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Star Trek - The Motion Picture
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (8%)
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Star Trek IV - The Voyage Home
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Star Trek: Into Darkness
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Star Trek - Voyager [Serie]
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Star Trek - Enterprise [Serie]
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Star Trek - Discovery [Serie]
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 36

Re: Star Trek - Der Thread

751
danielcc hat geschrieben:Teil 4 ist lustig aber harmlos
Ah, dann bist du ja sogar relativ dicht bei mir. :D Kommt ja auch nicht immer vor, ist aber natürlich erfreulich.
Finde auch, dass IV unterhaltsam, aber naiv und unschuldig bleibt und für Star Trek erschreckend gutmenschlich daher kommt.
https://filmduelle.de/
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Re: Star Trek - Der Thread

752
00T hat geschrieben:Natürlich kann man die Ereignisse des Vorgängers nicht einfach im Sande verlaufen lassen und von daher sollten die Klingonen auch erwähnt werden. Aber ist es nicht ebenfalls eine Vereinfachung, wenn die Klingonen da in einer Szene um der Dramatik willen Kirks Tod fordern und später einfach niemand mehr auf diese nicht ganz harmlose Sache eingeht? Man könnte natürlich das Argument "Die Klingonen sind sowieso immer auf Krieg aus, also ist es egal, was für Probleme sie haben" anbringen, aber das wäre dann doch eine arg schwache Entschuldigung.
Wie gesagt finde ich die Szene aus den genannten Gründen durchaus sehr sinnvoll und gehört im Rahmen des ersten Filmteils zusammen mit den Szenen auf Vulkan zu den besseren. Aber ungeachtet dessen geht die Szene mit dem klingonischen Botschafter maximal 3-4 Minuten, das ist viel zu wenig, als das sie sich wirklich ernsthaft negativ auf den Genuss des Films auswirken würde finde ich.
danielcc hat geschrieben:Das ist ja eine Dummheit der Synchro. Im Original macht der Titel ja schon Sinn "The Final Frontier"
Da hat die Synchro aber nix mit zu tun, in der ist richtigerweise von einer Reise ins Zentrum des Universums die Rede. Wenn schon musst du den schwarzen Peter dem Verleih zuschieben. :wink:
GoldenProjectile hat geschrieben:
AnatolGogol hat geschrieben:Ich bimmle schon einmal, Zwischenstand nach Runde 4 gibts dann sobald die Into Darkness-Fans eingetrudelt sind
:cry:
War nicht böse gemeint, ich wollte nur der Chronistenpflicht günige tun. Eure Reviews werden natürlich trotzdem sehnlichst herbeigesehnt. :)
GoldenProjectile hat geschrieben:Es gibt eigentlich recht wenig auszusetzen am vierten Star-Trek-Kinoabenteuer.
(...)
Wertung: 7,5 / 10
Angesichts der vielen lobenden Worte, die du in deiner gelungenen Review findest, hätte ich gedacht du gehst punktemäßig höher. Ich finde entsprechend auch kaum etwas, wo ich "ansetzen" könnte, da wir offenbar vieles sehr ähnlich sehen. War er dir in Summe vielleicht etwas "zu leicht" (gerade gegenüber den dramatischeren und wenn man so will auch ernsthafteren Vorgängern) oder warum dann unterm Strich doch nur 7,5 Punkte?
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Star Trek - Der Thread

753
AnatolGogol hat geschrieben:Aber ungeachtet dessen geht die Szene mit dem klingonischen Botschafter maximal 3-4 Minuten, das ist viel zu wenig, als das sie sich wirklich ernsthaft negativ auf den Genuss des Films auswirken würde finde ich.
Ich hänge mich ja auch nicht daran auf und man sieht ja doch anhand meiner Kritik und Wertung, dass mein Spaß am Film dadurch kaum gebremst wird. Es ist nur nicht ganz stimmig für mich, aber das ist einiges vom Anfang nicht, dafür gefällt mir der Rest umso besser :D .
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Star Trek - Der Thread

