Re: Zuletzt gesehener Film

8326
danielcc hat geschrieben:Mir hat der Film sehr gut gefallen. Ein richtig schöner Winterfilm mit kuscheliger Stimmung.
Natürlich mit excellentem Cast, wobei es richtig schön war, Michelle Pfeiffer mal wieder in einer großen Rolle zu sehen.

Für mich aber der Höhepunkt war Branagh als Poirot. Viel ernsthaftet und überlegter als die Vorgänger.
Auch seine Regie ist teilweise virtuos. Elegante und suggestive Kamerafahrten die aber (fast) nie nur effekthaschend sind.
Zudem ist die bekannte Story besser aufbereitet als im 70er Film. Hier werden nicht langweilig unendlich viele Varianten des Tathergangs von Poirot aufgezählt, sondern es ist eine recht flüssige, dramaturgisch saubere Erzählung wo man immer etwas mehr erfährt.

Dies ist EXAKT einer der Filme die ich zuletzt oft vermisst habe. Starke Darsteller in einer unterhaltsamen und gut inszenierten Erzählung. Dafür braucht man dann nur 60 Mio USD anstatt 250.

Negativ ins Gewicht schlägt nur der sehr künstliche CGI Look der Lawinen-Sequenz
Im Agatha Christie Thread wird der Film u.a. von vodka und HCN besprochen.
#Marburg2025

Früher war mehr Atombombe

Re: Zuletzt gesehener Film

8327
Gestern habe ich nach Jahren mal wieder Citizen Kane gesehen. Interessant, welch hohe Wellen der Film immer noch schlägt, das Kino war fast ausverkauft. Aber bei seinem meilenweit vorauseilenden Ruf ist das auch kein Wunder. Ich habe mittlerweile immer mehr Freude an dem Film, simpel gesagt ist es einfach eine gute Geschichte die schlüssig und interessant erzählt wird. Da zuzuschauen macht einfach Spass und ist spannend (natürlich nicht im Thriller-Sinne, aber Filmfans werden wissen was ich meine). Der junge Welles wird als Schauspieler vielleicht sogar unterschätzt und sprüht förmlich vor Charisma und kecker Leinwandpräsenz, als Kontrast dazu spielt er als alter Kane sehr nuanciert und sensibel. Was mir ausserdem aufgefallen ist, ist dass der Film zu seiner Entstehungszeit wohl wirken musste als wäre mit visuellen Tricks und Stilmitteln zugebombt (was er ja auch war), nach heutigen Sehgewohnheiten aber ist der ganze Kamerazauber dezent, elegant und genau richtig. Ich freue mich schon auf die nächste Sichtung.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

8328
GoldenProjectile hat geschrieben:Der junge Welles wird als Schauspieler vielleicht sogar unterschätzt.
Von wem? Wie großartig Welles war, ist doch überall bekannt. Vor allem in CK. Oder meinst du im Verhältnis zu seiner Leistung als Regisseur?
#London2025

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Zuletzt gesehener Film

8329
GoldenProjectile hat geschrieben:nach heutigen Sehgewohnheiten aber ist der ganze Kamerazauber dezent, elegant und genau richtig
Ganz genau. Ein Prima Film, der immer noch hervorragend funktioniert. Rosebud ist schließlich nicht umsonst eines der ikonischsten Bilder der Filmgeschichte.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8330
Hotel der toten Gäste

Überraschend guter Ableger der Wallace-Reihe mit Joachim Fuchsberger und Karin Dor in den Hauptrollen.

Ebenfalls dabei: Hans Nielsen, Renate Ewert, Gisela Uhlen, Monika Peitsch, Wolfgang Kieling, sowie Ady Berber und Elke Sommer.

