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Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 17. Januar 2022 17:05
von Revoked
Ja, ich glaube diese Sichtweise habe ich ziemlich exklusiv 😁.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 17. Januar 2022 18:12
von danielcc
Vielleicht gefiel mit LTK dieses Mal sogar besser, weil ich gerade in so einem nostalgischen 80er/90er Jahre Actionfilm Loch bin. Bin immer wieder begeistert wie viele schöne, kleine Actionperlen es damals gab. Die laufen gerade vielfach im TV (Kabeleins) und ich bleibe da immer wieder hÀngen. Da passt LTK eigentlich gut rein. Klein, fein, dreckig, handwerklich gut - und das alles bei schönem Wetter in strahlenden Farben :-)

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 23. April 2022 11:57
von Samedi
In der aktuellen Folge des ZDF Magazin Royale wird der LTK-Titelsong vom Rundfunktanzorchester Ehrenfeld interpretiert:


Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 7. Mai 2022 19:44
von Henrik
Da hat jemand das Sanchez-Attentat mit dem FYEO-Score (St Cyril's ?) unterlegt. Das ist doch mal klasse :) Barry (YOLT und TB?) hĂ€tte aber nicht sein mĂŒssen :D




Das Original ist aber auch nicht ĂŒbel.


Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 19. Mai 2022 20:08
von craigistheman
So sehr mir der Kamen-Score auf die Nerven geht, so mies passen die anderen Scores zu dieser Szene, vor allem FYEO - einfach nur schlimm. Als der ohnehin plumpe Beat einsetzt, Heller und Pam das Arbeitszimmer betreten - das ist dann wirklich einfach nur noch unfreiwillig komisch, und lĂ€sst mich denken: Wieso opfert jemand seine wertvolle Zeit, um so einen Mist zusammenzustöpseln? Ein GlĂŒck werden manche Menschen niemals Filmkomponisten! :D

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 22. Mai 2023 08:45
von Henrik
Ich mag LTK sehr gerne, muss aber auch mal Kritik aussprechen: Bei der Sache mit Bonds "auf eigene Faust-Ermittelns passt einiges nicht: Zu Beginn kĂŒndigt Bond ganz klar. M sagt auch, dass seine Lizenz zum Töten aufgehoben ist.

SpĂ€ter taucht Q in Isthmus auf und nennt ihn "Man on Holiday", Bond sagt spĂ€ter völlig selbstverstĂ€ndlich "I'll se you back in London". Sie scheinen also völlig selbstverstĂ€ndlich davon auszugehen, dass er seinen Job zurĂŒckbekommt. Ob sein Verhalten zwischenzeitlich komplett legal war, sollte man zumindest nicht wie selbstverstĂ€ndlich bejahen. Zu guter Letzt erfahren wir in der GesprĂ€ch mit Felix am Ende, tass M Bond tatsĂ€chlich seinen alten Job wieder anbietet. Das passt alles nicht so wirklich zusammen. Aber ein endgĂŒltiges Aus wĂ€re fĂŒr die damalige Zeit wohl noch gewagter gewesen, zumal Dalton ja auch noch einen Dritten machen sollte

HĂ€tten wir noch einen weiteren "normalen" Film (Bond 17) mit Dalton zu sehen bekommen, hĂ€tte das wohl alles noch merkwĂŒrdiger gewirkt. Was aber nicht heissen soll, dass ich Bond 17 mit Dalton nicht trotzdem gerne gesehen hĂ€tte.

Aber was soll's, LTK bleibt ein klasse Film :)
da nielcc hat geschrieben: Es geht dabei explizit nicht darum wie er spielt. Es geht darum ob er einer ist, den man anhimmelt, von dem man nicht die Augen auf der Leinwand lassen kann, man will so sein wie er,... Das ist es, was Stars von Schauspielern unterscheidet.
Nein, so wie dieser pseudo-coole, frauenschlagende Connery-Bond will ich ganz bestimmt nicht sein. Dann doch lieber der emotionale, romantische und weniger abgehobene Dalton-Bond. Wenn ich persönlich so sein will wie ein bestimmte Bond, dann ist es der Dalton-Bond, ohne Zweifel.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 29. Juli 2024 22:45
von GoldenProjectile
GoldenProjectile hat geschrieben: 15. Juli 2019 14:31 Licence to Kill (1989, John Glen)

