vodkamartini hat geschrieben: 25. März 2019 20:20
Maibaum hat geschrieben: 25. März 2019 16:05
NBK ist doch großartig. Ein einziger filmischer Rausch, das ist Stone vom besten.
Von QT sehe ich da trotzdem noch genug, aber alles transformiert durch Stones offensivem Stil. Anders gesagt, die QT DNA ist zumindest noch erkennbar. Es ist auch interessant das QT Drehbuch mit dem fertigen Film zu vergleichen.
NBK fand ich immer grausig, obwohl ich Stone ansonsten sehr schätze (natürlich hat er dann immer mehr nachgelassen). Ich mag schon den visuellen Stil nicht, finde aber vor allem, dass das Sujet hier sich selbst auf den Leim geht. Soll heißen, der Film funktioniert genau nach den Mechanismen, die er anprangert. Man kann jetzt natürlich sagen, das ist genauso gewollt und hält einem besonders clever den Spiegel vor, aber der Argumentation folge ich zumindest nicht.
So argumentiert auch Michael Haneke, ob wir das gleiche Interview gesehen, bzw. gelesen haben?
Spaß beiseite, ich gebe dir natürlich Recht. Einen Film zu machen, der den voyeuristischen Mediengewaltkonsum eines bestimmten Publikums entlarven soll, dabei aber selbst einen exemplarischen Gewaltfilm abzuliefern, das beißt sich. Clever gemacht ist das ganz bestimmt nicht, sondern schlicht und einfach formal komplett verfehlt. Letzten Endes könnte sich unter solchen Umständen fast jeder "Gewaltfilm" zurechtbiegen lassen. Stone liebt die Wirkung filmischer Gewalt, was an sich auch nicht weiter verwerflich ist, solange man sich eben dazu bekennt, statt moralisierend aufzutreten.