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Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 20. Oktober 2017 10:31
von Maibaum
GoldenProjectile hat geschrieben:Maibaum hat geschrieben:Nein, wenn es nicht anamorph wäre, dann hättest du ein sehr viel kleineres Bild, mit großen Balken links und rechts, und auch oben und unten noch kleine.
Auch die ersten 3 Bonds sind in anamorphen 1,66:1.
Ich weiss dass TB der erste Bond in Panavision war, aber dass beim normalen Breitwandformat 1.66:1 ebenfalls etwas anamorph sein muss ist mir völlig unbekannt. Ich dachte das sei eben das nicht-anamorphe Format, bei dem ein normales 1.37:1-Bild beschnitten wird.
Hast du zufällig zum Dekalog auch einen Heimrelease-Vorschlag parat?
Habe ich selber nicht, und auch nur einmal gesehen, damals als der Dekalog im TV lief. Die engl. DVDs haben engl. UTs, aber auch diese Blu soll engl. UTs enthalten:
https://www.amazon.de/Dekalog-Blu-ray-O ... kieslowski
Das andere hat Anatol ja schon erklärt, das 1,66:1 Format war im Kino nicht anamorph (sondern maskiert), aber im Heimkino sollte alles anamorph sein was größer als das 1,37:1 Format ist. Aber es gibt vereinzelt DVDs die selbst bei 2,35:1 nicht anamorph sind, aber das ist dann eine sehr billige Lösung die qualitativ unbefriedigend ist.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 22. Oktober 2017 20:51
von HCN007
iHaveCNit: Sieben Minuten nach Mitternacht (2017)
Irgendwie war der 4.Mai ein Tag, an dem mir anhand des filmischen Angebots weniger nach Kino war, ich aber rückwirkend sagen muss, dass mit der Horror-Satire „Get Out“ und nun dem Fantasy-Coming-Of-Age-Drama „Sieben Minuten nach Mitternacht“ definitiv 2 Filme in den deutschen Kinos starteten – bei denen das Nachholen im Heimkino Pflicht ist. Und nun habe ich auch „Sieben Minuten nach Mitternacht“ gesehen.
Wir folgen dem Leben des heranwachsenden introvertierten Briten Connor O´Malley, der es nicht leicht hat. Seine Mutter ist sehr schwer an Krebs erkrankt, der Vater lebt weit weg in Amerika, in der Schule wird er gemobbt und er muss vorübergehend bei seiner strengen Großmutter einziehen. Er hat Angst seine Mutter zu verlieren und sucht in Malereien Trost, bis ein großes Baummonster auf Connor trifft und ihm zu 3 Zeitpunkten 3 Geschichten erzählen wird, aber dafür zu einem bestimmten Zeitpunkt eine 4. Geschichte von ihm einfordert.
Mit „Sieben Minuten nach Mitternacht“ verfilmt Juan Antonio Bayona das Buch „A Monster Calls“ von Patrick Ness, der es nach dem Tod der an Krebs erkrankten Siobhan Dowd fertig gestellt hat. Dass es sich hier um ein sehr persönliches Werk handelt ist damit klar. Der Film selbst bietet sehr gute schauspielerische Leistungen von Felicity Jones, Toby Kebell, Sigourney Weaver und auch vom Jungdarsteller Lewis MacDougall. Zu Liam Neesons Voice-Acting für das Baummonster kann ich noch nicht viel sagen, da ich den First Look in der deutschen Fassung hatte. Aber sein Motion Capturing ist cool und definitiv sehenswert. Und ich hatte nicht gedacht, dass das Baummonster in seiner eigentlich artifiziell, animierten Art so ein glaubwürdiges, menschliches Gefühl rüberbringt. Effektetechnisch sind die kurzen Geschichten, die Connor erzählt werden in ihrem sich durch aquarell ausbreitenden visuellen Stil auch ganz cool und bringen dem doch relativ ernsten Drama die passende Fantasy-Note, ohne fehl am Platz zu sein. Auch wenn der Film mit Erwartungen spielt und durch überraschende Dialoge glänzt, so ist der rote Faden der Story und auch des Films immer erkennbar und unausweichlich spitzt sich der Film auch darauf zu. „Der Weg ist das Ziel“, aber das Ziel erwischt einen trotzdem eiskalt. Für die emotionalen Themen wie Verlust, Hoffnung, Angst nimmt sich der Film auf den Punkt genau die richtige Zeit und trifft auch immer die richtigen Töne. Nur für den Film muss man entsprechend auch in einer entsprechenden Stimmung sein, damit er seine volle Wirkung entfalten kann – und einem dann auch emotional die Socken auszieht.