754
AnatolGogol hat geschrieben:Angesichts der vielen lobenden Worte, die du in deiner gelungenen Review findest, hätte ich gedacht du gehst punktemäßig höher. Ich finde entsprechend auch kaum etwas, wo ich "ansetzen" könnte, da wir offenbar vieles sehr ähnlich sehen. War er dir in Summe vielleicht etwas "zu leicht" (gerade gegenüber den dramatischeren und wenn man so will auch ernsthafteren Vorgängern) oder warum dann unterm Strich doch nur 7,5 Punkte?
Kann man wohl so sagen. Wobei ich den leichtfüssigen Ton des Films nicht wirklich als Negativpunkt ankreiden würde, aber es fehlte dann doch irgendwie ein bisschen die Bedrohung, wie bereits gesagt, dass bei der lustigen Waljagd nicht weniger als das Schicksal des Planeten auf dem Spiel steht merkt man während der Zeitreise so gut wie nie. Die Konfrontationen wie etwa Chekovs Gefangennahme lassen auch nie wirklich Spannung aufkommen im Sinne einer wirklichen Gefahr für die Protagonisten, sie sorgen vielmehr für Dynamik, wohl kaum aber für Spannung. Ich musste vorhin kurz an den ersten Terminator denken, in dem Reese während seiner Reise in die Vergangenheit ja auch auffliegt, bzw. auffällt und verhaftet wird, dann aber auch wirklich in der Klemme steckt so dass man den Zeitdruck spürt und die Mission wirklich gefährdet ist. Der Vergleich mag am Stock hinken, da ST IV erstens gar nicht diese Art Film sein will und zweitens ja absolut gut ist, in dem was er macht. Die Punktevergabe spiegelt hier halt wie immer die subjektive Wahrnehmung wider.

Habe jetzt die Reviews auch noch mal alle gelesen, wirklich gut. Das meiste sehen wir ja wieder mal alle recht ähnlich und gewichten oftmals nur anders. Und Hille, das hier:
Casino Hille hat geschrieben:Es geht um eine Stelle, die ich im Review schon vorher erwähnte. Für mich wirkt das alles so, als wenn Nimoy keine Lust (netter formuliert: keine Ideen) hatte, seine Protagonisten ernsthaft mit den Konsequenzen ihres Handelns in den Vorgängern zu konfrontieren und sie daher dann in den letzten Minuten (inhaltlich natürlich richtigerweise) zu den Rettern der Erde stilisiert, damit ihnen alles vergeben wird. An sich ist das ja charmant (auch Kirks Herabstufung als die große Bestrafung), aber um ganz ehrlich zu sein, das passt doch überhaupt nicht mehr zum Eingang des Films, als die Klingonen noch laut poltern und sich regelrecht in Rage reden. All das bleibt am Ende einfach so ohne Konsequenz für Kirk? Warum es dann überhaupt in der Einleitung nutzen? Das fand ich schwach und ausflüchtig.
ist ein absolut legitimer Denkansatz, den ich wirklich nachvollziehen kann, obschon ich finde, dass es inmitten dieser charmanten Sause nicht wirklich auffällt. Zum heiteren Ton des Films passt ja ganz klar das Ende mehr, am klingonischen Gerichtsprolog - so ungenutzt er im folgenden auch bleiben mag - gefällt mir aber einfach dass er noch einmal die Geschehnisse des Vorgängers aufnimmt. Durch solche Dinge fühlen sich ST II bis IV trotz aller Unterschiede in Stil und Stimmung dann doch wie eine grosse kohärente Geschichte an.
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Re: Star Trek - Der Thread

755
Ich möchte nun auch mal meinen Senf zu einem der hier besprochenen STAR TREK-Filme hinzugeben:
V-THE FINAL FRONTIER (zu deutsch fälschlicherweise AM RANDE DES UNIVERSUMS genannt),1989, Regie William Shatner!

