Welcher ist der beste Film von Quentin Tarantino?

Reservoir Dogs
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (15%)
Pulp Fiction
Insgesamt abgegebene Stimmen: 8 (24%)
Jackie Brown
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (3%)
Kill Bill: Volume 1
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Kill Bill: Volume 2
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Death Proof: Todsicher
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Inglourious Basterds
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (21%)
Django Unchained
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
The Hateful Eight
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (9%)
Once Upon a Time... in Hollywood
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (6%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 34

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

751
Maibaum hat geschrieben: 24. März 2019 15:13 Wobei ich FDTD einfach beiden zurechne
Das ist sicher eine gute Lösung.
Casino Hille hat geschrieben: 24. März 2019 15:51 Und auch The Big Lebowski rechnet man beiden Coen-Brüdern zu, obwohl nur Joel als Regisseur gelistet ist.
Das ist aber etwas anderes, weil Ethan ja immer schon Co-Regisseur am Set war aber die Hollywood-Gilde nur einen Regisseur im Vor- und Nachspann zugelassen hat, und da haben sich die Brüder eben auf Joel geeinigt, und Ethan dafür als alleinigen Produzenten genannt. Tarantino hingegen war aber nicht der Co-Regisseur von From Dusk Till Dawn und True Romance, der nur wegen der Gildenregel nicht genannt wurde.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

752
Der sehr trashige aber auch sehr unterhaltsame FDTD hat in meinen Augen so gut wie nichts mit Tarantinos Werk zu tun, Dialoge oder erste Hälfte hin oder her. Ich werde nie verstehen, weshalb man immer wieder versucht, den Film QT „unterzujubeln“, denn meines Erachtens Trägt er durch und durch Rodriguez‘ Handschrift - sei es im Setting, in der Handlung, in der Besetzung oder in der Ästhetik.
Es wird daran liegen, dass Tarantino selbst mitspielt und Big Kahuna-Burger verspeist werden...
Noch absurder ist meines Erachtens der Versuch, Tarantino irgendeine prägende Funktion bei Sin City zu geben.
Und Stones‘ missratenen Natural Born Killers weigert er sich bis heute anzuschauen, da sein Originalscript überarbeitet wurde und er lediglich mit „story by“ akkreditiert wurde...

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

754
NBK ist doch großartig. Ein einziger filmischer Rausch, das ist Stone vom besten.

Von QT sehe ich da trotzdem noch genug, aber alles transformiert durch Stones offensivem Stil. Anders gesagt, die QT DNA ist zumindest noch erkennbar. Es ist auch interessant das QT Drehbuch mit dem fertigen Film zu vergleichen.
Zuletzt geändert von Maibaum am 25. März 2019 16:07, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

755
GoldenProjectile hat geschrieben: 24. März 2019 20:11
Casino Hille hat geschrieben: 24. März 2019 15:51 Und auch The Big Lebowski rechnet man beiden Coen-Brüdern zu, obwohl nur Joel als Regisseur gelistet ist.
Das ist aber etwas anderes, weil Ethan ja immer schon Co-Regisseur am Set war aber die Hollywood-Gilde nur einen Regisseur im Vor- und Nachspann zugelassen hat, und da haben sich die Brüder eben auf Joel geeinigt, und Ethan dafür als alleinigen Produzenten genannt. Tarantino hingegen war aber nicht der Co-Regisseur von From Dusk Till Dawn und True Romance, der nur wegen der Gildenregel nicht genannt wurde.
Das mit dieser Regel war mir bisher noch gar nicht bekannt. Das ist aber jetzt nicht mehr so oder? Wann wurde das denn geändert?
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

756
Samedi hat geschrieben: 25. März 2019 16:07 Das mit dieser Regel war mir bisher noch gar nicht bekannt. Das ist aber jetzt nicht mehr so oder? Wann wurde das denn geändert?
Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob es überhaupt geändert wurde, siehe der erste John Wick bei dem Leitch aus den selben Gründen nicht genannt werden konnte, und bei Sin City - der ja auch schon angesprochen wurde - ist Rodriguez extra aus der Gewerkschaft ausgetreten, um die Doppelnennung mit Frank Miller zu ermöglichen.

Bei den Coens wird es eher daran gelegen haben, dass die DGA "anerkannte" Regieduos akzeptiert und sich Joel und Ethan irgendwann offenbar ausreichend profiliert hatten.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

757
GoldenProjectile hat geschrieben: 25. März 2019 16:13 Bei den Coens wird es eher daran gelegen haben, dass die DGA "anerkannte" Regieduos akzeptiert und sich Joel und Ethan irgendwann offenbar ausreichend profiliert hatten.
Zu diesen "anerkannten" Regieduos gehören dann wohl auch Phil Lord und Christopher Miller oder?
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

759
Casino Hille hat geschrieben: 25. März 2019 16:33
GoldenProjectile hat geschrieben: 25. März 2019 16:13 Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob es überhaupt geändert wurde
Na, das wäre aber sehr merkwürdig. Bei "Captain Marvel" lassen sich z.B. problemlos Anna Boden und Ryan Fleck nennen.
Die sind offenbar auch ein "anerkanntes" Regie-Duo.
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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

760
Maibaum hat geschrieben: 25. März 2019 16:05 NBK ist doch großartig. Ein einziger filmischer Rausch, das ist Stone vom besten.

