Re: Zuletzt gesehener Film

8237
Ghost in the Shell (1995)

Ich bin überhaupt kein Anime-Fan. Im durchaus positiven Sinn ein seltsamer Film, dem man anmerkt, dass er Substanz hat, auch wenn man sie nicht immer genau zu lokalisieren in der Lage ist. Und obwohl ich durchaus Cyberpunk-affin bin, gefällt mir die Ästhetik des Films nur teilweise, denn sie wirkt zum Teil schon veraltet. Das Remake soll ja ein ziemlicher Reinfall sein.

7 von 10 Punkten
"Nelly, I'm about to get neck-ed back here. So: No peekin'! ... I said: No peekin'!"
(Joe Bang)

Re: Zuletzt gesehener Film

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vodkamartini hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Eher 5/10. Ziemlich wechselhafte Angelegenheit.

viewtopic.php?f=44&t=6050&p=306187#p306187
Ich lieg dazwischen, hatte im Kino Spaß, was leider auch häufiger nicht klappt. Daher mindestens 7 mit Tendenz zur 8.
Ich denke wenn ich ihn objektiver betrachten würde, dann ginge die Tendenz auch eher gegen 8. Aber wie du schon sagst, vodka, schaffen es heute nur noch wenig Filme einem ein durchgängiges Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Die Mischung in The Golden Circle passt einfach, weswegen man Negativpunkte gerne absichtlich übersieht.
Dieses Jahr hatte ich auf jeden Fall noch nicht so viel Spaß im Kino. :)
The name's Bond, James Bond.

Re: Zuletzt gesehener Film

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iHaveCNit: Schneemann (2017)

Der „Dame, König, As, Spion“-Regisseur Tomas Alfredson hat nach 5 Jahren seinen nächsten Film in den Startlöchern und könnte den Startschuss legen für die Verfilmungen der Romanreihe um den Ermittler Harry Hole von Jo Nesbo. Da ich mich gerne für skandinavische Thriller interessiere und auch mit dem Hauptdarsteller Michael Fassbender und seit „Mission Impossible Rogue Nation“ auch mit Rebecca Ferguson viel anfangen kann, war der Film in meinem Jahreskalender gesetzt. Herausgekommen ist für mich ein spannender und relativ guter Thriller, der jedoch nicht mit der „Millenium-Trilogie“ oder auch den „Jussi-Adler-Olsen-Verfilmungen“ mithalten kann.

Verschwundene Frauen, abgetrennte Körperteile und stets ein Schneemann am Tatort. Hier muss Harry Hole als Ermittler ran und er bekommt die Hilfe von seiner neuen Kollegin Katrine Bratt. Doch je mehr er sich der Lösung und dem Täter in einem Netz aus falschen Fährten nähert, umso mehr werden er und Katrine zur Zielscheibe des Täters.

Der Film ist düster, kalt und relativ trist. Er folgt dem klassischen „Whodunit“, der für das deutsche Krimipublikum relativ vertraut ist und sich den klassischen Sehgewohnheiten anpasst. Der Film hat im Aufbau über Nebenplots und Rückblenden ein Fokusproblem, das ich erst genau beurteilen kann, wenn ich mal die Buchvorlage gelesen habe und genau weiß, worin der Fokus der Erzählung gelegen hat. In diesem Fall ist es gehobene klassische Krimikost, die uns in Deutschland häufig genug serviert wird. Die Frage, die sich mir stellt ist, ob einer der Handlungsstränge und Elemente hätte komplett rausgestrichen werden können, ohne direkten Einfluss auf die Hauptgeschichte zu haben. Es fühlte sich auch etwas an, als gäbe es ein „Missmatch“ zwischen den Rollen und der Besetzung – so dass es sich nicht wie aus einem Guß anfühlt und irgendwo Schnee beim Werfen von Schneebällen runtergefallen ist. Ich finde so etwas schade für die tolle Besetzung, da ich besseres von Fassbender, Ferguson, J.K. Simmon usw. gewohnt bin. Etwas, was mir jedoch richtig gut gefallen hat sind die Kameraufnahmen von Norwegen in Oslo und auch Bergen, die in mir dringend den Wunsch geweckt haben, dort einmal im Winter Urlaub zu machen. Auch die grafische Gewaltdarstellung und die FSK-Freigabe von 16 ist klar gerechtfertigt und gibt dem ganzen auf der Leinwand die gewisse Härte. Ob das zu einer Inkonsistenz des Film führt, ist reine Geschmackssache. Ja, in Anbetracht meiner Erwartungen wurde ich leicht enttäuscht. Für mich ist das so, als würde man versuchen einen Schneemann zu bauen bei bereits einsetzender Tautemperatur, das funktioniert nur bedingt – lässt einen aber auch entsprechend kalt, weil der Schneemann dann am vergänglichsten ist, wenn er bereits am Tauen ist.

