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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 8. September 2016 20:39
von Revoked
Kannstest du den vorher noch nicht?
Echt eine Perle dieser Film.
Nicht zu vergessen Arsenio Hall als sein Berater der hier nicht besonders bekannt war. Gegen den Eddie Murphy aber introvertiert ist.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. September 2016 15:38
von craigistheman
Hab mir gestern seit langer Zeit wieder David Finchers "Se7en" angeschaut. Wie findet ihr Brad Pitts Leistung in dem Film? Ich fand ihn diesmal irritierend albern und überdreht. Eigentlich mag ich ihn als Schauspieler, nur hier wirkt er irgendwie fehlbesetzt. Liegt aber vielleicht auch an den Dialogen. Morgen Freeman macht seine Sache wie gewohnt sehr gut.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 9. September 2016 17:59
von Thunderball1965
Blast from the past

Kurzweilig, mit guter Situationskomik, aber unglaubwürdigen Figuren, unnötigen Szenen (folgt daraus), vernachlässigter Charakterzeichnung, viel Disney Kitsch. Die interessante Ausgangsidee fühlt sich verschwendet an.
4*

Are you a reviewer or a reader?

Verfasst: 11. September 2016 13:54
von Casino Hille
Nerve

"Are you a watcher or a player?" - Vor diese Frage werden die Protagonisten in "Nerve" gestellt, als sie sich bei dem gleichnamigen Online-Videospiel anmelden. Entscheidet man sich mutig für den aktiven Part, den Player, wie es die frustrierte Vee, gespielt von Emma Roberts, tut, so erhält das Spiel Zugriff auf sämtliche Social Media Angaben, wie persönlichen Vorlieben, intimen Ängsten und all dem, was sonst noch so in den Untiefen von Instagram, Facebook, Snapchat und anderen Plattformen schlummert. Die Watcher können nun diese Kenntnisse nutzen, um den Playern verschiedene unangenehme Challenges zu stellen, welche diese sich selbst mit dem Smartphone abfilmend bestehen müssen, um reelle Dollar zu verdienen. Der Onlineruhm macht sich bezahlt, doch schnell artet "Nerve" in extreme Mutproben aus, denn gefährlichere Aufgaben bringen auch mehr Watcher und mehr Geld.

So simpel die Leitmotiv-ähnliche Frage "watcher or player?" auch gemeint sein mag, so zutreffend ist diese doch für die Generation Smartphone. Heute ist es leichter wie nie zuvor, immer am laufenden zu sein, sei dies über den Freund von Nebenan oder den angebeteten Star am anderen Ende der Welt. Wer online nichts zu bieten hat, verschwindet in der Bedeutungslosigkeit. So ist es heute einfacher denn je, ein Star zu werden - man denke an Internetberühmtheiten wie Dagi Bee, Gronkh oder PewDiePie -, doch um aus der Masse hervorzuragen, muss schnell zu härteren Maßnahmen gegriffen werden. Damit steht "Nerve" ganz klar im Zeichen einer dystopisch-angehauchten Gesellschaftsparabel, die sich überaus direkt und offen an die kritisierte Zielgruppe wendet. In den intensiven Neonfarben der schon lange nicht mehr so düster gezeichneten Metropole New York City entfaltet sich eine regelrechte Internet-Apokalypse, in welcher die Leben der Charaktere nur mehr zu Spielbällen ihrer Community werden. Die Regisseure Henry Joost & Ariel Schulman arbeiten dabei mit lauter visuellen Tricks, um das Ausmaß der digitalen Vernetzung begreifbar zu machen. Ständig poppen die Usernamen der "Nerve"-Spieler über der New Yorker Skyline auf, werden Skype-Gespräche und Chaträume in das Bild eingebunden und der Soundtrack ist eine einzige, bewusst nicht immer passende Ansammlung von modernen Indie-Pop-Songs, die wohl aus einer wahllos zusammen gesetzten Spotify-Playlist stammen könnten.