Nach dem nun zweimal Leonard Nimoy ergolgreich Regie im Franchise geführt hat und die "interne" Trilogie aus II-IV nun zu einem Abschluß gebracht wurde, war es nun laut Vertrag an W. Shatner Regie zu führen.
Sein Beitrag zur Serie gilt ja unter sehr vielen Fans und Kennern als zumindest der umstrittenste, wenn nicht als Tiefpunkt des ganzen Franchises.
Es sein noch bemerkt das meiner Bewertung die SPECIAL EDT. mit 2 DVDs zugrunde liegt, die einiges an Bonusmaterial enthält (u.a. eine sehr emotionale und wichtige Szene zwischen Spock und seinem Halbbruder Sybok, die leider gestrichen wurde, siehe unten).

Ich finde persönlich das der Film von allen mit der TOS-Crew Filmen mit der emotionalste isi (was die sog. Dreierbeziehung zwischen Spock, Kirck und Mckoy angeht) und durchaus das Potential gehabt hätte erfolgreicher zu sein....... wenn:
1) Der Film so lang geworden wäre wie Shatner es sich wohl laut seinen ursprünglichen Entwürfen und dem Drehbuch wohl vorgestellt hätte. Es waren 120min angesetzt, die aber vom Studio (Paramount) auf letztlich nur 105min heruntergekürzt wurden.
2) Die deutlich schlechteren Spezialeffekte(im Vergleich zu III und IV) kommen daher zustande, das ebenfalls Paramount und Harve Bennet (Produzent) aus Kostengründen darauf bestanden haben, NICHT die bewährte ILM-Firma zu engagieren(die zwar mit GhostbustersII und Indiana JonesIII schon relativ ausgelastet waren, aber den Joib trotzdem übernehmen wollten).
Die Ersatzfirma geriet regelmäßig in Verzug und lieferte zu spät (so auch die Köstume für die Steinkrieger, die dann so mies waren und dazu noch megateuer, das sie getrichen werden mussten) so das die befürchteten Budgetpropleme noch mehr ausufterten.
3) Man Shatner zumindest erlaubt hätte einen DC des Films anzufertigen, mit dem man das ursprünglich geplante Ende des Films zeigen können(u.a. Kirks Kampf gegen die steinernen Dienerkreaturen des Sha-Kaa-Rhee-Gottes). Aber so brachte nun erneut die Campingszene vom Anfang des Filmes noch mal am Ende(sie gehört aber trotzdem zu den Höhepunkten da sie sehr intensiv die erneut tief gewachsene emotionale Bindung zwischen den Figuren zeigt).

Das STAR TREK V sogar 1990 die Negativauszeichnung "DIE GOLDENE HIMBEERE" erhielt finde ich absolut nicht gerechtfertigt.
Das Hauptthema des Films, das ein Vulkanier auf der Suche nach der letzten Grenze (Gott bzw.Sha-Kaa:Rhee) ist und sich dadurch vom Großteil seines Volkes abhebt (auch von seinem Halbbruder Spock, der ihn allerdings auch zumindest früher verehrt hat, siehe die gestrichene Szene) passt 100%ig zum philosophischen Ansatz der TOS. "Wer sind wir und woher kommen wir?" , "Dahin zu gehen, wo bisher noch nie jemand gewesen ist"und das auch Anhänger der Urknalltheorie den Ursprung des Seins (oder eben Gott) im Zentrum des Universums bzw. der Galaxie suchen würden, erscheint mir realistisch.
Und obwohl die Rolle des Sybok ursprünglich von Sean Connery bzw.Max von Sydow gespielt werden sollte (beide standen aber terminlich nicht zur Verfügung) macht Laurence Luckinbill seine Sache gut.
Und dadurch das er am KIrk, Spock und vor allem "Pille" seine Fähigkeit demonstrieren kann, deren tiefste verborgene Ängste offen zulegen, kann der geneigte Zuschauer noch tiefer in die Psyche seiner liebgewordenen Hauptpersonen eindringen.
Die restlichen Handllungsträne wie der auf Klingonenkommandant Kaptain Klaa, der Kirk aus Rhumesgründen besiegen will , die noch mit technischen Problemen kämpfende neue ENTERPRISE(Kirk und Scotty) und auch die Bergszene schmücken den Film nett aus bzw. sind Mittel zum Zweck und stören nicht.