Wirklich schade, dass das Projekt von der Constantin abgelehnt wurde und es deshalb kostengünstig vom TV-Regisseur Eberhard Itzenplitz realisiert wurde. Trotzdem sorgen die oben genannten Stars für eine Qualität, die man bei dem Titel nicht unbedingt erwarten würde.
#London2025

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Re: Zuletzt gesehener Film

8331
iHaveCNit: Der Wein und der Wind (2017)

Als ich Ende September zum ersten Mal das Cinema am Frankfurter Rossmarkt kennengelernt habe – Eine von zwei Spielstätten der Frankfurter Arthouse-Kinos – um mir „Schloss aus Glas“ anzusehen, war ich erstaunt, wie gut besucht das Kino ist und bei der schönen Weinbar im Eingangsbereich war es nicht überraschend, dass so ein Film mit dem Thema „Wein“ im Jahresrückblick 2017 für dieses Kino ein großer Zuschauererfolg war. Leider konnte ich mir aufgrund eines straffen Zeitplans den französischen Film „Der Wein und der Wind“ nicht im Kino ansehen, weswegen ich ihn nun im Heimkino nachgeholt habe. Kurz vorher habe ich mir mal den Trailer angesehen um mal ein Bild davon zu haben, worauf ich mich einlasse – und siehe da, der Trailer und das worum es hier geht, hört sich sehr ähnlich nach dem unterschätzten Ridley-Scott-Film aus dem Jahre 2006 „Ein Gutes Jahr“ an, der für mich als Russell-Crowe-Fan definitiv zu den eigenen Lieblingsfilmen gehört. Also war eine Sichtung dann auch beschlossene Sache – auch wenn „Der Wein und der Wind“ nun für mich nicht ganz den Film von Ridley Scott erreicht.

Der 30 Jahre alte Jean hat vor 10 Jahren seiner Familie im französischen Burgund den Rücken zugekehrt um die Welt kennenzulernen. Die Nachricht, dass der Vater erkrankt ist, lässt ihn wieder in die Heimat zurückkehren. Dort trifft er auch auf seine beiden jüngeren Geschwister Juliette und Jérémie. Als die Drei dann den Verlust ihres Vaters verkraften müssen, ist neben eigenen Konflikten auch noch die große Frage über die Zukunft des geerbten Weinguts zu klären.

Der Film bietet thematisch unglaublich viel und er reißt auch viele familiäre Konflikte an, er skizziert sogar den kompletten Ablauf der Weinproduktion vom Bestellen und Ernten der Felder bishin zur Entrappung und der Lagerung. Dafür sind die 114 Minuten dann doch in meinen Augen etwas zu kurz, um alles mit dem entsprechenden Tiefgang zu betrachten. So bleibt der Film dahingehend leicht oberflächlich, was sich schade finde. Aber dies ist nur einer von zwei negativen Punkten, die ich erwähnen muss. Emotional hat mich der Film nun auch nicht wirklich gepackt. Das liegt unter anderem an der unbeschwerten, gediegenen Erzählung, die fast natürlich und selbstverständlich rüberkommt. Dieses Maß an Authentizität ist aber auch eine der großen Stärken des Films. Und er lebt auch von der spielend leichten und natürlichen Chemie seines Darstellertrios Pio Marmai, Ana Girardot und Francois Civil, die das Geschwistertrio so natürlich und glaubwürdig rüberbringen, dass es eine Freude ist, sie in dieser schweren und konfliktreichen Zeit zu begleiten.
Trotz aller Tragik bleibt der Film aber ein Feelgood-Movie, der so gut bekömmlich ist, wie ein guter Wein.