„Sieben Minuten nach Mitternacht“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 23. Oktober 2017 06:06
von NickRivers
Hitman Agent 47
Habe gestern auf "Pro 7" diesen Film gesehen und wie man mich kennt, bin ich alles andere als ein Action-Fan. Ich muss aber sagen, dass dieser Rupert Friend in dieser Rolle als genveränderte Killermaschine eine auffallend gute Figur machte. Ich nehme ihm diese Dichotomie einerseits der eiskalte perfekte Killer und andererseits, dass er trotzdem Emotionen und Empathie entwickelt, besser ab, als wie bei Dannyboy mit seinem Arnie Scharm.
Ich sehe gerade jetzt, dass er sogar Brite ist. Also wenn sich jemand als Nachfolger von Craig empfehlen soll, dann ist dieser Film wirklich die beste Bewerbungsunterlage für Babs und Michi.
Abseits davon wundert es mich, dass er sowieso nicht noch bekannter ist. Seine Leistung war wirklich 1a!
Was mich an der Handlung gefiel, ist, dass man da wohl ein Vorahnung bekommt, was da in JW2 vielleicht kommen wird. Es gibt ja Gerüchte, dass da Android-Dinos als neue Supersoldaten gezüchtet werden sollen, das Experiment aber dann aus den Rudern gerät.
Die Macher brauchen nur HA 47 schamlos kopieren, dann ist der nächste Super-Blockbuster gewiss.
Mag sein, dass HA47 auch in Babs und Michis RADAR kam. Wer weiß?
6/10 Punkte (für mich als Actio-Hasser eine Top-Bewertung!)
PS: sehe gerade auf Rotten TOmatoes, dass der Film mehrheitlich ziemlich verrissen wurde. Jeder der Action-Filme kennt, weiß um derne Logiklöcher und seelenlosen Plots. Aber denke ich da an die wirklich toll choreografierten Shooterszenen, die um Klassen besser als wie die z.B. bei den letzten Bond-Filmen ist, in denen Dannyboy einfach nur Dummköpfe abballert, dann kann ich die Verrisse nciht nachvollziehen.
Dieser deutsch-poln. Regisseur Aleksander Bach hat durchaus Talent
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 23. Oktober 2017 10:53
von Maibaum
NickRivers hat geschrieben:
6/10 Punkte (für mich als Actio-Hasser eine Top-Bewertung!)
Hmm, wäre es nicht in Bezug auf ein erfülltes Leben sinnvoller stattdessen dich selber zu hassen?
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 23. Oktober 2017 21:41
von craigistheman
Happy End (R: Michael Haneke; FR, Ö, D 2017)
Dieses Mal in Cannes leer ausgegangen - zwei goldene Palmen sollten eigentlich auch reichen

, vermag es der neue Haneke nicht zuletzt aufgrund seines beißenden Zynismus' zu faszinieren. Im Grunde genommen handelt der Film vom allmählichen Untergang einer bourgeoisen Familie im Norden Frankreichs. Die Protagonisten kämpfen allesamt mit ihren trivialen Alltagsproblemen und sind unfähig miteinander zu kommunizieren. An diversen Stellen des Filmes thematisiert Haneke ihren Umgang mit sozialen Netzwerken, die hier einer Art Ventil für die Bedürfnisse und Fantasien der Figuren gleichkommen. Im Kontrast zu den "Besitzenden" steht das einfache Leben der Hausbediensteten mit Migrations-Hintergrund. Diese werden von der Obrigkeit nach außen hin toleriert aber auch herablassend behandelt.
Der Filme zeigt eine völlig weltfremde und nach außen hin verschlossene Wohlstandsgesellschaft am Rande des Abgrunds, weil sie verlernt hat, sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu fokussieren. Gleichzeitig erlaubt sich Haneke ein erfrischend dezent nüchternes Understatement zum Postkolonialismus und zur Flüchtlings-Debatte, indem er weniger auf die Schicksäle der Betroffenen eingeht, sondern eher "unseren" Umgang mit ihnen beobachtet.