Insgesamt ist ST V also kein Meisterwerk wie sein Nachfolger(der für mich der beste des gesamten Franchises ist), aber zumindest eine ordentliche Arbeit, die wenn die oben genannten Faktoren bzw. Umstände nicht gewesen wären, sicher auch das Zeug zu einem Beinaheklassiker gehabt hätte.
Und nachdem Leonard Nimoy nun in zwei Filmen genug Gelegenheit hatte einen Fokus auf seine Figur zu legen, mag man es Shatner nun verzeihen können, das er bei "seinem"Film nun auch die Figur des Kirk mehr in des Mittelpunkt stellte. Das der Rest der Crew nun wieder nur eine Rolle als Randfiguren hat(Scotty, Uhura etc.) ist verkraftbar.
Zum Abschluß : "WOZU BRAUCHT GOTT EIN RAUMSCHIFF?", ist eines der Knallerzitate und Höhepunkte des ganzen Filmes und auch bis heute noch in Erinnerung geblieben. Also kann Shatners Regiearbeit so schlecht nicht sein (auch wenn hier wohl sehr viele das anders sehen werden, aber zum diskutieren sind wir ja letztlich hier!).

Meine Benotung liegt bei 7,5/10 Punkten.
" Denn bei allen Dingen die den Tod betreffen ist SPECTRE strengstens unparteiisch !", Ernst Stavro Blofeld (Max von Sydow) in SAG NIEMALS NIE.

Re: Star Trek - Der Thread

756
Star Trek V – Am Rande des Universums (1989) – William Shatner

Mitte der 80er Jahre hatten sich die Star Trek-Filme zu einem für sein produzierendes Studio Paramount sehr ertragreichen Franchise entwickelt, welches mit dem 1986 entstandenen vierten Teil seinen vorläufigen kommerziellen Höhepunkt fand. Nachdem Spock-Darsteller Leonard Nimoy bereits zweimal erfolgreich als Regisseur agiert hatte, durfte nun auch sein Protagonisten-Kollege Bill Shatner seine bei diversen T.J. Hooker-Folgen geschulten inszenatorischen Fähigkeiten im Rahmen eines ST-Kinofilmes Anwendung finden lassen. Und Shatner war willens seine Spuren innerhalb der Serie zu hinterlassen und schlug daher einen deutlich anderen Kurs ein als Nimoy, jedoch gleichzeitig unter Berücksichtigung diverser Aspekte, die in den Vorgängerfilmen seines Kollegen bestens funktioniert und beim Publikum Anklang gefunden hatten. Dadurch wurde ST V von Beginn an zu einem Kompromiss, was sich im fertigen Film dann leider nicht unbedingt positiv bemerkbar macht.