„Der Wein und der Wind“ - My First Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8332
AnatolGogol hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:A propos; wie sieht es mit dir als Bigelow-Fan und dem oben angetönten Detroit aus?
Danke für den Tipp! Da ich mich zusehens vom aktuellen Kinogeschehen entferne habe ich von den beiden Filmen von dir erstmals gehört. Werd mich mal über den Bigelow-FIlm schlau machen. Wobei ich dir widersprechen muss, dass ich ein Begelow-Fan wäre. Dafür hat die gute dann doch zu wenig rausgehauen, was mich wirklich vom Hocker gehauen hat. Klar, Point Break ist die Granate schlechthin und Strange Days halte ich immer noch in sehr hohen Ehren - obwohl er nie wieder das grandiose Erlebnis der Erstsichtung bestätigen konnte. Der Rest ihres Schaffens spielt sich in meiner geschmacklichen Wahrnehmung aber eher im leicht überdurchschnittlichen Bereich ab.
Kurzer Nachklapp: hab gestern abend mal wieder Strange Days gesehen und der Aha-Effekt war endlich wieder fast so gewaltig wie bei der Erstsichtung seinerzeit im Kino. Ein wirklich grandioser filmischer Strauss aus grossartigen Regieeinfällen, exzellenter Dramaturguie (kaum zu glauben, dass das Drehbuch tatsächlich von Old Cameron himself ist) und einer herausragenden Besetzung wirklich aller größeren/handlungsrelevanten Rollen (was aufgrund der Komplexität der Handlung immerhin rund ein Dutzend sind). Ein echter filmischer Flash, bei dem insbesondere auch die filmische Umsetzung der essentiellen Squid-Clips beeindruckend gelöst wurde. Da der Film ja zeitlich minimal nach vorne versetzt in der Zukunft spielt wirkt er bis heute erstaunlich frisch und "zukünftig", könnte irgendwie auch immer noch 5 Jahre in der Zukunft spielen. Da zücke ich doch - endlich wieder - gerne die Höchstwertung!

"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

8334
iHaveCNit: Jumanji – Willkommen im Dschungel (2017)

Film 99 aus diesem Kinojahr – Film 79 im Kino – und noch nicht der Abschluss meines Kinojahres ist „Jumanji – Willkommen im Dschungel“. Vor 22 Jahren kam ja das Robin-Williams-Vehikel und Literaturverfilmung „Jumanji“ in die Kinos, dass ein mysteriöses Brettspiel als Aufhänger für viele skurille und auch gefährliche dschungelbasierte Situationen geboten hat, aber im ganzen Wust aus guten Robin-Williams-Vehikeln zu dieser Zeit etwas untergeht und die Effekte damals noch ganz am Anfang standen. Nun also die 2017er-Version. Das Brettspiel, dass heutzutage niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt, erhält ein Upgrade auf ein Retro-Konsolengame – und wird nun zum Fantasy-Action-Comedy-Vehikel für ein Ensemble aus Dwayne Johnson, Kevin Hart, Jack Black und Karen Gillian. Und der Film ist extrem überraschend unterhaltsam geworden und hat mich besser unterhalten noch als der 95er-Film.

4 ungleiche Jugendliche sind in derselben Schule und müssen nachsitzen. Dabei entdecken Sie eine Konsole mit dem Spiel „Jumanji“ und probieren das Ganze gleich mal aus. Dabei werden Sie in eine Dschungelwelt gezogen, in der sie eine gefährliche Mission erfüllen müssen, um wieder aus dieser Welt zu kommen.