Klar ist, dass jene Mutproben das Zentrum von "Nerve" sind, inhaltlich wie dramaturgisch. In Zeiten der digitalen Geltungssucht und eitlen Selbstinszenierungen lassen sich auch heutige Online-Sternchen gerne auf die ein oder andere Mutprobe ein, ob nun im Umfang der berüchtigten Cinnamon Challenge oder mit dem gefährlichen Klettern auf extrem hohe Türme oder Kräne, wie im Film an einer Stelle zitiert. Vee und ihr von den Watchern auserkorener Gesell Ian müssen so etwa auf einer Leiter im neunten Stock von einem Fenster zum anderen klettern oder mit verbundenen Augen auf einem Motorrad durch die City jagen. All diese Momente leben besonders von ihren unbarmherzigen Assoziationen, die sie wecken und werden von der Regie auch bewusst Show-artig präsentiert, sodass sich der perverse voyeuristische Kult, der hier offensichtlich, aber nicht allzu plakativ moralisierend angeprangert wird, zwangsläufig auch beim Kinogänger einstellt. Die Spannung steigt zusätzlich durch die herrliche Chemie zwischen Roberts und ihrem Co-Star Dave Franco, die gemeinsam sehr gut und vor allem authentisch funktionieren und erfreulicherweise nicht ab einem gewissen Punkt das naiv-verliebte Pärchen protraitieren, sondern in ihren Neckereien wie ein übermütiger Flirt anmuten, dem man einen positiven Ausgang absolut gönnen würde, was die Fallhöhe im Lauf der Zeit enorm verstärkt. Großartig ist die Einfachheit, mit der Joost & Schulman die Handykameras der Player in ihren Film miteinbeziehen. Eine Sequenz dürfte schon jetzt zu den Highlights des Kinojahres 2016 zählen, als sich einer der Player auf die Schienen eines anfahrenden Zugs legt und ganz flach unter diesem verharrt, die Kamera immer ganz dicht am Mann. Im Kinosaal wird die Anspannung regelrecht greifbar, während man erwartet, dass gleich doch noch irgendetwas nach unten ausschert und den Irrsinn frühzeitig beendet - selten war Jugendkino so simpel und gleichzeitig effektiv damit.

Jugendkino ist ohnehin das Stichwort. Selbstredend ist "Nerve" seines Themas und seiner folgerichtigen Ausrichtung wegen auf junge Erwachsene zugeschnitten, sodass ältere Zuschauer zwangsläufig ein paar Abstriche werden machen müssen. Die Nebencharaktere sind reine Stereotypen (die besorgte Mutter mit Geldproblemen, der obligatorische treue Hacker-Genie-Kumpel, die extrovertierte beste Freundin) und trotz der durchaus vorhandenen Ansätze, bleibt der gesellschaftskritische Ansatz freilich ein Stückweit an der Dämonisierung von YouTube und Twitch Idolen kleben, wenngleich auch die Macht der Anonymität des Internets sowie die Abhängigkeit vom Rausch der schnellen Datenflut ein Thema sind. Wer hingegen eine schonungslose Abrechnung mit dem medialen Neoliberalismus des 21. Jahrhunderts erwartet, der könnte ein wenig enttäuscht sein. Dennoch ist das Anliegen von "Nerve" ein immens wichtiges und die Reduzierung auf einige Kernproblematiken in leicht verständlicher Parabel-Erzählung deshalb so relevant, weil die Botschaft damit bei denen ankommt, für die sie bestimmt ist und für die Generation, die es letztendlich am allermeisten betrifft. Damit schafft "Nerve" über weite Strecken ein nicht zu unterschätzendes Stück Aufklärarbeit und ist dabei auch noch ein gekonnt überzeugender Thriller. Leider sind jedoch auch mit Welpenschutz die letzten 20 Minuten erschreckend dämlich und einfallslos. So löst sich Dystopie in allgemeines Wohlgefallen und verkommt zum modernen Gladiatoren-Getümmel, welches dann auch noch allzu süßlich auflösend den moralischen Zeigefinger in neue Höhen hebt. Dass der Film vor diesem inkonsequenten Verrat an sich selbst kurzzeitig sogar ein viel besseres Ende andeutet, macht diesen Umstand umso schmerzlicher.