Von QT sehe ich da trotzdem noch genug, aber alles transformiert durch Stones offensivem Stil. Anders gesagt, die QT DNA ist zumindest noch erkennbar. Es ist auch interessant das QT Drehbuch mit dem fertigen Film zu vergleichen.
NBK fand ich immer grausig, obwohl ich Stone ansonsten sehr schätze (natürlich hat er dann immer mehr nachgelassen). Ich mag schon den visuellen Stil nicht, finde aber vor allem, dass das Sujet hier sich selbst auf den Leim geht. Soll heißen, der Film funktioniert genau nach den Mechanismen, die er anprangert. Man kann jetzt natürlich sagen, das ist genauso gewollt und hält einem besonders clever den Spiegel vor, aber der Argumentation folge ich zumindest nicht.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

762
vodkamartini hat geschrieben: 25. März 2019 20:20
Maibaum hat geschrieben: 25. März 2019 16:05 NBK ist doch großartig. Ein einziger filmischer Rausch, das ist Stone vom besten.

Von QT sehe ich da trotzdem noch genug, aber alles transformiert durch Stones offensivem Stil. Anders gesagt, die QT DNA ist zumindest noch erkennbar. Es ist auch interessant das QT Drehbuch mit dem fertigen Film zu vergleichen.
NBK fand ich immer grausig, obwohl ich Stone ansonsten sehr schätze (natürlich hat er dann immer mehr nachgelassen). Ich mag schon den visuellen Stil nicht, finde aber vor allem, dass das Sujet hier sich selbst auf den Leim geht. Soll heißen, der Film funktioniert genau nach den Mechanismen, die er anprangert. Man kann jetzt natürlich sagen, das ist genauso gewollt und hält einem besonders clever den Spiegel vor, aber der Argumentation folge ich zumindest nicht.
So argumentiert auch Michael Haneke, ob wir das gleiche Interview gesehen, bzw. gelesen haben?
Spaß beiseite, ich gebe dir natürlich Recht. Einen Film zu machen, der den voyeuristischen Mediengewaltkonsum eines bestimmten Publikums entlarven soll, dabei aber selbst einen exemplarischen Gewaltfilm abzuliefern, das beißt sich. Clever gemacht ist das ganz bestimmt nicht, sondern schlicht und einfach formal komplett verfehlt. Letzten Endes könnte sich unter solchen Umständen fast jeder "Gewaltfilm" zurechtbiegen lassen. Stone liebt die Wirkung filmischer Gewalt, was an sich auch nicht weiter verwerflich ist, solange man sich eben dazu bekennt, statt moralisierend aufzutreten.

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

763
Da sollte Haneke nach Funny Games und dem US-Remake aber mal ganz leise sein. :wink: Denn der macht es sich ja auch bequem und kritisiert nur den Zuschauer und dessen Gier nach Gewalt, ohne seine eigene eindeutige Faszination für dieses Sujet reflektieren zu müssen. Anti-Gewalt-Filme kann es nicht geben, das ist so absurd wie der Begriff des Anti-Kriegs-Films. Jeder Film, der Gewalt zeigt, ob kritisch oder nicht, macht automatisch auch jenen ein Angebot, die diese Art von Darstellung zur Unterhaltung goutieren - und gerade im Bereich "gewaltlüsterner" Zuschauer haben sowohl Funny Games als auch Natural Born Killers ihre Fans.
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

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Re: Die Filme des Quentin Tarantino

764
Ich kann die Kritik an Stones Absicht nur teilweise nachvollziehen. NBK ist doch nun weissgott nicht der typische Gewaltverherrlichende Film. Vor allem durch die inhaltliche und stilistische Überzeichnung bezieht er wie ich finde eindeutig Stellung, nämlich dass das Gezeigte kritisch betrachtet und eben nicht für bare Münze genommen werden sollte. Man kann NBK sicherlich vorwerfen, dass er sein Anliegen alles andere als subtil vorträgt - aber genau das wollte Stone ja. Der Film sollte möglichst reisserisch sein, gleichzeitig aber eben auch extrem überzeichnet. Ich persönlich bevorzuge auch eindeutig eine etwas subtilere Vorgehensweise, wie beispielsweise bei Verhoeven in Robocop oder Starship Troopers, aber abgesehen davon finde ich es sehr schwer, den Film in seiner Absicht misszuverstehen (etwas, was z.B. bei Verhoeven ja mit schöner Regelmäßigkeit passiert). Dass es am Ende natürlich immer Leute gibt, die auf die Gewaltexzesse abfahren, dass ist klar und nicht zu ändern.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Die Filme des Quentin Tarantino

765
Casino Hille hat geschrieben: 26. März 2019 12:01 Jeder Film, der Gewalt zeigt, ob kritisch oder nicht, macht automatisch auch jenen ein Angebot, die diese Art von Darstellung zur Unterhaltung goutieren - und gerade im Bereich "gewaltlüsterner" Zuschauer haben sowohl Funny Games als auch Natural Born Killers ihre Fans.
Gut geschrieben, Hille. Es kommt eben immer auf den Zuschauer an. In Punkto "Anti-Kriegs-Film" kann man das wohl am besten an den Steiner-Filmen erkennen, die eigentlich auch als solche gedacht sind, aber in der Hinsicht bei vielen Zuschauern wohl die Wirkung verfehlen.
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