Welcher Airport Film ist euch am liebsten?

Airport
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (67%)
Giganten am Himmel
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (33%)
Verschollen im Bermuda-Dreieck (Keine Stimmen)
Airport '80 – Die Concorde (Keine Stimmen)
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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vodkamartini hat geschrieben: 4. November 2024 18:53 Für mich ist das handwerklich, erzählerisch und die Charaktere betreffend nun endgültig lupenreiner camp. Die beiden dauergeilen Piloten sind zum schießen, Wagner weiß gar nicht was er hier soll und die Tricks sind tw unterirdisch. Das mit Empire zu vergleichen ist hoffentlich ein Scherz. :)
Bzgl. Effekte: zeig mir einen Film aus Ende 70er/frühen 80er, der Effekt-Flugszenen am Tag besser hinbekommen hat. Auch in Das Imperium schlägt zurück sind die Hoth-Szenen qualitativ in Bezug auf die Effekte nicht wesentlich besser:

>> und das ist die digital überarbeitete Version, was sich vor allem an den Bewegungsabläufen der Snowspeeder positiv bemerkbar macht. Das Problem solcher Szenen wird aber auch hier deutlich: im Gegensatz zu kontrastreichen Hintergründen (zB Szenen im Weltall) harmonieren die einkopierten Elemente vor hellen Hintergründen (Tagszenen) nicht so wirklich, sie wirken daher unnatürlich abgesetzt. Dieses Problem findest die in unterschiedlichen Graden in allen genannten Beispielen.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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Gut, das du das Beispiel bringst, denn diese Effekte sind nicht ganz so gelungen wie die im Weltraum, aber dennoch um Lichtjahre besser als das im Hobbykeller zusammen geschustert Material in Concorde. Da kann ich gar nicht mitgehen. Meine Mitkucker haben sich gekringelt vor Lachen bei den Drohnen-Szenen und die haben ungefähr 15 Mal Empire gesehen und nie irgendetwas negatives zu den Tricks gesagt, im Gegenteil, sie finden es immer so toll, das man da für einige Augenblicke mitfliegt. Sind dazu erwähnt Teenager, die ganz andere Effekte gewohnt sind.

Des Weiteren kann ich bei Robert Wagner weder gutes Schauspiel und schon gar keine Bondschurkenqualitäten erkennen. Er wirkt so, als ob er ständig genervt seinen Gehaltsscheck sucht, damit er aus dem Unsinn endlich verschwinden kann. Er spiet für nicht grottig schlecht. Die tolle Chemie zwischen Christel und Delon kann ich auch nirgends entdecken, da war das offensichtliche Vorbild Martin und Bisset in einer anderen Liga (von beiden).
Und groß angelegter Schurkenplot? Er hat krumme Geschäfte gemacht, das hat einer dokumentiert und will es veröffentlichen. Gähn. Also lässt er sein Spielzeug in 5 Minuten umprogrammieren. Geht leider schief, weil unsere beiden Piloten auch Top Gun Ausbilder sein könnten. Dann probiert es der überforderte Wagner ein zweites und drittes Mal. Genialität im Plan kann ich da nirgends entdecken. Schon die Ausgangssituation ist 08/15. Hitchcock? Wo?

Und Tiefe bei Kennedy? Es ist ja herrlich den teigigen Recken bei seinen derben Anzüglichkeiten zu begleiten (übrigens die verbalen Highlights des Films), aber seine Rosamunde Pilcher Szenen im Lokal hat weder etwas mit Tiefe noch mit gutem Schauspiel zu tun. Und melancholische Note? Wo bitte? Seine Frau ist tot, er bandelt gleich mit der erst besten in Paris an und macht dann am nächsten Morgen noch High Five mit Delon, als der ihm gesteht eine Nutte engagiert zu haben.

Irgendwo schreibst du auch etwas von mehr Ernsthaftigkeit. Für mich ist das von vorn bis hinten eine Trash-Granate vor dem Herrn und ich hab mich tw königlich amüsiert, aber nicht aufgrund von "Qualitäten" (Ausnahme die zotigen Frotzeleien, die sind wirklich grandios).

Zu Beginn schreibst du ja immerhin auch noch von Klischees und Kuriositäten, wobei nicht den dauerbekifften schwarzen Musiker eher ganz lauen Gag sehen würde. Das ist platter als platt. Das ist dann auch nicht lustig, sondern nur doof.

