Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ja leider. Ich geb dir in vielem absolut Recht. Die Story ist stellenweise hanebüchen dämlich und unlogisch, aber ich gebe es offen zu, ich habe mich lange Zeit sehr gut amüsiert und unterhalten gefühlt und damit die Ungereimtheiten gar nicht an mich rankommen lassen (Spectre und QOS lies er bis zum finalen Akt jedenfalls locker hinter sich). Aber der letzte Akt zieht alles runter und zerstört völlig unnötigerweise den Mythos Bond. Eine total dumme und für mich persönlich extrem ärgerliche Idee.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Nein, bei Craigs Einfluss war mir schon länger klar, worauf es hinaus laufen wird. Da sollte ein Denkmal gesetzt werden, nicht der Figur, sondern dem Darsteller. Nur ist die Figur viel größer als der Darsteller und das haben Craig und Broccoli leider nicht kapiert.

Also mich stört zunächst einmal, dass sie es gemacht haben. Es passt absolut nicht zu dieser ganz speziellen Figur. Die Endgameisierung und Vernolanschung aller Filmstoffe ist inzwischen inflationär und einfach nur noch ermüdend.

Zweitens ist es aber noch unglaublich schlecht umgesetzt. Die emotionale Bindung Bonds zu den zwei Hinterbliebenen ist zu keiner Sekunde ergreifend, oder berührend. Da wird nur behauptet, aber nie entwickelt. Damit fällt die finale Entscheidung Bonds wie ein Kartenhaus zusammen. Viel besser hätte - wenn schon Drama - ein Einsiedlerleben gepasst, oder eine TDNR-artige Offenheit.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ok, ja, da bin ich glaube ich auch ganz bei dir. Nur wie sie es erzählt haben, damit habe ich jetzt gar nicht so ein großes Problem.

Natürlich wären viele andere Enden nicht so schockierend und nur halb so mutig gewesen. Aber die Figur bzw. der Mythos von Bond könnte noch weiterleben. Da hätte ich ein TDNR tausend Mal lieber gesehen.
Spoiler
Etwa so: alle glauben, er sei tot. Alle sind traurig. Dann Sprung einige Jahre nach vor, man sieht Mathilde und Maddy, wie sie ein Paket zum Geburtstag öffnet, drinnen ist ihr Kuscheltier. Im Hintergrund sieht man nur die Umrisse eines Mannes, der sie beobachtet. Ende.
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Spoiler
Das Einsiedlerleben hätte aber auch nur funktioniert, wenn Bond zu 100% mit keinem Menschen in Kontakt kommt. Und sowas ist unmöglich. Im Laufe des Films wurde ja erklärt, dass jeder, der mit dem ursprünglichen Virus in Kontakt kommt, dieses an jeden Menschen mittels Hautkontakt (und wahrscheinlich auch Tröpfcheninfektion) weitergeben kann. Solange, bis das Virus am Ende beim Ziel ankommt. Somit ist auch Q‘s letzter Satz im Film, den er an Bond richtet nicht, korrekt. Er meinte sinngemäß „ Es ist harmlos, solange Sie nicht mit dem Ziel in Kontakt kommen.“ Wäre Bond von der Insel geflohen und hätte auch nur einen anderen Menschen getroffen, wäre auch dieser „infiziert“. Das Virus würde dann weitergegeben und weitergegeben werden, bis es irgendwann bei Madeleine und Mathilde ankommt und diese umbringen würde.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Man, man, man... Noch nie hat mich ein Bondfilm derart Rat- und Rastlos hinterlassen, um das, was ein Vorredner meines Erachtens sehr treffend geschrieben hat, aufzugreifen.

Was in aller Welts Namen war das? Einerseits möchte ich den Film aufgrund seiner für mich phänomenalen ersten 40 Minuten in den Himmel loben, eine andere Stimme sagt mir aber, dass im letzten Drittel extrem viel falsch gelaufen ist. Das Ding scheint wieder ein einziges Plothole zu sein, habe auch bei keinem unserer anglophonen Kollegen zufriedenstellende Antworten auf meine noch offenen Fragen gefunden. Leider komme ich mehr und mehr zu der Erkenntnis, dass es diese wohl einfach nicht gibt.
Spoiler
WAS genaus will Safin eigentlich? Arbeitet er für die russische Regierung, und man traut sich (vllt. zu Recht) nicht, es direkt anzusprechen? Oder dachte man sich, das Motiv spielt letztens keine Rolle, da es in dem Film ohnehin um etwas anderes geht? Ist „Oblivion“ wirklich sein Ziel?
Ich finde nach 4,5 Jahren (die letzten 1,5 konnte niemand einplanen) und 5 Autoren wäre eine solche süffisante Haltung mehr als frech, nämlich geradezu beleidigend. Da helfen auch alle tollen Einfälle von denen der Film nur so sprießt nicht. Ein Bondfilm hat in seiner ohnehin höchst eigentümlichen Logik zumindest rund zu sein.
Es ist so schade, weil Fukunaga an vielen Stellen eine lang vermisste Lebendigkeit aufkommen lässt und sich Ausstattung, Stunt- und Kameraarbeit wirklich sehen lassen können. Der Film ist großartig besetzt, und ganz wie ich es vermutet habe, sind auch kleinere Figuren endlich wieder interessant gestaltet. Vor allem Dali Benssalah (Primo) und David Dencik (Obruchev) haben es mir diesbezüglich angetan.