Nach dem leichtherzigen und die ST-Standards oftmals bewusst etwas untergrabenden Zurück in die Gegenwart wollte Shatner mit seinem ST V wieder eine seriösere Geschichte erzählen und einiger der gerade innerhalb der TOS so beliebten philosophischen Fragen aufwerfen. Zu nichts geringerem als der Suche nach dem Ausgangsort der Schöpfung und damit einhergehend nach Gott selbst schickt Shatner seine altgediente Enterprise-Crew. Ein großes Thema, welches so ähnlich bereits einmal für den ersten Kinofilm angedacht gewesen war, dann aber fallengelassen wurde, da man es für zu kontrovers hielt. Shatner liess sich davon jedoch nicht abschrecken und bastelte um diese Grundprämisse einen Film, der sich einerseits mit der Frage nach dem „woher kommen wir“ befasst, gleichzeitig aber auch die nicht weniger bedeutsamen Fragen nach dem „wer sind wir“ und dem „was macht uns zu dem, was wir sind“ aufwirft. Getragen werden all diese philosophischen Überlegungen von der bewährten Troika Kirk, Spock und McCoy im Zusammenspiel mit ST-Neuling Sybok, einem abtrünnigen Vulkanier, auf der Suche nach Antworten. Daraus ergibt sich eine Vielzahl an Dialogen, in denen sich die Protagonisten ihren Ängsten und verdrängten Problemen stellen müssen, um dadurch ihr eigenes selbst zu erkennen und gleichzeitig auch um die Tiefe ihrer Freundschaft auszuloten. Dies ist zumeist recht gelungen und durchaus interessant zu verfolgen, spielt sich oft aber so undynamisch ab, dass durch diese hauptsächlich in der zweiten Filmhälfte verstärkt vorkommenden Szenen der Fluss stark ausgebremst wird.

In dieser Beziehung ähnelt ST V Nimoys erster Regiearbeit Auf der Suche nach Mr. Spock, der ebenfalls mit zunehmender Laufzeit die Dynamik aus den Augen verlor. Bei ST V macht sich dieses Problem aber noch deutlicher bemerkbar, da im Gegensatz zum erwähnten dritten Teil hier abwechselnde Handlungspassagen und vor allem auch auflockernde Actionelemente fast vollständig fehlen. Mit Ausnahme einiger kleinerer Momente, in denen die glorreichen Drei in ihrem eigenen Schiff auf der Flucht sind, bewegt sich der Film hier dramaturgisch kaum von der Stelle und dreht sich stattdessen nahezu ausschliesslich um die erwähnten philosophischen Fragen. So gut dieser Ansatz gemeint war, durch Shatners zunehmend monotoner werdende Inszenierung wie auch durch den fehlenden Esprit des Drehbuchs lahmt der Film hier bedenklich. Es wird auch nicht gerade besser dadurch, dass das abschliessende Finale den Zuschauer etwas enttäuscht zurücklässt, da das den ganzen Film über lang und breit vorbereitete Treffen mit „Gott“ sich sowohl inhaltlich als auch tricktechnisch eher als Nullnummer entpuppt.

Allerdings muss man dem Film zu Gute halten, dass er mit Ausnahme des erwähnten schwachen Finales trotz des zuweilen allzu behäbigen Tempos nie wirklich langweilig wird, was nichtzuletzt auch an den gut aufgelegten Darstellern der „Troika“ und ihrem launigen Zusammenspiel liegt. Zumal die erste Filmhälfte in einiger Hinsicht die bessere ist und dadurch der Gesamteindruck erwas besser ausfällt. Denn ST V beginnt sogar recht vielversprechend mit der ersten richtigen „Pre-Title-Sequence“ der Filmserie, in welchem Shatner sein Gespür für Stimmung und Nutzung der landschaftlichen Umgebung genau so beweist wie seinen Sinn für die effektive Einführung einer Schlüsselfigur. Die in fiebrigen Rottönen festgehalte Alptraumhafte Wüstensequenz mit dem in Zeitlupe anreitenden Sybok wie auch die abschliessende Enthüllung seiner vulkanischen Herkunft (mit dem überraschenden Bruch des vulkanieruntypischen Lachens) sind dann auch mit die besten Momente des ganzen Films. Ebenso gelungen sind die amüsanten Szenen rund um den Landurlaub der Enterprise-Crew, bei denen Shatner die Gelegenheit nutzt um die Charaktere und ihre Beziehungen ausgiebigst zu definieren. Dabei ist vor allem die Lagerfeuerszene ein weiterer Schritt auf dem Weg des „neuen“ Spocks zu seinem alten Ich und dies wird durch die wunderbare Chemie der drei Hauptdarsteller äusserst charmant transportiert.

