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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 13:05
von Casino Hille
Henrik hat geschrieben: 5. April 2023 19:57 Sagt er ihren Namen? (in der Pool-Szne mit Tiffany?)
Ja. "Die arme Penny muss auf der Suche nach dir da reingestolpert sein."

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 19:38
von Saunders
Casino Hille hat geschrieben: 5. April 2023 10:32 Da ich mir ja manchmal (vollkommen unberechtigt) anhören durfte, ich würde die Craig-Bondfilme mit anderem Maß messen als die alten Bonds, hier mal die sieben dümmsten Logikfehler in DAF:

Platz 7: Mr. Wint & Mr. Kidd sind offensichtlich angeheuert worden, um sich in die Schmuggelkette einzureihen und jedes Mitglied der Kette umzubringen, damit alle Spuren bis zu Blofeld verwischt werden. Deswegen erfinden sie in Südafrika beim Zahnarzt und beim Helikopterpiloten eine Notlüge und geben sich in Gegenwart von Shady Tree als begeisterte Besucher der Comedyshow aus. Doch merkwürdigerweise unterhält sich die liebe Mrs. Whistler mit ihnen, als würde sie die beiden gut kennen. Der Dialog scheint sogar darauf zu verweisen, dass Wint & Kidd häufiger bei ihr vorbekommen, um Diamanten abzuholen. Das passt nicht zum Rest des Films.

Platz 6: In den Szenen in Südafrika und bei Shady Tree werden Mr. Wint & Mr. Kidd als Killer etabliert, die ihre Opfer schnell und effizient töten. Den armen Shady Tree richten sie in wenigen Sekunden hin. Aber bei Bond haben sie gleich zweimal offenbar alle Zeit der Welt. Nicht nur wird der gute 007 von ihnen nur bewusstlos geschlagen in den Sarg bei Slumbers gelegt (Warum ihn nicht töten und dann die Leiche auf diese Art und Weise verschwinden lassen?), sondern auch beim nächsten Mal lernen sie nicht dazu, sondern legen einen erneut bewusstlosen Bond in ein Rohr, damit es unterirdisch verbaut wird. Es ist ohnehin ein Wunder, dass das beinahe funktioniert.

Platz 5: Q baut für Bond das Gerät, mit dem dieser ebenfalls seine Stimme bei Telefonanrufen manipulieren kann. Sie verwenden es, damit Bond mit der Stimme von Bert Saxby seine Nemesis anrufen und in Erfahrung bringen kann, wo sich Williard White befindet. Blofeld befiehlt Saxby (also in Wahrheit Bond) dabei, White zu töten. Bond fährt daraufhin zu White und rettet ihn aus den Fängen von Bambi und Klopfer. Daraufhin erscheint aber dennoch Bert Saxby vor Ort und versucht per Gewehr, White zu töten. Er dürfte aber gar nicht da sein, schließlich ist der Mordauftrag nie zu ihm durchgedrungen, sondern wurde Bond gegenüber mitgeteilt.

Platz 4: Hier im Forum ist die Szene durch den Drag-Blofeld verschrien. Blofeld, als Frau verkleidet, entkommt aus dem White-Gebäude. Dabei wird von Tiffany Case aber seine weiße Mieze erkannt, also verfolgt sie den Superschurken. Da gibt es nur ein Problem: Zu dem Zeitpunkt ist Bond noch gar nicht wieder auf Tiffany getroffen, seit er von Blofelds Involvement erfahren hat. Woher also weiß Tiffany nach wem sie Ausschau halten soll? Und noch schlimmer: Selbst wenn Tiffany von Q oder anderen Agenten den Namen Blofeld mitbekommen hätte: Woher weiß eine normale Schmugglerin, dass man Blofeld an seiner weißen Katze erkennt? Leider nicht wirklich logisch.

