Welcher Teil der "Mission: Impossible"-Reihe gefällt euch am besten?

Kobra, übernehmen Sie (TV-Serie, 1966-1973)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
In geheimer Mission (TV-Serie, 1988-1990)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible (Kinofilm, 1996)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible II (Kinofilm, 2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible III (Kinofilm, 2006)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible – Phantom Protokoll (Kinofilm, 2011)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Mission: Impossible – Rogue Nation (Kinofilm, 2015)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Mission: Impossible – Fallout (Kinofilm, 2018)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (24%)
Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins (Kinofilm, 2023)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (12%)
Mission: Impossible – The Final Reckoning (Kinofilm, 2025)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Re: Mission: Impossible

841
Agent 009 hat geschrieben:Mich nervt diese Einstellung total...
Ich halte das auch für reichlich doof, schließlich ist Cruise kein Massenmörder. Warum sollte ich mich um den Genuss von mir eigentlich geschätzten Filmen bringen, nur weil er einer Religionsgemeinschaft angehört, von der ich nicht viel halte?

Ist aber natürlich wie so vieles bei uns reines Trendgetue. In D ist Scientology mal ne Weile - inzwischen ist es wieder ruhiger - zum absoluten Feindbild stilisiert worden. Da ist es natürlich schön politisch korrekt, ins allgemeine Über-Bashing einzusteigen.
Zuletzt geändert von vodkamartini am 10. August 2015 10:44, insgesamt 1-mal geändert.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Mission: Impossible

842
Es gibt soviele berühmte Scientology-Mitglieder, die vom Publikum nicht so verurteilt werden wie Cruise.
Ich kenne viele Leute, die die TV-Sitcom "King of Queens" geguckt haben, obwohl die Hauptdarstellerin bei Scientology war.
Will Smith soll ja ebenfalls Mitglied der Sekte sein. Jedenfalls verteidigt er sie häufig in der Öffentlichkeit. So hart wie bei Tom Cruise fällt das Urteil der Öffentlichkeit über ihn aber nicht aus.
John Travolta, Juliette Lewis und und und ...

P.S.: Die Sekte ist absolut schlimm und nichts ist zu beschönigen.
Aber die Qualität eines Films hat nichts mit den privaten "Hobbys" der Mitwirkenden zu tun.

Re: Mission: Impossible

843
Stimmt, Cruise wurde - zumindest bei uns - immer als Scientology-Galliosnfigur an den Pranger gestellt. Travolta und Lewis waren hierzulande aber auch nie so beliebt gewesen, da ist die Fallhöhe natürlich geringer.
Und auch das ist gängiger Trend (v.a. bei uns): es gibt nichts Schöneres als Leute vom Olymp zu stoßen. Irgendwann reicht es ja auch mal mit dem Übererfolg.
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Re: Mission: Impossible

844
Invincible1958 hat geschrieben: P.S.: Die Sekte ist absolut schlimm und nichts ist zu beschönigen.
Aber die Qualität eines Films hat nichts mit den privaten "Hobbys" der Mitwirkenden zu tun.
Beides richtig, nur muss man schon mal festhalten, dass v.a. hierzulande die Wirkungsmächtigkeit der Sekte gnadenlos übetrieben wurde. Man hatte zeitweise den Eindruck (bzw. ein solcher wurde suggeriert), ummittelbar vor einer globalen Machtübernahme zu stehen, was völlig absurd und total lächerlich ist.
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Re: Mission: Impossible

845
Es gibt neben Scientology ja auch andere "Hobbies", über die sich die Leute aufregen, und das zurecht. Zum Beispiel die Jagd auf Tiere in Afrika.

Selbst ein Schauspieler wie Fritz Wepper zeigt immer wieder stolz seine "Trophäen":

http://www.djz.de/r30/vc_content/bilder ... 151436.jpg

Seine Fernsehserie ("Um Himmels Willen") läuft trotzdem prima und seiner Beliebtheit tut das keinen Abbruch.
Da frage ich mich, was bei Tom Cruise anders ist als bei all den anderen?