"Say that somebody tries to make a move on you, in the blink of an eye, I will be there too. And they better know why I'm gonna make them pay, till their dying day."
- Gladys Knight

Wertung: 10 / 10
Ich habe LTK gerade mal wieder geschaut, zum 15. oder 20. Mal, aber zum ersten Mal parallel mit vier Foristen - Punkt 20:13 Uhr haben wir alle bei uns zu Hause auf das Startknöpfchen gedrĂŒckt und jeder den Film fĂŒr sich, aber doch gemeinsam genossen.

Hinter der Rezension von 2019 stehe ich immer noch. Das ist einfach ein geiler Film und nach wie vor mein absoluter Liebling aus der Reihe. Der beste Schurke, das beste Bondgirl, (mit) der beste Bond-Darsteller, (mit) der beste Score und natĂŒrlich der beste Showdown, mit bombastischen, infernalen FeuerwĂ€nden, welche die sogenannte Rekord-Explosion in SP zum 1.-August-Böller degradieren. Vor allem aber ist der Film wahnsinnig gut und clever geschrieben und dazu sehr straff und handlungsdienlich inszeniert. Nichts ist rein dekorativ, obwohl alles sehr stilsicher ist - aber dabei eben auch stĂ€ndig handlungsorientiert. Einfach eine bĂ€renstarke Kombination, bei der alle Elemente treffend ausbalanciert und miteinander verknĂŒpft sind. Nach wie vor und mehr denn je eine glasklare 10.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 31. Juli 2024 17:59
von Revoked
GoldenProjectile hat geschrieben: 29. Juli 2024 22:45 

Ich habe LTK gerade mal wieder geschaut, zum 15. oder 20. Mal, aber zum ersten Mal parallel mit vier Foristen - Punkt 20:13 Uhr haben wir alle bei uns zu Hause auf das Startknöpfchen gedrĂŒckt und jeder den Film fĂŒr sich, aber doch gemeinsam genossen.




Einfach eine bĂ€renstarke Kombination, bei der alle Elemente treffend ausbalanciert und miteinander verknĂŒpft sind. Nach wie vor und mehr denn je eine glasklare 10.
Treffend formuliert ❀ und die Watchparty ist auf jeden Fall wiederholungswĂŒrdig!!!

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 28. Februar 2025 18:48
von 00Spion
Henrik hat geschrieben: 18. Juli 2020 21:52 Eigentlich ist es verwunderlich, dass LTK den Ruf hat, der brutalste Film der Reihe zu sein. Erstaunlicherweise gibt es in den anderen Filmen vergleichbare Szenen:
  • Folter von Felix/Tötung von Killifer = Hai-Szene aus TB (der "kleine Fisch")/Helga Brandt, YOLT
  • Tötung von Dario = Tötung von Carver aus TND
  • Tötung von Sanchez = Tötung von Morzeny und seinen Kameraden in FRWL
  • Tötung von Krest = Tötung von Kananga aus LALD
Wobei vieles in LTK deutlich brutaler und deutlicher umgesetzt ist (etwa wenn die Kamera direkt auf Felix' abgebissenes Bein gerichtet ist) und der Film auch einen aggressiveren Unterton hat. In der Summe kommt in LTK dann doch etwas mehr an Gewalt zusammen. Im Ergebnis kann ich deshalb verstehen, warum LTK als der brutalste Film zÀhlt.

Besonders brutal ist es etwa auch, wenn Sanchez gegen Ende des Films auf den Arm seines toten GeschĂ€ftspartners tritt, um an das Geld zu kommen und ihn dabei ĂŒberhaupt nicht beachtet. Als wĂ€re das Abfall.
Ich glaube die schiere Anzahl und HÀufung brutaler Tode in einem Film macht LTK einfach grausamer und krasser als alle andere Bondfilme. In den von dir genannten Filmen kommen Àhnlichen Szenen vor, aber eben nur einmalig.