Platz 3: Bond schleust sich als Peter Franks in die Organisation ein. Zu diesem Zweck wird der echte Franks gefangengenommen, damit Bond sich an seiner statt mit Tiffany Case treffen kann. Um auf Nummer sicher zu gehen, bekommt Bond falsche Fingerabdrücke aufgesetzt. Die Täuschung funktioniert: Tatsächlich nimmt Case heimlich Bond die Fingerabdrücke ab und vergleicht diese mit einer Fotokopie von Franks Fingerabdrücken. Klingt alles schön und logisch. Aber hat Case wirklich nur ein Bild von Franks Fingerabdrücken, aber keines von seinem Gesicht? Kennen sich die Schmuggler untereinander denn gar nicht? Alles sehr diffus.

Platz 2: Mr. Wint & Mr. Kidd schlagen Bond bei Slumbers bewusstlos und legen ihn in den Sarg, um ihn zu verbrennen. Kurz vorm drohenden Tod wird er von Mr. Slumbers und Shady Tree befreit, da Bond ihnen falsche Diamanten geliefert hat. Er fordert daraufhin im Gegenzug die echten Moneten. An dieser Szene stimmt so gut wie gar nichts: Woher wussten Slumbers und Tree, dass sich Bond in dem Sarg befindet, wenn sie doch mit Mr. Wint & Mr. Kidd nichts zu schaffen haben? Warum widersprechen sie nicht, als Bond sie auf das Falschgeld verweist, wenn dieses doch offensichtlich von Mr. Wint & Mr. Kidd platziert wurde? Da haben die Autoren wohl den Überblick verloren.

Platz 1: Der Klassiker, der sich tatsächlich erklären lässt – aber nur durch eine rausgeschnittene Szene im Bonusmaterial des Films. Wie ist die arme Plenty O'Toole ausgerechnet im Haus (bzw. Pool) von Tiffany Case ums Leben gekommen? Bond sagt in einem Satz knapp, dass Plenty wohl nach Tiffany gesucht haben muss. Bloß: Warum? Sie kennt Tiffany doch gar nicht. So wie es jetzt im Film ist, ist diese Szene vollkommen absurd. Die Erklärung: Ursprünglich sollten wir sehen, wie Plenty nach ihrem Wasserbomben-Rauswurf zurück in Bonds Hotelzimmer schleicht, Tiffany und ihn beim Stelldichein beobachtet und sich aus Tiffanys Handtasche deren Adresse besorgt.
Donnerwetter. Danke für die "Fleißarbeit". Sämtliche Logikfehler sind mir nicht aufgefallen. Sehr gut ausgearbeitet.

Lediglich "Platz 3" hatte ich immer so zu erklären versucht, dass Schmuggler vielleicht regelmäßig und spontan Ihre Identität, sprich ihr Aussehen ändern müssen. Haarfarbe, Haarlänge, Bartwuchs, Brille, usw. Auch eine plastische Gesichtsveränderung à la Blofeld ist denkbar. Da ist eine Identifizierung über den Fingerabdruck durchaus sinnvoll und in der Schmuggler-Szene gängig. Das weiß auch der MI6 der Bond präventiv mit den kleinen Fingerkuppen-Folien bestückt hat.
In Dover sieht man Franks's (frisch gefälschten ?) Reisepass samt Passbild mit seinem aktuellen Konterfei. Dieses Bild hätte man Tiffany vorab übermitteln können, hat man aber offenbar nicht ...
Okay, alles weit hergeholt ;-)

Der für mich größte Lapsus ist und bleibt jedoch die Fahrt mit dem Mustang durch die enge Gasse in Vegas. Zu Beginn auf den rechten Rädern. Später dann auch den linken. Wurde das hier schon mal diskutiert ? Warum und Wieso ?

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 20:56
von GoldenProjectile
Saunders hat geschrieben: 6. April 2023 19:38 Der für mich größte Lapsus ist und bleibt jedoch die Fahrt mit dem Mustang durch die enge Gasse in Vegas. Zu Beginn auf den rechten Rädern. Später dann auch den linken. Wurde das hier schon mal diskutiert ? Warum und Wieso ?
Da haben das Stuntteam irgendwie geschlampt, und nachdem sie ihren blöden Fehler bemerkt haben, und es nicht mehr möglich bzw. zu aufwändig war, die Stuntszene zu wiederholen, wurde in den Studio-Inserts von Bond und Tiffany am Steuer dieser alberne Effekt eingefügt, der es so aussehen lassen soll als ob Bond mitten in der Gasse irgendwie auf die anderen Räder wechselt.

