zu verstecken. Der Shootout am Schluss ist genial genauso wie der ganze Film. Das ist Kino.

absolut verdiente 9/10 Punkten

Reine Nervensache 2
Mafiaboss Vitti hat Angst im Gefängnis umgebracht zu werden. Er lässt sich von seinem Psychater herausholen und die Wortgefechte zwischen beiden fangen erneut an.

Wie schon der Vorgänger überzeugt Reine Nervensache 2 auf der ganzen Linie. Robert DeNiro ist genial und die Diealoge sind es ebenso. Die Mafiaparodie ist erneut gut gelungen und langeweile kommt gar nicht erst auf.
Kurz und knapp:

Sie......Siiieeee......sind gut 8/10 Punkten

Die Glorreichen Sieben
Nun da ich den Film gestern zum wiederholten Male gesehen habe bekommt er auch eine Kritik.

Ein mexikanisches Dorf wird regelmäßig vom Banditen Calvera und seiner bande überfallen. Sie bitten Revolverheld Chris um Hilfe. Der sucht sich sechs Mitstreiter und sagt den Banditen den Kampf an.

Hier stimmt alles!!! Die Schauspieler sind absolut top...besonders Steve McQueen, die Story ist packend umgesetzt, die Schießereien sind toll inziniert, die musik ist genial und es kommt eine Athmospähre auf die man kaum beschreiben kann. Ganz großes das ich jedem weiterempfehlen kann.

9,5/10 Punkten
Einzig der Charakter des Chicko ist ausbaufähig und teilweise ungünstig geschrieben.
Bild

904
Ich stimme in Sachen "Notorious" absolut zu. Besser hätte ich es nicht ausdrücken kann.
Ich mag das Ende auch sehr.
7 1/2 von 10

Caro
"And here lies my dilemma: The streets of heaven are too crowded with angels. We know their names." Tom Hanks

905
@ 007 james bond

hast du ihn endlich gesehen? wie und wo??

ich finde der film überzeugt vor allem durch die grandiose party szene mit der sehr schön aufgebauten spannungs-szene im weinkeller und dem ende. grant ist hier total untypisch besetzt. umso typischer sind hitchcock elemente wie die autoritäte muttter. mutig finde ich, wie hitchcock hier schon einen eigentlich charmanten und liebenswürdigen charakter als bösewicht zeit, der im grunde viel positiver gezeichnet wird als grants charakter.

im übrigen halte ich auch die neue synchro für den tiefpunkt des films.
"It's been a long time - and finally, here we are"

906
danielcc hat geschrieben: hast du ihn endlich gesehen? wie und wo??

ich finde der film überzeugt vor allem durch die grandiose party szene mit der sehr schön aufgebauten spannungs-szene im weinkeller und dem ende.
Natürlich nicht im Kino und mit meinem neuen Kinoartigen Spielzeug 8)


Jetzt wo du es sagst. Dieses Partyszenario ist wohl die Mutter dieser immer wieder kopierten Art von Szenarien. Auch ist sie gut platziert, am Ende des zweiten Akts mit einem wirklich spannenden Akthöhepunkt im Weinkeller, den das Ende glücklicherweise noch gerade so übertreffen kann.
danielcc hat geschrieben:mutig finde ich, wie hitchcock hier schon einen eigentlich charmanten und liebenswürdigen charakter als bösewicht zeit, der im grunde viel positiver gezeichnet wird als grants charakter.
Naja, Grants Charakter ist gefühlskalt - nach Außen hin. Das ist aber das beste am Charakter und Grant schafft es dem Publikum den Inneren Konflikt zu zeigen, das er eigentlich genau das Gegenteil von dem meint, was er sagt, oder tut, was er will.

Das mit dem Bösewicht ist aber wirklich interessant. Aber hier trügt der Schein auch. Sein wahres Wesen lernen wir ja kennen, wenn er Bergman langsam vergiften will. Deshalb vergeht jede Sympathie, wie ich finde, aber die Empathie bleibt in der Tat. Die Mutter scheint großen Einfluss auf seinen Willen zu haben, ohne das es ihm bewusst ist.

907
es ist doch die mutter die ihn zwingt sie zu vergiften! in wahrheit liebt er sie mehr als grant es tut. das ist genial von hitchcock, wie die szene in psycho, wo norman bates das auto versenken will und man sich dabei ertappt, wie man mit dem bösewicht mitfiebert...

grants charakter in notorious hat auch was von craigs bond. eigentlich kann man diesen typen nicht mögen, da er kalt, skrupelos und nur auf seine mission fixiert ist...
"It's been a long time - and finally, here we are"

908
Ob sie ihn dazu zwingt... ich hatte es so in Erinnerung, das sie ihm das eingeredet hat als er verzweifelt war. Immerhin macht er später ja auch keine Anstalten. Er denkt doch nur an sich, will nicht von seinen "Freunden" getötet werden. Für mich reicht das schon für einen antagonistischen Charakter. Allerdings ein empathischer und sogar fast sympathischer, das stimmt.

