Samedi hat geschrieben:Also als Soundtrack, der überhaupt nicht zum Film gepasst hat, fällt mir da vor allem FYEO ein. Und das trotz des eigentlich gelungenen Titelsongs.

Mag den bis auf wenige Ausnahmen auch überhaupt nicht. Keine Ahnung, was man sich da bei EON gedacht hat. Überhaupt bin ich kein großer Bill Conti-Fan, was aber nicht heißt, dass ich ihm seine Fähigkeiten mitreißende Scores zu schreiben, absprechen will. Es trifft nur nicht meinen Geschmack.

craigistheman hat geschrieben:Überhaupt bin ich kein großer Bill Conti-Fan, was aber nicht heißt, dass ich ihm seine Fähigkeiten mitreißende Scores zu schreiben, absprechen will.

Es ist ja sogar so, dass er für die TV-Serie "Fackeln im Sturm" einen grandiosen Score komponiert hat. Er hat es also durchaus drauf, aber zu Bond hatte er wohl nicht den richtigen Bezug.

Kann man so nicht sagen. Auch der Conti Score hat tolle Stücke. Das Pop/Disco-Gedudel ist Geschmackssache und ob es zu Bond passt, muss jeder selbst entscheiden, aber es gibt auch andere Tracks, die sehr nach Barry klingen und imo wunderbar im Film mit den Bildern harmonieren.

Casino Hille hat geschrieben:aber es gibt auch andere Tracks, die sehr nach Barry klingen und imo wunderbar im Film mit den Bildern harmonieren.

Zum Beispiel?

Es gibt genügend Stücke in Contis Arbeit, die nicht nach 80er Discosound (den man ja übrigens auch nicht schlimm finden muss), sondern typisch Bond klingen.

Von den genannten Tracks gefällt mir eigentlich nur "St. Cyril's Monastery".

Mir gefällt vom FYEO-Score eigentlich nur dieser eine Ton, der erklingt, wenn Das Auto von Loque an der Klippe hängen bleibt...

Danke Hille. Da hast du einige großartige Stücke herausgesucht. Ich habe bis jetzt immer gedacht, dass die meisten Conti-Kritiker nur Runaway im Ohr hätten, aber da habe ich mich wohl geirrt, wenn ich mir die letzten Kommentare so anschaue.

Bill Conti ist ein grandioser Komponist, er trifft aber einfach nicht meinen Geschmack - zumindest bei Bond nicht. Ich finde, dass viele Kompositionen für FYEO sehr cheesy klingen, einschließlich der Titelsong - für den kann Conti aber nichts. Auch die Arangements gefallen mir im großen und ganzen nicht.
Allerdings gibt es in diesem Score eine magische Sequenz. Es ist diese tolle Musik, die Bonds Begegnung mit Melina am Pier einleitet, bevor die beiden durch Korfu (?) bummeln um einzukaufen. Das ist gerade im Zusammenspiel mit den tollen Bildern ein wunderschöner Moment, und für mich der Beweis, dass Conti durchaus in der Lage wäre "klassisch bondianisch" zu komponieren.

Also ich mag Contis Arbeit an FYEO, leider fehlen einige wichtige Stücke auf der CD, vor allem die Instrumentalstücke vom Titelsong (Bond & Melina in Cortina (als Bond Melina wegschickt), oder in Griechenland, siehe Link.



Meine Lieblingsstücke sind "Submarine", "Dumping Blofeld", "A Drive In The Country", gibt aber auch einiges was mir so überhaupt nicht gefällt zB "Sub vs. Sub" oder "Ski… Shoot… Jump"

craigistheman hat geschrieben:und für mich der Beweis, dass Conti durchaus in der Lage wäre "klassisch bondianisch" zu komponieren.

Das sehe ich auch so. Umso trauriger, dass es bei FYEO nicht so recht gelungen ist.

Er wollte ja auch nicht klassisch bondianisch komponieren. Sonst hätte er das nämlich gemacht.

Und jetzt bitte wieder zum Thema zurück.

Mir ist "witzigerweise" der Operation Valkyrie-Score von John Ottman im Ohr hängen geblieben, obwohl ich mich für diese Art von Filmkomposition eher weniger interessiere. Ob er auch das Zeug für Bond hätte? @Hille - du kannst mit Ottman nichts anfangen soweit ich mich recht erinnere (zu pseudo-pathetisch etc.)? Meines Erachtens kommt er manchmal auf interessante Akkord-Folgen.

Ich rechne derzeit stark mit einer Rückkehr David Arnolds, das wäre eigentlich das Naheliegendste und Einfachste. Thomas Newman wird voraussichtlich weiterhin mit Mendes arbeiten, und da er nun mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit aus dem Gespräch ist, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er an Bord bleibt. Es ist aber alles andere als ausgeschlossen und ich weiß nicht wie sehr EON mit Newmans Arbeit zufrieden ist. Seine Ideenarmut bez. des Spectre-Soundtracks wird aber sicherlich nicht spurlos und unkommentiert an ihnen vorbei gegangen sein.

Alexandre Desplat halte ich weiterhin für einen interessanten und nicht unrealistischen Kandidaten.

Dass Newman für den Oscar nominiert wurde, wird wohl auch nicht unkommentiert an ihnen vorbei gegangen sein *duckundweg*

Gar nicht mal so selten https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar/Bes ... #seit_2011

Henrik hat geschrieben:Dass Newman für den Oscar nominiert wurde, wird wohl auch nicht unkommentiert an ihnen vorbei gegangen sein *duckundweg*

Gar nicht mal so selten https://de.wikipedia.org/wiki/Oscar/Bes ... #seit_2011

Ach Henrik, solche Nominierungen bedeuten nicht besonders viel. Da klopft sich die US-Filmindustrie gerne mal selbst auf die Schulter. Hat er den Oscar gekriegt? Nein, und zu Recht nicht. Fast jeder große Name in Hollywood wird "nominiert" - ob Regisseur, Komponist, Autor, Darsteller, etc. ... Ist gut fürs Geschäft.