San Andreas war durchaus ok und unterhaltsam, aber gerade in Bezug auf die Effektanwendung oftmals sehr steril und digital wirkend. Die Inszenierung der Action ist bei Emmerich zudem deutlich beeindruckender wie ich finde. Vom Aufwand ganz zu schweigen, 2012 sieht man sein Megabudget wirklich jederzeit an. Ich halte Emmerich für einen der besten Handwerker in Hollywood wenn es um großangelegte Szenen geht.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 16. April 2016 18:00
von vodkamartini
Ja, San Andreas ist da schon unterlegen, hat mir aber insgesamt etwas mehr Spaß gemacht, da das Bedeutungsschwangere fehlt und The Rock einfach die personifizierte Selbstironie ist. Handwerklich ist 2012 sicherlich besser.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 16. April 2016 18:00
von dernamenlose
AnatolGogol hat geschrieben:San Andreas war durchaus ok und unterhaltsam, aber gerade in Bezug auf die Effektanwendung oftmals sehr steril und digital wirkend. Die Inszenierung der Action ist bei Emmerich zudem deutlich beeindruckender wie ich finde. Vom Aufwand ganz zu schweigen, 2012 sieht man sein Megabudget wirklich jederzeit an. Ich halte Emmerich für einen der besten Handwerker in Hollywood wenn es um großangelegte Szenen geht.
Da will ich dir auch gar nicht widersprechen. 2012 ist ja auch deutlich größer als San Andreas
Einmal, ein Bundesstaat in den USA, einmal die ganze Welt.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 16. April 2016 18:05
von AnatolGogol
vodkamartini hat geschrieben:Ja, San Andreas ist da schon unterlegen, hat mir aber insgesamt etwas mehr Spaß gemacht, da das Bedeutungsschwangere fehlt und The Rock einfach die personifizierte Selbstironie ist. Handwerklich ist 2012 sicherlich besser.
fairerweise muss man da dann aber sagen, dass San Andreas mit noch größeren Klischees arbeitet. Und mit dem finalen "wir Amerikaner bauen alles wieder auf"-Pathos und der Heile-Familie-Heile-Welt-Logik braucht sich der Film nicht vor seinem großen Vorbild verstecken.
Worin genau siehst du die Bedeutungsschwangerschaft bei 2012?
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 16. April 2016 18:19
von vodkamartini
Vor allem im letzten Drittel. Die ganze Arche-Noah-Allegorie stößt mir sauer auf. Fand ich seinerzeit irgendwie peinlich. Müsste ihn aber wieder mal sichten, dann können wir fundierter diskutieren.
Zu San Andreas. Das ist einfach ein typischer B-Katstrophenreißer mit A-Budget. Das finde ich sympathisch. Bin ja auch ein bekennender B-Action-Freund. 2012 will da gefühlt mehr sein und das geht in die Hose.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 16. April 2016 20:23
von AnatolGogol
vodkamartini hat geschrieben:Vor allem im letzten Drittel. Die ganze Arche-Noah-Allegorie stößt mir sauer auf. Fand ich seinerzeit irgendwie peinlich. Müsste ihn aber wieder mal sichten, dann können wir fundierter diskutieren.
Zu San Andreas. Das ist einfach ein typischer B-Katstrophenreißer mit A-Budget. Das finde ich sympathisch. Bin ja auch ein bekennender B-Action-Freund. 2012 will da gefühlt mehr sein und das geht in die Hose.
Ich hab heute (im Rahmen meiner "Emmerich-Tage") Godzilla gesehen und der ist ja genau die gleiche Kategorie Film wie 2012: Achterbahn-Kino mit hohem Unterhaltungs- und Spassfaktor und wenig Interesse an irgendwelchem Figuren- und Storyunterbau. Und schon erstaunlich wie viel Spass mir der Film mittlerweile macht, nachdem er mir seinerzeit im Kino doch nur sehr mau gefallen hat. Erstaunlich auch, wie toll der Film immer noch ausschaut, gerade in Bezug auf seine digitalen Effekte, die nach fast 20 Jahren immer noch verdammt gut dastehen. Ist wie ich finde ein gutes Beispiel dafür, dass die Glaubwürdigkeit von CGI oftmals entscheidend davon abhängt, wie man das Zeug einsetzt. Bin fast versucht der schwäbischen Echse 8 Punkte zu geben, 7,5 warens aber allemal. Vielleicht ist meine im Laufe der Jahre entwickelte Freude an Emmerichs Monstergigantonomie ja auch ein Hoffnungsschimmer für dich, dass du mit dem artverwandten 2012 bei weiteren Sichtungen auch deinen Spass haben kannst - und sei es auch mit Unterstützung eines Kasten Biers.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 07:06
von NickRivers
aber die Projektionen stimmen einfach nicht. Mal ist Godzilla übergroß, dann fast menschenklein etc..