Damit wir uns nicht falsch verstehen, 8,5 würde ich zwar nie und nimmer geben, aber kann so etwas aufgrund eines großen Spaßfaktors durchaus nachvollziehen. Im Sinne von Death Wish 3 oder Ähnlichem. Aber mit den attestierten Qualitäten habe ich dann doch die ein oder andere Nachvollziehbarkeits-Schwierigkeit.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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Nimm es mir nicht übel, aber ich habe den Eindruck dass hier ein Diskussion nichts bringt. Ich hatte das beim letzten Film schon mal angesprochen, du scheinst die Katastrophenfilme anders wahrzunehmen als ich. Wenn man von vorneherein nichts als Trash in den Filmen sucht, dann wird man auch kaum etwas anderes finden. Das Spielchen lässt sich aber bei jedem anderen Film auch betreiben, gerade auch bei den Bondfilmen. Eine Diskussion ist auch deshalb sinnlos, da ich bereits versucht habe zu begründen, warum ich was wie sehe. Wenn du jetzt nach dem Warum und Wo frägst, was soll ich darauf noch erwidern ohne mich zu wiederholen? :wink:
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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Ich denk auch, da kommen wir gar nicht weiter. Ich wollte die übrigens nicht als Trash wahrnehmen, hab ich ja auch bei 1 und größtenteils bei 2 nicht, aber ab Teil 3 habe ich sie eben so empfunden, am allermeisten den vierten. Es ist lustig, aber meist nicht lustig gemeint, was es dann noch lustiger macht.

Aber ganz seriös sehe ich da kein gutes Spiel von Wagner, kein gutes Skript, keine guten Tricks etc. Nimms mir also auch nciht übel, da kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. ;)
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 11:13 Nimm es mir nicht übel, aber ich habe den Eindruck dass hier ein Diskussion nichts bringt. Ich hatte das beim letzten Film schon mal angesprochen, du scheinst die Katastrophenfilme anders wahrzunehmen als ich. Wenn man von vorneherein nichts als Trash in den Filmen sucht, dann wird man auch kaum etwas anderes finden.
Moment, das stimmt so übrigens gar nicht. Ich mag das Genre und auch seine Übertreibungen. Aber Poseidon Inferno, Erdbeben, Towering Inferno, um nur ein paar Beispiele zu neuen, sind dann doch anders gelagert als die benannten Airport-Streifen. Und die sehe ich auch anders.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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vodkamartini hat geschrieben: 5. November 2024 11:13 Aber ganz seriös sehe ich da kein gutes Spiel von Wagner, kein gutes Skript, keine guten Tricks etc. Nimms mir also auch nciht übel, da kommen wir auf keinen gemeinsamen Nenner. ;)
Nicht, dass du mich falsch verstehst: ich denke nicht, dass eine Diskussion zu nichts führt, weil wir nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Aber wenn wir diskutieren, dann sollte da auch ein Austausch stattfinden, warum man etwas gut oder schlecht findet. Und nimm es mir nicht übel, aber mir fehlt bei deiner Einschätzung vom vierten Airport irgendwo die Begründung. Nimm Wagner: du sagst, du findest sein Spiel schlecht. Du bringt (zugegebenermaßen schön geschriebene) Vergleiche, wie schlecht du ihn findest. Aber das warum, das kommt mir da zu kurz. Wie soll ich da dagegen argumentieren, wenn ich nicht mal weiss gegen was ich argumentieren soll? Ich finde Wagner hier wie immer charismatisch und charmant und gerade seinen Charme setzt er gekonnt ein, um seiner Figur eine merkwürdig ambivalente Qualität zu geben (weil ich als Zuschauer genau weiss, was er im Schilde führt, er aber durch sein Spiel trotzdem seine Figur eine gewisse Sympathie verleiht). Das muss man nicht so sehen, aber das sind die Qualitäten, die ich in seinem Spiel sehe. Du offensichtlich nicht, aber die Frage wäre dann ja warum du ihn ausgerechnet hier so unterirdisch schlecht siehst. Oder geht dir das bei Wagner generell so? Nimm den von dir angesprochenen und gelobten Towering Inferno: ist er da so viel besser und wenn ja, warum? Ich finde ihn da übrigens auch sehr gut und das ist ein schönes Beispiel, wie er seinen Charme in eine ganz andere Richtung für seine Figur arbeiten lässt (obwohl eigentlich ja nicht, weil er ihm beide male Sympathieboni einbringt).