Re: Mission: Impossible

846
Tja, ich häng mal wieder hinterher, aber egal, mein Review zum vierten Teil der (nun doch so bezeichenbaren) Mission: Impossible-Reihe.

Mission: Impossible - Phantom Protokoll

Von 1996 bis 2006 versuchte sich Tom Cruise ganze dreimal daran, eine amerikanische Alternative zum populären britischen "James Bond 007"-Franchise im Kino zu etablieren. Doch nach dem weder Suspense-Meister Brian De Palma noch Actionballett-Choreograph John Woo oder der einstige TV-Regisseur J. J. Abrams mit ihren jeweiligen individuellen Actionstreifen vollständig überzeugen konnten, gelingt nun ausgerechnet Animationsfilmvisionär Brad Bird, was seine Vorgänger nicht zu Stande brachten und bringt "Mission: Impossible" nach 15 Jahren Wartezeit das erste Mal wirklich auf Bondkurs. Dass die Geschichte dabei nicht neu und streckenweise deftig unlogisch ist: Geschenkt!

"Endlich", möchte man laut ausrufen. Während De Palma und Woo visuell beeindruckend inszenierten, aber sich jeweils mit ihren Handlungen verzettelten und Abrams gleich auf Stil und Handlung verzichtete, findet Bird einen hervorragenden Mittelweg aus zweckdienlicher Handlung, nachvollziehbaren Charakteren, Gruppendynamik, da er als erster ein richtiges Team in den Vordergrund stellt und stilvoller Action. Doch ergänzt Bird das Franchise um einen neuen wichtigen Bestandteil, der in den vorherigen drei Filmen keinen Platz finden konnte: Spaß. "Phantom Protokoll" nimmt sich selbst kein bisschen ernst und wartet mit so mancher selbstironischen Einlage auf, selbst Überheld Ethan Hunt, den der wie immer äußerst charismatische Tom Cruise verkörpert, scheitert hier mal und wird so trotz aller Coolness und Unnahrbarkeit vermenschlicht. Grandios auch, wie Bird mit den technischen Gadgets, die mal wieder sehr einfallsreich geraten sind, spielt, wie auch diese einmal nicht funktionieren und zu Improvisationen führen. Dass dies zudem Situationskomik-Meister Simon Pegg, dessen Q-ähnlicher Cameo aus dem dritten Teil hier zur Hauptrolle ausgebaut wird, sehr zu gute kommt und er sich meist durch besagte Fehlschläge ein paar herrlich amüsante Wortgefechte mit den anderen Teammitgliedern liefern muss, versteht sich schon fast von selbst.

Auch der oberflächliche Plot scheint direkt vom Vorbild 007 übernommen, so baut das Drehbuch in der ersten Hälfte eine Situation ähnlich der klassischen Kalter-Krieg-Konfrontationen auf und wie in so manchem Bond-Klassiker muss das Auslösen eines globalen Atomkrieges verhindert werden. Dabei jagen Hunt und Team zwar, wie in der Reihe üblich, verschiedenen MacGuffins nach, doch während Teil 3 mit seiner "Hasenpfote" kein Interesse erwecken konnte, weiß Bird mit der episodenfilm-artigen Spannung viel besser umzugehen und bettet jede neue unmögliche Mission in ein brillant inszeniertes Actionsetpiece ein, ob das nun eine Spionage-Aufklärungsaktion im Kreml, eine atemberaubende (echte!) Kletterpartie am Burj Khalifa in Dubai, eine High-Speed-Autoverfolgungsjagd in einem Sandsturm oder das interessante, weil reduzierte Finale in Mumbai ist, keine Actionszene gleicht der anderen, jede bekommt einen eigenen Ton und dennoch sind Spaß und Spannung immer das Hauptaugenmerk und der Film verliert nie seinen Fokus, auch, weil Kameraarbeit, echte Stunts, CGI-Effekte und der Schnitt stets Hand in Hand gehen. Großartig ist hinzukommend, wie Bird trotz 120 Minuten Action pur immer wieder zum richtigen Zeitpunkt Ruhepausen einbaut, die völlig überraschend dann noch mit spannenden Wendungen, wie den Kniff um Jeremy Renners charismatisch-explosiven Protagonisten garniert werden. Paula Patton, die das vierköpfige Team vervollständigt, sorgt außerdem für die nötige Portion Sex und ist neben den hinreißend schönen Locations der größte Blickfang des Filmes.