Na, da scheiden sich unsere Geister.
Grants Gefühlsexplosion am Ende war nicht vorgetäuscht. Die ganze Zeit schimmerte es schon leicht durch.

909
Getaway
Sam Peckinpah 1972


Steve McQueen und Ali McGraw als Gangsterpaar nach einem unglücklichen Banküberfall auf der Flucht vor dem Staat und einer Bande, die Macki im Gegenzug zu dem Überfall aus dem Knast holten...


Wirklich nette Idee. In vier Akte unterteilt, erhöht sich die Spannung von Höhepunkt zu Höhepunkt mit Atempausen dazwischen, so wie es halt im Buche steht. Eine Wucht ist dabei das ziemlich blutige Finale, eine gut geschriebene Schießerei in einem Hotel.
Etwas verwirrend finde ich Anfangs die Beziehung zwischen Macki und McGraw, nachdem letztere mit einem Schießeisen merkwürdig reagiert. Die Auflösung einer Vereinbarung ihrerseits mit einem anderen Charakter wird irgendwie nicht wirklich deutlich rübergebracht. Ich konnte nur spekulieren.
Der Cast ist gut und Macki ist es sowieso. Mit 42 ist der gute aber irgendwie alt geworden. :wink: Aber er darf nochmal einen wirklich interessanten Charakter spielen.
Etwas enttäuscht wurde ich allerdings von der Regie, die sehr verschwenderisch mit Parallelmontagen umgeht und diese oft eher unpassend positioniert. Zum Beispiel im Finale. Die meisten sind völlig überflüssig, wenn einfach nur auf Personen geschaltet wird, ohne jeglichen Übergang, Verbindung. Was interessiert die Reaktion von irgendwelchen Figuren im Hotel mit 3 Sekunden Screentime die einfach nur....gucken. Oder das plötzlich für 2 Sekunden zu einem gelöschten Auto geschaltet wird, welches 1 Minute vorher an einem anderen Schauplatz in Brand geriet.
Am besten funktionieren diese Montagen noch zu Beginn des Filmes, eingesetzt für Rückblenden und einer Vorblende (tolle Idee).


7.5 von 10 Punkten für eine gute Story und die sonst gute Regie trotz hin und her geswitche.

910
Ich kann deiner Kritik zu Getaway nur zustimmen. Die Schießerei am Schluss ist klasse. Die Story an sich auch. McQueen und McGraw spielen beide gut. Aber das ganze hat seine deutlichen Längen. Am Anfang wartet man ewig das endlich was passiert. Die Paralellmontagen sind überflüssig und der Film an sich zu lang. Alles kommt eher schleppend in Fahrt.

Sam Peckipah konnte auch in Getaway nicht wiederstehen kinder über den grausamen Ort des geschehens spazieren zu lassen.

7/10 Punkten
Bild

911
Verurteilt zum Tode durch den Strang
Christian Delage 2006

Montage von restaurierten Aufnahmen des Nürnberger Prozesses gegen die Nazi-Oberhäupter Göring, Heß usw. die damals unter der Leitung von Regielegende John Ford gemacht wurden. Delage bleibt kühl und sachlich und betont wie schleppend der Prozess voranging. Allerdings waren - wie ich fand - zu wenige Statements von den Angeklagten und ihren dutzenden Anwälten zu sehen. Verblüffend ist wie Göring versucht die Kläger mit ihren eigenen Mitteln zu verwirren. Jedes nicht originalgetreu übersetzte Wort - auch wenn es ein Synonym ist - des Beweismaterials, das erst während den Verhandlungen von Englisch auf Deutsch übersetzt wurde, prangerte er an.
Das Urteil war für 10 der Angeklagten "Tod durch den Strang", bei 7 "lebenslängliche Gefängnisstrafe", für 2 "20 jährige Gefängnisstrafen" und weiteren 2 "Nicht Schuldig".
Skandalös und beschämend, das wir die inhaftierten Nazi-Verbrecher alle wieder rausgeholt haben.

Punktevergabe entfällt. So etwas kann ich nicht bewerten.