Bzgl. Skript: ich finde es schon bemerkenswert, dass der Film hier mal was ganz anderes probiert, indem er den Katastrophenteil lediglich als Ergebnis des Schurkenplots integriert. Und ja, ich mag den Schurkenplot in seiner Mischung aus Bond und SciFi (die stylish-schwarze Killerdrohne mit ihrem blinkenden Computerhirn ist sehr schick und ein schöner Fingerzeig in Richtung des damals aktuellen SciFi-Booms). Ich mag es, wie Wagners Konzern mehr gemein zu haben scheint mit einer Verbrecherorganisation SPECTRE als mit einem normalen Unternehmen (und er anscheinend in jeder Stadt einen Henchman sitzen hat, der sich um die Drecksarbeit für ihn kümmert). Ich finde es auch schön, wie sich der Film Zeit nimmt, um die Figuren in kleinen Szenen etwas zu vertiefen. Etwa in Wagners zweiter Szene, wenn er sich mit seinem Angestellten in seiner Limmo unterhält. Zu dem Zeitpunkt wissen wir noch nicht genau, ob Wagner tatsächlich Dreck am Stecken hat. Der Angestellte erzählt von seiner wenig erholsamen Nacht, weil der Enkel im Ehebett genächtigt hat. Ein schöner kleiner Moment, der den Zuschauer ein bisschen in die falsche Richtung bugsiert: wer so menschlich über sein Privatleben spricht, der kann nicht schlecht sein. Dann kippt die Szene, als Wagner bemerkt, dass das bei seiner Frau und seinen Kindern genau so ist. Schon dadurch, dass er als Ehebrecher geoutet wird, werden auch Zweifel an seiner Verwicklung in den Mordanschlag auf Maggie gestreut. Wenn dann im weiteren Verlauf klarer wird, dass Wagner hier die Strippen zieht, hat das wie ich finde einen tollen Effekt. Oder die von dir angesprochene Szene mit Patroni und Metrand mit dem HighFive: ein merkwürdiger Moment, nachdem uns der Film zuvor die verletztliche Seite von Patroni gezeigt hat. Also doch alles nur oberflächliches Blabla von einem eisernen, gefühlskalten Macho? Könnte sein, aber es gibt kurz danach eine kleine Szene, in der Metrand den ganz in Gedanken versunkenen und grübelnden Patroni erwischt. Offensichtlich hat Patroni den "erotischen Lausbubenstreich" seines Kollegen doch nicht ganz so leicht abschütteln können. Das sind die Dinge, in denen sich der Film wirklich Mühe gibt die Figuren etwas zu vertiefen. All das findet man beispielsweise im direkten Vorgänger nicht. Ich finde es auch grossartig, dass der Film zwei der erotischsten Schauspieler ihrer Generation zusammenbringt, was seine Wirkung wie ich finde nicht verfehlt. Die Rollen von Delon und Kristel mögen wenig hergeben, aber ihre Leinwandpräsenz funktioniert prima kraft ihrer gewohnt erotischen Ausstrahlung.

Ich könnte jetzt noch stundenlang weiter machen, aber mein Punkt ist eigentlich der, dass der Film deutlich mehr zu bieten hat als nur das mehr oder weniger launige Trashspektakel.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 07:34
vodkamartini hat geschrieben: 4. November 2024 18:53 die Tricks sind tw unterirdisch. Das mit Empire zu vergleichen ist hoffentlich ein Scherz. :)
Auch in Das Imperium schlägt zurück sind die Hoth-Szenen qualitativ in Bezug auf die Effekte nicht wesentlich besser
Schwer zu beurteilen, weil die Star-Wars-Filme ja hinsichtlich ihrer Spezialeffekte mehrfach "aufgewertet" wurden. Die Hoth-Szenen haben es aber, wie du schon selbst sagst, natürlich auch einfacher, weil sich das vor einem sehr "leichten" weißen Hintergrund abspielt - genau wie die Weltallszenen ebenso. Vielleicht hätten sie bei "Concorde" auch eher auf einen wolkenlosen Himmel setzen sollen, gerade in den Szenen, in denen die Drohnen in Erscheinung treten (die sahen nämlich für meine Begriffe auch wirklich nicht dolle aus).