Doch es ist besonders Birds Inszenierung, die den Film zu einem baldigen Kultfilm werden lässt. So fällt nicht einmal auf, dass streckenweise ganze halbstündige Episoden, wie die Dubai-Geschichte unlogisch wie ein Kropf sind oder der Film bis auf drei kurze Alibi-Auftritte des Schweden Michael Nyqvist (dessen Spiel so aufregend wie ein IKEA-Schrank ist) gar keinen richtigen Antagonisten vorzuweisen hat, da Bird über diese von ihm selbst erkannten Schwachstellen ohne Probleme hinweg inszeniert. Die MacGuffin-Jagd und der eigenständige Touch des Filmes, aber besonders das Spiel mit Mission: Impossible und James Bond Klischees funktioniert so absurd gut, dass man kleine dramaturgische Schwachstellen gerne durchgehen lässt. Einzig um Léa Seydoux, die exzellent spielt, aber etwas zu früh das Zeitliche segnet, ist es ein kleines bisschen schade, ansonsten weiß selbst der kritische Zuschauer einfach nicht, was er am vierten Mission: Impossible kritisieren sollte. Wie beim Unterhaltungsmeisterwerk "James Bond 007: Der Spion, der mich liebte" von Lewis Gilbert ist der Spaß so gewaltig, dass man über mögliche Kritikpunkte gar nicht nachdenken möchte. Schön, dass Bird sich besonders Gilberts Bondfilme als Inspiration herannahm und die besonderen lobenswerten Eigenschaften seiner Quelle perfekt verstanden und umgesetzt hat. Wenn dann noch "nebenbei" ein überaus kreatives Intro (dass den ganzen Film bereits vorweg nimmt) als optisches und Michael Giacchinos (im Vergleich zu seinem eigenen Score zu Abrams Film) deutlich lebhafterer Soundtrack, der mit dem berühmten Theme von Lalo Schifrin ähnlich selbstironisch umgeht, wie Bird mit der ganzen Reihe, als akustisches Schmankerl die Filmsause vervollständigen, bleibt nur zu fragen: Actionherz, was willst du mehr?

Fazit: Was "Der Spion, der mich liebte" für James Bond ist, ist "Phantom Protokoll" für Mission: Impossible. Obwohl man doch gerade nach dem enttäuschenden dritten Teil festhalten musste, dass die schon recht langlebige Reihe eigentlich ein Haufen heterogener Filme darstellt, vereint Bird mit seinem elegant-leichtfüßigen Actionkracher das beste aller Vorgänger und fügt eine gehörige Portion 007 und Eigeninitiative hinzu und erschafft damit neben "X-Men: Erste Entscheidung" das zweite Unterhaltungsmeisterwerk des Jahres 2011. Beruhigend zu wissen, dass derart eskapistische und ausufernde Filmspektakel auch heute noch in den richtigen Händen bestes Entertainment versprechen. Da wird sogar 007 neidisch.

9,5/10
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Re: Mission: Impossible

848
Agent 009 hat geschrieben:Bei den meisten Dingen kann ich dir nur zustimmen. Ich verzeihe dir somit den MI:III Ausrutscher.
Das war kein Ausrutscher, es sei denn, ich habe deiner Ansicht nach zu hoch bewertet. :mrgreen:
Im Nachhinein sehen wir auch wieder, warum man mittelmäßige Filme auch so bewerten sollte: So wird der Abstand zu den richtig geilen Filmen umso eindeutiger. :wink:
Agent 009 hat geschrieben:Deine Wertung freut mich ebenfalls.
Und mich erst. :) Die 9,5 sind ein Platzhalter für Sichtung 2, bei der dann entweder 9 oder 10 daraus werden. Bin aktuell noch zu zögerlich, um die Höchstwertung zu vergeben, aber das wird sich mit einer weiteren Sichtung nächstes Jahr oder so dann sicher einrenken.
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Re: Mission: Impossible