Leider flacht der Film bereits danach erkennbar ab, sobald die Enterprise sich zu ihrer Rettungsaktion nach Nimbus III aufmacht verliert ST V einiges des anfänglichen Schwungs. Kompensiert wird dies allerdings durch eine sich in der ersten Filmhälfte noch verhältnismäßig abwechslungsreich entwickelnde Geschichte und einige Actionmomente, darunter mit dem Kampf um Paradise City die größte diesbezügliche Sequenz des ganzen Films.

Bei aller wiedergewonnenen Ernsthaftigkeit rund um persönlichen Schmerz und die Suche nach Gott macht ST V dann aber doch wieder Konzessionen hinsichtlich des Massengeschmacks in Form von zahlreichen humorvollen Einlagen. Es war vor allem die komödiantische Grundausrichtung, die den Vorgänger ST IV für ein breites Publikum so zugänglich und damit so erfolgreich werden liess, entsprechend nutzt auch das Drehbuch zu ST V viele Gelegenheiten die Enterprise-Crew in amüsante Situationen zu verfrachten. Dies funktioniert leider aber deutlich weniger gut als im Vorgänger, vor allem da man zu Gunsten einiger schwacher Lacher die beliebten Figuren sehr bewusst der Lächerlichkeit preisgibt.

Wenn sich etwa Scotty selbst K.O. schlägt oder Uhura einen Pseudo-Striptease hinlegt, dann geht der Film auf seiner Suche nach Humor gleich mehrere Schritte zu weit. Bei allem Augenzwinkern sollte die Kompetenz und damit die Ernsthaftigkeit der Protagonisten nicht angetastet werden und genau das passiert durch das wiederholte „durch-den-Kakao-ziehen“ der „zweiten Garde“. So löblich es ist, dass Figuren wie Uhura, Chekov und Sulu im fünften Teil recht viele Momente zugestanden bekommen, so schmerzlich ist es zu sehen, dass diese oft auf Kosten ihrer Glaubwürdigkeit gehen und sie zu einer Art Pausenaugust verkommen lassen.

Ebenso irritiert der permanente Wechsel zwischen philosophischer Ernsthaftigkeit (wenn beispielsweise über einen verlorenen Bruder oder den Tod des Vaters sinniert wird) und seichtem Klamauk. Hier stimmt die Mischung äusserst selten und die eine diesbezügliche „Hälfte“ konterkariert oftmals geradezu die andere. Von daher muss konstatiert werden, dass hinsichtlich des Humors in ST V weniger bzw. eine subtilere Anwendung fraglos mehr gewesen wäre.

Auch unter handwerklichen Gesichtspunkten bietet ST V ein wenig einheitliches Bild. Wie bereits erwähnt beweist Shatners Inszenierung oftmals ein sehr gutes Händchen für die Einbindung von spektakulären Locations, seien es die fiebrigen Wüstenaufnahmen auf Nimbus III, die atemberaubenden Panoramen in Yosemite oder auch die beunruhigend-aufregenden Hintergründe, die für Sha Ka Ree herhalten dürfen. Weniger gelungen sind hingegen viele der Setszenen, die dieses Mal ungewöhnlich künstlich und steril wirken. Das mag zum einen mit den niedrigeren Produktionswerten zusammenhängen, aber sicher auch mit der Art ihrer Einbindung. Allerdings ist dies auch nicht immer der Fall, so fallen diesbezüglich vor allem Szenen positiv aus dem Rahmen, die im Zwielicht spielen bzw. in denen bewusst mit Licht, Schatten und Farbtönen gepielt wird wie in der Szene, in denen Sybok die Troika „bekehren“ will. Hingegen schreien viele der „klassischen“ Enterprise-Szenen geradezu nach „Studio“, was den Film zuweilen etwas billig wirken lässt.