Meinst du Largos Angestellten, der im Pool vom Hai verspeist wird? Das ist schon brutal, andererseits ist es halt ein Tierangriff und hat dadurch einen anderen Charakter (in meinen Augen, auch wenn Tod durch Hai oder Löwe, etc. sicherlich keine so schöne Erfahrung ist). Helga Brandt fÀllt ins Wasser, es sprudelt und weg ist sie. Das mildert ihre Szene ab.

Am ehesten sind Dario und Carver gleichzusetzen, aufgrund der Todesart und es ist wirklich brutal.

MOrzeny und Co. verbrennen doch in FRWL, aber es geschieht a) entfernt von Bond und b) mehr so als "Kollateralschaden", sie hĂ€tten die Verfolgung auch aufgeben können und nicht ins brennende Öl fahren mĂŒssen. Hingegen zĂŒndet Dalton Sanchez, der 30 cm vor ihm steht, eigenhĂ€ndig mit seinem Feuerzeug an und macht Sanchez zur lebendigen Fackel. -> ziemlich krasser Kill.

Und schließlich sterben Krest und Kananga zwar auf die gleiche Weise, allerdings sieht zerplatzt Kananga wie eine zur sehr aufgeblasene Gummipuppe bzw. auf comichafte Weise und völlig unblutig; das entschĂ€rft seinen Tod.

Re: Filmbesprechung: "Licence to Kill (LTK)"

Verfasst: 10. Mai 2025 10:25
von Agent 009
James Bond 007 – Lizenz zum Töten (1989), John Glen

Mit Licence to Kill geht die Bond-Reihe neue Wege – hĂ€rter, kompromissloser und emotional aufgeladener als je zuvor. Timothy Dalton ĂŒberzeugt in seinem zweiten und letzten Einsatz als 007 auf ganzer Linie: Sein Bond ist verletzlich, getrieben von Wut und persönlichem Verlust – eine facettenreiche, glaubwĂŒrdige Figur, die die emotionalen Tiefen des Charakters so eindrucksvoll auslotet wie kaum einer vor ihm.

Robert Davi als Drogenbaron Franz Sanchez gehört zu den stĂ€rksten Antagonisten der gesamten Reihe: ruhig, berechnend, bedrohlich – ein Gegner, der Bond ebenbĂŒrtig erscheint. Auch Benicio del Toro als sadistischer Handlanger Dario hinterlĂ€sst einen bleibenden Eindruck. Die Bondgirls Carey Lowell und Talisa Soto sind dabei weitaus mehr als nur schön anzusehen – sie bringen echte Substanz in die Geschichte und verleihen dem Film zusĂ€tzliche Dynamik und Vielschichtigkeit.

Die Action ist exzellent choreografiert, physisch fordernd und ungewohnt brutal fĂŒr einen Bondfilm. Ob Unterwassersequenzen, Flugzeug-Stunts oder die spektakulĂ€re Tanklasterverfolgung im Finale – Licence to Kill setzt auf realistische HĂ€rte und inszenatorische PrĂ€zision. Gleichzeitig verzichtet der Film fast vollstĂ€ndig auf ĂŒberzeichnete Gadgets – ein bewusster Schritt in Richtung geerdeter Spannung.

Michael Kamens Score verleiht dem Film zusĂ€tzlich atmosphĂ€rische Dichte. Der Titelsong von Gladys Knight – kraftvoll, elegant und perfekt arrangiert – gehört zu den musikalischen Höhepunkten der Serie. Auch tonal findet der Film eine klare Linie: dĂŒster, aber nicht zynisch, ernst, aber nie schwerfĂ€llig.

Licence to Kill ist straff erzĂ€hlt, ohne nennenswerte LĂ€ngen – jede Szene dient dem Fortschreiten der Handlung oder der Entwicklung der Figuren. Die Locations – von Florida bis Mexiko – werden nicht nur visuell stark eingebunden, sondern helfen, die Geschichte organisch zu verankern. Besonders das Anwesen von Sanchez, das Hemingway-Haus und die finalen Szenen im offenen GelĂ€nde unterstreichen die inszenatorische QualitĂ€t des Films.

John Glens letzter Beitrag zur Reihe ist zugleich einer seiner besten. Licence to Kill ist ein radikaler, packender Bondfilm, der durch Dalton, seine IntensitÀt und die kompromisslose Inszenierung zu einem der stÀrksten der gesamten Reihe zÀhlt.

10/10