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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 12:17
von HCN007
Lieblingsfilmreviews von HCN007 Nummer 3

Ich habe in meinen Lieblingsfilmreviews bereits „Edge of Tomorrow“ und „Collateral“ vorgestellt. In meinen klassischen Filmgenres bleibt eigentlich der Bereich von „Liebesfilmen“ und „RomComs“ vollkommen außen vor. Was heißt hier „eigentlich“ ? - Es gibt einen Vertreter, der mir seit der ersten Sichtung so viel Spaß macht wie kein anderer Film. Die Rede ist von: ….

Don Jon (2013)

Regie und Drehbuch: Joseph Gordon-Levitt
Darsteller: Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson, Julianne Moore, Tony Danza, Brie Larson uvm.

Länge: 87 Minuten (DVD-Fassung)

Worum geht es in Don Jon ?

„Don Jon“ handelt von Jon Martello, dessen Leben absolut diszipliniert und durchgestylt ist. Er schleppt in seinem Stammclub die heißten Mädels ab, doch all dies gibt ihm sexuell keine Erlösung bis auf seine ungezügelte Lust auf Pornos. Sein absolut durchgestyltes Leben gerät jedoch durcheinander, als der im Club die „10/10“ Barbara und durch Zufall die ältere Esther kennenlernt.

Warum liebe ich Don Jon ?

„Don Jon“ ist die erste und bisher einzige Regiearbeit von Joseph Gordon-Levitt, der hier auch das Drehbuch und die Hauptrolle übernommen hat. Den Film als „RomCom“ oder auch als „Liebesfilm“ abzustempeln, wird dem Film definitiv nicht gerecht. In Form der Charaktere Jon und Barbara werden uns eben klischeehaft die klassische Wunschvorstellung von Männern und Frauen in Bezug auf Liebe, Sex und Rollenverteilung dargestellt und förmlich im Detail auseinander genommen.

Der Film arbeitet hier mit sehr vielen schnell geschnittenen Montagen und Parallel-Montagen und schneidet auch die unterschiedlichsten Variationen von Werbe-, Video- oder TV-Clips rein, die mit dem Thema zu tun haben. Wenn man sich wie ich mit Filmen etwas stärker auseinandersetzt, auch Pornos eine Daseinsberechtigung in der Filmindustrie haben und jeder Kerl sich auch mal Pornos angesehen hat, reicht es einem Film-Interessierten nicht, einfach nur zu konsumieren – Nein, er muss sich auch mit ein wenig Background füttern. So war es für mich witzig, einen Teil der Darsteller in den rein geschnittenen Pornoszenen vom Namen und den Gesichtern sowie auch eine dieser Szenen zu kennen. Ebenso witzig ist auch die Beteiligung von Stars wie Anne Hathaway, Channing Tatum, Megan Good, Cuba Gooding Jr., Emily Blunt und John Krasinski in Fake-Movies und Fake-Postern.als Easter Eggs.

Vor allem das Trio der Hauptdarsteller: Joseph Gordon-Levitt, Scarlett Johansson und Julianne Moore liefern hier mit die besten Darstellungen ihrer Karrieren ab. Der Film ist abgefahren witzig und unterhaltsam und mit 87 Minuten einer, den man sich auch immer wieder anschauen kann, ohne dass er langweilig wird.

Mit meinen Top-Listen habe ich erst 2014 angefangen. Hätte ich 2013 bereits damit angefangen, wäre „Don Jon“ definitiv in meiner Top10 des Jahres 2013, welche rückblickend mit „Captain Philipps“, „Rush“ ; „Prisoners“, „Die Jagd“ ; „Gravity“ ; „Oblivion“ ; „Jack Racher“ ; „The Counselor“ und „Elysium“ viele Tolle Filme zu bieten hatte. Gordon-Levitt ist mit „Don Jon“ ein definitives Meisterwerk gelungen.

Witzig, schnell, unterhaltsam und immer wieder ein Genuss – Das ist „Don Jon“ - und einer meiner Lieblingsfilme !

„Don Jon“ bekommt von mir daher 10/10 Punkte !

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 13:43
von vodkamartini
Ich war nicht ganz so begeistert, kann den Film aber aufgrund seiner starken Ansätze und des hohen Unterhaltungswerts dennoch empfehlen.

http://www.ofdb.de/review/235229,593623,Don-Jon

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 14:22
von Maibaum
Ich konnte mit Don Jon nicht so richtig was abfangen.

