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Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 16. August 2024 21:26
von Casino Hille
Das Symbol, welches du da gesehen hast, ist das Sam-Taegeuk. Es wird im Neokonfuzianismus, Daoismus und Buddhismus verwendet und stellt die Dreifaltigkeit im koreanischen Schamanismus dar: Blau symbolisiert den Himmel, Rot symbolisiert die Erde und Weiß/Gelb symbolisiert die Menschheit. Es soll darstellen, dass sich diese drei Elemente alle gegenseitig direkt beeinflussen und nicht ohne die anderen beiden existieren können, weshalb bei der Darstellung auch egal ist, in welcher Ordnung und Reihenfolge die drei Farben verwendet werden. Aufschluss darüber, wo genau sich Bond und Moon befinden, gibt uns das Sam-Taegeuk nicht.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 17. August 2024 10:39
von Henrik
Danke für die Info (hätte qqwwee jetzt wohl gesagt). Die sind wohl im Kreis gefaren. Von Nordkorea in die entmilitarisierte Zone, dort haben sie eine Runde gedreht und zurück.
Zum Film: Sehr unterdurchschnittlich. Die objektiven Schwächen sind bekannt und abseits dessen finde ich den Film auch nicht unbedingt so toll. Einige Beiträge früher habe ich geschrieben, dass man durchaus zwei unterhaltsame Stunden haben kann. Ich habe mich jetzt nicht total gelangweilt, da kenne ich viel ödere Filme, aber trotzdem finde ich den Film vom Unterhaltungswert her nicht unbedingt großartig. Und solche Dinge wie die mise CGI, das unsichtbare Auto und ähnlichen Humbug lasse ich da noch gar nicht mit einfließen. Der Film hat viele Schwächen.
Der Score ist teilweise doch sehr ungewöhnlich, passt aber zu diesem etwas eigenartigen Film und kann noch einiges retten.
Der Film schwankt immer mal in meinem Ansehen, aber groß abweichen von ~ Platz 20 kann der nicht.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 22. August 2024 12:52
von craigistheman
DAD ist wie so wie die meisten anderen Bondfilme davor und danach ein Kind seiner Zeit, mit dem Unterschied, dass man hier mangels klarer künstlerischer Leitlinien formal wahrlich zu weit gegangen ist, und jeder Hauch filmischer Qualität, die auch hier immer wieder mal aufblitzt im Keim der Gimmickhaftigkeit des Unterbaus erstickt wird. Denn DAD ist einer dieser Bonds, denen man leider zu oft anmerkt, wie stark Handlung und Figuren um einzelne Setpieces und zeitgenössische technische Devices gebaut sind. Daher altert der Film auch sehr viel schlechter als die übrigen Brosnan-Bonds. Die teils wirklich miese CGI-Arbeit war schon zu Release nicht mehr zeitgemäß, der Fairness halber sei jedoch erwähnt, dass ein derart prominenter Einsatz künstlich erzeugter Sequenzen für Bond absolutes Neuland darstellte. Glücklicherweise hat man erkannt, wohin dieser Kurs führen würde, und sich beim Nachfolger wieder auf alte Stärken rückbesonnen. Doch sind bei weitem nicht alle computererzeugten Bilder in DAD missraten, so beeindruckt mich die einprägsame wie außergewöhnliche und doch so passende Titelsequenz von Daniel Kleinman bis heute.
Im Übrigen ist DAD der vorerst letzte Bond on a mission-Film nach klassischer Rezeptur. Lässt man den ganzen technischen Schnickschnack beiseite haben wir es hier mit einem Bond nach Zahlen zu tun, dessen Nordkoreanischer Exkurs nach 20 Filmminuten wieder vergessen scheint.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 22. August 2024 21:49
von Henrik
Das mit dem " Bond on a mission-Film nach klassischer Rezeptur" sehe ich aber etwas anders. Tatsächlich war ich bei meiner Erstsichtung etwas schockiert, dass Bond hier nun (zumindest vorerst) nicht mehr als 007 im Dienst ist (den meisterhaften LTK habe ich erst viel später kennengelernt). Das wirkt nach einem Versagen des Titelhelden, was in mein damaliges Bild vom Bond-Mythos nicht reinpasste.
Aber ja, ich stimme dir zu, im Kern weicht Bonds Mission nach Hong Kong nicht wirklich von seinen sonstigen Missionen ab, Bei mir hatte sich damals aber der Schock festgesetzt, dass Bond nun nicht mehr der unbesiegbare Bond ist, für den ich ihn hielt.