Trotz allem durch Besetzung, einem klassisch spannenden Krimiplot, dem Look und entsprechend interessantem Aufbau kann ich wohlwollend doch noch entsprechend trotz diverser Schwächen wie folgt werten:

„Schneemann“ - My First Look- 6/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Jonathan Mostow

8241
The Hunter's Prayer (2017)

Lucas, ein Auftragskiller, der unter belastenden Ereignissen aus seiner Vergangenheit leidet, wird beauftragt, die junge Ella zu töten. Doch als er sich weigert, den Abzug zu drücken, befindet er sich zusammen mit Ella auf der Flucht vor seinem Auftraggeber - quer durch Europa.

Die Filmografie des Regisseurs von "The Hunter's Prayer", Jonathan Mostow, weist nicht unbedingt allzu viele Highlights auf. So dürfte sein Thriller "Breakdown" aus dem Jahr 1997 mit Kurt Russell in der Hauptrolle für viele noch immer sein bester Film darstellen. Ein klassischer, altmodischer Thriller mit solider Story und guten Darstellerleistungen.
Sein wohl bekanntester Film "Terminator 3 - Rebellion der Maschinen" wiederum stellt gerade im Vergleich zu James Camerons' Vorgängern eine klare Enttäuschung dar. Immerhin, nach den ebenfalls schwachen Fortsetzungen "Terminator Salvation" (mit Christian Bale) und "Terminator Genisys" (wieder mit Arnold Schwarzenegger) steht der Film innerhalb der Franchise möglicherweise nicht mehr ganz so schlecht da, zumal auch der ironische Ansatz des Films durchaus zu gefallen weiss und einige Actionszenen zu beeindrucken wissen. Die inhaltlichen Defizite und manch abstruse Ideen bleiben aber dennoch zurück.
Nach "Surrogates - Mein zweites Ich" (2009), einem etwas unterschätzten und durchaus unterhaltsamen Sci-Fi-Actioner mit Bruce Willis drehte Mostow nur noch die Pilotfolge für die Fernsehserie "The Last Ship".
Somit stellt "The Hunter's Prayer" Mostow's erster Spielfilm seit acht Jahren dar. Allerdings handelt es sich beim vorliegenden Film nicht mehr um einen Blockbuster, sondern eher um einen vergleichsweise kleineren Film, der weitgehend direkt im Heimkino veröffentlicht wurde.

Die Handlung, wie auch einige Dialoge und sehr vorhersehbare Situationen machen dann auch schnell klar, warum der Film es nicht in die Kinos schaffte. So handelt es sich bei diesem Actionthriller eher um ein technisch gut umgesetztes "B-Movie", welches in den Kinos sicherlich am falschen Platz wäre.
Das reduzierte Budget schadet zumindest der Optik des Films aber kaum. Mostow inszeniert den Film gewohnt routiniert und die Schauplätze wissen durchaus zu gefallen, auch wenn man grundsätzlich eher an Orten drehte, die etwas düsterer ausgefallen sind. Allzu sonnendurchflutete Einstellungen sollte man demnach eher nicht erwarten. Verschiedene Drehorte in England und Ungarn müssen dabei einige andere Länder in Europa doubeln, wobei einige Szenen zumindest auch tatsächlich in England spielen.