Ein definitiver Fehler war die Art wie die Pornosucht abgehandelt wurde, da laviert der Film in der unentschlossenen Mitte herum. Entweder alles richtig zeigen, was dann natürlich zu massiven Zensurproblemen geführt hätte, oder aber gar nichts zeigen, nur indirekt andeuten, z.B. nur über den Ton.
Aber Porno zeigen ohne pornograpisch zu werden ist blöd.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 15:46
von vodkamartini
Fand ich nicht, da hier der Charakter des Protagonisten dennoch sehr interessant seziert wird. Im Endeffekt ein Kontroll-Freak-Spießer mit emotionalen Defiziten. Ich hab mich mehr am plakativen Ende gestört.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 15:59
von Casino Hille
Das Ende war doch sehr konsequent, sehr stilvoll. Hat mir gut gefallen, wie der ganze Film.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 16:00
von vodkamartini
Ich empfand es etwas angeklebt und zu einfach gelöst. Aber sonst ja, mir hat der Film auch gefallen.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 18:50
von HCN007
Das Ende von Don Jon war simpel, sehr versöhnlich und hat gepasst. Jon Martello hat in Esther die Erlösung gefunden, nach der er ewig gesucht hat, während Barbara immer noch ihrem falschen, prinzessinnenhaften Ideal einer richtigen Beziehung nachgeht.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. September 2016 22:31
von HCN007
iHaveCNit: Bauernopfer: Spiel der Könige (2016)

Trotz der Tatsache, dass dieser Film bereits 2014 produziert wurde, in Deutschland jedoch erst 2016 den weg ins Kino fand, rechne ich diesen Film nun ins Jahr 2016 mit rein. „Bauernopfer – Spiel der Könige“ oder auch im Original „Pawn Sacrifice“ ist nun der 45. Film aus dem Pool der Filmstarts 2016, den ich mir angesehen und im Heimkino nachgeholt habe. „Pawn Sacrifice“ ist ein Film des amerikanischen Regisseurs Edward Zwick, der mir bereits mit „The Last Samurai“ und „Blood Diamond“ wichtige Filme meiner Filmgeschichte geliefert hat. „Pawn Sacrifice“ wird sich zwar nicht dazu gesellen, ist aber trotzdem sehenswert.

In „Bauernopfer: Spiel der Könige“ geht es um das Leben des amerikanischen Schachwunderkinds Bobby Fischer, seinen sportlichen Aufstieg bis hin zu den Schlachten gegen Boris Spassky sowie dem Politikum vor dem Hintergrund des Kalten Krieges und seine ihn allmählich innerlich zerstörende Paranoia.

Biopics sind die einzigen Filme, denen ich ggf. einen fehlenden Fokus, einen fehlenden roten Faden und das reine Abarbeiten von Stationen durchgehen lasse. „Pawn Sacrifice“ ist jedoch ein Biopic, dessen Geschichte sehr fokussiert bleibt und einen roten Faden bietet und sich damit erfreulicherweise leicht von anderen Biopics abhebt. Das Schachspiel ist eines der komplexesten und bekanntesten Brettspiele, ich habe es mal gespielt, jedoch eher auf Stammtischniveau und nicht auf dem Niveau, wie es uns hier geboten wird. Da die besten Schachpartien hochkomplex sind, ist es für den Zuschauer teils nicht wirklich möglich, die gebotenen Spielszenen und die Spannung dahinter, doch durch die Narration von Nebencharakteren und die Inszenierung wird einem das Spiel etwas zugänglicher und spannender und man muss sagen, dass es hier nicht nur um das Schachspiel geht. Im Fokus steht klar der mit absolutem Overacting glänzende Tobey Maguire, der den intelligenten, langsam von Paranoia und Wahnsinn zerfressenden Bobby Fischer richtig gläubwürdig verkörpert. Sein Gegenpart Boris Spassky wird von Liev Schreiber mit richtig gutem, reduzierten „Underacting“ gespielt.

Auch ganz klassisch und gut gelungen ist der Stil der 50 – 70er- Jahre, in dem die Handlung erzählt wird. Wenn im Zeitraum des kalten Krieges ein sportlicher Wettstreit von Amerika und Russland stattfindet, wird klar ein Politikum draus gemacht, um festzustellen, welche Nation mental überlegener ist. Ob es der komplexe Schachsport oder eben Verschwörungen im spionagetechnischen Sinne sind – Beides war wahrscheinlich unter anderem für den persönlichen Verfall von einer der wichtigsten Figuren der Schachgeschichte zuständig.