Ich stehe da etwas zwischen euch. "Concorde" hat auch sehr gute Effektarbeit, vor allem dann, wenn man tatsächlich auf Modelle setzte (beispielweise bei den zwei Notlandungsszenen) und da sieht man, dass es hinsichtlich der Produktionsumstände kein Trashfilm war, sondern eine ambitionierte und teure Produktion. Einige der Flugszenen sehen leider nicht (mehr) wirklich gut aus. Ich finde da persönlich die Effekte in "Firefox" und "Sag niemals nie" auch eindeutig viel überzeugender. Aber das ist mein heutiger Blick auf die Dinge und ich will mich da nicht groß dran aufhängen. Bei uns auf dem Sofa haben einige dieser Szenen für Belustigung gesorgt - ich gestehe jedoch: das lag in Teilen auch daran, wie hier die Gesetze der Physik auf eine unverschämte Art und Weise ausgehebelt wurden. Wir alle können in unserem Leben versuchen, cool zu sein, aber keiner von uns wird je so cool sein wie George Kennedy, der eine CONCORDE auf den RÜCKEN dreht und dann aus OFFENEM Fenster eine Leuchtpistole abfeuert. :lol:

Das ist so over-the-top und gaga, wie es sich auch die Bond-Filme nur selten erlaubt haben. Trotzdem unterhaltsam? Definitiv.
vodkamartini hat geschrieben: 5. November 2024 08:37 Dann probiert es der überforderte Wagner ein zweites und drittes Mal. Genialität im Plan kann ich da nirgends entdecken.
Es wird ja noch besser: Wagner trifft sich mit seiner Perle in Paris und hätte da die Chance, sie einfach in ihrem Hotelzimmer oder auf offener Straße von einem dahergelaufenen Räuber erschießen zu lassen, hält aber stattdessen an seinem Plan fest, unbedingt die Concorde auch vernichten zu wollen. Vielleicht hat er was gegen pfeilspitzgeformte Flugkörper... :mrgreen:

Mit Wagner steht und fällt ein bisschen der ganze Schurkenplot und ohne zu viel für meinen eigenen Text vorwegzunehmen, aber ich finde Wagner leider auch sehr schlecht in dem Part. Ich hatte die Tage erst aus Bock mal in "Schlacht um Midway" reingeguckt, und das sind darstellerisch zwei Welten. Für mich hätten sie da einen Darsteller gebraucht, der diese cartooneske Schurkenrolle richtig genießt und sich tierisch darüber freut, einen imaginären Schnauzer zwirbeln zu dürfen. Wagner funktioniert da für mich nicht, und das dürfte an der Regie / Schauspielführung liegen. Es gibt Momente, in denen er eine Art "genüssliches Schurkentum" zelebriert, aber dann auch Szenen, in welchen er seltsam seriös auftritt und seine Rolle "normal" spielt. Das verstärkt dann vielleicht bei seinem Auftritt auch für den den hier viel diskutierten Camp-Faktor.
AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 09:34 Wenn man von vorneherein nichts als Trash in den Filmen sucht, dann wird man auch kaum etwas anderes finden. Das Spielchen lässt sich aber bei jedem anderen Film auch betreiben, gerade auch bei den Bondfilmen.
Sind Trash und Camp eigentlich dasselbe? Ich komme da etwas durcheinander mit den Begriffen. "Camp" wäre für mich in einigen Bond-Filmen sehr wohl zu finden, was ich gar nicht negativ meine. Campy wären für mich Filme, die bewusst überdrehen und eine over-the-top-Haltung ihrer eigenen Welt gegenüber zelebrieren, also quasi mit einem Augenzwinkern gedreht sind, und ihre Künstlichkeit zur Tugend machen. Das trifft auf manche Bond-Filme zu, und sicher auch auf Teil 3 und 4 von "Airport". Trash wiederum wären dann bewusste Schundproduktionen, was auf keinen Bond und keinen Airport zutrifft.
AnatolGogol hat geschrieben: 4. November 2024 17:45 In vielen Dingen wirkt die Concorde fast schon wie eine Verneigung vor den Giganten
Das ist tatsächlich irgendwie bizarr, vor allem, wie der Plot mit dem Spenderorgan an Bord einfach ganz dreist nochmal erzählt wird - nur wie ich finde dieses Mal weit weniger effektiv, da es nur zwei sehr kurze Szenen gibt, die überhaupt davon handeln und weil wir die Mutter abseits ihrer Funktion als sorgende Mutter überhaupt nicht kennenlernen, also sie figürlich eigentlich nur als Zitat / Hommage an Teil 2 zu erkennen ist. Ganz schräg.
AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 11:56 Oder die von dir angesprochene Szene mit Patroni und Metrand mit dem HighFive: ein merkwürdiger Moment, nachdem uns der Film zuvor die verletztliche Seite von Patroni gezeigt hat. Also doch alles nur oberflächliches Blabla von einem eisernen, gefühlskalten Macho? Könnte sein, aber es gibt kurz danach eine kleine Szene, in der Metrand den ganz in Gedanken versunkenen und grübelnden Patroni erwischt. Offensichtlich hat Patroni den "erotischen Lausbubenstreich" seines Kollegen doch nicht ganz so leicht abschütteln können. Das sind die Dinge, in denen sich der Film wirklich Mühe gibt die Figuren etwas zu vertiefen.
Da bin ich bei dir. Wirklich tiefgründig ist die Geschichte rund um Petronis zweiten sexuellen Frühling nicht unbedingt, und es ist schon eher ein Produkt der Macho-Haltung dieser Filmreihe (was völlig okay ist), aber man sieht zumindest das Bemühen darum, der Figur auch ein wenig Konturen zu verleihen. Wie gelungen das ist, ist natürlich eine andere Frage, aber die Mühe, die du erwähnst, ist schon bemerkbar.