„You have to play by the rules“. Es ist klar, dass ein altes Videospiel natürlich auch seine Regeln hat. Und mit den klassischen Regeln von klassischen Fantasy-Action-Games sowie den Charakteren und der Geschichte, wird die Handlung des Films natürlich entsprechend konstruiert. Diese Konstruktion ist relativ vorhersehbar, aber auch sehr cool. Die Action, der Humor und manche Details erschaffen hier eine entsprechend stimmige Atmosphäre, die dem Film gut getan hat – aber auch einige Logikprobleme mitbringt – Wer Logikfehler findet, darf sie aber behalten, denn darum geht es hier nicht. Nur der Antagonist geht hier etwas unter. Der Kern des Films bleiben aber die Charaktere und die sich durch den kompletten Film ziehenden Interaktionen. Denn mit jedem Charakter haben wir nicht nur den spielbaren Charakter im Spiel vor uns, sondern auch den Spieler selbst und hier kommt es für jeden zu unglaublich überraschenden Momenten, weil sich die Eigenschaften des Spielers nicht mit dem spielbaren Charakter decken. Neben einer guten Chemie von Johnson und Hart sowie einer starken Heroine Karen Gillian bekommt hier Jack Black den wohl coolsten und auch witzigsten Part, wenn seine Fame-Instagram-Smombie-Beauty-Bitch zu einem kräftigen, älteren, behaarten Wissenschaftler wird und man durch den Geschlechtertausch auch noch das wirksamste und urkomischste Body-Swapping bekommt. Und man zollt dem 95er-Film durch Referenzen auf jeden Fall genug Respekt. Der Film ist die perfekte Action-Fantasy-Komödie, wenn man in einem vollen Saal mit der entsprechenden Stimmung den Film genießen kann. Er ist unterhaltsam, actionreich und absolut witzig. Mir hat er gefallen.

„Jumanji – Willkommen im Dschungel“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8335
GoldenProjectile hat geschrieben:Da er bei euch erst im Januar erscheint möchte ich dir mal vorsichtig Hell or High Water ans Herz legen.
Hat zwar ein wenig gedauert, aber ich hab deine Empfehlung nicht vergessen und ihn jetzt gesehen. Ich finde ihn ganzheitlich gelungen, vor allem sehr stimmig in der Schilderung der lebensechten Figuren und des texanischen Lokalkolorits. Im letzten Drittel geht ihm wie ich finde ein klein wenig die Luft aus und auch die finale Auflösung (oder besser das Verweigern einer solchen) gefiel mir nicht so ganz. Aber alles davor war richtig gut, vor allem Bridges spielt den brummigen Ranger ganz grossartig. Aufgrund des erwähnten etwas abfallenden finalen Drittels sehe ich Hell or High Water bei guten 7,5 Punkten.

Und dann hab ich gestern auch noch den neuen King Kong gesehen und war angenehmn überrascht. Skull Island hat mir durchgängig richtig viel Spass gemacht, die Idee den Film 1973 spielen zu lassen (inkl. diverse mehr oder weniger deutliche Anspielungen an einige 70er-Jahre-Klassiker) hat da viel zu bei getragen wie auch die Tatsache, dass man diverse Schlüsselrollen mit von mir sehr geschätzten "alten Knochen" besetzt hat. Die Inszenierung war sehr kurzweilig und mit einigen richtig guten Regieeinfällen, allerdings kann ich auch die Kritik (u.a. von Kollege Maibaum) an der Oberflächlichkeit der Figuren sehr gut nachvollziehen, denn diese sind in der Tat entweder reine Klischees oder weitgehend belanglose Satzaufsager. Auch leidet der FIlm unter dem extremen Gelbstich, was das soll werd ich nie verstehen. Dennoch bin ich versucht 8 Punkte zu geben wegen des kurzweiligen Spasses.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Zuletzt gesehener Film

8336
Oh ja :D

"Apocalypse Show - Achterbahnfahrt in die Finsternis"

Warum schauen wir eigentlich Monsterfilme? Wegen der tiefsinnigen Dialoge? Wegen der tiefenpsychologischen Analyse menschlicher Urängste? Oder wegen der tiefschürfenden gesellschaftskritischen Botschaften? Nö, nö und nochmals nö! Wobei wir mit „tief" schon goldrichtig liegen, allerdings im Sinne von „tiefer gelegt". Die wirklich guten Monsterfilme bekennen sich offensiv zu dieser Trash-Attitüde, zu ihren Pulp- und Exploitation-Wurzeln. Wenn das monströse Spektakel zu ernst, zu emotional, zu episch, zu intellektuell angegangen wird, dann hat man die Essenz des Ganzen schlicht nicht verstanden. Nicht nur, aber vor allem deshalb ist Peter Jackson´s sündteurer „King Kong" kein guter Film. Und nicht nur, aber vor allem deshalb ist der aktuelle, auch nicht ganz billige „Kong: Skull Island" ein ausgezeichneter Film.

