Samedi hat geschrieben: Wenn man sagt, man mag Craig nicht, weil er dieses und jenes macht, sich aber dann herausstellt, das die anderen Bonds das auch schon so gemacht haben, dann muss die Abneigung gegen Craig eben woanders herkommen.
Nein. Eben überhaupt nicht. Wenn Craig das Wort "Schlampe" benutzt und er dafür kritisiert wird, dann hilft es auch nichts, wenn man anführt, dass in DAF Connery das Wort ja ebenfalls in den Mund nimmt. Connery ist man offenbar schließlich nicht böse darum, weil durch seine Darstellung und seine Rolleninterpretation dieses Wort seinen Charakter nicht entkräftet, bei Craig sieht es für den jeweiligen dann aber wieder anders aus. Du versuchst hier Dinge zu widerlegen, die nicht widerlegbar sind. Für mich ist Craigs Bond der brutalste Bond und das ergibt sich nicht durch die Summe der Anteile, in denen er gewalttätig ist, durch seine Art, sein Spiel und seine Erscheinung. Da hilfts mir auch nichts, wenn Brosnan 100 Leute mehr pro Film tötet, Brosnan wirkt auf mich aber nun mal anders (was nicht mit besser gleichzusetzen ist) als Craig. Punkt! Was bringt mir jetzt dann dieses Faktenwissen? Was bringt es mir, wenn andere Bonddarsteller etwas gemacht haben, was Craig jetzt auch macht? Bei Craig stört es, weil es eben wirkt, wie es wirkt und bei den anderen nicht, weil es da anders wirkt. Gefühle wirst du durch Argumentationen nicht widerlegen können. Und dass du dann eine gefühlsmäßige Argumentation mit Sturheit gleichsetzt, kann doch nicht wirklich dein Ernst sein?
Henrik hat geschrieben:Zwar ist Bonds Eindringen in die Botschaft alles andere als legal, aber wenn diese Leute schon einen Terroristen unterstützen wollen
Na ja, das kann man schon so ausdrücken, aber ich sehe da in erster Linie vielleicht einen korrupten Botschafter, aber eben auch einen Bond, der zahlreiche Zivilisten verängstigt und dann unschuldige Soldaten in die Luft jagt. Das ist natürlich auf dem Papier alles auch nicht brutaler als sein Niedermähen von russischen Soldaten in GE, aber da liegt eine Aura der Selbstironie und des Pragmatismus darüber, da hat das ganze eine höhere Rechtfertigung (Selbstverteidigung), in CR ist es für meinen Geschmack zu dick aufgetragen und an der Stelle in der Form unnötig. Wobei ich die Szene trotzdem sehr mag, weil eben dieser krasse Eindruck das beste war, was CR an der Stelle passieren konnte, da darf man auch mal klotzen statt kleckern. Subtile Filmkunst war Bond ja eh noch nie.
Samedi hat geschrieben:Und mit Police Academy und Scary Movie hab ich den auch noch nie verglichen, also lass doch bitte solche Unterstellungen.
War keine Unterstellung (hab ja nicht gesagt, dass du so einen Vergleich je angestellt hast), es war nur ein Beispiel dafür, dass man ein Empfinden durch ein Argument oder einen Vergleich nicht einfach ändern kann. Meinetwegen nimm dir die Szene mit dem Tarzanschrei dafür oder eben eine gänzlich andere, aber du wirst niemals jemandem, der etwas mag das du nicht magst davon überzeugen es auch nicht zu mögen, weil du mit Vergleichen beweisen kannst, dass es beispielsweise für Bond-untypisch ist. Weil du rational belegen willst, was nicht rational ist. Das hat dann auch wieder nichts mit Sturheit zu tun, sondern ist einfach menschlich.
Samedi hat geschrieben:Ich hab auch nie behauptet, dass es sich bei allen SF-Kritikern um Hater handelt
Und genauso habe ich nie behauptet, du hättest das getan. Was du gesagt hast, ist aber, dass eine Aussage wie "Die neuen Filme haben mit Bond nichts mehr zu tun" für dich nur von Hatern kommen kann und nicht sachlich oder fundiert ist, obwohl man sie eben durchaus belegen kann (nur, dass du diese Belege nicht zulässt, weil du sie als "falsch" oder "widerlegbar" abstempelst), wogegen hier übrigens von mir seit gefühlt 4 Seiten argumentiert wird.
Nichts für ungut (also wirklich nicht, auch wenn ich mal aggressiver oder offensiv klingen sollte, ich bin die Ruhe in Person

), aber ich finde es einfach nachwievor bedenklich, hier Fremdmeinungen als Falsch abstempeln zu wollen in dem Irrglauben, man selbst könne das immer besser beurteilen als derjenige, der sich ja vielleicht auch Gedanken gemacht hat, bevor er sich seine Meinung bildete.