Connery is back!!! Nach dem "Experiment" Lazenby kehrt der beste Bonddarsteller aller Zeiten zurück um den Tod seiner Frau zu rächen. Ein genialer Schachzug? Jein
Der Film fängt mit einer durchaus gelungenen PTS an. Genau wie in OHMSS sieht man anfänglich nicht wer Bond spielt, bis die Kamera schliesslich Connery frontal einfängt und manche (sicherlich) einen Schock bekommen haben. Klar konnte noch viel retuschiert/kaschiert werden, aber es sieht aus als wären zwischen YOLT und DAF nicht 4 Jahre sondern ein Jahrzehnt vergangen
dementsprechend spielt er auch seinen Bond mit mehr Schmähs und Augenzwinkern. Die beiden Killer Mr. Wint und Mr. Kidd tragen ebenfalls ihren Teil dazu bei, den Film ins humouristische Eck zu ziehen. Ihre Kills sind zwar sehr originell (Stichwort Skorpion), aber das ganze tuntige Gehabe ist doch ein bisschen zu übertrieben.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Action selber. Sie wirkt oftmals einfach lieblos runter gespult, außergewöhnliche Szenen sind extrem selten (eigentlich gibts nur 2: die Schlägerei im Lift -Handkantenschlag Connery YEAH- und die Kletterpartei aufs Hochhaus). Beispielsweise die Verfolgungsjagd durch Las Vegas: sie wirkt einfach nicht so wie in den anderen Bondfilmen. Es fehlt der gewiße AH Effekt, der bis dahin doch stark vorhanden ist. Es wirkt so "gewöhnlich" wie aus einem B-Actionfilm, aber die Bondansprüche sind doch viel höher
Die Verfolgungsjagd mit dem Mondauto zum Beispiel: nene
Überhaupt wirkt der ganze Film so lala runtergespielt ohne wirkliche Highlights, verstärkt auch durch die Locationauswahl. Amsterdam kommt gut rüber, aber dann Las Vegas, LAS VEGAS(!!!) davon träumt doch ein jeder mal: geile Casinos, leichte Frauen und schnell verdientes Geld
aber DAF schafft es, dass das ganze echt unspektakulär rüberkommt
hier wird sehr viel Potenzial verschenkt
Zum Showdown: Größe ist doch nicht alles (
) im Gegensatz zu YOLT ist das Hauptquartier diesmal zwar eine Bohrinsel, es scheppert links und rechts, mittendrin Bond und Blofelds Mini Uboot, aber das richtig große "Feeling" stellt sich trotzdem nicht ein.
Kommen wir zum Streitthema Nummer 1: der Bonddarsteller! Klar spielt Connery den Bond nicht mehr so gut wie in seinen ersten Vieren (bis TB, und in Maßen YOLT), aber ob der Film mit einem anderen Darsteller besser funktioniert hätte? Ich meine NEIN! Zwar spielte Connery in NSNA 12 Jahre später um Längen besser ABER Lazenby musste abgelöst werden, alleine schon wegen dem finanziellen Erfolg und weil er bei den Zuschauern nicht an kam. Jetzt mal gesetz den Fall Lazenby hätte diesen Bond wirklich noch gespielt glaube ich hätte der Film nicht viel besser ausgesehen, weil einfach
viel zu viel Potenzial verspielt wird! Hätte man Moore zwei Jahre vorgezogen (keine Ahnung wie nahe dran sie waren?) wäre der Humour
vielleicht besser rübergekommen (wir alle kennen den alten Schmähbruder, Meister der Unterhaltungsfilme
), aber wirklich viel hätte es auch nicht mehr gebracht.
FAZIT: DAF trällert so vor sich hin, die Highlights fehlen und Connery wirkt zwischenzeitlich eher demotiviert (
). Als Unterhaltungsfilm geht er zwar solala durch, aber die Ansprüche an einen Bond sind einfach höher. Connery's mit Abstand schlechtester Bondfilm (zum Glück kam dann doch noch der versöhnliche NSNA) wird von mir mit
6 von 10 Punkten (eigentlich 5 von 10, 1 Punkt Connery Bonus dazu alleine schon für seine "Verdienste" für die Bondreihe) bewertet.