4.06 - 4.09

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 21:08
von Patrice
Casino Hille hat geschrieben: 5. April 2023 10:32 Da ich mir ja manchmal (vollkommen unberechtigt) anhören durfte, ich würde die Craig-Bondfilme mit anderem Maß messen als die alten Bonds, hier mal die sieben dümmsten Logikfehler in DAF…
Erst NTTD madig schreiben und jetzt noch DAF? Was kommt als Nächstes? TWINE?
😜
GoldenProjectile hat geschrieben: 6. April 2023 20:56
Saunders hat geschrieben: 6. April 2023 19:38 Der für mich größte Lapsus ist und bleibt jedoch die Fahrt mit dem Mustang durch die enge Gasse in Vegas. Zu Beginn auf den rechten Rädern. Später dann auch den linken. Wurde das hier schon mal diskutiert ? Warum und Wieso ?
Da haben das Stuntteam irgendwie geschlampt…
Ja, aber auch nein. Die Szene, in der der Mustang in die Gasse fährt wurde in Pinewood von Broccoli gedreht (vollständiger Setbau und existiert so nicht in Realität). Die Szene, in der der Mustang aus der Gasse herausfährt wurde von Hamilton in Las Vegas gedreht. Die Absprache zwischen beiden war dabei offensichtlich suboptimal. Den Fehler hat man erst beim Schnitt bemerkt und nachträglich den vom Mod der Herzen bereits angesprochenen Effekt eingefügt. Dazu gibts eine recht ausführliche Erklärung seitens Hamilton im Bonusmaterial. Dabei erwähnt er auch, dass das Publikum bei der Prämiere darüber gekichert hat.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 21:35
von Berni
AnatolGogol hat geschrieben: 5. April 2023 06:58 Nanu, entwickelt sich DAF am Ende hier gerade zum heimlichen Foren-Favoriten? :D
Mit Sicherheit nicht, allein die Verfolgsjagdten sind sowas von öde und uninspiriert. Eigentlich braucht Bond ja gar nichts machen, die Gegner zerstören sich alle gegenseitig, Regisseur Guy Hamilton fand dass wohl witzig... :lol:

Mein Highlight ist ja immer noch die Sache mit Willard Whyte, warum lässt sich der überhaupt 6 Jahre freiwillig einsperren :lol: :lol:

Und warum lässt man eigentlich Blofeld entkommen, da ruft Bond erstmal mit Saxbys Stimme bei Blofeld an, anstatt einfach das Penthouse zu stürmen, aber nein man lässt Blofeld einfach rausspazieren, ganz unauffällig mit Katze

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 22:12
von GoldenProjectile
Patrice hat geschrieben: 6. April 2023 21:08 Ja, aber auch nein. Die Szene, in der der Mustang in die Gasse fährt wurde in Pinewood von Broccoli gedreht (vollständiger Setbau und existiert so nicht in Realität). Die Szene, in der der Mustang aus der Gasse herausfährt wurde von Hamilton in Las Vegas gedreht.
Danke für die Korrektur. Ich hab beim Schreiben zwar schon schwer vermutet, dass hier zwei verschiedene Units am Werk waren, habe mich aber nie besonders mit den Hintergründen des Films befasst oder Making-of-Anekdoten wie diese vertieft angeschaut. Denn entgegen Anatols hoffnungsvollen Vermutungen...
AnatolGogol hat geschrieben: 5. April 2023 06:58 Nanu, entwickelt sich DAF am Ende hier gerade zum heimlichen Foren-Favoriten? :D
...ist DAF halt immer noch scheisse. :mrgreen:

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 22:14
von Henrik
Was die Sache mit Whyte angeht: Hier im Forum wurde mal geschrieben, dass er tatsächlich mehrere Jahre nicht das Penthouse verlassen hat und man ihn deshalb ganz unauffällig verschwinden lassen konnte, ohne dass es jemandem auffällt. Er war ja auch die letzten Jahre schon von der Bildfläche verschwunden (so die Gerüchte, wie uns Felix (?) sagt).