Was ich tatsächlich schade finde, ist aber, dass Patroni irgendwann im Film dann doch wieder Delon im Cockpit Platz machen muss und nicht wirklich die Hauptfigur sein darf. Delon in allen Ehren, aber gegen George Kennedy kann er nicht anstinken und er wird für meine Begriffe sehr viel effektiver eingeführt und in der ersten Hälfte auch behandelt. Der Franzmann wird eher wie ein Ausstellungsstück gezeigt und die gemeinsamen Szenen mit seiner Emmanuelle-Bettgespielin zielen ganz offensichtlich vor allem darauf ab, die Attraktivität beider Akteure auszuloten. Delon als launigen Co-Piloten hätte ich gerne genommen, leider ist er dann im letzten Akt aber der Held am Steuerknüppel. Das ist schade und figürlich auch nicht so richtig motiviert, finde ich.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 12:17 Es wird ja noch besser: Wagner trifft sich mit seiner Perle in Paris und hätte da die Chance, sie einfach in ihrem Hotelzimmer oder auf offener Straße von einem dahergelaufenen Räuber erschießen zu lassen, hält aber stattdessen an seinem Plan fest, unbedingt die Concorde auch vernichten zu wollen. Vielleicht hat er was gegen pfeilspitzgeformte Flugkörper... :mrgreen:
Ja, aber das kannst du dann auch wirklich jedem Bondfilm vorwerfen: warum schwierig, wenn's auch einfach geht? :wink: Das muss man dann schon irgendwo auch als DNA des Films akzeptieren, dass es eben gerade nicht darum geht etwas so zu machen, wie man es gemeinhin macht. :)

Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 12:17Mit Wagner steht und fällt ein bisschen der ganze Schurkenplot und ohne zu viel für meinen eigenen Text vorwegzunehmen, aber ich finde Wagner leider auch sehr schlecht in dem Part. Ich hatte die Tage erst aus Bock mal in "Schlacht um Midway" reingeguckt, und das sind darstellerisch zwei Welten. Für mich hätten sie da einen Darsteller gebraucht, der diese cartooneske Schurkenrolle richtig genießt und sich tierisch darüber freut, einen imaginären Schnauzer zwirbeln zu dürfen. Wagner funktioniert da für mich nicht, und das dürfte an der Regie / Schauspielführung liegen. Es gibt Momente, in denen er eine Art "genüssliches Schurkentum" zelebriert, aber dann auch Szenen, in welchen er seltsam seriös auftritt und seine Rolle "normal" spielt. Das verstärkt dann vielleicht bei seinem Auftritt auch für den den hier viel diskutierten Camp-Faktor.
Midway? Kann mich da gar nicht an Wagner erinnern, was normal kein so gutes Zeichen ist. Ich sehe die Rolle aber tatsächlich anders und finde nicht, dass es hier eine "Brandauer-Gedächtnis-Vorstellung" benötigt. Harrison sehe ich eher in der Tradition von jemandem wie Kristatos, nur eben mit viel mehr Charme. Das was du als "normal" bezeichnest finde ich hier sehr passend. Wie schon geschrieben entfaltet Wagners Spiel auf mich da eine ganz merkwürdige Wirkung: ich weiss, er ist der Schurke. Ich weiss, er will Maggie umbringen. Bei den Szenen in Paris denke ich aber immer unbewusst wenn er sie so (scheinbar) liebevoll umgarnt: eigentlich schade, dass aus den beiden nichts wird. Und das ist wie ich finde schon bemerkenswert angesichts dessen, dass der Film keinerlei Zweifel an Harrisons Schurkenstatus lässt. Und genau das schreibe ich Wagners Spiel, dem wie er seine Figur anlegt und seinem unheimlichen Charme zu.

Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 12:17 Das ist tatsächlich irgendwie bizarr, vor allem, wie der Plot mit dem Spenderorgan an Bord einfach ganz dreist nochmal erzählt wird - nur wie ich finde dieses Mal weit weniger effektiv, da es nur zwei sehr kurze Szenen gibt, die überhaupt davon handeln und weil wir die Mutter abseits ihrer Funktion als sorgende Mutter überhaupt nicht kennenlernen, also sie figürlich eigentlich nur als Zitat / Hommage an Teil 2 zu erkennen ist. Ganz schräg.
Gerade weil sie tatsächlich nicht mehr als ein Zitat ist geht das wie ich finde absolut in Ordnung. Das ist ein kleiner Inside-Gag, der nicht weh tut und im Idealfall dem Kenner ein Schmunzeln abringt. Gleiches gilt für den Cameo von TV-Sternchen Charo: der ist so kurz und offensichtlich an der Hundebesitzerin in den Giganten angelehnt, dass ich hier tatsächlich ein Muster zu erkennen meine. Und auch das erinnert mich an die diversen kleinen Selbstzitate in den Bondfilmen.

Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 12:17 Was ich tatsächlich schade finde, ist aber, dass Patroni irgendwann im Film dann doch wieder Delon im Cockpit Platz machen muss und nicht wirklich die Hauptfigur sein darf. Delon in allen Ehren, aber gegen George Kennedy kann er nicht anstinken und er wird für meine Begriffe sehr viel effektiver eingeführt und in der ersten Hälfte auch behandelt. Der Franzmann wird eher wie ein Ausstellungsstück gezeigt und die gemeinsamen Szenen mit seiner Emmanuelle-Bettgespielin zielen ganz offensichtlich vor allem darauf ab, die Attraktivität beider Akteure auszuloten. Delon als launigen Co-Piloten hätte ich gerne genommen, leider ist er dann im letzten Akt aber der Held am Steuerknüppel. Das ist schade und figürlich auch nicht so richtig motiviert, finde ich.
Sehe ich auch so, aber wir sind halt auch eiserne Airport-Fans. Nüchtern betrachtet ergibt das schon Sinn: Delon ist der wesentlich größere Star (selbst in den Staaten) und taugt schon aufgrund Alter und Aussehen wesentlich mehr zur zentralen Heldenfigur. Das Gleichgewicht zwischen Kennedy und Delon in Bezug auf die Action ist aber wie ich finde trotzdem ziemlich gut austariert. Patroni darf am Ende als Ersatz ja dafür Eddie Albert wieder zurück ins Flugzeug ziehen (und der bekommt zur Belohnung dann noch Sybil Danning auf den Schoß gesetzt) und eine zünftige Ansprache an die Besatzung halten.
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 13:41
Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 12:17 Es wird ja noch besser: Wagner trifft sich mit seiner Perle in Paris und hätte da die Chance, sie einfach in ihrem Hotelzimmer oder auf offener Straße von einem dahergelaufenen Räuber erschießen zu lassen, hält aber stattdessen an seinem Plan fest, unbedingt die Concorde auch vernichten zu wollen. Vielleicht hat er was gegen pfeilspitzgeformte Flugkörper... :mrgreen:
Ja, aber das kannst du dann auch wirklich jedem Bondfilm vorwerfen: warum schwierig, wenn's auch einfach geht? :wink: Das muss man dann schon irgendwo auch als DNA des Films akzeptieren
Du, okay, total klar. Das ist ein fairer Punkt. Allerdings ist es auch immer so: Was in Film A passt, ist in Film B unpassend. Mit dem an sich ultra komplizierten Mordanschlag per Drohnenangriff habe ich gar kein Problem. Superschurke tut Superschurken-Zeug. Alles fein. Aber wenn er sich dann in Paris mit ihr trifft und allen ernstes wieder auf seinen Charme setzt, obwohl sie ihm ins Gesicht sagt, sie werde ihn in Moskau verraten, und dann die Sabotage der Concorde durchzieht ... puh. Das bin ich nicht mehr so bereit, einfach mitzugehen. Da finde ich dann auch die Plot-Begründung sehr unplausibel. Warum kann sie den Anruf, der seine Scharlatanerie auffliegen lassen würde erst in Moskau tätigen und nicht schon in Paris? Gibt es da keine Presse, mit der sie reden könnte?