Die geringen Mittel machen sich wiederum in der Action durchaus bemerkbar. Immerhin, handwerklich weiss diese durchaus zu gefallen. Gerade die Autojagd zu Beginn und auch einige weitere Schiessereien im Verlauf zeigen, dass Mostow in diesem Genre einige Erfahrung aufweisen kann. Insbesondere eine kurze, aber druckvoll inszenierte Schiesserei in einem Restaurant überzeugt durchaus. Leider nimmt die Qualität der Action im Verlauf des Films stetig ab und es enttäuscht auch die Menge dieser Einlagen. So bleibt auch der Showdown seltsam unspektakulär.

Die Geschichte an sich, basierend auf einem Buch von Kevin Wignall und aus der Feder der Drehbuchautoren John Brancato und Michael Ferris, welche bereits mehrmals mit dem Regisseur zusammenarbeiteten, bietet im Grunde keinerlei Innovationen - man hat stets den Eindruck selbige schon in dutzenden ähnlichen Filmen gesehen zu haben. Hier verlässt sich der Film im Grunde zu sehr auf seine Darsteller. Immerhin, erfreulicherweise wissen diese durchaus ihre Rollen mit Leben zu füllen.

So gibt Allen Leech ("Downton Abbey") einen recht brauchbaren Bösewicht ab, auch wenn ihm zweifellos Spielzeit fehlt, um seine Rolle richtig entfalten zu können.
Die beiden Hauptdarsteller Sam Worthington ("Avatar - Aufbruch nach Pandora") und Odeya Rush ("The Giver - Hüter der Erinnerung") hingegen können in ihren Rollen ausreichend aufspielen, und überzeugen dabei erfreulich gut. Die Dialoge zwischen ihnen wirken stimmig und nie aufgesetzt. Worthington gibt den gebrochenen und vom Krieg gezeichneten Mann sehr überzeugend, und kann den Film überraschend gut tragen. So sind es neben einem grundsätzlich guten Erzähltempo tatsächlich in erster Hinsicht die gelungenen Leistungen der Hauptdarsteller, die es über weite Teile des Films schaffen, den Zuschauer über die wenig innovative Geschichte hinwegsehen zu lassen.

Während das Produktionsdesign durchaus brauchbar ausfällt und man sich um Abwechslung bei den Drehorten bemühte (so spielen ein paar Szenen zum Beispiel auch in einem Zug), enttäuscht hingegen die Musik von Komponist Federico Jusid ("Kidnap") - bis auf wenige brauchbare ruhigere Klänge wirkt diese komplett austauschbar und schafft es zu keinem Zeitpunkt dem Film eine musikalische Identität zu verleihen.

So sind es in erster Linie die überzeugenden schauspielerischen Leistungen und die routinierte technische Umsetzung, die "The Hunter's Prayer" zu einem zu keinem Zeitpunkt innovativen, aber immerhin unterhaltsamen Genrebeitrag verhelfen, den man sich mit etwas gesenkten Erwartungen durchaus einmal ansehen kann.

6/10

Re: Zuletzt gesehener Film

8242
iHaveCNit: Geostorm (2017)

Warum ? So manchmal habe ich die Lust auf etwas Katastrophenkino, aber selbst nach den Trailern war ich irgendwie immer noch nicht ganz Feuer und Flamme, habe ihn aber trotzdem auf meine Liste gesetzt und letztendlich im Kino gesehen. Und war überrascht, dass ihn nur als Zweitpriorität gesetzt habe, denn von den für mich interessanten Starts in dieser Woche gefällt mir dieser hier besser als der Serienkiller-Thriller „Schneemann“.

In 2 Jahren, also 2019 sieht sich die Menschheit global umspannenden Klimakatastrophen entgegen und droht fast komplett vernichtet zu werden. Im Zuge dessen wird ein global umspannendes Satellitennetz erschaffen, dass als Frühwarnsystem Wetterereignisse bannt. Als sich jedoch einige Zeit später ein paar Wetterereignisse stattfinden, ist Eile angesagt und die beiden Brüder Jake und Max Lawson sehen sich an der Front im All und der Erde unglaublichen Herausforderungen ausgesetzt, um einen globalen Wetterkollaps, den Geostorm zu verhindern.

Ja, die Idee von Wettersatelliten, die Naturkatastrophen verhindern sollen ist nicht neu. Mir ist diese in Filmen wie „Sharknado 4: The Fourth Awakens“ bereits begegnet. Und auch hier hat die Technik versagt. Natürlich kommt „Geostorm“ ganz ohne Haie und den ganz üblen Sharknado-Trashfaktor aus, bietet aber dafür die schweren Geschütze eines Roland-Emmerich-Films auf, ohne auch nur im entferntesten einen Roland Emmerich im Stab zu haben. Woher kommt das nun ? Der langjährige Weggefährte, Produzent und Drehbuchautor der meisten Emmerich-Filme, Dean Devlin ist hier als Regisseur, Mitproduzent und Mitdrehbuchautor am Drücker. Herausgekommen ist ein schöner, feiner, runder und kurzweiliger Katastrophenactioner, der mit einer gewissen Portion Science-Fiction, Drama und Politthriller daherkommt. Das wirkt hier aber keineswegs überladen, sondern ist nur im notwendigen Rahmen vorhanden. Alles ist stellenweise arg oberflächlich und plakativ, aber das passt. Für mich war zum Beispiel das Zusammenspiel von Jim Sturgess und Gerard Butler als Brüder sehr gut gelungen und eine Triebfeder des ganzen Spektakels. Aber auch die Nebenrollen sind mit der deutschen Alexandra Maria Lara, Abbie Cornish sowie auch den Altstars Andy Garcia und Ed Harris top besetzt. Der Film trumpft natürlich nicht in den notwendigen „Erklärbär-Szenen“, sondern in den Szenen auf, in denen es zur Sache geht – und wenn es rummst, dann richtig, auch wenn die Effekte nicht ganz nahtlos sind und eine eigene Form des Trashfaktors festzustellen ist. Trotz allem war ich positiv überrascht, ich habe genau das bekommen, was ich wollte, und das war ein cooler, schneller Katastrophenfilm. Natürlich passt auch die Message des Films in Bezug auf die weltweite Klimapolitik, aber auch auf den weltweiten gesellschaftlichen Umgang mit diesem Thema.

„Geostorm“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Zuletzt gesehener Film

8243
Körper und Seele - Ildiko Enyedi

Es gab mal eine faszinierende Tradition herausragender osteuropäischer Filme, eine Tradition die witzigerweise nach dem Untergang des Kommunismus nicht noch fruchtbarer wurde, sondern weitgehend verschwunden ist. Enyedi, die zuvor seit 1999 keinen Film mehr (fürs Kino) machen konnte, macht mir schmerzlich bewußt wie groß dieser Verlust ist (auch in Anbetracht des kürzlich mal wieder genossenen Kieslowski Meisterwerks Der Zufall (1981) oder Miklos Jancsos Die Hoffnungslosen (1966) ).

Körper und Seele ist ein wunderbarer Film der klugen Realismus mit unkitschig märchenhaften Elementen verbindet, und eine höchst originelle Geschichte erzählt, in der sich 2 Menschen die dafür überhaupt nicht geschaffen sind, dadurch ineinander verlieben, daß sie denselben Traum von 2 Hirschen in einem winterlichen Wald träumen. Enyedis präzise Kadrierungen und Schnitte, und ihr Talent glaubwürdige Charaktere zu schaffen (denen sie allen mit Respekt und Würde begegnet), machen daraus einen der schönsten Filme der letzten Jahre. 10/10

Re: Zuletzt gesehener Film

8244
Maibaum hat geschrieben:auch in Anbetracht des kürzlich mal wieder genossenen Kieslowski Meisterwerks Der Zufall (1981)
Wo hast du den denn her? Ich versuche ja seit einiger Zeit, an diese Box zu kommen. Die ist aktuell sehr günstig zu haben, liefert aber leider nicht in die Schweiz. Und ist möglicherweise auch im falschen Bildformat, zumindest steht da 1.33:1 (ich denke mal das bezieht sich auf alle vier enthaltenen Filme) und zumindest Przypadek ist eigentlich europäisches Breitwandformat, also 1.66:1.

https://www.amazon.de/gp/product/389848 ... _i=desktop
We'll always have Marburg

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Re: Zuletzt gesehener Film

8245
Ich habe diese Box auch gekauft, allerdings war es nicht direkt die Box, sondern 2 Doppel DVDs, die mit identischem Inhalt zuvor schon erschienen waren. Neben Der Zufall ist Ohne Ende ein weiteres seiner Top-Filme.