So hat es mir jemand aus dem Forum erklärt. Ich habe die Szene aber auch immer so verstanden, dass er seit mehreren Jahren von Blofeld in seiner Villa gefangen gehalten wird , deshalb aus der Öffentlichkeit verschwunden ist und sich deshalb das Gerücht verbreitet, er habe sein Penthouse mehrere Jahre nicht verlassen.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 6. April 2023 23:09
von Saunders
Patrice hat geschrieben: 6. April 2023 21:08
Casino Hille hat geschrieben: 5. April 2023 10:32 Da ich mir ja manchmal (vollkommen unberechtigt) anhören durfte, ich würde die Craig-Bondfilme mit anderem Maß messen als die alten Bonds, hier mal die sieben dümmsten Logikfehler in DAF…
Erst NTTD madig schreiben und jetzt noch DAF? Was kommt als Nächstes? TWINE?
😜
GoldenProjectile hat geschrieben: 6. April 2023 20:56
Saunders hat geschrieben: 6. April 2023 19:38 Der für mich größte Lapsus ist und bleibt jedoch die Fahrt mit dem Mustang durch die enge Gasse in Vegas. Zu Beginn auf den rechten Rädern. Später dann auch den linken. Wurde das hier schon mal diskutiert ? Warum und Wieso ?
Da haben das Stuntteam irgendwie geschlampt…
Ja, aber auch nein. Die Szene, in der der Mustang in die Gasse fährt wurde in Pinewood von Broccoli gedreht (vollständiger Setbau und existiert so nicht in Realität). Die Szene, in der der Mustang aus der Gasse herausfährt wurde von Hamilton in Las Vegas gedreht. Die Absprache zwischen beiden war dabei offensichtlich suboptimal. Den Fehler hat man erst beim Schnitt bemerkt und nachträglich den vom Mod der Herzen bereits angesprochenen Effekt eingefügt. Dazu gibts eine recht ausführliche Erklärung seitens Hamilton im Bonusmaterial. Dabei erwähnt er auch, dass das Publikum bei der Prämiere darüber gekichert hat.
Danke, das ist mir neu.
Mir ist eben noch eine Erklärung eingefallen, wonach man mehrere Varianten des Herausfahrens produziert haben soll. Bei der Szene mit der korrekten Schräglage hatte es jedoch zu viele Gaffer im nahen Hintergrund gegeben. So hatte man sich dann für den Rehearsal-Take entschieden.
Konnte ich ohnehin nie wirklich glauben.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 7. April 2023 07:21
von AnatolGogol
Henrik hat geschrieben: 6. April 2023 22:14 Was die Sache mit Whyte angeht: Hier im Forum wurde mal geschrieben, dass er tatsächlich mehrere Jahre nicht das Penthouse verlassen hat und man ihn deshalb ganz unauffällig verschwinden lassen konnte, ohne dass es jemandem auffällt. Er war ja auch die letzten Jahre schon von der Bildfläche verschwunden (so die Gerüchte, wie uns Felix (?) sagt).

