7679
von HCN007
Agent
Doppelpack von Sonntag und Montag Abend:
iHaveCNit: Under The Skin (2014)
Als weitere Scarlett-Johansson-Station auf meinem Weg zu „Ghost In The Shell“ habe ich mir mal Lust auf „Under The Skin“ gemacht. Der Film ist bis jetzt der Einzige, den ich von Jonathan Glazer, dem Regisseur gesehen habe. Vorweg möchte ich in dieser Review ein wenig die Themen der Symbolik des Films ansprechen. Wer also den Film in gewisser Art und Weise selbst erleben möchte und sich gerne für ruhige, symbolische Science-Fiction-Thriller interessiert, wird hier ein Film geboten bekommen, der sehr spartanisch und mit einfachen Mitteln seine Wirkung erzielt.
Es geht um Laura. Sie fährt in einem Lieferwagen durch die Gegend in und um Glasgow, spricht Kerle an, verführt diese und lässt diese in einem skurrilen Akt verschwinden – bis sie selbst Zweifel an ihren Taten bekommt.
Symbolische Thriller habe ich in letzter Zeit sehr gerne gesehen - „The Neon Demon“ ; „Only God Forgives“ und „Nocturnal Animals“, nur um einige zu nennen. „Under The Skin“ ordnet sich genau da ein, auch wenn Jonathan Glazer kein Tom Ford oder auch Nicolas Winding Refn ist und das hier gebotene Thema nicht so viel an die Hand gibt, so dass man die Thematik und die Symbolik in gewisser Art und Weise selbst entdecken muss. Es geht hier darum, menschliches Verhalten und Oberflächlichkeiten darzustellen und dem ganzen einen Spiegel vorzuhalten. Die einfachen Mittel des Films, die ein wenig an Kubrick oder auch Refn erinnern, erzeugen jedoch einen gewissen hypnotischen Sog, dem man sich nicht entziehen kann – genau wie die „Opfer“ von Laura. Darüberhinaus ist der Look sehr spartanisch und einfach – fast dokumentarisch und in manchen Momenten sogar mit versteckter Kamera um die Momente in ihrer grauen und tristen Natürlichkeit aufzunehmen. Und Scarlett Johansson ist hier als Protagonistin sehr gut besetzt – denn sie darf hier nicht nur sehr gut ihre Rolle verkörpern, sondern sie kann auch direkt alles zeigen, was sie hat.
„Under The Skin“ - My First Look – 8/10 Punkte
iHaveCNit: 100 Streets (Deutsche Heimkinoveröffentlichung: 2017)
Es war mal Zeit für etwas ganz besonderes im DTV-Sektor. Als ich vor einigen Monaten auf meinen Streifzügen durch die Filmseiten meines Vertrauens war, habe ich bereits ein paar Info-Schnipsel zu „100 Streets“ gelesen, bis ich in der aktuellen Cinema darüber informiert worden bin, dass der Film aktuell auf DVD erhältlich sein wird. Ich habe zugegriffen und bin nicht enttäuscht worden.
In „100 Streets“ spielt sich alles in einem Region Londons ab. Wir erleben mehrere Geschichten, die alle miteinander verknüpft sind. Ein ehemaliger Rugby-Star hat sich mit seiner Alkohol- und Drogensucht von seiner Frau und seinen Kindern entfernt. Seine Frau hingegen führt eine Affäre mit einem Freund aus der Schulzeit. Ein junger Drogendealer will endgültig aussteigen und ein Taxifahrer droht an einem Moment Unaufmerksamkeit zu zerbrechen.
Das britische Drama punktet für mich nicht nur mit sehr guten Leistungen von Idris Elba, Gemma Arterton und einigen anderen, mir bislang unbekannten britischen Darstellern wie Franz Drameh, Ken Stott, Tom Cullen und auch Charlie Creed-Miles. Die Geschichten selbst werden sehr toll herausgearbeitet, jeder Teil des großartigen Ensembles bekommt auch trotz der kurzen Zeit von 88 Minuten die notwendige Zeit, Sympathien, emotionale Fallhöhen und die entsprechenden Hintergründe aufzubauen. So schafft es der Film auch in den Dialogen gekonnt, nicht dem „Phrasenschwein“ zu verfallen. Über seine kurze Laufzeit entwickelt er auch eine Dramatik und Spannung, der man sich schwer entziehen kann.
„100 Streets“ - My First Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "