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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 9. Januar 2019 19:53
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 9. Januar 2019 23:52
von Samedi
Mit dem Begriff "authentisch" kann ich in der Hinsicht eher wenig anfangen. Klar kann man Lazenby in manchen Szenen vorwerfen, etwas hölzern zu sein und deshalb vielleicht "weniger authentisch" und man kann bei manchen Drehbüchern sagen, dass sie nicht authentisch sind, aber Authentizität ist für mich nicht das entscheidende Kriterium im Hinblick auf die Beurteilung der Bonddarsteller.
Insgesamt spielen natürlich Craig und Dalton "am authentischten", aber das bedeutet auch nicht, dass ich Dalton deshalb besonders gut finden würde. Es gehört da eben noch mehr dazu und viel ist da einfach Geschmackssache. Der eine Fan mag eben mehr den Typ Moore und der andere Fan eher den Typ Connery. Ich gehöre da eher zu letzterer Fraktion.
Zum Vergleich MR / FYEO:
Persönlich sagt mir der Moore aus MR mehr zu, seine Darstellung aus FYEO ist aber deutlich ernster. Unabhängig von meinem eigenen Geschmack finde ich aber nicht, dass es hier einen Leistungsabfall gegeben hat, sondern der Unterschied von Moores Darstellung (egal, wie man diese dann bewerten mag) ist meiner Meinung nach vor allem dem Drehbuch und der Regie geschuldet, die sich doch stark von MR unterscheiden.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 11. Januar 2019 01:10
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 11. Januar 2019 10:30
von Samedi
Moonraker hat geschrieben: 11. Januar 2019 01:10
Naja, auch wenn du sagst, daß Moore in
FYEO ernster gespielt hat, (was ich nicht so sehe)
so hat Moore mir in
MOONRAKER deutlich besser gefallen! Ebenso auch in
TSWLM!
Mir hat Moore ja auch in MR und TSWLM besser gefallen als in FYEO. Also sind wir beide zumindest in dem Punkt einer Meinung.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 19. Januar 2019 05:44
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 5. Februar 2019 03:22
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 23. Februar 2019 18:33
von Tscheims.Hond
Hi Leute. Ich versuch mich grad mal wieder an einem Bond Marathon und grad war Moonraker dran. Fast schon erschreckend wie schlecht ich den Film diesmal fand.. Hab zum Teil vorgespult weil ich den Schwachsinn nicht mehr ausgehalten hab. Dabei sind so viele tolle Komponenten vorhanden. Einer der besten Barry Scores, einige der besten Adam Sets, Roger Moore schaut noch richtig gut aus, Wahnsinns Locations, Bad Guy & Bond Girl gehen auch völlig in Ordnung. Aber sogar die besten Szenen werden durch Schwachsinn verdorben. Die PTS wäre absolut genial, aber als Beisser am Ende fliegen versucht und dann in ein Zirkuszelt kracht !!!
Grausam.. Der Beisser wird sowieso lächerlich gemacht wo es nur geht. So schade um einen der ikonischsten Henchmen der gesamten Reihe. So viele schlechte Gags, provokante Werbung, peinliche Szenen und pure Langeweile, nicht zum aushalten. Roger Moore darf im Prinzip durchgehend nur blöde Sprüche aufsagen. Auch tonal ist der Film sowas von wirr durcheinander gemischt.. Auf der einen Seite einige richtig düstere harte Szenen - die Hunde die das Girl verfolgen und tot beissen (wunderbare Barry Musik), die Wissenschaftler die elendig am Gas krepieren, oder die Zentrifuge (toll Rogers Bond mal richtig angeschlagen und angepisst zu erleben) - auf der anderen Seite das ganze Kasperletheater mit Beisser, 2x blinzelnde Taube usw.. Macht ja auch keinen Sinn zu behaupten der Film sei für Kinder angelegt, wenn dann wieder so harte Szenen drin sind. Auch wie extrem der Film TSWLM kopiert ist schon erbärmlich. Das man nach 12 Jahren ein Remake von YOLT gemacht hat, mit neuem Darsteller, besseren technischen Möglichkeiten usw find ich noch legitim. Aber nach zwei Jahren den selben Film nochmal runter kurbeln ist schon sehr dreist. Das ganze Ende im Weltall mit Laserschlacht, Raumschiffjagd und Beissers „Face-Turn“ hab ich dann komplett vorgespult, das hätt ich nicht mehr verkraftet. Ich denke MR rutscht in meiner aktuellen Rangliste ganz weit nach unten.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 23. Februar 2019 19:18
von Henrik
Auch wenn Moonraker bei mir ganz unten im Ranking steht, so muss ich hier doch mal Partei für MR ergreifen, bezüglich dem YOLT/TSWLM-Vergleich. Dass bezüglich YOLT/TSWLM vom "selben Film" gesprochen wird verstehe ich noch, in beiden Filmen werden Fahrzeuge der Westmächte, bzw. der Sowjets entführt, um einen Dritten Weltkrieg zu provozieren. In MR spielt der Ost/West-Konflikt keine relevante Rolle. Selbst TND hat mehr Ähnlichkeiten mit den ersten beiden Gilbert-Bonds als MR.
