Re: Zuletzt gesehener Film
8596Auf jeden Fall ist es ein sehr unterhaltsamer Film, durchweg spannend. 8/10
ich fand Ex Machina auch nicht so toll...vodkamartini hat geschrieben:Hab es damals praktisch live mit bekommen und wenig Lust das ein weiteres Mal mit zu erleben. Einmal hat gereicht.
ich würde doch vermuten er bezieht sich auf Gladbeck und nicht auf Ex MachinaCasino Hille hat geschrieben:Heute rollt der Euro bei mir in Centstücken. Was meinte Vodka?
ich zitiere mich mal kurz selbst:Casino Hille hat geschrieben:Anatol: Wie findest du denn Ex Machina? Dann sag ich dir auch, wie ich Gladbeck fand.
Ist jetzt leider recht wenig was ich dir dazu sagen kann, aber mehr ist halt wirklich nicht hängen geblieben. Ich weiss nur noch, dass ich die zweite Hälfte wirklich recht zäh fand.AnatolGogol hat geschrieben: Ex_Machina - 6/10
Interessante Grundidee um die Gefahren künstlicher Intelligenz sowie gelungene Charakterstudie. Leider auch recht unspektakulär und wenig fesselnd.
Ebenfals interessant! Als Thriller hat mich Teil 1 wie bereits geschrieben wirklich sehr gefesselt, der Film liess mich kaum zur Ruhe kommen und hatte einige wirklich grossartige Momente (z.B. als man zum ersten mal die Entführer sieht mit ihren wirklich angsteinflössenden Masken - diese Einstellung hat schon sehr starke Horrorelemente wie ich finde und verstärkt dadurch den Schrecken der Situation enorm). Teil 2 hat mich dann auch angesichts meiner Begeisterung für die erste Hälfte eher etwas enttäuscht und hier stimme ich dann deiner Kritik bezüglich der fehlenden Zwischentöne und erzählerischer Feinheiten auch zu. Gerade die Momente mit den Angehörigen waren mir auch oft zu "effekthascherisch" und gezielt emotionalisierend, ohne dass sie eine wirklich erzählerische Bindung zur Kernhandlung hatten.Casino Hille hat geschrieben:Ich sehe "Gladbeck" als Zweiteiler wesentlich kritischer als du. Für mich ist das über weite Strecken schlicht zu träge. Teil 1 entwickelt sich zwar dramaturgisch zielgerichtet, aber doch sehr erwartbar und stereotyp zugespitzt, mir fehlen da die Zwischentöne, die erzählerischen Feinheiten. Auch die Schauspieler haben mir durch die Bank eher wenig gefallen, mir war gerade der von dir gelobte Alexander Scheer viel zu gekünstelt in der Rolle. Würde rund zwei Punkte weniger vergeben, mir hat das insgesamt nichts gegeben.
Joa, aber eben sehr oberflächlich und ohne große Eigennote in der Diskussion. Garland rennt mit dem Film eher offene Türen ein, als das er mir interessante Denkanstöße gibt. Ein bisschen Turingtest hier, ein bisschen Asimov da, dazu ein bisschen Pygmalioneffekt und Theodizee. Und dann natürlich das erwartbare, und in diesem Genre fast schon obligatorische, leider aber auch ziemlich platte Ende. Die erste Hälfte ist in der Tat die etwas interessantere, gerade weil sie die sexuellen Komponenten der Thematik erforscht (wobei auch hier schade ist, dass die Dialogführung wirklich mit dem Holzhammer kommt). Für die große Philosophie, um die es später gehen soll, ist mir das Resultat aber zu langatmig - und ich habe nichts gegen eine ruhige Erzählung, nur müsste sie eben mit (mehr!) Substanz gefüllt sein.HCN007 hat geschrieben:in dem Themen wie Menschlichkeit und künstliche Intelligenz (auch anhand des Turingtests) im Vordergrund stehen
In der Tat, das ist inszenatorisch ein geglückter Moment (und ich würde den ersten Teil auch für den leicht besseren halten im Vergleich zum Vorgänger). Trotzdem ist mir da zu viel Trägheit im Tempo, das Pacing überzeugt mich nicht. Oder anders gesagt: Die Erzählgeschwindigkeit ist ziemlich stromlinienförmig, es gibt imo im Tempo kaum Variationen. Mir fällt es schwer, meine Kritik noch genauer zu adressieren, aber vielleicht weißt du worauf ich hinauswill.AnatolGogol hat geschrieben:grossartige Momente (z.B. als man zum ersten mal die Entführer sieht mit ihren wirklich angsteinflössenden Masken
Also, wenn ich neue Impulse in der KI-, Robotik- oder Transhumanismus-Diskussion brauche, dann belege ich entsprechende Seminare und Frage die Informatiker, Philosophen, Kybernetiker usw. meines Vertrauens (oder lese halt Bücher entsprechender Fachleute), aber bemühe da nicht primär die Filmkunst. Ich sehe mir doch keinen Film an, um mich am Ende seiner Betrachtung für den intellektuellen Hecht im Karpfenteich zu halten - oder nur, um mich schlimmstenfalls als Cineasten-Snob fast schon reflexhaft gegen "den Hype" oder "die Filmkritiker" oder "das Publikum" zu stellen, um meinen "interessantistischen" Distinktionswillen zu demonstrieren. Meiner Meinung nach sollte man versuchen, einen Film gewissermaßen empathisch-kritisch (beides zugleich) zu schauen, weil das am Ende meiner Erfahrung nach deutlich mehr emotionalen und intellektuellen Gewinn abwirft, als wenn man sich z. B. an einer "intellektualistischen" Imitation von Wolfgang M. Schmitt versuchen würde (den ich nicht übel finde, dessen Perspektive mir doch insgesamt zu sehr auf Ideologiekritik verengt ist). Ich sehe mir "Ex Machina" deswegen so gerne an, weil er so viele Impulse formal und inhaltlich so gekonnt miteinander zu einem sehr stimmigen Kunsterlebnis verbindet. (Unter bestimmten Prämissen kann ich auch Tarkovskys "Stalker" oder Kubricks "2001" - zu Recht anerkannte Großwerke - inhaltlich für unglaublich platte, prätentiöse Scheiße, der man bestenfalls nur eine formal-ästhetische Pionierleistung zubilligen muss, halten, wenn ich das will - und strenggenommen das ist gar nicht so schwer.)Casino Hille hat geschrieben:Joa, aber eben sehr oberflächlich und ohne große Eigennote in der Diskussion. Garland rennt mit dem Film eher offene Türen ein, als das er mir interessante Denkanstöße gibt. Ein bisschen Turingtest hier, ein bisschen Asimov da, dazu ein bisschen Pygmalioneffekt und Theodizee. Und dann natürlich das erwartbare, und in diesem Genre fast schon obligatorische, leider aber auch ziemlich platte Ende. Die erste Hälfte ist in der Tat die etwas interessantere, gerade weil sie die sexuellen Komponenten der Thematik erforscht (wobei auch hier schade ist, dass die Dialogführung wirklich mit dem Holzhammer kommt). Für die große Philosophie, um die es später gehen soll, ist mir das Resultat aber zu langatmig - und ich habe nichts gegen eine ruhige Erzählung, nur müsste sie eben mit (mehr!) Substanz gefüllt sein.HCN007 hat geschrieben:in dem Themen wie Menschlichkeit und künstliche Intelligenz (auch anhand des Turingtests) im Vordergrund stehen
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