Re: Die Filme des Ron Howard

91
Ach das meint ihr beide. Okay, das Schlussplädoyer ist toll, was Maibaum meint ist tatsächlich nicht in der Form geglückt wie es wollte, aber nicht ganz so schlimm, dass es mich zu Punktabzügen führt.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ron Howard

92
Casino Hille hat geschrieben:Ach das meint ihr beide. Okay, das Schlussplädoyer ist toll, was Maibaum meint ist tatsächlich nicht in der Form geglückt wie es wollte, aber nicht ganz so schlimm, dass es mich zu Punktabzügen führt.
Warum wie es wollte? Ich glaube, das ist genau so, wie es der Ollie wollte. Stone ist letztlich genauso beinharter Patriot wie Eastwood oder Wayne, ungeachtet seiner mehr oder minder linken Weltanschauung. Pathos gehört da halt nun mal zum guten Ton.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Ron Howard

94
Das Problem ist in der Sequenz auch wenig das Pathos als mehr das gutmenschliche Moralgeblubber. Ist meines Wissens ja komplett erfunden, Garrison hat einen solchen Monolog nie losgelassen - und so klingt´s dann halt auch, nach dem Motto: am Ende nochmal einen auf moralische Instanz machen. Wenn ein Film seine "Botschaft" so plakativ rausposaunt empfinde ich das immer als Schwäche. Hat Stone seiner zweieinhalb Stündigen "Vorarbeit" so wenig vertraut, dass er am Ende so plakativ agieren musste? Sowas wie Moral sollte sich eigentlich für den mitdenkenden Zuschauer aus dem Kontext bzw. dem Gezeigten ergeben (im Idealfall überlässt der Film dem Zuschauer eh die Wertung).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Ron Howard

95
Stones größtes Problem ist das er anscheinend immer Angst hatte man könnte ihn nicht richtig verstehen. Deswegen neigen viele seiner Filme zu einer unangenehmen Überdeutlichkeit, die sich dann auch oft in Dialogen äußert, die die Subtilität des Holzhammers aufweisen. Dann ist halt Laberzeit bei Ollie.

Re: Die Filme des Ron Howard

97
Maibaum hat geschrieben:Stones größtes Problem ist das er anscheinend immer Angst hatte man könnte ihn nicht richtig verstehen
Das sehe ich bei Stone nun gar nicht. Platoon, Heaven & Earth, World Trade Center, Wall Street, JFK, U-Turn... sehe bei keinem dieser Filme solche Charakteristiken.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Ron Howard

98
Also von Ron Howard habe ich bisher folgende Filme gesehen:

1990: Backdraft – Männer, die durchs Feuer gehen (Backdraft)
1992: In einem fernen Land (Far and Away)
2001: A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn (A Beautiful Mind)
2005: Das Comeback (Cinderella Man)
2006: The Da Vinci Code – Sakrileg (The Da Vinci Code)
2009: Illuminati (Angels & Demons)
2013: Rush – Alles für den Sieg (Rush)

Den persönlichsten Bezug habe ich zu Backdraft, da ich von 1997 bis 2015 in der Feuerwehr gewesen bin, klar ist die visuelle Darstellung und manch eine Aktion der Hauptcharaktere etwas unlogisch, aber eine toll erzählte Feuerwehrstory.

Aber bei 2 Filmen von Ron Howard bekomme ich immer Gänsehaut und ophtalmologische Inkontinenz - wenn einer meiner Lieblingsschauspieler Russell Crowe im Spiel ist. A Beautiful Mind und Cinderella Man.

Rush ist ein cooles Biopic, welches im Grunde für James Hunt und Niki Lauda gleichermaßen Sympathien weckt und ein tolles Kapitel Ihres Duells super gefilmt darstellt.

Die anderen Filme sind auch unterhaltsam, aber ich habe mir die nur der Vollständigkeit halber in die Sammlung geholt.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Ron Howard

99
Casino Hille hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben:Stones größtes Problem ist das er anscheinend immer Angst hatte man könnte ihn nicht richtig verstehen
Das sehe ich bei Stone nun gar nicht. Platoon, Heaven & Earth, World Trade Center, Wall Street, JFK, U-Turn... sehe bei keinem dieser Filme solche Charakteristiken.
Bei U-Turn nicht, aber bei allen Filmen Stones die auch eine Botschaft beinhalten.

Da wird sehr oft argumentativ stark vereinfacht, oder das was der Film will wird überdeutlich noch mal in Dialogen ausgebreitet. Dafür ist Stone aber schon lange berüchtigt. Dafür hat ihn z.b. Tarantino effektiv beleidigt, in dem er seine Filme als "Stanley Kramer Filme, nur weitaus besser" inszeniert herabwürdigte. Denn auch in Natural Born Killers tritt dieses Überdeutliche in jenen Passagen hervor die Stone dem Drehbuch hinzufügte.
In Platoon ist es auch die allzu schlichte Trennung zwischen dem idealistischen und dem bösen Sergeant, in Wall Street ist das auch alles radikal vereinfacht und es wird auch zum Schluß wider stark sentimentalisiert, WTC scheint nur aus solchen Passgen zu bestehen (habe den Film aber nur in Ausschnitten gesehen, aber die waren teils furchtbar), der DC von Alexander enthält ein bestürzendes Ausmaß an neu hinzugekommenen alles erklärenden Dialogen (da war die Kinofassung gelungener) usw.

Sicher, es gibt auch Stone Filme in denen das weniger bis gar nicht vorkommt, aber er hat damit oft genug seinen Filmen einen Teil ihrer Qualiät geraubt.

Ich mag ja Stone, er war ein toller Regisseur, aber da war auch stets noch mehr drin.

Re: Die Filme des Ron Howard

103
Agent 009 hat geschrieben:Synchro geht klar. Jetzt gibt es keine Alternative mehr zu Tennstedt.
Sehe ich auch so. Der Film selbst wird aber offensichtlich nicht mehr so gut werden wie die Vorgänger.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Filme des Ron Howard

105
Agent 009 hat geschrieben:Offensichtlich? Das machst du anhand des Trailers fest?
Etwas anderes gibt es ja bisher noch nicht, woran ich es fest machen könnte. :wink:

Ich beziehe mich hier aber nicht auf die Story, sondern auf die Optik und die kann man anhand des Trailers schon beurteilen.
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."