Re: Eddie Murphy

92
Ja, das stimmt auch, aber Regisseure summen ja ihren Komponisten nicht die Melodien vor, sondern erklären im besten Fall, was für eine Stimmung und Atmosphäre sie haben wollen - und suchen im Vorfeld bereits einen Komponisten aus, der einen Stil mitbringt, der zum Film und zu ihrer Vision passt. Das Talent liegt dennoch bei Leuten wie Lorne Balfe, John Williams, Ennio Morricone, John Barry, Jerry Goldsmith ... etc., die dann das Gewünschte umsetzen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

93
Der Idealfall ist halt daß der Regisseur Einfluß auf die Wahl des Komponisten hat, die grundsätzliche Art des Scores mitentschiedet, und auch mitbestimmt wo und wie die Musik im Film eingesetzt wird.

Natürlich gibt es genügend berühmte Filme bei denen nichts davon zutrifft.

Re: Eddie Murphy

94
Habe "Axel F" am Montag schon gesehen und kann als kleines Fazit nur sagen: Für mich ist das eine der typischen Legacy-Fortsetzungen (siehe "Jurassic World", "Star Wars: Das Erwachen der Macht", "Independence Day: Wiederkehr", "Terminator: Dark Fate") aktuell. Da wird ganz unkreativ eigentlich der berühmte erste Teil nur Beat per Beat exakt wiederholt (inklusive derselben Popsongs und derselben Dialogwitze), aber das Drehbuch ist so schwach und banal um Nostalgie-Momente bemüht, dass ich beim Anschauen die ganze Zeit nur denken konnte, wie viel mehr Spaß ich jetzt hätte, wenn ich einfach direkt das Original einschieben würde.

Wer den ersten "Beverly Hills Cop" mag - "Axel F" ist einfach mehr davon, nur halt in weniger gut. Da war der eher umstrittene "Beverly Hills Cop 2" die deutlich bessere Fortsetzung, da sie sich zumindest getraut hat, stilistisch eigene Wege zu gehen. Murphy funktioniert, eine größere Verfolgungsjagd ist ganz nett, aber ansonsten ist "Axel F" der in jeder Hinsicht schwächere Klon des Kulterfolgs. Dafür hätte Netflix nun wirklich keine 150 Millionen Dollar ausgeben müssen ...
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

96
Habe vorhin mal 5 minuten reingeschaut hatte dann aber keine Zeit. Wird interessant für mich, da ich die alten Filme gar nicht bzw kaum kenne. Bin da also recht neutral. Die ersten Minuten waren aber direkt volle Nostalgie - sehr ähnlich wie bei Maverick unterstützt durch entsprechende Musik
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Eddie Murphy

97
Martin007 hat geschrieben: 3. Juli 2024 15:37 Ich bin sehr gespannt, die allgemeine Resonanz scheint erfreulich positiv zu sein.
Naja, es ist halt eine Fortsetzung, die absolut keinerlei Risiko eingeht. Vor fünfzehn oder zwanzig Jahren hätte man solche Filme als einfallslos abgestraft und streng verurteilt, jetzt nennt man das halt "nostalgisch", wenn ein Film sklavisch seinen Vorgänger kopiert. Der Maßstab hat sich da verschoben - was vielleicht auch auf die sonstige Qualität von Franchise-Filmen zurückzuführen ist.

Seltsam ist, dass so ein Film heute 150 Millionen Dollar kostet - und wie wenig man davon auf dem Bildschirm sieht.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

98
Ja, alles richtig, aber diesmal hat´s verfangen, zumindest bei mir. Nötig? Nein. Meisterwerk? Nö. Top Gun: Maverick? Auch das nicht. Aber Murphy nochmal als Axel Foley zu sehen, ohne das es peinlich wird, war mir schon genug.

Beverly Hills Cop: Axel F

40 Jahre nach seinem ersten Auftritt tauscht Schnodderschnauze Eddie Murphy aka Axel Foley das triste Detroit zum vierten Mal gegen das glitzernde Beverly Hills und überzieht die dortige Unterwelt mit einem Sperrfeuer aus Wort- und Kugelhagel. Ein überraschend launiger Retrotrip, der mit unaufgeregter Lässigkeit und pointierter Nostalgie-Quote punktet.


Was wäre das für ein Showdown am Box Office geworden. 80er gegen 90er. Revolverschnauze gegen Zankäpfel. Axel Foley gegen Marcus Burnett und Mike Lowrey. Ein Duell der Hyperaktiven, frei nach dem Motto: zuerst Quasselsalven, dann Kugelhagel. Zu gern hätten wir den Beverly Hills Cop aus Detroit und die Bad Boys aus Miami im direkten Leinwandduell gesehen. Sei´s drum, Streamingriese Netflix hatte andere Pläne. Und die sind nur allzu verständlich. Satte 150 Millionen lies man sich die durchaus riskante Wiederbelebung eines der kultigsten Action-Franchises der Filmgeschichte kosten. Riskant, weil der dritte und letzte Teil nicht nur 30 Jahre zurück lag, sondern auch gnadenlos abschmierte. Eine exklusive Auswertung auf der hauseigenen Plattform reduziert nicht nur die oftmals horrenden Marketingkosten, sondern erhöht auch die eigene Attraktivität im immer stärker umkämpften Streaming-Markt. Und mal ganz ehrlich, die Fans der ersten Stunden, also die Teens und Twens von 1984 und 1987, bilden nicht gerade die Speerspitze des aktuellen Kinopublikums. Die Leinwand-Helden der Jugend per Knopfdruck zu erleben, ist da weit mehr wohlige Routine als böse Miene.