Heute sehe ich das alle etwas differenzierter. Bond nicht im Dienst? Stört mich nicht, LTK mag ich ja auch sehr. Aber ich nin ja auch etwachsener geworden und erwarte von Bond wohl auch nicht mehr, dass er der unbesiegbare Held ist. Dies war es, wo DAD damals für mich die Rolle stark beschädigt hat.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 16. Januar 2025 23:58
von GoldenProjectile
Hab das Teil gerade mit einigen Usern im Parallel-Viewing geschaut, und au Backe, in der zweiten Hälfte ist das teilweise echt zum Davonlaufen. Wenn Gustav Gans im Iron-Man-Anzug von Aldi rumläuft, die Schurken mit epileptisch rumzappelnden Laserkränen oder etwas in der Art hantieren und Purvis & Wade dazu der doof besetzten Halle Berry ihr volles Repertoire an schlechten Zoten und Sprüchen in den Mund legen weiss man nicht genau, ob man sich fremdschämen oder vor Lachen am Boden liegen soll. Letzteres macht es etwas erträglicher,
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 16. Januar 2025 23:59
von Patrice
Die heutige Watchpary mit Casino Hille, GoldenProjectile und Revoked ist eher zu einer Hateparty ausgeartet.
Selbstverständlich absolut gerechtfertigt. Der Film ist wirklich einfach mies und zählt easy zu den Flop 3 der Reihe, aber ohne große Mühe (sehen zumindest 3/4 der Beteiligten so).
Um aus dem Fundus der letzten 131 Minuten zu schöpfen und den Film perfekt zusammenzufassen:
„Lee Tamahori muss man aber eins lassen. Er hat wenigstens auch einen beschissenen DoP engagiert“
„Leute. Wir könnten gerade DAF schauen. Ist euch das allen klar?“
„Fände Halle Berry nicht so schlimm, wenn sie die Klappe halten würde“
„Ich möchte bitte kotzen“
„Mach das es aufhört“
„Ich heule“
„Madonna läuft nochmal. Wir werden echt belohnt“
„Was ist das? Womit haben wir das verdient?“
„Können wir das bitte nie mehr wiederholen was wir heute gemacht haben?“
Gibt bei mir aktuell ne wohlwollende 3,5/10. habe mich schon sehr sehr lange nicht mehr bei einem Bond so gelangweilt und schlecht unterhalten gefühlt.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 17. Januar 2025 00:02
von Casino Hille
Ich habe bislang einen sehr schlechten Monat, der mit viel Schmerz und Trauer verbunden ist. Von daher fügte sich die DAD-Sichtung ehrlich gesagt ganz perfekt ein.
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 17. Januar 2025 00:08
von GoldenProjectile
Das reicht nicht! Ein paar weitere Highlights:
"Generell diese ganze "Luftkissenfahrt im grauen Finsterwäldchen"-Action ... boah, ne."
"Übrigens: Sony Produkte sind toll"
"Ich hatte schon Wackelpudding, der mehr Emotionen transportiert hat als ich am Tisch gewackelt habe, verglichen mit Toby Stephens."
"Liebe es, wie man irgendeine belanglose graue Landschaft sieht und Arnold musikalisch völlig eskaliert"
"Also mal wirklich, wie notgeil waren Purvis und Wade? Hatten die noch nie eine Frau nackt gesehen?"
"Jetzt ist der perfekte Moment, um mal aufs Klo zu gehen, ohne auf Pause zu drücken"
"Haltet Maul, du Idiot"
"Jetzt kommen noch 20 Minuten Schund"
"Gut das Jinx das Flugzeug direkt in Ikarus reinsteuert. Was soll schon schiefgehen?"
"Oh schade, Bond nimmt Jinx mit"
"Gleich stecken sie sich gegenseitig Diamanten in den Bauchnabel dann sind wir erlöst"
"Jetzt schaut Moneypenny einen VR-Porno"
Re: Filmbesprechung: "Die Another Day (DAD)"
Verfasst: 17. Januar 2025 11:26
von Henrik
Da sind ja einige gute Sprüche dabei. Zur Flugzeug/Jinx-Sache: Da bin ich auch erstaunt, dass das Flugzeug nicht abgestürzt ist. Aber in einem Film mit einem unsichtbaren Auto gibt es eben auch ganz besonders robuste Flugzeuge. Dazu sei aber mal gesagt, dass sie das nur gemacht hat, weil Miranda Frost sie mit dem Schwert an der Kehle gezwungen hat, den Autopiloten einzuschaulten (warum will Miranda alle umbringen??)