913
Keine halben Sachen 1
Thrilerkomödie, USA 2000, FSK: ab 16
mit Bruce Willis, Matthew Perry

Der in einem Vorort von Montreal lebende Zahnarzt Nicholas „Oz“ Oseransky wird von seiner Ehefrau Sophie und seiner Schwiegermutter gehasst und sein Schwiegervater hat ihm einen Schuldenberg aufgehalst. Seine einzige Freundin ist seine Rezeptionistin Jill, die ihn dazu drängt, seine Frau zu verlassen. Eines Tages bekommt er seinen neuen Nachbarn und findet heraus, dass es sich bei ihm um den Mafia-Auftragsmörder Jimmy „Die Tulpe“ Tudeski handelt. Tudeski sucht Schutz in der Anonymität der Vorstadt nachdem er gegen die mächtige Gogolak-Familie, ein Teil der Chicagoer Mafia, aussagte. Die beiden freunden sich an, doch Oz' Frau drängt ihn dazu, nach Chicago zu fahren und dort Tudeskis Aufenthaltsort an Janni Gogolak zu verraten. Mit der Belohnung könnten sie ihre Schulden bezahlen ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Keine_halben_Sachen)

Diese Komödie weiß vor allem durch lustige Anspielungen auf Jimmys Killerdasein zu überzeugen. Die beiden Hauptdarsteller spielen ihren Rollen entsprechend, können aber selbstverständlich keine Glanzleistungen vollbringen. Besonders überzeugend agiert Amanda Peet,
Spoiler
als leicht gestörte Killerin.
Insgesammt ist die Story akzeptabel, auch wenn sie keine Bäume ausreist. Auch die Actionszenen sind solide. Die einzige wirkliche Schwäche des Films ist, dass er es nicht schafft wirklich Spannung aufzubauen und über weite Strecken vor sich hinplätschert. Dennoch gute Unterhaltung!

7/10 Punkte


Keine halben Sachen 2 - Jetzt erst recht!

Thrillerkomödie, USA 2004, FSK: ab 12
mit Bruce Willis, Matthew Perry

Cynthia, die Ehefrau von Nicholas Oseransky und Ex-Frau von Jimmy Tudeski, wird schwanger. Sie wird von den ungarischen Gangstern um Lazlo Gogolack entführt, weil dieser hofft, Tudeski finden und als Mörder seines Sohnes Janni töten zu können. Oz reist nach Mexiko, wo Tudeski sich versteckt und bittet ihn um Hilfe, jedoch gefällt sich Jimmy inzwischen als biederer Hausmann, wohingegen seine Frau Jill weiterhin in der Profikiller- Szene Karriere machen will. Schließlich willigt Jimmy doch ein, Oz zu helfen ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Keine_halben_Sachen_2)

Dieses Sequel kann definitiv nicht mit dem ersten Teil mithalten. Bruce Willis ist zwar als "Hausfrau" herrlich anzusehen, aber ansonsten ist Humor Mangelware. Des Weiteren bleibt der Villain eher blass und wirkt irgendwie etwas deplaziert. So, wie auch die ganze Story. Viel zu viele unnötige Wendungen, bei denen man Logik vergeblich sucht. Die Auflösung des ganzen ist dann einach nur dämlich und peinlich. Jedoch sind die Actionszenen solide inszeniert und die Darsteller verrichten ihre Arbeit wieder souverän. Trotzdem bitte nicht noch eine Fortsetzung ...

5/10 Punkte


Auf der Flucht
Actionthriller, USA 1993, FSK ab 12/16
mit Harrison Ford, Tommy Lee Jones

Dr. Richard Kimble feiert Erfolge als Arzt, bis er des Mordes an seiner Frau angeklagt und zum Tode verurteilt wird. Auf der Fahrt ins Gefängnis, wo er mittels Giftspritze hingerichtet werden soll, verunglückt der Gefängnisbus und Kimble kann, nachdem er noch ein Menschenleben gerettet hat, fliehen. Von nun an befindet sich Kimble auf der Flucht, verfolgt vom ehrgeizigen Marshal Samuel Gerard, der ihn mit allen Mitteln wieder hinter Gitter bringen will ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Auf_der_Flucht_(1993))

Dieser Film, der auf einer Fernsehserie beruht, wurde mehrmals für den Oscar nominiert, u.a. als bester Film. Und das hat er sich durchaus verdient. Der gut konstruierte Plot, ein genialer Tommy Lee Jones (Oscar und Golden Globe als bester Nebendarsteller gewonnen) als ehrgeiziger, intelligenter, erbarmungsloser aber innerlich zerrissener Marshal Gerard und die starken Actionszenen tragen die an einigen Stellen zu wenig abwechslungsreiche Inszenierung. Auch ist es etwas verwunderlich, dass Dr. Kimble jede Verletzung zu kennen scheint und alles behandeln kann. Der Film erhielt noch eine Fortsetzung, Auf der Jagd, die an Auf der Flucht aber nicht herankam.