Wohlfühlatmosphäre und Nostalgie-Trigger

Überhaupt ist „wohlig“ das Stichwort. „Beverly Hills Cop: Axel F“ hat das Heimelige, das Behagliche geradezu gepachtet. Unabhängig von seiner insgesamten Qualität eine durchaus beachtliche Leistung, denn egal ob Geister-, Replikanten- oder John Connor-Jäger, ganz zu schweigen von dem nach verlorenen Schätzen, allesamt waren sie an der unerbittlichen Nostalgiewand zerschellt ...

https://www.ofdb.de/film/379787,933321, ... -F/review/
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Eddie Murphy

99
vodkamartini hat geschrieben: 4. Juli 2024 07:58 Aber Murphy nochmal als Axel Foley zu sehen, ohne das es peinlich wird, war mir schon genug.
Kann ich zwar verstehen und ist ja auch die Grundüberlegung dieser Fortsetzung, aber mir ist das zu wenig. Ich hätte zusätzlich zu Murphy lieber wirklich gute und kompetente Action, eine vernünftige Grundhandlung, tolle neue Gags etc. gehabt. Ich kann aber mit dieser Nostalgie-Welle der letzten Jahre ohnehin nichts anfangen, weil ich keine schwächeren Versionen der guten Filme von früher brauche. Wenn ich einen richtig spannenden "Terminator"-Film mit Arnie gucken will, schaue ich die von Cameron und bestimmt nicht "Dark Fate". Wenn ich Dino-Filme mit Sense of Wonder gucken will, gucke ich die "Jurassic Park"-Filme von Spielberg und keinen "Jurassic World". Usw.

"Axel F" ist locker besser als der komplett grottige "Beverly Hills Cop 3", darauf können wir uns vermutlich alle einigen. Es war für Nostalgiker nett, ihn zu sehen. Aber mich hat er hauptsächlich daran erinnert, wie klasse das Original ist. Es ist kein Film, den ich nochmal gucke, stattdessen schaue ich eher erneut Teil 1 und 2.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

100
Ich weiß nicht, wie ich den im Kino gefunden hätte, denn TV - wahrscheinlich meinem Alter geschuldet ;) - ist für mich immer die B-Version. Auf der Couch hat er mir Spaß gemacht, aber natürlich hat er keine Chance etwas ähnliches zu kreieren, das Teil 1 bei mir als Teenager geschafft hat. Wie auch, da waren auf allen Seiten gänzlich andere Voraussetzungen.

Ich denke es steht und fällt, wie man sich zu der ganzen 80er Nostalgie - die einfach nicht endet :) - stellt. Nüchtern betrachtet braucht diese späten Fortsetzungen niemand, allerdings wer braucht schon das Gros eigenständiger, heute produzierter Filme. ;) Die Menschen schwelgen gern in Erinnerungen, sehen sich alte Photos an, machen Klassentreffen etc. Es gibt einen emotionalen Markt für so etwas und man kann den sehr viel schlechter bedienen wie mit Axel F. Ein Super-Knaller ist der Film sicher nicht, aber das war auch nicht zu erwarten gewesen.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Eddie Murphy

101
vodkamartini hat geschrieben: 4. Juli 2024 10:53 Ich denke es steht und fällt, wie man sich zu der ganzen 80er Nostalgie - die einfach nicht endet :) - stellt.
Teils teils. Ich finde diese Nostalgie-Welle insgesamt absolut ätzend und sehe das extrem kritisch, aber fand parallel "Top Gun: Maverick" und "Ghostbusters: Legacy" zum Beispiel trotzdem sehr gut, mochte zwei der drei "Star Wars"-Sequels - weil es eben richtig gute Filme sind. "Axel F" ist jetzt kein wirklich schlechter Film, aber mit mir hat er beim Ansehen nichts gemacht und ich denke, man kann Nostalgie und "Fan-Anbiederung" besser unterbringen, ohne seinen ganzen Film eigentlich nur darauf aufzubauen. Mir ist da der Ansatz von Tony Scotts Fortsetzung sympathischer, die bis zu einem Grad ihren eigenen Stil und Ansatz erkennen lässt.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

102
Ja, aber Scott hat es nicht geschafft den Charme und den Schalk des ersten Teils wieder aufleben zu lassen. Der Plot ist noch reduzierter als Im Original, im Prinzip kaum vorhanden, Prochnov macht viel weniger Spaß wie Berkoff und Nielsen erinnert eher an einen Bond Henchman. Der Film ist mehr Scott als Beverly Hills Cop. Ih weiß noch genau, dass ich seinerzeit im Kino leicht enttäuscht war.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Eddie Murphy

103
Seh ich alles genauso, würde ich aber genauso auch über Teil vier sagen. Der neue Regisseur lässt den alten Schalk auch nicht wieder aufleben, sondern kopiert ihn teilweise 1:1. Der Plot ist hauchdünn und super vorhersehbar (den einzigen "Twist" hat man in den Trailern schon verraten), die neuen Figuren (JGL und das Töchterlein) haben kaum Charisma und sind wenig interessant, stattdessen parkt man die alten Sidekicks für einen Großteil am Seitenaus.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Eddie Murphy

105
Hille, es mag auch am Alter liegen, dass du noch keine großen "nostalgischen Gefühle" für Filme entwickelt hast. Es ist etwas anderes, ob man solche Filme (oder Musik,...) damals in ihrer Zeit zum ersten Mal als ~Teenager erlebt hat, oder ob man solche Phänomene irgendwann mal nachgeholt hat
"It's been a long time - and finally, here we are"