„Bauernopfer: Spiel der Könige“ bekommt von mir 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. September 2016 08:52
von BlofeldsKatze
Nerve (2016)

Da Langeweile und Freitagabend/-nacht sowieso nichts besseres zu tun, bin ich spontan in Nerve gegangen.
Das Grundprinzip des Spiels finde ich eigentlich nicht schlecht, könnte mir sowas im echten Leben, gerade in einer Großstadt, tatsächlich auch vorstellen. Warum sollte das auch nicht funktionieren? Allerdings wäre mir eine legale Version, ohne lebensbedrohliche Aufgaben, schon etwas lieber. :DJedenfalls bekommt die Storyidee von mir wirklich Lob, sowas hat man eben noch nicht thematisiert und ist gerade für jüngere Leute einfach interessant.
Allerdings fehlt es dem Film extrem an Tiefe. Wirklich viel Hintergrundinfos bräuchte man ja nicht bei so einem Teenie-Action-Darknet-Film, aber sämtliche zwischenmenschlichen Beziehungen waren nur ganz leicht an der Oberfläche angekratzt, dass man zu niemanden ne Sympathie entwickeln konnte. Außerdem war die Mutter total unnötig und die Geschichte mit Venus' Bruder wirkte auch deplatziert. Da wollte man der Hauptfigur eigenltich einen Sympathiebonus mithilfe eines tragischen Schicksalsschlags verpassen, hat aber letztlich rein gar nichts damit bewirkt, außer ratlose Blicke.

Da der Film ins einer Kürze (nur 1,5 Stunden!) allerdings doch ganz gut unterhalten hat und das Finale doch irgendwie spannend war - wenn auch klischeehaft - würde ich 6,5/10 vergeben.
Kann man anschauen, muss man aber nicht. :)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. September 2016 17:50
von Casino Hille
Jop, es fehlt ziemlich an Tiefe und am schlimmsten ist das echt dumme Finale, dass ein total inkonsequenter Haufen Mist ist.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. September 2016 18:20
von AnatolGogol
HCN007 hat geschrieben:„Bauernopfer: Spiel der Könige“ bekommt von mir 8/10 Punkte. [/b]
Ich hatte große Hoffnungen in den Film gesetzt, war dann aber doch sehr enttäuscht aufgrund der Eindimensionalität mit der Fischer gezeichnet wird. Keine echte Entwicklung, viele repitative Momente und insgesamt wenig Gespür für Geschichte und portraitierte Zeit. Dass Zwick am Ende noch eine Pathosvollbedienung abliefert macht es auch nicht gerade besser. So war es dann hauptsächlich aufgrund der guten Darsteller gerade noch Durchschnitt. Schade, der faszinierende Stoff hätte mehr verdient gehabt (u.a. einen anderen Regisseur).

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 20. September 2016 10:40
von svea001
Da kann ich zustimmen... Klassische Bond-Action in allen Ehren, kann ein mentales Duell *natürlich* genauso spannend sein, wenn es denn richtig inszeniert wird. Hier hätte man wirklich noch etwas mehr aus dem Stoff herausholen können.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 21. September 2016 22:54
von HCN007
iHaveCNit: Centurion (2010)

McReview Folge 1 – Das Fast Food unter den Filmreviews


Der Film behandelt das historische Schicksal der neunten Legion in Großbritannien, derer sich der römische Centurio Quintus Dias anschließt und vor den Pikten flüchten muss.

Handlungstechnisch orientiert sich der Film für mich ein wenig an Vorbilder wie „Gladiator“ und „King Arthur“ und ist definitiv im Fahrwasser beider Filme. Centurion bietet einiges an Action, eine gute Atmosphäre durch Musik, Set- und Kostümdesign und gutes Schauspiel von einigen bekannten Schauspielern wie Michael Fassbender, Dominic West, Riz Ahmed, Olga Kurylenko, David Morrissey, Liam Cunningham, Imogen Poots und Ulrich Thomsen. Mit 95 Minuten ist der Film sehr kompakt und rund und fokussiert sich auf die Teamarbeit und den Survivalanteil. Auch mit einem FSK18-Rating bietet uns der Film natürlich auch die ordentliche Portion von derber Gewaltdarstellung. Immer wenn ich Bock auf was schnelles in dieser Form habe, gibt es den folgenden Burger:

Den „McQuintus“ - Er bekommt von mir 8/10 Punkte !

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 21. September 2016 22:57
von vodkamartini
Warum hast du deine ohnehin schon kompakten Reviews noch weiter verkürzt? Hat doch gepasst.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 21. September 2016 23:01
von HCN007
ich hatte mal Bock auf eine witzige Idee - bleibe aber definitiv eher bei meinen längeren Reviews.

Jetzt ist ja zum "Fast-Food" ein "Feed-Back" da !

Solange ich keine One-Liner-Reviews schreibe oder diese in Pro/Contra-Listamania ausführe, ist alles noch in Ordnung.