Der uneinheitliche Eindruck setzt sich auch bei den Spezialeffekten fort, die zwischen zweckdienlich und sehr schwach pendeln. Besonders negativ fällt hier Kirks Sturz beim Bergsteigen auf, was besonders schade ist, da ein Teil davon ja durch einen echten Stunt realisiert wurde. Der „stürzende“ Shatner vor völlig unglaubwürdigem Hintergrund ist dann auch fraglos der tricktechnische Tiefpunkt des Films. Dem gegenüber stehen die Kletterszenen, die mittels „forced perspective“ und künstlicher (aber sehr echt) wirkender Bergwand den Eindruck vermitteln, Shatner wäre tatsächlich in schwindelerregender Höhe. Leider wirken die obligatorischen Weltraumszenen durchgängig auf niedrigerem Niveau als bei den Vorgängern, was vor allem bei den Szenen mit den Shuttles, aber auch generell bei allen Bewegungen im Weltraum sehr deutlich wird. Ein derartiger technischer Rückschritt fällt nicht nur unangenehm auf, er ist eigentlich bei einer solch aufwändigen Produktion unentschuldbar.

Positiv macht sich dagegen wieder einmal der Soundtrack bemerkbar. Goldsmiths Arbeit zum fünften Teil mag nicht die epochalen Ausmaße seines TMP-Scores haben, aber sie trifft auch dieses mal wieder voll in Schwarze. Dabei sind ihm die ruhigen, besinnlichen musikalischen Momente besonders gut gelungen und sein Soundtrack trägt vor allem in den Szenen rund um Sha Ka Ree viel zur Atmosphäre bei. Darüberhinaus profitiert eh jeder Enterprise-Film, der durch Jerrys einmalige ST-Hymne geadelt wird.

Darstellerisch und rollentechnisch hinterlässt der Film ebenfalls einen unrunden Eindruck. Die Troika spielt zwar auch dieses Mal wieder ihre fabelhafte Chemie und ihr blindes Verständnis gekonnt aus, es fällt aber dennoch auf, dass in ST V die Figuren dann doch etwas weniger gut zur Geltung kommen als es in den drei direkten Vorgänger der Fall war. Dies fällt allerdings wieder einmal unter die Kategorie „Klagen auf hohem Niveau“. Härter trifft es wie bereits erwähnt die „zweite Reihe“ der Enterprise-Crew, die allesamt rollentechnisch die „A-Karte“ zieht. Eine „late-blooming-romance“ zwischen Uhura und Scotty? Chekov und Sulu als unreife kleine Buben? Scotty als tollpatschiger Clown? Uhura auf ihre „alten Tage“ als erotische Tänzerin? Uiuiui, da geht soviel daneben, dass es wirklich weh tut den beliebten Darstellern bei diesem Possenspiel zuschauen zu müssen.

Laurence Luckinbill als Sybok ist hingegen einer der darstellerischen Lichtblicke, der kraft seiner Ausstrahlung den Spagat zwischen messianischem Idealisten und bedrohlichem Rattenfänger bestens meistert. Problematisch ist eher die Rolle seiner Figur, die bereits sehr früh als eigentlich nur Gutes im Sinn habender Idealist enttarnt wird. Von da an fällt Syboks anfängliche Anatgonistenrolle praktisch weg, worauf das Drehbuch entsprechend durch die Etablierung der Klingonen reagiert. Leider können die von Todd Bryant und Spice Williams verkörperten Klingonen-Bösewichter diese Rolle nicht wirklich ausfüllen, vor allem Bryant bleibt blass und eindruckslos. Williams manipulative Klingonen-Kriegerin bietet dagegen einen deutlich interessanteren Ansatz und wird von ihr auch mit viel Gusto schön martialisch gespielt. Leider gibt der Film ihr nur selten Gelegenheit dies auszuspielen, wodurch die Klingonen in ST V dann eben doch nur die Funktion der Alibi-Antagonisten einnehmen. Erstaunt lässt es den interessierten Beobachter zudem zurück, dass mit David Warner ein vergleichsweise renommierter Darsteller in einer kleinen Nebenrolle geradezu sträflich unterfordert wird.