Haneke verweigert sich jeglicher Sentimentalität, was aber keineswegs heißt, dass der Film nicht berührt. Viel mehr entstehen Dialoge und Diskurse, aus denen widerum Neues wachsen kann.
Zu loben ist neben den herausragenden spielerischen Leistungen aller Beteiligten die präzise Kameraarbeit - der Film ist größtenteils in Plansequenzen gedreht - und Hanekes feinfühliger Umgang mit hochkomplexen Fragestellungen.
Natürlich sollten man auf selbstreflexives Kino stehen, berieseln lassen ist nicht. Nichtsdestotrotz besticht "Happy End" an vielen Stellen durch seinen schwarzen Humor. Manchmal ist es auch die Humorlosigkeit oder die entwaffnende Grobheit der Protagonisten, die für Gelächter sorgt.
Es lohnt sich!
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 24. Oktober 2017 08:14
von GoldenProjectile
What Happened to Monday? (2017, Tommy Wirkola)
What Happened to Monday ist wieder einer dieser kleinen Dystopia-SciFi-Filme mit ungewöhnlicher Ausgangsidee, die plötzlich aus dem nichts kommen, so wie Nerve letztes Jahr. Es geht um eine überbevölkerte Welt, deren Population streng auf ein Kind pro Familie beschränkt ist, abgesehen von den von Noomi Rapace verkörperten Siebenlingen, die ihre Existenz geschickt durch eine gemeinsame, abwechselnd ausgelebte Identität verschleiern. Das klingt spannend verläuft dann aber ganz anders als angenommen, und ist auch nicht frei von sentimentalen Plattheiten und hölzernen Erklärbärdialogen bei denen man sich fragt, was sich der Schreiberling dabei gedacht hat und welche naive Form von Exposition das sein soll. Aber der Hase läuft über einen Grossteil wie gesagt in eine ganz andere Richtung, und zwar in die eines lupenreinen Actionkrachers und als solcher ist Monday exzellent. Wirkola ist ein bemerkenswerter Actionregisseur und verleiht seinem Film plötzlich einen Affenzahn, von da an will das Tempo gar nicht mehr aufhören.
Wertung: 8 / 10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 24. Oktober 2017 10:10
von Thunderball1965
Übrigens interessant, dass mittlerweile va. viele Filme mit vielen ""Plan"-Sequenzen" eine gute Kameraarbeit attestiert bekommen.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 24. Oktober 2017 21:41
von craigistheman
Thunderball1965 hat geschrieben:Übrigens interessant, dass mittlerweile va. viele Filme mit vielen ""Plan"-Sequenzen" eine gute Kameraarbeit attestiert bekommen.
Habe das nicht bloß auf die Plansequenzen bezogen. Die Rahmen sind stets grandios gewählt, in dem Haus wird eine beklemmende klaustrophobische Stimmung erzeugt, die Farben sind schön... Aber du wirst mir recht geben, dass es höchst komplex ist gute saubere Plansequenzen zu drehen, ohne etwas von der Performance der Schauspieler (die in solchen Momenten verkopft auf ihre Positionen im Raum fokussiert sind) zu verlieren. Christian Berger ist ein herausragender Kameramann, da gibt es auch nichts anzufechten, es sei denn man möchte sich mit Wichtigtuerei lächerlich machen.
Schau dir den Film an, es lohnt sich!

Fröstelnder Blick in tiefe seelische Abgründe
Verfasst: 25. Oktober 2017 15:31
von Casino Hille
Schneemann
Ein estnisches Sprichwort lehrt: "Der Sommer kommt und küsst das Kind, der Winter kommt und tötet es." In der ersten Szene von "Schneemann" wird dieser Ausspruch beinahe zum Programm: Ein kleiner Junge, der mit seiner Mutter im verschneiten norwegischen Niemandsland lebt, bemerkt den Besuch seines Onkels Jonas, welcher die Mutter sofort in rege Aufregung versetzt. Bald schon erschließt sich, woher die Unruhe rührt: Onkel Jonas fragt seinen Neffen eindringlich historische Eckdaten ab. Für jede falsche Antwort kassiert die Mama einen Faustschlag. Als der Junge diese Gewalt nicht mehr aushält, verlässt er das Haus und baut einen Schneemann… In wenigen eindringlichen Bildern etabliert Regisseur Tomas Alfredson hier das Leitmotiv seines Films: Destruktive Lebensstrukturen, die vor einer Landschaft seziert werden, bei welcher der Schnee als Handlungselement stets in seinen bedeutendsten Stellungen kulminiert: als Lebensfeind oder Freudenbringer. Dass all dies vor dem Hintergrund einer spannenden Tätersuche geschieht, ist ein Gewinn für das Krimi-affine Publikum.
