Fantasydrama, Spanien/USA/Mexiko 2006, FSK: ab 16
mit Ivana Baquero, Maribel Verdú
Die 12-jährige Ofelia fühlt sich von der Welt missverstanden und möchte ihr, und vor allem ihrem bedrohlichen Stiefvater, entfliehen. Da kommt ein Pan, der behauptet sie sei die Prinzessin eines unterirdischen Reiches, gerade recht ...
Guillermo del Toro gehört eindeutig nicht zu meinen Lieblingsregisseuren. Schon die Hellboyfilme fand ich richtig schlecht. Doch auch Pans Labyrinth konnte mich, trotz der überwältigenden Kritiken und den vielen Nominierungen und Auszeichnungen, nicht wirklich überzeugen.
Den Hauptgrund dafür bildet die wiedereinmal nicht vorhandene Spannung. Der Film verlässt sich zu sehr auf seine (nebenbei bemerkt großartigen) Bilder und die düstere bedrohliche Atmosphäre und plätschert deshalb nur so vor sich hin. Ein strafferes Erzähltempo hätte ihm gut getan.
Ein anderer schuldlos ist. eEs liegt einfach daran, dass die Figur schlecht geschrieben wurde. Man hätte eine intelligente, sympatische und auf keinen Fall so naive Hauptperson wählen sollen.
Die dritte Schwäche ist das Ende.
Spoiler
Meiner Meinung nach hätte man ein offenes Ende stehen und den Film dort enden lassen sollen, wo Ofelia in das unterirdische Reich eintritt und dann in den Armen von Mercedes stirbt. So hätte der Zuschauer darüber nachdenken können, ob sich Ofelia den Eintritt in das unterirdische Reich nur in den letzten Sekunden ihres Lebens vorgestellt hat, oder ob sie es wirklich schaffte. Stattdessen zerstört der Erzähler, der die Gewissheit ihres Erfolges verkündet, diesen Mythos.
- Sehenswert auf jeden Fall, aber nicht der Superfilm, als der Pans Labyrinth oft bezeichnet wird!
6/10 Punkte
Ladykillers
Thrillerkomödie, USA 2004, FSK: ab 12
mit Tom Hanks, Irma P. Hall
Um den Tresorraum des New Orleans Riverboat Casinos auszuräumen, quartiert sich Professor Goldthwait Higginson Dorr bei der alten, kämpferisch frommen Witwe Munson als Zimmermieter ein. Sein Plan ist es, mit seinen vier Kumpanen einen Tunnel vom Keller aus zum Casino zu graben. Damit die alte Dame keinen Verdacht schöpft, gibt sich die Bande als Kammerorchester aus, das im Keller übt ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ladykillers_(2004))
Ein weiterer Geniestreich der Coenbrüder, der Ähnlichkeiten zu Burn After Reading aufweist - Die skurrilen, zum Glück vollkommen überzeichneten Charaktere sorgen für so viele Lacher, wie es platte Sprüche aus anderen Filmen nie schaffen würden. Dazu noch die elegante Erzählweise und die tollen Darsteller. Vor allem Tom Hanks und Irma P. Hall sind eine Wucht. Wären da nicht einige kleine Längen, würde ich Ladykillers als einen der besten Filme aller Zeiten bezeichnen!
8/10 Punkte
Duell - Enemy at the Gates
Actiondrama, USA/GB/Irland/Deutschland/Polen 2001, FSK: ab 16
mit Jude Law, Ed Harris
Stalingrad, im Winter 1942/43: Die deutsche 6. Armee unter Generaloberst Paulus hat fast ganz Stalingrad eingenommen. Um die Stadt zu verteidigen werden tausende Sowjetbürger zu den Waffen gerufen, um gegen die deutsche Wehrmacht zu kämpfen, darunter auch der junge Schäfer Wassili Saizew. Nach einem geschickten Manöver, in dem Wassili durch kluges taktisches Vorgehen und seine starken Fähigkeiten am Gewehr mehrere Deutsche getötet hat, wird er zum Scharfschützen befördert und durch die Propaganda des Politkommissars Danilow zum Kriegshelden hochstilisiert. Als immer mehr deutsche Offiziere und Soldaten dem sowjetischen Präzisionsschützen und seinen Mitkämpfern zum Opfer fallen, wird der hochdekorierte Major König nach Stalingrad entsandt, um Saizew zu töten ... (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Duell_%E2% ... _the_Gates)
Ein schwieriges Thema, das mit packenden Bildern und knallharten Actionsequenzen stark aufgearbeitet wurde. Duell - Enemy at the Gates schafft den Spagat zwischen Geschichtsfilm und einem starken Unterhaltungsfilm. Dabei spielen die eben erwähnten Bilder und Actionsequenzen eine genauso wichtige Rolle wie die Spannung, welche nahezu den kompletten Film durchhält, die bedrohliche Atmosphäre und die gut besetzten Darsteller. Zwar muss sich Jude Law am Anfang etwas in die rolle hineinfinden, wird im Verlauf des Films aber immer besser. Ed Harris spielt, wie ich finde, oscarreif. Die von vielen Kritikern bemängelten Fehler im Vergleich zur Wirklichkeit kann ich verschmerzen. Ich will einfach gut unterhalten werden. Wenn ich etwas geschichtlich wertvolles und informatives sehen will, schau ich eine Dokumentation oder lese ein Buch. Von einem Unterhaltungsfilm erwarte ich dagegen nur, dass er die richtige Atmosphäre rüberbingt und nicht versucht Personen oder Taten in ein falsches Licht zu stellen. Und bei diesen Aspekten gibt es bei Duell - Enemy at the Gates nichts zu mäckern.
9/10 Punkte
VJ007