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von craigistheman
Agent
Ab der zweiten Hälfte plätschert Skyfall mmn recht erbärmlich vor sich hin. Die Spannung fehlt stellenweise komplett, weil der Film auf dreisteste Weise so ziemlich alles kopiert was in den letzten Jahren Blockbuster-Kino so gemacht wurde. Ich fühlte mich stets an Pelham 123, die Batman Trilogie (ich weiß, ganz tiefer Schlag) erinnert, und das ist ein sehr schlechtes Zeichen, da mich bisher gewöhnliche Actionkost stellenweise an Bond erinnert hat. Ich kann weder den immensen Hype, noch den Erfolg an den Kinokassen nachvollziehen. Irgendetwas stimmt mit der objektiven Kritikfähigkeit der Menschen nicht, alles richtet sich nach Verkaufszahlen.
Schade, denn die erste Hälfte des Streifens ist ein Genuss. Ich habe mich auch nicht mit Javier Bardem in der Rolle des Bösewichten Tiago Rodriguez anfreunden können. Dieser Mischmasch aus Psychopath und eiskalt durchtriebener Superspion funktioniert überhaupt nicht. Jedoch muss ich an dieser Stelle zugeben dass ich die OV noch nicht gesehen habe, vielleicht ändert sich meine Meinung bzgl. der Stimme der Rolle, bin ein großer Fan von Bardem.
Die eigentlichen Fehlbesetzungen sind John Logan und Thomas Newman. Beide verstehen nichts davon Bondfeeling portioniert aufkommen zu lassen. Entweder fehlt es komplett, oder es wird förmlich an allen registern der Bondorgel auf einmal gezogen.
Ein paar Quotes waren ganz nett, aber man kann es auch übertreiben (siehe letzte Dench-Craig Szene).
Müsste ich dennoch unter allen schwachen Momenten einen raussuchen, dann wäre es die Szene in der der Aston Martin zerfetzt wird. Bond sieht auf in das Flammenmeer und es ertönt das Pompöse Bond-Bläserthema. Keine Ahnung was die Macher da geritten hat. Pathetischer geht es gar nicht, aber da der ganze Film von Pathos trieft, wird auch dieser Moment im Sumpf des Grotesken untergehen.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."