7/10 Punkte

VJ007

915
I, Robot
SciFiThriller, USA/Deutschland 2004, FSK: ab 12
mit Will Smith, Bridget Moynahan

Die Entwicklerfirma „U.S. Robotics“, deren Chef der reichste Mann auf Erden ist, steht kurz davor, den ganz neuen Robot-Typ NS-5 auf den Markt zu bringen. Da wird der Chefentwickler von U.S. Robotics, Dr. Alfred Lanning, tot aufgefunden. Der Polizist Del Spooner (Will Smith), ein erklärter Gegner der Robot-Technologie, wird mit der Untersuchung betraut. Jedermann stellt sich gegen Spooner, als er daran zweifelt, dass Lannings Tod ein Selbstmord war und die Robots dafür verantwortlich macht ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/I,_Robot_(Film))

Die Grundidee gibt genug für einen gesellschaftskritischen, tiefsinnigen, aber trotzdem spannenden Film her. Das Ergebnis ist zwar nicht ganz so gut, aber kann sich trotzdem sehen lassen. I, Robot ist sehr gut besetzt und besticht vor allem durch seine coole Optik, welche auch die makellosen Actionszenen und Effekte miteinschließt. Ein Schwachpunkt sind die Charaktere: Del ist der klassische Held,
Spoiler
der als einziger Recht hat,
und Susan ist die hübsche Frau,
Spoiler
die ihm hilft.
Das kennen wir so schon aus vielen Filmen. Sonderlich tiefsinnig ist der also Film nicht, allerdings auch kein 08/15 - Mainstreamkino, sondern ein unterhaltsamer, spannender, cooler SciFiThriller mit Kritik in Ansätzen.

8/10 Punkte


Crank 1
Action, USA 2006, FSK: keine Jugendfreigabe
mit Jason Statham, Amy Smart

Der Auftragskiller Chev Chelios (Jason Statham) wacht sichtlich benommen durch das Geräusch eines klingelnden Telefons auf. Auf seiner Suche nach dem Telefon entdeckt er eine DVD mit der Aufschrift „Fuck You“. Durch Abspielen der DVD erfährt er, dass er von seinem Widersacher Ricky Verona in seiner eigenen Wohnung niedergeschlagen und anschließend vergiftet wurde ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Crank_(Film))

Eigentlich habe ich 90 Minuten Ballereien und Schlägereien nonstop erwartet. Aber präsentiert wurde mir ein Film, in dem 30 Minuten gelabert wird, 30 Minuten Auto gefahren wird und nur 30 Minuten etwas passiert. Neben dem Gelaber und durch-die Stadt-gefahre nervte mich zudem noch diese Google Earth Einstellungen (wozu?) und besonders die Kameraführung, die so bilig daher kommt, dass sie sämtliche Actionszenen in ihrer Wirkung dämpft. Crank will so unbedingt Kult sein, dass es schon an die Nerven geht. Jedoch nach 45 Minuten wurde der Film immer besser, es kam mal Spannung auf, die Action wurde besser und die Kameraführung etwas erträglicher, sodass ich beim Abspann zumindest mäßig zufrieden war und mir noch den zweiten Teil anschaute.

5/10 Punkte


Crank 2 - High Voltage
Action, USA 2009, FSK: keine Jugendfreigabe
mit Jason Statham, Amy Smart

Chev überlebt den Aufprall, wird allerdings kurz danach entführt. Bei einer Operation entfernen ihm Ärzte sein Herz und setzen dafür ein elektrisches ein. Doch Chey Chelios kann das nicht aufhalten ...

Brutaler, abwechslungsreicher, actionreicher und "sexier" präsentiert sich der Nachfolger des ungemein erfogreichen ersten Teils. Er ist sogar richtig geil!!! High Voltage fängt bei 100 % an und hält diese 100 % fast bis zum Ende durch. Die Kameraführung ist wesentlich weniger hysterisch, sodass die genialen Actionszenen perfekt zur Geltung kommen. Der Film ist zudem noch sehr spannend, hat einen Höhepunkt nach dem anderen und man fiebert bis zum Schluss mit. Und noch etwas unterscheidet ihn von seinem Vorgänger: Die Gags zünden. Die Darsteller vollbringen keine Meisterleistungen, was aber auch gar nicht nötig ist: Statham ist cool und Smart ist sexy. Einzige Tiefpunkte im Film sind der Kampf in der Hochspannungsanlage (was zum Teufel soll der Scheiß mit den Figuren?) und der brennende Chev (da sind die Effekte so billig, dss man schreien möchte).

9/10 Punkte

VJ007