ST V muss unterm Strich leider als gescheiterter Versuch angesehen werden einen TOS-typischen ernsthaft-philosophischen Ansatz mit der humorvolleren Grundausrichtung des Vorgängers zu verknüpfen. Da zudem auf allen produktionstechnischen Gebieten die Güte der Arbeit sehr stark variiert ist Am Rande des Universums (wie der deutsche Verleihtitel so herrlich sinnfrei fabuliert) eine höchst zwiespältige Angelegenheit. Nie wirklich schlecht, aber leider genau so wenig auch nie richtig gut. So pendelt sich ST V in Summe hübsch im Mittelmaß ein und geht als Film mit praktisch genau so vielen guten Ansätzen wie missglückten Aspekten in die Franchise-Geschichte ein.

Wertung: 5,5 / 10
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Re: Star Trek - Der Thread

758
Da würde mich ein erneutes Sehen jetzt besonders Reizen.
Aus der Erinnerung heraus ist V gar nicht so übel und bietet in vielerlei Hinsicht sogar "mehr" als alle Trek Filme davor. Auch wagt Shatner viel mehr als die beiden Vorgänger Regisseure. Ich erinnere mich an viele sehr düstere Szenen, stimmungsvolle Beleuchtungen, da wird alles geboten vom Nationpark über einen Wüstenplanenten bis hin zur einsamen Gott-Kreatur.
V hatte wirklich großes Potenzial nicht zuletzt auch durch Sybok den besten Bösewicht was Rolle und Darsteller angeht (hier würde Khan sogar mit einschließen).

Die miesen Spezialeffekte würde da bei mir niemals eine 5er Bewertung rechtfertigen. Aus der Erinnerung ist der Film locker auf dem Niveau von Teil 3, sowieso besser als Teil 1 und aufgrund der ernsthafteren und wirklich Star Trek würdigen Thematik auch nicht schwächer als Teil 4.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Star Trek - Der Thread

762
Genau Vodka. Im Urlaub ist Review schreiben aber ganz definitiv Tabu. Das sehe ich genauso!

Und IV und V können durchaus gleichermaßen betrachtet werden. Dann gibt es nächsten Sonntag eben das "FAZIT" zu beiden Runden und dann den großen Abschluss in Form des sechsten Films.
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Re: Star Trek - Der Thread

763
Und da ist er abgeblieben! :D

IV und V parallel zu besprechen wird bestimmt kein Problem, da wir bestimmt nicht so viel über Teil V zu diskutieren haben, dass ersterer unter den Tisch fällt. :wink:
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Re: Star Trek - Der Thread

765
Sehr schön, das sehe ich eigentlich ziemlich ähnlich.
Bloß sehe ich
1. die ersten zwanzig Minuten bis zur Zeitreise noch deutlich kritischer, da diese doch einigermaßen undynamisch vor sich hinplätschern, auch dank der nicht so überzeugenden Bedrohung, die du ja auch angemerkt hast, was nur durch die tollen Szenen auf Vulkan und im Raumschiff, wenn der Plot um Spock sich weiterspinnt und es doch auch jetzt schon zu einigen amüsanten Szenen kommt, etwas vertrieben wird, aber die phasenweise Langatmigkeit des Anfangs kann das dann doch nicht kaschieren.
und
2. den Score von Leonard Rosenman nicht so kritisch. Vielleicht kommt er nicht an seine Vorgänger Goldsmith und Horner heran, aber seine eigenständigen, sehr variierten Stücke passen meiner Meinung nach sehr gut zum Geschehen während der bunten Zeitreise.
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(Joseph Wiseman in Dr. No)