Das fängt schon mit der sympathisch hanebüchenen Story-Prämisse an, die ja irgendwie die Existenz riesiger Viecher erklären muss. Ja genau, Viecher, denn unsere bemitleidenswerten Artgenossen bekommen es nicht nur mit dem turmhohen Riesenaffen zu tun, sondern dürfen auch noch die unliebsame Bekanntschaft weiterer, ähnlich unfreundlicher urzeitlicher Mutationen im XXL-Format machen. Selber schuld, möchte man sagen, denn schließlich begeben sie sich freiwillig in deren Fänge. Fairerweise muss man zugeben, dass sie nicht so ganz genau wußten, was sie erwarten würde. Andererseits klang es einfach zu aufregend.

https://ssl.ofdb.de/review/294582,71589 ... ull-Island
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Zuletzt gesehener Film

8337
Ihr enttäuscht mich. Muss ich den jetzt etwa echt ansehen? Dabei hatte ich mir doch so schön meine Vorurteile gegen den Film gebildet... das ist so ätzend an diesem Forum, immer wollen alle 'ne Meinung haben.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8339
Ich mag den King Kong Stoff eigentlich ganz gerne, aber nur, wenn er auch mit 'ner weißen Ollen den Empire State Phallus erklimmt. Diese Monsterclash-Sachen sind mir meist einfach echt zu trashig doof. Sorry, aber "Godzilla vs Mechagodzilla feat Nazi-Sharks from Outer Space" ist nicht my cup of tea. Wenn Anatol dem neuen Kong allerdings so viele Punkte spendiert und du und Maibaum ebenfalls jeweils sehr wohlwollend sind... argh. Na ja, vielleicht ergibt es sich ja mal.

Mich ärgerte halt im Trailer schon, wie doof die Figuren sind und wie vorhersehbar deren jeweiliger Abgang (trotz oder gerade wegen der All-Cast-Besetzung). Gibt es denn zumindest da ein paar Überraschungen oder würdet ihr dem wirklich reine Clash-Qualität zusprechen?
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Re: Zuletzt gesehener Film

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AnatolGogol hat geschrieben:Hat zwar ein wenig gedauert, aber ich hab deine Empfehlung nicht vergessen und ihn jetzt gesehen. Ich finde ihn ganzheitlich gelungen, vor allem sehr stimmig in der Schilderung der lebensechten Figuren und des texanischen Lokalkolorits. Im letzten Drittel geht ihm wie ich finde ein klein wenig die Luft aus und auch die finale Auflösung (oder besser das Verweigern einer solchen) gefiel mir nicht so ganz. Aber alles davor war richtig gut, vor allem Bridges spielt den brummigen Ranger ganz grossartig. Aufgrund des erwähnten etwas abfallenden finalen Drittels sehe ich Hell or High Water bei guten 7,5 Punkten.
Das freut mich sehr. Ich bin nach der Kinosichtung sogar noch einen Punkt höher, war richtig positiv überrascht. Neben den farbigen Figuren und dem verwegenen Texas-Setting gefiel mir vor allem die Ruhe der Inszenierung. Der Film startet zwar mit einer hektischen Bankraubserie, die aber auch schon mehrfach aufgebrochen wird und vor allem die grosse Actionszene am Schluss ist zwar auf dem Papier sehr bleihaltig aber in der Umsetzung minimalistisch-ruhig. Zusammen mit dem Lokalkolorit und der poetischen Stimmung kam da bei mir sogar Peckinpah-Stimmung auf. Den Dude fand ich auch toll, aber auch der herrlich abgeranzte Ben Foster hat gefallen. Pine war auch gut, aber verglichen mit Foster noch etwas zu glatt.
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