850
Schöne Kritik, Hille.
Denke mal, dass Dir Teil 5 auch gefallen würde.
Agent 009 hat geschrieben:Bei all den Diskussionen hier, bekomme ich total Lust noch einmal ins Kino zu gehen und Rogue Nation nochmal zu sichten. Ich habe das Gefühl das er noch besser wird, bei der 2. Sichtung. Wer kommt mit? :lol:
Ich! :)
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Mission: Impossible

853
Agent 009 hat geschrieben:Was war so dein Actionhighlight im Film?
Uff. Ähm, ich zerpflücke das nur ungern, weil der Film einfach ganz viele hervorragende Szenen hatte. Die kleine PTS war für mich ein ganz starkes Stück, von der ersten Sekunde an witzig, spannend, ironisch und vor allem: bescheiden! Bird muss gar nicht gleich zu Beginn wie Mendes bei SF oder Campbell bei CR die besten Stunts verpulvern, weil er seinen Film sehr stilvoll beginnen lässt, ohne bereits jegliches Steigerungspotenzial zu ersticken. Ansonsten liebe ich jetzt schon die Szene, in der die beiden diese Projektorwand im Kreml hin und her schieben, obwohl das jetzt eigentlich keine Action ist. Okay, also, der Showdown war toll, fast schon antiklimatisch, hatte auch ein wenig was von Toy Story 2 oder Monster AG (den Vergleich werden Nicht-Kenner jetzt lächerlich finden), hat mir aber saugut gefallen, weil es einfach eine herrlich coole Idee ist und dann war das richtige Highlight wohl der Sprung von Cruise am Burj, als er mit Anlauf und Vollkaracho ins offene Fenster springt... oder auch nicht. :wink: Ach, einfach ein toller Film, eigentlich sogar der bessere Bond oder eine moderne Version des guten alten Bonds. Großartig. 2011 hatte damit gleich drei Unterhaltungsmeisterwerke zu bieten. Wann wir wohl das nächste Mal wieder so ein tolles Jahr erleben?
danielcc hat geschrieben:Gestern aus Euphorie noch mal mit meiner Freundin Teil 4 gesehen. Immer wieder richtig gut
Total verständlich. Eigentlich kann man die 10 da auch gleich geben. Bin eh kein Fan davon, bei Filmbewertungen einen auf Akademiker zu machen.
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Re: Mission: Impossible

854
Gebe keine 10, denn Teil 4 ist ne ganze Portion besser ;-)

Interessant finde ich, wenn man die Filme genauer betrachtet haben sie gar nicht so viel spektakuläre Action!
Die PTS ist ja keine große Action, die Prügelei im Knast auch nicht, dann die Schießerei mit dem Auto im Wasser, die Auto Sache in Dubai ist sehr sehr klein, in Indien ist es eigentlich nur die überschaubare Sache im Parkhaus..

Viele kleine Actionszenen, oft gut gefilmt aber nix besonderes.

Wirklich großartig ist für mich daher die Spannung in einzelnen Szenen.
Die Kletterei in Dubai und vor allem das Eindringen in den Kreml sind so irrsinnig gute Ideen die superb umgesetzt sind, DAS macht Spaß.

Die Kreml Sache mit der Leinwand kann ich gar nicht oft genug schauen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Mission: Impossible

855
danielcc hat geschrieben:Viele kleine Actionszenen, oft gut gefilmt aber nix besonderes
Das ist bei Bond aber auch nicht anders. Und wenn die Sandsturm und Khalifa Sache nichts großes sind, dann weiß ich auch nicht. Aber ja, bei M:I4 zeichnet sich die Action vor allem durch ihre Ideen aus, nicht durch ihre Gigantomanie. Wie eben auch bei den richtig guten Bonds.
danielcc hat geschrieben:Gebe keine 10, denn Teil 4 ist ne ganze Portion besser
Dann gib halt 11/10. :mrgreen:
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