So hat es mir jemand aus dem Forum erklärt. Ich habe die Szene aber auch immer so verstanden, dass er seit mehreren Jahren in seiner Villa gefangen gehalten wird , deshalb aus der Öffentlichkeit verschwunden ist und sich deshalb das Gerücht verbreitet, er habe sein Penthouse mehrere Jahre nicht verlassen.
Willard Whyte = Howard Hughes
https://de.wikipedia.org/wiki/Howard_Hughes
Genau wie die echte Vorlage Hughes, der ebenfalls jahrelang komplett isoliert und außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung lebte, ist wohl auch WW ein exzentrischer Kauz, der sich bereits vor Blofelds Eingriff in sein Leben hinsichtlich öffentlichen Auftritten und privaten Treffen extrem rar gemacht hat und isoliert in seinem Penthouse lebte. Entsprechend unauffällig war dann sein tatsächliches Verschwinden, zumal gedeckt von seiner rechten Hand, Bert Saxby.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 7. April 2023 08:45
von Henrik
Die Anspielung ist mir bekannt. Das würde allerdings meinem (früheren) Verständnis von der Szene nicht widersprechen. Blofels sperrt Whyte über Jahre in seiner Villa ein, weshalb sich das Gerücht verbreitet, er habe sich (wie Howard Hughes) freiwillig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 11. Juni 2023 08:07
von Henrik
Henrik hat geschrieben: 22. Juni 2022 15:05 Eine Frage zur letzten Szene des Filmes. Handels es sich um dieses Schiff, wie in den Kommentaren behauptet wird? (SS Canberra)
Ich habe gestern im Abspann genau darauf geachtet. Was das Thema Schifffahrtsunternehmen o.ä. angeht, werden "The Dover Harbour Board" und "P&O Lines". Die Canberra war in P&O-Schiff. Google wirft zu dem Thema auch einige Ergebnisse raus. Ich denke mal, das stimmt.

Was den Film angeht: Ich müsste ihn zuletzt so lange nicht gesehen haben wie keinen anderen Bondfilm (vielleicht mit Ausnahme der CR-Parodie, bei dem Nelson-CR bin ich mir nicht ganz sicher). Ich bin gestern möglichst vorurteilsfrei an den Film herangegangen. Zu Beginn finde ich den Film wirklich nicht übel und ich würde auch sagen, besser als in meiner Erinnerung. Je länger der Film dauert, desto mehr baut er jedoch ab und etwa nach einer Stunde stellt sich dann bei mir das Gefühl ein "wie lange geht der Film eigentlich noch?". Vielleicht hat er mich etwas besser als zuletzt unterhalten, da meine letzte Sichtung nun schon eine Ewigkeit zurückliegt. Es bleibt beim letzten Platz.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 19. September 2023 22:16
von Patrice
Auf die Gefahr hin mit diesem Post hate auf mich zu ziehen muss ich gestehen, dass ich DAF inzwischen für einen sehr unterhaltsamen Bond-Film halte. In meinem letzten Ranking auf dem 14. Platz gelandet, mausert sich der Film in meinem Feld zu einem grundsoliden Film, der für mich an den Qualitäten von SF kratzt und TB, GE, und LALD bereits hinter sich gelassen hat
Connery hier zuzusehen macht einfach Spaß, die Locations sind mal was anderes - aber nicht negativ anders - und der Humor (zumindest in der Synchro) war in keinem Bond so gut wie hier. Barry hat sich mit dem Soundtrack mal wieder selbst übertroffen und liefert über die gesamte Filmlänge wunderbare Klänge. Der Film macht von vorne bis hinten Spaß und weiß zu unterhalten. Natürlich nicht auf einem Spitzenniveau, jedoch gut und viel besser als er oft gemacht wird (wohlwissend das Geschmäcker verschieden sind).

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 20. September 2023 10:04
von Henrik
Also ich habe den Film vor einigen Wochen (der 10. Juni muss es gewesen sein, siehe oben) das erste mal seit vielen Jahren wieder gesehen, und mich seitdem offenbar noch gar nicht dazu geäußert, außer eben zum Abspann. Auf die Gefar hin, dass ich mich unbeliebt mache, werde ich mich auch mal dazu äußern.

Wahrscheinlich hat er mir besser gefallen als vorher, da ich ihn eben ewig nicht mehr gesehen hatte. Und das ist vermutlich unterhaltsamer als einen (in meinen Augen) langweiligen Film alle paar Wochen wieder zu schauen.