Warum Alfredson sich nach 6 Jahren Leinwandabstinenz aus Jo Nesbøs Buchreihe über den versoffenen, verwitterten Ermittler Harry Hole ausgerechnet den siebten Band "Schneemann" für seine Rückkehr auserwählt hat, wird sofort offensichtlich: Die Kälte der überwätigenden Landschaftsaufnahmen seines Kameramanns Dion Beebe ist dermaßen stechend, dass die fröstelnde melancholische Ausstrahlung der Drehorte gefühlsmäßig direkt übertragbar wird. Selten hält sich die Kamera in Innenräumen auf, und wenn, dann immer mit direkter Fenstersicht, sodass der Film durchgehend in ein unendliches Weiß getaucht wird. Schnell stellt sich dabei heraus, dass Oslo und Umgebung geradezu prädestiniert dafür sind, unter Alfredsons gar ehrfürchtiger Führung zu erscheinen, denn dessen größte Stärke ist es, seiner Inszenierung kühle Eleganz und bedächtige Konzentration beizumengen. Primär dreht sich sein Thriller wie auch der Roman um den titelgebenden Serienkiller, der Mütter enthauptet und ihre Köpfe auf am Tatort zurückgelassenen Schneemännern drapiert, doch nähert sich seine Regie diesem Plot stets von außen. Alfredson sucht anders als andere Krimi-Regisseure nicht den Weg ins Innenleben seiner Figuren, sondern in ihr Außenleben, beziehungsweise ihr nicht vorhandenes Außenleben, wie ohnehin nichts in Norwegen zu leben scheint. Der Schnee, der biologisch wie phänologisch die tote Jahreszeit darstellt, steht hier auch für das gefühlstote Empfinden der Akteure. Wenn also nun ein fantastisch aufgelegter Michael Fassbender als Hole immer wieder verkatert und desillusioniert nach Fußspuren im Schnee sucht, dann ist er eine Personalisierung seiner Umgebung, besser noch, er ist das direkte und logische Produkt seines Umfelds.
Alfredson bedient sich hier einer Bildsprache, die schon in den perversen Taten des Killers selbst veranlagt ist. "Schneemann" ist ein Film, den man immer wieder auch als Planbeispiel für die Ästhetisierung und Pervertierung der Natur deuten kann. So ist der Schneemann selbst im übertragenen Sinne seit jeher eine Verniedlichung, welche den Schnee, der für viele Melancholie, Kälte und Gefahr bedeutet (und nicht zuletzt seit Beginn der Menschheit genau das eben auch biologisch bedeutet), nutzt, um eine harmlose Gestalt zu erschaffen. Parallel dazu stehen die Taten des Killers, welcher nun eben jene Gestalt widerrum benutzt, um ihre bizarre Widersprüchlichkeit durch seine morbiden Taten zu potenzieren. Auch Alfredson kennt diesen Widerspruch. Nicht von ungefähr wirkt die Natur bei ihm oft denkbar aufwendig idealisiert, um dann eine krasse, fast bittere Gegenwirkung zu erhalten. In "Schneemann" geht es überaus brutal zur Sache, wenn Vögelschwärme sich über zerstückelte Frauenleichen her machen, abgetrennte Gliedmaßen an Türen genagelt und Köpfe per Schrotflinte sauber vom Hals entfernt werden. Der Kontrast aus Blutrot und Schneeweiß ist das Herzstück des Films und wirkt besonders in der entschleunigten Erzählweise. Gehetzt wird seitens der Regie nie und die grotesken Gewalteskalationen vor viel zu schönem Hintergrund müssen mit meditativer Gelassenheit ertragen werden, will man den Höhepunkt erreichen. Dem Zuschauer wird dabei einiges abverlangt, er muss selbst Initiative ergreifen, um sich in dem Gewirr aus Handlungssträngen zurecht zu finden.