In den meisten Bond-Filmen sind die Mordanschläge auf 007 zwar für sich genommen völlig over-the-top, aber zumeist dann eben wirklich nur eine Rechtfertigung dafür, den Plot durch Spektakel und Action aufzulockern. Bei der Concorde ist aber nun Wagners Plan der zentrale Motor des Plots, und dann müsste es sich für mich persönlich schon mehr begründen, warum er sein Herzblatt nicht einfach töten lässt, sondern unbedingt auch einen Flugzeugabsturz/abschuss konstruieren will.

Ist alles subjektiv, ich weiß, aber vielleicht verstehst du meinen Standpunkt.
AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 13:41 Wie schon geschrieben entfaltet Wagners Spiel auf mich da eine ganz merkwürdige Wirkung: ich weiss, er ist der Schurke. Ich weiss, er will Maggie umbringen. Bei den Szenen in Paris denke ich aber immer unbewusst wenn er sie so (scheinbar) liebevoll umgarnt: eigentlich schade, dass aus den beiden nichts wird. Und das ist wie ich finde schon bemerkenswert angesichts dessen, dass der Film keinerlei Zweifel an Harrisons Schurkenstatus lässt. Und genau das schreibe ich Wagners Spiel, dem wie er seine Figur anlegt und seinem unheimlichen Charme zu.
Immer wieder verblüffend, wie unterschiedlich da die Wahrnehmung sein kann. Ich will dir das nicht in Abrede stellen und finde es faszinierend, dass Wagners Auftreten das bei dir auslöst. Für mich ist das Weder-Fisch-Noch-Fleisch-Acting: Mal überzogen, cartoonesk böse, mal eigentlich geerdet und "zurückgenommen", und so eine Mischung kann funktionieren, aber ich bräuchte dann vom Skript in beiden Richtungen stärkere Momente. Gerade die Paris-Szene, die du positiv hervorhebst, fand ich wirklich überhaupt nicht gut gespielt. Irgendwie "acten" beide da aneinander vorbei und ich habe beim Schauen sofort gedacht: Da muss doch der Regisseur angreifen und beiden genau erklären, was er haben will.

Ist vielleicht auch anmaßend meinerseits. Aber ich habe es tatsächlich so empfunden, dass die zwei in verschiedenen Filmen spielen. Sie in "Moonraker" und er in "All the President's Men".
AnatolGogol hat geschrieben: 5. November 2024 13:41 Nüchtern betrachtet ergibt das schon Sinn: Delon ist der wesentlich größere Star (selbst in den Staaten) und taugt schon aufgrund Alter und Aussehen wesentlich mehr zur zentralen Heldenfigur. Das Gleichgewicht zwischen Kennedy und Delon in Bezug auf die Action ist aber wie ich finde trotzdem ziemlich gut austariert.
Okay, letzteren Punkt gehe ich mit, mir ging es aber mehr ums Skript. Wenn Delon die Hauptfigur sein soll, und letztlich zumindest gleichberechtigt mit Patroni, hinsichtlich seiner Arbeit im Cockpit aber sogar noch etwas drüber gestellt, der Held sein soll, dann hätte ich ihm gerne ein paar mehr figürliche Konturen gegönnt. Patroni hat diese (ob nun gelungen oder nicht), bei Metrand sehe ich die weniger. Ich finde ihn da schon auf sein Äußeres reduziert, und da sind Lancaster, Heston und Lemmon alle stärker ausgebaut worden - sofern man den Vergleich machen will (im Rahmen eines solchen Marathons drängt es sich natürlich auf).
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Re: Die "Airport"-Reihe: Über den Wolken ...