Fazit: "Nerve" weiß als gekonnte gesellschaftskritische Science-Fiction-Adaption moderner Social Media Phänomene zu überzeugen, die sich in ihrem schlüssigen Bedrohungsszenario allerhöchstens 10 oder 15 Minuten in der Zukunft befindet. Besonders pikant bleiben dabei die Momente in Erinnerung, in denen die Watcher dem charmanten Protagonisten-Pärchen wie wild mit dem Smartphone vor den Augen hinterher jagen und dabei im Hinblick auf die kurz vor Kinostart veröffentlichte App "Pokémon Go", bei der die User in der Realität mit dem Handy virtuellen japanischen Taschenmonstern nachlaufen, eine erschreckende Aktualität beweist.

7/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 11. September 2016 14:50
von Agent 009
Schönes Review. Gefällt mir. Der Trailer zu Nerve sah spannend und neu aus. Denke der könnte mir gefallen. Danke noch einmal für diesen Appetitmacher :D

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 13. September 2016 22:55
von HCN007
iHaveCNit: „The Light Between Oceans“ (2016)

In „The Light Between Oceans“ verfilmt der Regisseur Derek Cianfrance den gleichnamigen Roman von M. L. Stedman, den ich vorab nicht gelesen habe. Uns wird die Geschichte von Tom Sherbourne erzählt, der sich nach dem 1. Weltkrieg entschließt als Leuchtturmwärter ein ruhiges und distanziertes Leben zu führen. Bereits nach kurzer Zeit lernt der die junge Isabelle kennen und lieben mit selbstverständlicher Hochzeitsfolge. Die Ehe bleibt kinderlos und wird durch Fehlgeburten auf die Probe gestellt, bis ein Boot mit einem toten Mann und einem Baby angespült wird. Jahre später treffen beide auf die Mutter des Babys.

Der Film hat meiner Meinung nach nur ein großes Problem. Die Geschichte ist für einen Film mit einer Laufzeit von 130 Minuten etwas dünn und leicht vorhersehbar. Die Story selbst hätte extremes Potential gehabt, sich selbst ins Aus zu schießen, indem man sich den klassischen Rosamunde-Pilcher und Nicholas Sparks-Filmen angenähert hätte, doch durch den Leuchtturm weiß der Film galant, das Hindernis zu umschiffen und garantiert keinen Schiffbruch zu erleiden. Der Film wird in Landschaftsaufnahmen und sehr detaillierten Innenaufnahmen erzählt, die mich nicht nur leicht an die aestätischen Bildern eines Terrence Malick-Films erinnert – sondern auch beeindruckt haben. Dazu gibt es einen schönen Soundtrack von Alexandre Desplat, der als Meister des emotionalen Soundtracks für mich hier überraschend dezent gearbeitet hat und nicht mit dem Holzhammer versucht, dich durch die Musik zu Tränen zu Rühren und das voll und ganz der Kombination aus allen Faktoren zu überlassen. Inszenatorisch werden uns neben der klassischen Narration Montagen und Flashbacks mit unterlegten Narrationen geboten. Bei einer solchen Geschichte ist es auch klar, das die einzelnen Stationen mit Zeitsprüngen erzählt werden müssen. Doch die ganze ruhige und entschleunigte aufeinander aufbauende Struktur nimmt im Laufe der Zeit Fahrt auf bis zum mit emotionaler Wucht einschlagenden Ende.

Ein weiteres großes Plus des Films sind seine 3 wichtigsten Darsteller. Egal ob es Alicia Vikander, Rachel Weisz und auch Michael Fassbender ist – Alle Drei spielen hier wunderbar und heben den Film hervor. Die großen Motivationen und Kernkonflikte inklusive der charakterlichen Entwicklungen sind jederzeit spürbar und sorgen nicht nur für großartig gespielte Szenen, auch sie halten den Film zusammen, der mit anderen Schauspielern und Inszenierung Schiffbruch hätte erleiden können. Der ähnlich gelagerte, dänische Film „Zweite Chance“ hat von mir bereits 9/10 bekommen und „The Light Between Oceans“ erreicht als Epos aufgrund des Problems zu wenig in der langen Zeit zu erzählen nicht ganz die Härte und Intensität im wesentlich kompakteren „Zweite Chance“