Immer wieder droht man, vor lauter Namen und Subplots, die nicht mal alle wirklich auf ein Ziel hinsteuern, regelrecht verloren zu gehen. Dieser Effekt ist jedoch beabsichtigt. Alfredson will kein rätselhaftes Puzzlespiel aufziehen, sondern dahin, wo Menschen aufeinander prallen, die von derselben Umwelt unterschiedlich geprägt wurden. So dienen ihm als Spiegelung von Fassbenders Hole gleich zwei unterschiedliche Figuren. Einmal die von Rebecca Ferguson gespielte Katrine, die als neue Partnerin Holes eine deutlich humanere Note aufweist, aber dabei finsterere Motivationen als er verfolgt, während in einer häufiger gesetzten Rückblendenhandlung ein blendend besetzter Val Kilmer als Ermittler auftritt, der 9 Jahre vor dem Hauptplot den ersten Mord des Schneemanns untersucht. Überhaupt ist die Besetzung formidabel gelungen. Wer glaubt, dass Darsteller wie J.K. Simmons, Jonas Karlsson, James D'Arcy, Genevieve O'Reilly, Toby Jones oder Charlotte Gainsbourg in Nebenrollen verschenkt wären, der irrt, denn sie alle tragen dazu bei, durch ihr Mimenspiel die Abgründe ihrer Figuren da zu erahnen, wo Taten nicht mehr für sich sprechen können und helfen gleichzeitig durch ihre Einprägsamkeit der Orientierung des Zuschauers, die Figuren zuordnen zu können. Richtig stark wird es, wenn "Schneemann" sich einen finalen dritten Akt leistet, der mit mehreren hochklassigen Wendungen aufwartet und sich dann auch noch traut, entgegen der Konventionen die Tätersuche in beinahe poetischer Einfachheit versanden zu lassen.
Fazit: "Schneemann" ist eine konzentrierte Studie darüber, wie Menschen und ihre Taten durch ihr Umfeld bedingt werden und dabei wieder ihr Umfeld selbst beeinflussen. In impressionistischen Bildern ergibt sich so ein schlüssiges, wenngleich für den ein oder anderen Zuschauer vermutlich sperriges Gesamtbild, welches genügend Interpretationsspielraum offenlässt, um danach darüber zu diskutieren… oder sich zu freuen, dass wieder ein Mörder seine gerechte Strafe erhalten hat.
8/10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 25. Oktober 2017 18:53
von vodkamartini
Mal wieder gegen den Trend.

Was wiederum im Trend liegt.
Wollte den eigentlich auch sehen, aber nach den desaströsen Einspielen in den USA und bei uns bin ich wieder unsicher geworden. Bei Thrillern ist das aus meiner Erfahrung gar kein gutes Zeichen. Fassbender scheint kein allzu gutes Händchen zu haben. Da müsste er schon Bond werden, aber da sehe ich ihn ebenfalls nicht.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 25. Oktober 2017 21:49
von Casino Hille
Ich hab von dem Negativ-Trend zu dem Film erst erfahren, als ich Eric ein paar Stunden vorher geschrieben habe, dass ich den im Kino gucke.

Vielleicht war gerade das mein Vorteil.

Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 25. Oktober 2017 23:40
von Nico
Der sogenannte Negativ-Trend wird mich nicht davon abhalten, den Film nächste Woche zu sehen. Zumal ich nur 5€ bezahlen muss...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 25. Oktober 2017 23:58
von Casino Hille
Meine Kinokarte kostete auch nur 6 Euro.

Für 6 Euro kann man da echt nicht meckern. Obwohl: Offensichtlich ja schon, wenn ich die teils extrem absurd negativen Rezensionen betrachte.

Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 26. Oktober 2017 18:46
von TheManFromUNCLE
Hey, ist doch immerhin noch ein ganz humaner Preis, sogar noch billiger als im kleinen Kino in meiner Wohnnähe, da würde der Eintritt 8,50 Euro kosten !
Hoffe trotzdem ihr habe genug Spaß beim schauen & könnt später erzählen inwiefern dieser Film empfehlenswert ist !

Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 26. Oktober 2017 18:54
von Casino Hille
Wenn du hoch scrollst, findest du einen ausführlichen Text dazu, wie ich ihn fand.