Für eine vollständige, ausführliche Review meinerseits ist es noch viel zu früh, ich bin einfach total überfordert, euphorisiert und schwer enttäuscht zugleich. Ich wünschte es wäre anders, was habe ich mich auf diesen Film gefreut... Da werde ich wohl nicht der einzige sein.
Spoiler
Wusste ich schon sehr lange von der Vaterschaft, die meiner Ansicht nach auch recht gelungen und zurückhaltend umgesetzt wurde, lässt mich Bonds Tod, aufgrund meines totalen Unverständnisses für diese letztlich überflüssige und befremdlich gefällige Scriptentscheidung hingegen völlig kalt.
Obwohl ich Hilles Enttäuschung in diesem Ausmaße (noch) nicht teile - hoffentlich bleibt das so - kann ich jeden einzelnen Punkt seiner Kritik zu 100% nachempfinden.
In seiner Gesamtheit hat der Film für mich zwar besser funktioniert als SP, er hat mich auch bei weitem mehr mitgerissen, doch leidet er letztlich an ähnlichen, monumentalen Schwächen im Script. Ich verstehe nicht, wie das auf einem derartigen Produktionsniveau möglich sein kann. Ich meine, es ist ja nicht das erste Mal, dass EONs Autoren narrative Faulheit vorgeworfen wird. Gerade nach SP und seinem desaströsen Finale hätte das nach der Wartezeit (ohne Covid) einfach nicht passieren dürfen. Es wird einfach Zeit ein paar Positionen und Ämter umzubesetzen. Ein running System ist EON schon lange nicht mehr, und es tut sehr weh, es noch einmal in dieser Brutatlität vor Augen geführt zu bekommen. Vielleicht war es absehbar und unvermeidbar, wir werden sehen.

Und trotzdem, NTTD birgt auch sehr viel positives. Die zwischenmenschlichen Beziehungen erfahren meines Erachtens eine bei Bond so noch nie dagewesene Qualität, die Dialoge sind scharf und die PTS ist reines Feuer. Ich hatte bis London wirklich einen riesen Spaß an dem Film.
Über den Score schreibe ich dann an anderer Stelle.
Überhaupt gibt es so viel... Ich muss mich erstmal sortieren.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ist eigentlich irgendwem die saustarke Actionsequenz auf der Treppe im Showdown aufgefallen? Das muss die schwierigste Sequenz des ganzen Films gewesen sein.

Ich finde diese kontroversen Wahrnehmungen total erfrischend. Anders als bei QOS will ich dieses mal gar niemanden überzeugen oder überreden den Film so zu sehen wie ich. Endlich mal wird bei einem Bondfilm nicht nur diskutiert wie Action, Bösewicht und Bondgirl waren. Der Film spaltet und das bewusst.

Persönlich finde ich die Charakterentwicklung Bonds über die fünf Filme so interessant, dass NTTD da einen mich irgendwie total befriedigenden Abschluss schafft. Versucht nicht, es als Bondfan verstehen oder erklären zu wollen. Versucht nicht, das in die Serie einzuordnen. Nehmt es einfach als einen emotionalen Film hin.

Was die Motive des Bösewichts angeht: Sind jene von Stromberg und Drax so viel glaubhafter?

Mehr Gedanken im Spoiler thread
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Maibaum hat geschrieben: 30. September 2021 21:21 Oh je, ich ahne schlimmes ...
Der Film polarisiert halt, ich find ihn großartig. Mutige Entscheidungen von den Produzenten, allen kann man es sowieso nie recht machen.
Schau ihn dir selber an, und lass dich von anderen Reviews nicht beeinflussen.

Film steht bei RT immer noch auf starken 84 Prozent, also scheinen die Verantwortlichen doch vieles auch richtig gemacht zu haben
Gernot hat geschrieben: 30. September 2021 21:21
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Etwa so: alle glauben, er sei tot. Alle sind traurig. Dann Sprung einige Jahre nach vor, man sieht Mathilde und Maddy, wie sie ein Paket zum Geburtstag öffnet, drinnen ist ihr Kuscheltier. Im Hintergrund sieht man nur die Umrisse eines Mannes, der sie beobachtet. Ende.
Wäre ne Möglichkeit gewesen, doch dann hätten andere wieder kritisiert
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Man habe das Ende von TDKR kopiert

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich hätte
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Bonds Tod antiklimatisch inszeniert, so, dass einem richtig die Spucke wegbleibt. Auf Youtube kann man sich besagte Szene anschauen, sie ist jedenfalls in meinen Augen toll gespielt, wenn mir persönlich etwas zu sehr aufgeblasen.
Die letzte Szene in Ms Büro verleiht dem Titel seine eigentliche Bedeutung. Und insgesamt ist die Relfexion über
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Lebens-
Zeit nicht verkehrt. So ergibt das Wiederaufgreifen von Amstrongs Song für den Film durchaus Sinn, auch wenn ich finde, der Film hätte ein eigenständiges Motiv verdient.

Tja, ich bin wirklich gespalten. Das hatte ich nach einem Bondfilm so noch nie.

Was die Action angeht, und schließlich macht diese ja einen erheblichen Teil des Vergnügens aus: Sehr viel weniger als angenommen. Aber hier war weniger für mich tatsächlich mehr, weil sie sehr packend und handlungsvorantreibend inszeniert wurde.

@danielcc: Der Tracking-Shot in der Treppe gehört für mich zu den absoluten Highlights des Filmes. Ein unglaublich brutaler und toll choreografierter Kampf war das. Klasse auch wie
Spoiler
Bond Primos Auge mit seiner Uhr in die Luft jagt. Das war schon bitter :D
Den Kampf gegen Safin empfand ich als außerordentlich brutal, ich musste einmal regelrecht zusammenzucken und wegschauen - eine kleine Premiere für mich bei Bond :D