„The Light Between Oceans“ bekommt von mir 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. September 2016 21:12
von HCN007
iHaveCNit: „All is Lost“ (2013)

In J.C. Chandors Survivaldrama „All is Lost“ haben wir es mit einem namenlosen Skipper zu tun, dessen Segelboot von einem schwimmenden Container gerammt wird und zu sinken droht. Das Boot befindet sich mitten im indischen Ozean und für den Skipper entwickelt sich ein regelrechter, nahezu hoffnungsloser Überlebenskampf.

Filme, die sich auf einem begrenzten Raum abspielen gibt es viele, genau wie eben Survivalfilme. James Franco musste sich in einem Canyon mit eingeklemmten Arm in 127 Hours abquälen. Blake Lively musste auf einem Felsvorsprung im Wasser den richtigen Moment abwarten, um gegen einen weißen Hai die Oberhand zu gewinnen. Ryan Reynolds hat die Zeit in einem Sarg mit Telefonaten zur Rettung zugebracht, genau wie Tom Hardy als Bauleiter bei einer Autofahrt mit Telefonaten eine Katastrophe abwenden musste. Auch Sandra Bullock schwebte im All ums Überleben. So sehen wir in „All is Lost“ einen alten, erfahrenen Robert Redford als Skipper im Überlebenskampf vor der Küste Sumatras.

Der Film hat eine Laufzeit von knapp über 100 Minuten und kommt überraschenderweise nur mit einem 30-seitigen Drehbuch aus, in dem der Dialoganteil von Robert Redford und allgemein des ganzen Films extrem gering bis fast gar nicht vorhanden ist. So verlässt sich der Film nahezu auf visuelles Storytelling und das „physical acting“ von Robert Redford, das extrem positiv hervorsticht. Ich nehme an, dass bis auf wenige Szenen der ganze Film absolut handgemacht ist und die Sets mit dem Boot und der Rettungsboje passen auch im Detail richtig gut.

J.C. Chandors Inszenierung ist gut, doch sehr bedächtig und ruhig, was dem Drama ein wenig die Spannung nimmt. Fachlich gesehen ist der Film doch von manchen Entscheidungen des mental und körperlich geschwächten Skippers her extrem riskant bis unlogisch. Auch der rote Faden fehlt ein wenig. Man weiß nicht, woher z.B. der Skipper kommt und warum er auf See ist, so dass man kaum emotionale Bindung zum Skipper aufbauen kann.

So bleibt der Film hinter seinen Möglichkeiten zurück, bleibt aber trotzdem ein gutes Survivaldrama.

„All is Lost“ bekommt von mir 7/10 Punkte

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. September 2016 21:43
von Revoked
iHaveCNit! Respect fuer dieses geniale Wortspiel!

Waere ein genial Nickname gewesen.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. September 2016 22:20
von HCN007
"iHaveCNit" - ist in gewisser Art und Weise die Lautschrift für "i have seen it" - "Ich habe es gesehen", bezogen auf Filme und mit HCN klar meine Initialen eingearbeitet. - Da ich leider 2007 auf diese Idee nicht gekommen bin und das weniger einen Bondbezug hat, kommt das leider aktuell nicht in Frage.

"iHaveCNit" wird als eigenes Projekt von mir Stück für Stück vorangetrieben. Ich will unter diesem Synonym eine Internetseite mit Blog, Podcast und ggf. Youtube-Kanal aufbauen und mein Hobby, "Filme" auf die Spitze treiben. Nicht nur aktuelle Filme oder Heimkinoveröffentlichungen, die mich interessieren möchte ich dann besprechen, sondern auch viele Filme aus der Filmgeschichte und auch meiner Filmgeschichte vorstellen und auch in Specials besprechen. Und ich hätte schon jetzt unzählig viele Ideen für meine Specials, die sich auch mit Büchern, Musik und News aus der Filmwelt befassen können.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. September 2016 22:30
von Casino Hille
HCN007 hat geschrieben:"iHaveCNit" - ist in gewisser Art und Weise die Lautschrift für "i have seen it" - "Ich habe es gesehen", bezogen auf Filme und mit HCN klar meine Initialen eingearbeitet.
Wenn du den Witz erklärst, ist er nicht mehr lustig.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. September 2016 22:43
von HCN007
Solang man Boxspringbetten für Kängurus kauft - oder Kiwis Clowns zum Frühstuck essen, damit sauer lustig macht - mache ich mir keine Sorgen, solange ich kein Blut weine !!!