Deine restlichen Kritikpunkte an MR teile ich.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 23. Februar 2019 21:24
von Tscheims.Hond
Ich mein da eher den kompletten Ablauf der Filme. Natürlich ähndeln sich die meisten Bonds im Sinne Precredit, M-Szene, Q-Szene, Badguy, Henchman, Vehicle Chase, Showdown… Aber im falle TSWLM – MR sind viele Sachen echt schon extrem. Ich hab sie grad nachnander gesehen, und großteils ist im Prinzip die gleiche Szenerie aneinandergehängt. Precredit – Uboot bzw Raumschiff entführt, M und Moneypenny Szene identisch, Bond mit Girl welches ihn reinlegt, spektakuläre Verfolgung endet mit Fallschirm. Verrückter mit Festung will alle Menschen mit Atomkrieg bzw Gift umbringen, Mädl das ihn verrät wird von Hai bzw Hunden gekillt. Landfahrzeug wird zu Boot bzw Boot wird zu Landfahrzeug. Angsteinflößender cooler Beisser bzw lächerlicher Kasperle Beisser. Russische Agentin bzw amerikanische Agentin usw...
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 00:12
von Casino Hille
Tscheims.Hond hat geschrieben: 23. Februar 2019 21:24Mädl das ihn verrät wird von Hai bzw Hunden gekillt
Aber das Detail zum Beispiel zeigt doch recht gut, warum Sachen, die an sich von der Idee vielleicht ähnlich sind, trotzdem ganz anders in Filmen umgesetzt werden können. Da sehe ich überhaupt keine Gemeinsamkeit zwischen TSWLM und MR. Corinnes Tod kommt an einer anderen Stelle, hat einen ganz anderen dramaturgischen Effekt/Wert und verlangt dem Zuschauer ganz andere Emotionen ab.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 01:38
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 01:55
von Casino Hille
Ich finde es immer lustig, wenn gewisse Kritikpunkte sich irgendwann verselbständigen. Die Zwinkertaube etwa ist immer ganz vorne mit dabei, wenn es um Albernheiten in Moonraker geht. Da frage ich mich, ob das nicht teilweise daran liegt, dass man etwa im Forum schon so oft auf sie aufmerksam gemacht wurde. Denn so störend, wie die Zwinkertaube zu sein scheint, wundert es mich, dass sich hier im Forum noch nie wer darüber beschwert hat, dass z.B. im ersten Indy Film "Jäger des verlorenen Schatzes" ein böses Äffchen eine der Hauptfiguren an die Nazis verrät, für ihren scheinbaren Tod mitverantwortlich ist und den Hitlergruß vollzieht! Wer es mir nicht glaubt, muss sich den Film ganz schnell noch mal ansehen.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 02:40
von Revoked
Tscheims.Hond hat geschrieben: 23. Februar 2019 21:24
....Ich hab sie grad nachnander gesehen, .....
Bin gespannt auf deine FYEO Analyse. Ich bin gerade geneigt diesem Film ein Ode zu widmen - ich glaube kein Film ist zwischen Linearität in der Handlung und erfrischender Abwechslung in der bewussten Verletzung der Aneinanderreihung klassischer Bond Elemente so konsequent.
Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 02:42
von Moonraker
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Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 24. Februar 2019 08:10
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben: 24. Februar 2019 01:55
Ich finde es immer lustig, wenn gewisse Kritikpunkte sich irgendwann verselbständigen. Die Zwinkertaube etwa ist immer ganz vorne mit dabei, wenn es um Albernheiten in Moonraker geht. Da frage ich mich, ob das nicht teilweise daran liegt, dass man etwa im Forum schon so oft auf sie aufmerksam gemacht wurde. Denn so störend, wie die Zwinkertaube zu sein scheint, wundert es mich, dass sich hier im Forum noch nie wer darüber beschwert hat, dass z.B. im ersten Indy Film "Jäger des verlorenen Schatzes" ein böses Äffchen eine der Hauptfiguren an die Nazis verrät, für ihren scheinbaren Tod mitverantwortlich ist und den Hitlergruß vollzieht! Wer es mir nicht glaubt, muss sich den Film ganz schnell noch mal ansehen.
Das sehe ich auch so, zumal einige der genannten Kritikpunkte beispielsweise in TSWLM praktisch genau so vorkommen (z.B. einem ungläubig schauenden Hund statt einer ungläubig zwinkernden Taube oder einem ins Lächerliche gezogenen Beisser, der sich in bester Slapstickmanier einen Stein auf den Fuss fallen lässt oder einfach mal statt in ein Zirkuszelt in ein Haus fällt). Was man MR sicher vorwerfen kann (wenn man es denn will bzw. als "Vorwurf" sieht), dann dass er solche Momente noch etwas mehr "zelebriert". Das ist aber etwas, was ich dem Film eher positiv anrechne, genau wie auch die Tatsache, dass er so unverkrampft mit dem Wechselspiel zwischen harten Szenen und easywatching umgeht. Eine Qualität, die ich seit langem bei Bondfilmen vermisse und die wie ich finde gar nicht hoch genug bewertet werden kann. Denn ein funktionierender Spagat zwischen diesen Elementen ist deutlich schwieriger zu erreichen, als "nur" einen weitgehend ernsten oder eben albernen Film zu drehen. Ob einem das Mischverhältnis taugt bzw. die eigene Erwartungshaltung befriedigt, das ist dann freilich eine ganz andere Frage.
Revoked hat geschrieben: 24. Februar 2019 02:40
Bin gespannt auf deine FYEO Analyse. Ich bin gerade geneigt diesem Film ein Ode zu widmen - ich glaube kein Film ist zwischen Linearität in der Handlung und erfrischender Abwechslung in der bewussten Verletzung der Aneinanderreihung klassischer Bond Elemente so konsequent.
Das hätte man besser und treffender nun wirklich nicht formulieren können!