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Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 22:40 Alles fein. Aber wenn er sich dann in Paris mit ihr trifft und allen ernstes wieder auf seinen Charme setzt, obwohl sie ihm ins Gesicht sagt, sie werde ihn in Moskau verraten, und dann die Sabotage der Concorde durchzieht ... puh. Das bin ich nicht mehr so bereit, einfach mitzugehen. Da finde ich dann auch die Plot-Begründung sehr unplausibel. Warum kann sie den Anruf, der seine Scharlatanerie auffliegen lassen würde erst in Moskau tätigen und nicht schon in Paris? Gibt es da keine Presse, mit der sie reden könnte?
Logisch ist das sicher nicht, wobei ich zumindest zwei Punkte hier noch erwähnen würde, die es zumindest so ein bisschen nachvollziehbar machen:
- mit der Presse reden kann sie nicht, da sie den Knüller als Starjournalistin ja selber bringen will.
- warum nicht schon in Paris? Zumindest bis zum Gespräch hält sie sich bewusst zurück, weil Harrison sie um eine weitere persönliche Aussprache gebeten hat. Das leuchtet mir dann schon ein, dass sie darauf eingeht, weil sie ihn liebt und sich ihrer Sache anscheinend immer noch nicht wirklich sicher ist. Dass sie danach es dann auf Moskau verschiebt ergibt dann tatsächlich nur wenig Sinn, da sie ja sogar direkt aus den Alpen ihre Sensationsstory über den Äther gehen lassen kann.

Was ich hier tatsächlich noch unrealistischer finde ist, dass sie - als vermeintliche Starreporterin - ein paar Din A4-Seiten aus unbekannter Quelle sofort als reine Wahrheit akzeptiert. "Da ist deine Unterschrift drunter!" - ja, klar, es wurde ja auch noch nie eine Unterschrift gefälscht... :D

>> aber über solche Dinge denke ich bei dem Film tatsächlich beim Schauen nicht nach, hier verhält es sich bei mir dann tatsächlich wie bei Bond, das spielt angesichts des Spektakels keine Rolle.


Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 22:40 Ist vielleicht auch anmaßend meinerseits. Aber ich habe es tatsächlich so empfunden, dass die zwei in verschiedenen Filmen spielen. Sie in "Moonraker" und er in "All the President's Men".
Ich weiss, was du meinst, sehe diese Kluft aber nicht wirklich. Vermutlich auch deshalb, da Blakely den ganzen Film über ja nur dramatische, ernsthafte Szenen hat. Ob sie diese nun besonders gut spielt, darüber lässt sich streiten (ich finde, Wagner zieht sie halt mit durch und dadurch funktioniert ihre Beziehung im Film), aber zumindest erkenne ich hier keine Diskrepanz zum - in ihren gemeinsamen Szenen - ebenfalls seriösen Spiel von Wagner.
Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 22:40 Ich finde ihn da schon auf sein Äußeres reduziert, und da sind Lancaster, Heston und Lemmon alle stärker ausgebaut worden - sofern man den Vergleich machen will (im Rahmen eines solchen Marathons drängt es sich natürlich auf).
Aber Lemmon doch dann nur aufgrund seiner hohen Screentime und Einbindung in die Action, oder? Weil rollentechnisch finde ich Metrand dann trotz einiger dramaturgischer Defizite immer noch besser ausgebaut als Lemmons wie-auch-immer-sein-Name-war. Von dem wissen wir nur, dass er eine nicht unproblematische Fernbeziehung führt, ohne dass der Film nach der Implementierung jemals wieder darauf eingehen würde. Ansonsten gibt A77 ja keinerlei Anhaltspunkte über Lemmons Figur. Bei Metrand erleben wir die Beziehungsprobleme mit seiner Stewardess ja wenigstens in diversen Szenen und der Film zeigt uns hier eine Entwicklung. Die Szenen mit Lemmon und Vaccaro würden aber auch genau so funktionieren, wenn es ihre erste gemeinsame Szene nicht gäbe und sie eben kein Paar wären.
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