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. September 2016 12:00
von HCN007
iHaveCNit: Triple 9 (2016)

Der Polizeicode „999“ oder auch „Triple 9“ wird genutzt, wenn ein Polizeikollege im Dienst erschossen wird und alle verfügbaren Einheiten zum Tatort gerufen werden. Dies ist auch das Ablenkungsmanöver, dass korrupte Cops in Atlanta nutzen möchten, um einen gefährlichen Raubzug ungestört ausführen zu können.

Heist-Movies, in denen Raubzüge und Diebstähle aller Art den Hauptplot bestimmen, gibt es mittlerweile schon zu genüge und in den unterschiedlichsten Variationen. „Triple 9“ orientiert sich für mich ein wenig an „The Town“ und mixt in den klassischen Heist-Movie eine Portion Crimethriller, Crimedrama und Milieustudie rein. Der Geschmack dieses Cocktails hätte die Möglichkeit gehabt, sehr gewöhnlich oder auch ausgezeichnet gut zu sein. Dass sein Geschmack irgendwo da drin mittig anzusiedeln ist, hat mehrere Gründe. Die Inszenierung des Films ist an sich sehr gewöhnlich und durchschnittlich geworden und mich hat ein wenig der allgemeine Stil des Bilds irritiert, der sehr dreckig, dunkel und kernig daherkommt und die allgemeine Bildqualität mindert, aber irgendwie den Stil des Films unterstreicht. Dreckig und blutig kommt der Film schon daher. Aber Diebstähle, Raubzüge, korrupte Cops und Themen wie Loyalität, Verrat, Gier und Rache wurden schon zu genüge auf die Leinwand gebannt, so dass Triple 9 nur einer von vielen Filmen ist.

Erfrischenderweise hat John Hillcoat, der auch Lawless mit Tom Hardy u.v.m. Inszeniert hat, hier jedoch eine große Riege an bekannten Darstellern um sich geschart: Casey Affleck, Chiwetel Ejiofor, Anthony Mackie, Aaron Paul, Woody Harrelson, Kate Winslet, Gal Gadot, Clifton Collins Jr., Norman Reedus, Teresa Palmer, Michael K. Williams. Diese Riege ist schon ein Grund, sich den Film anzusehen. Für einen Heist-Movie kommt er erfrischenderweise ohne große Exposition aus, sondern lässt die Ereignisse und die Charaktere die Story Stück für Stück aufbauen und sich quasi alles auf einen antiklimatischen Showdown zuspitzt. Das Mischungsverhältnis des ganzen Cocktails ist ausgewogen und sorgt mit einem interessanten Soundtrack von unter anderem Atticus Ross für einen interessanten Nachgeschmack, der jedoch nicht lange nachhallt und einen nur daran erinnert, dass der Cocktail ein wenig mehr Möglichkeiten gehabt hätte. Da hatte z.B. Caseys großer Bruder Ben mit „The Town“ einen definitiv besseren Geschmack !

„Triple 9“ bekommt von mir 7/10 Punkte

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. September 2016 13:16
von vodkamartini
Sehe ich praktisch genau so. Hatte den im Kino gesehen und den Besuch nicht bereut.

http://www.ofdb.de/review/275409,686704,Triple-9

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. September 2016 21:24
von Revoked
Night Manager 1-3, ZDF

In Summe 7/10 - hatte mir in Puncto Spannung etwas mehr versprochen.