Das Bildformat ist jeweils 3x anamorphes 1,66:1, ist also korrekt. Nur Der Filmamateur ist in 1,33:1, aber auch das kann korrekt sein, da dieser evtl. fürs TV gedreht wurde.

Re: Zuletzt gesehener Film

8246
Maibaum hat geschrieben:Ich habe diese Box auch gekauft, allerdings war es nicht direkt die Box, sondern 2 Doppel DVDs, die mit identischem Inhalt zuvor schon erschienen waren. Neben Der Zufall ist Ohne Ende ein weiteres seiner Top-Filme.

Das Bildformat ist jeweils 3x anamorphes 1,66:1, ist also korrekt. Nur Der Filmamateur ist in 1,33:1, aber auch das kann korrekt sein, da dieser evtl. fürs TV gedreht wurde.
Stimmt, die beiden separaten Boxen gibt es ja auch noch. Ich werde weiterhin ein Auge drauf haben, Kieslowskis Spätwerk ist sensationell.

Aber vom Dekalog habe ich auch noch keine vernünftige Ausgabe gefunden. Und anamorphes 1.66:1? Das widerspricht doch allem was du mir über Bildformate beigebracht hast.
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Re: Zuletzt gesehener Film

8248
HCN007 hat geschrieben:Die Frage, die sich mir stellt ist, ob einer der Handlungsstränge und Elemente hätte komplett rausgestrichen werden können, ohne direkten Einfluss auf die Hauptgeschichte zu haben.
Der Film hatte wohl extreme Entstehungsprobleme dank einiger Studioeingriffe. Schade für Alfredson, der mit TTSS 2011 einen wahnsinnig mitreißenden Film gedreht hat. Die miesen Kritiken hat er nicht verdient.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

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Re: Zuletzt gesehener Film

8249
Maibaum hat geschrieben:Nein, wenn es nicht anamorph wäre, dann hättest du ein sehr viel kleineres Bild, mit großen Balken links und rechts, und auch oben und unten noch kleine.

Auch die ersten 3 Bonds sind in anamorphen 1,66:1.
Ich weiss dass TB der erste Bond in Panavision war, aber dass beim normalen Breitwandformat 1.66:1 ebenfalls etwas anamorph sein muss ist mir völlig unbekannt. Ich dachte das sei eben das nicht-anamorphe Format, bei dem ein normales 1.37:1-Bild beschnitten wird.

Hast du zufällig zum Dekalog auch einen Heimrelease-Vorschlag parat?
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Re: Zuletzt gesehener Film

8250
GP, hier bezieht sich anamorph darauf, wie der Film auf der DVD aufgespielt ist, nicht wie er kameratechnisch aufgenommen wurde. Bei den frühen DVDs wurde der Film nicht anamorph wiedergegeben, d.h. er wurde im damals gebräuchlichen 4:3 Format aufgespielt, Filme mit einem Bildformat > 1.33:1 wurden dann "letterboxed" wiedergegeben, d.h. mit schwarzen Balken oben und unten. Wenn man solche Scheiben über einen 16:9-TV abspielt, dann kommen zusätzlich noch schwarze Balken rechts und links hinzu, weil der Film ja auf der DVD in 4:3 vorliegt und nun auf einem 16:9 TV immer noch in 4:3 wiedergegeben wird. Man kann das Bild natürlich aufzoomen, verliert so aber Auflösung und Bildqualität. Daher ging man irgendwann dazu über die Filme anamorph aufzuspielen, d.h. sie liegen eigentlich verzerrt vor, werden bei der Wiedergabe aber entzerrt. Das hat zwei Vorteile: man kann so ein 16:9-fähiges Bild erzeugen (anamorphe DVDs füllen den kompletten 16:9-TV aus ohne dass man aufzommen muss) und hat bei FIlmen im Format > 1.33:1 auch eine höhere Auflösung (weil man den Teil des Bildes, der bei nicht anamorphen Scheiben für die schwarzen Rahmen draufging effektiv nutzen kann).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"