Wo z.B. da Godzilla am Schluss aufs Yellow Cab Taxi knallt, passt geometrisch einfach nicht.
Emmerich der Jämmerliche wollte ihn halt immer wieder ins Bild reinquetschen, und das war kontraproduktiv. Er ist ein Schlamperer, den es nur um Spektakel und WOW Effekte für eine möglichst großer Bandbreite an Bevölkerungsklassen vom Prolo bis zum Avantgarde Cineasten geht.
Wenn ich von jemanden rein gar nichts halte, dann ist es Emmerich als Regisseur.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 09:04
von AnatolGogol
Wenn Emmerich eines sicherlich nicht ist, dann schlampig. Ich bin jedesmal wieder aufs Neue beeindruckt, mit welch augenscheinlicher Liebe zum Detail seine Produktionen aufwarten. Etwas, was angesichts der Größe seiner Produktionen alleine schon bemerkenswert ist. Mir ist kein nennenswerter Größenunterschied bei Godzilla aufgefallen, poste doch bitte mal ein paar Bilder als Anhaltspunkt was du meinst.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 13:38
von vodkamartini
Der Roland ist ein fleißiger Schwabe, da wird nicht geschlampt.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 14:17
von DonRedhorse
vodkamartini hat geschrieben:Der Roland ist ein fleißiger Schwabe, da wird nicht geschlampt.
Ällwoch isch Kehrwoch!
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 14:35
von BlofeldsKatze
Danke, danke für die Komplimente.
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 16:21
von dernamenlose
Ist die Schwabenfraktion hier so groß? Erfreulich!
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 20:29
von NickRivers
AnatolGogol hat geschrieben:Wenn Emmerich eines sicherlich nicht ist, dann schlampig. Ich bin jedesmal wieder aufs Neue beeindruckt, mit welch augenscheinlicher Liebe zum Detail seine Produktionen aufwarten. Etwas, was angesichts der Größe seiner Produktionen alleine schon bemerkenswert ist. Mir ist kein nennenswerter Größenunterschied bei Godzilla aufgefallen, poste doch bitte mal ein paar Bilder als Anhaltspunkt was du meinst.
der auf der Brooklyn Bridge nach vorne fallende Godzilla hätte M. Broderick doch niemals erreichen können. Doch er erwischt ihn noch fast.
Bei den meisten Szenen ist da Auge Godzillas bestenfalls menschenkopfgroß. Aber bei der einen Szene, wo er den Suchtrupp heimlich beobachtet, ist es plötzlich übermenschenkörpergroß
Re: Die Filme des Roland Emmerich
Verfasst: 18. April 2016 21:05
von AnatolGogol
NickRivers hat geschrieben:
Bei den meisten Szenen ist da Auge Godzillas bestenfalls menschenkopfgroß. Aber bei der einen Szene, wo er den Suchtrupp heimlich beobachtet, ist es plötzlich übermenschenkörpergroß
Klasse Shot, die Szene! Eine der besten des ganzen Films. http://www.monstershack.net/reviews/ful ... /pic17.jpg
Ansonsten: die Proportionsunterschiede sind jetzt aber bei weitem nicht so groß, wie du sie darstellst. Ist doch klar, dass man zu Gunsten von tollen Einstellungen da etwas mit den Größenverhältnissen spielt, das ist absolut legitim und hat mit Schlampigkeit nix zu tun. Deine Argumente bezüglich Glaubwürdigkeit & Co. stehen dir hier wie auch bei Bond nur beim Spass im Weg, eigentlich ein Jammer.