Story 6/10
Locations 9/10
Darsteller 8/10, obwohl ich Hiddleston als Loki überzeugender und beeindruckender finde / der Bodyguard von Roper hat mir sehr gut gefallen / Roper war richtig gut

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. September 2016 23:21
von HCN007
iHaveCNit: A Bigger Splash (2016)

Ich dachte mir spontan, dass es mal wieder Zeit ist für ein wenig Arthouse-Kino für zwischendurch. Also hatte ich „A Bigger Splash“ in Erinnerung, der Anfang Mai 2016 in den Kinos anlief und aktuell im Heimkino erhältlich ist. Vom Produktionsstab des Films habe ich im Leben noch nie gehört, dafür aber umso mehr von den entsprechenden Akteuren des Films, mit dem sich „A Bigger Splash“ definitiv den größten Gefallen getan hat: Tilda Swinton, Ralph Fiennes, Matthias Schoenarts und Dakota Johnson.

In „A Bigger Splash“ wird uns die Geschichte von Marianne und Harry erzählt. Sie waren früher ein Paar und er hat der Sängerin als Musikproduzent die größten Hits spendiert. Marianne ist derzeit mit Paul, einem ehemals guten Freund von Harry zusammen und erholt sich von einer Stimmbandentzündung beim Urlaub auf einer süditalienischen Insel. Die gemeinsame Ruhe wird gestört, als Harry mit seiner Tochter Penelope eintrifft und ein Sog aus Eifersucht und Obsession entsteht.

„A Bigger Splash“ hat ein paar Probleme. Das erste liegt in der strammen Laufzeit von 124 Minuten, die dem Film weniger gut tut. Die Handlung des Films entwickelt sich sehr ruhig, bedächtig und lässt den Figuren den Raum, die Story durch Dialoge und Aktionen zu entwickeln. Stellenweise hat man jedoch das Gefühl, nicht zu wissen, wohin der Film eigentlich will und teils tarantino-esque Entgleisungen von Ralph Fiennes Charakter Harry über Musik der Rolling Stones unterstützen den künstlerischen Anspruch des Films, nehmen ihm allerdings sehr viel vom Tempo.
Jeder der 4. Akteure macht seine Sache wirklich toll und eben wie die tarantino-esquen und skurill übertriebenen Szenen eines Fiennes ist der Film ein gutes Beispiel für Schauspielkunst. Auch die Region Pantelleria im Süden Italiens ist wunderbar eingefangen und unterstützt die Atmosphäre des Films. Da man jedoch das Gefühl bekommt, der Film fängt irgendwo an und hört irgendwo auf, wirkt er leicht unrund und wirft gegen Ende offene Fragen auf, die dem Zuschauer aber egal sein werden.

Mit weniger Laufzeit und mehr Fokus hätte der mit einem guten Quartett aufwartende Arthouse-Thriller definitiv ein größeres Potential gehabt, was er leider auf der Strecke lässt.

„A Bigger Splash“ bekommt von mir 7/10 Punkte.

Wie komme ich auf die Jahreszahlen nach dem Filmnamen in meinen Reviews ?:
Ganz einfach - wenn ein Film im Zeitraum 1.1. bis 31.12. eines Jahres in Deutschland ins Kino oder auf den Markt (bei ausschließlichen Heimkinoveröffentlichungen) gekommen ist, wird er bei mir in exakt dieses Jahr reingerechnet. Unabhängig vom Produktionsjahr oder auch einem Limited Release oder Wide Release in den Staaten 1 oder 2 Jahre zuvor.

@Revoked: mir hat am Ende nach allen Episoden "The Night Manager" auch ähnlich gut gefallen. Bei der Serie und den Vorschusslorbeeren war es klar, dass man auch mal gerüchteweise Susanne Bier und Tom Hiddleston als Regisseurin und Bondakteur ins Gespräch gebracht hat. Hugh Laurie als Roper war ein guter Antagonist, auch wenn Lauries Paraderolle Dr. House nicht erreicht wird. Tom Hollander hat mir auch gefallen, genauso wie Elisabeth Debicki, die auch in kleinen Rollen in Macbeth und Everest sowie einer größeren in Codename UNCLE zu sehen ist.