Aber im Großen und Ganzen kann ich nach wie vor nicht viel mit dem Film anfangen. Die beiden Killer sind viel zu sehr klischeehaft überzeichnet. was aus damaliger Sicht vielleicht noch passt, aber wenn ich heute einen Film schaue, will ich heute unterhalten werden und nicht vor 50 Jahren. Die Diamanten-Story interessiert mich nicht, irgendwann wird dann der Satellit eingeführt und damit mal eine echte Bedrohung. Leider geschieht das viel zu spät und o wirkliches Bedrohungsszenario kommt bei mir auch nicht auf.

Die Locations finde ich auch eher langweilig. Die Autoverfolgungsjagt gehört für mich zu den absolut schwächsten und langweiligsten Bond-Actionszenen. Bei den anderen Actionstenen (z.B. der Mond-Buggy) siet es auch nicht besser aus. Selbst solche viel kritisierten Szenen wie in DAD auf Island (die Surf-Szene und den Final Fight, den GoldenProjetile mal als "Flugzeugmüll" verunglimpft hat) unterhalten mich einach deulich mehr(woran David Arnold einen erheblichen Beitrag hat).

Connery hat seinen Zenit hier definitiv überschritten, er hätte einen würdigeren Abschied verdient. Und damit meine ich nicht NSNA, den Film mag ich nämlich auch nicht sonderlich.

Etwas mehr Gadgets wären auch ganz nett gewesen. Das mag zwar auch auf Filme wie QOS zutreffen, aber da spielt Q auch nicht mit. Und warum taucht Q eigentlich (offenbar ganz zufällig in Las Vegas auf?). Was das Fingerabdruck-Ding angeht: Das ist zuschnell wieder vergessn und zu unspektakulär, finde ich

Ähnlich ist es zwar auch in OHMSS, wo Q mitspielt und wir keine echte Q-Szene haben, aber da stört es mich nicht wirklich, der Film hat für mich ganz andere Stärken. Oder ist dieses Tresor-Knacker-Gerät ein Gadget aus Abteilung Q? Es wird zumindest nicht also solches eingeführt.

Für mich bleibt der Film ein absolut unterdurchschnittlicher (oder weniger) Film, der mich ehrlich gesagt größtenteils langweilt. Positiv hervorzuheben sind einige Sprüche (insbesondere der von Willard Whyte nach den tödlichen Schüssen auf Bert Saxby).

Der Soundtrack? Naja. Ich habe einige Tracks tatsächlich noch im Ohr, von daher kann ich nicht sagen, dass der Soundtrack "zum Vergessen" ist, Aber wirklich viel positives kann ich auch nicht sagen. Nichts besonderes.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 21. September 2023 21:32
von Revoked
Patrice hat geschrieben: 19. September 2023 22:16 Auf die Gefahr hin mit diesem Post hate auf mich zu ziehen ….
Aber mit Nichten, Genosse.

Der Film macht deutlich mehr richtig als er falsch macht. Eigentlich hätte man mit 1-2 Kniffen das etwas trashige Ende vermeiden können: die PTS Labor-Szene hätte die Kulisse für den Showdown sein sollen und nicht eine Bohrinsel vor Mexiko. Dann noch DragFeld weglassen, that‘s it. Geiler Film.
Den Rest hat Patty ja schon gelistet.

Und die platte 70s Synchro ist auf den Punkt und macht Spaß. Das kann man nicht bei jedem Bond machen, aber 1-2x geht sowas.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

Verfasst: 21. September 2023 22:06
von GoldenProjectile
Der Film gehört schon ins untere Drittel jeder gut sortierten Bond-Rangliste, nicht zuletzt weil gefühlt jede Folge von Löwenzahn aufregendere Actionszenen hat. Genau wie bei SP finde ich nicht dass man sagen kann: Diese Szene und jenes Detail auswechseln und schwupps hat man einen tollen Film. Die Probleme sind viel, viel, viel fundamentaler und konzeptioneller verwurzelt. Wenn schon Bond-Zirkus, dann TMWTGG. Aber die erste Wint & Kidd Szene ist ganz prima.