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von HCN007
Agent
Review zu „Sharknado: The 4th Awakens“ (2016)
Ja, ja, die Frage ist berechtigt – Was treibt mich in diesen Film ? Mich, der sich doch eher mit filmischen und anspruchsvollen Hochglanzproduktionen des Mainstreams in den Bereichen Sci-Fi, Fantasy, Action, Thriller, biografischen und historischen Stoffen sowie Oscarkino beschäftigt.
Die Antwort ist wohl eher aus der Not geboren – Es war Mitte Mai zum Releasezeitpunkt eines tollen Survivalthrillers aus dem Bereich Oscarkino – und ich wollte unbedingt die Steelbook und keiner meiner Händler in der Umgebung hatte die ! Also habe ich aus Frust heraus unter anderem die DVD des ersten Sharknado geholt. Der Name war mir schon ein Begriff, aber den Trashfilmsektor habe ich bis dahin immer gemieden. Als ich mitbekommen habe, dass mein lokales Kino den 4. Teil kurz nach der Premiere im Pay-TV und Wochen vor der Heimkinoveröffentlichung aufführt ist ein Besuch irgendwie Pflicht gewesen. Vorher habe ich mir dann auch noch Teil 2 und 3 angesehen und war bereit für den 4. Teil. - Auch OHNE KETTENSÄGE !!!
Ich glaube, dass der Trashfilmschmiede „The Asylum“ im Jahre 2013, als sie den ersten Film noch unter dem Arbeitstitel „Dark Skies“ mit runtergekommen Schauspielern wie der American-Pie-Schönheit Tara Reid und dem Beverly-Hills-90210-Typen Ian Ziering in 18 Tagen abgedreht und für den Pay-TV-Sender Syfy produziert hatten, dass eine abgefahrene Idee wie ein Tornado voller Haie in Amerika für einen solchen medialen Tornado – und mittlerweile 3 Fortsetzungen gesorgt hat – die mit unter anderem David Hasselhoff und diversen anderen abgehalfterten Promis und Schauspielern sowie vielen popkulturellen und filmischen Referenzen zugepflastert sind.
Also – Wir haben die Grundidee eines Tornados voller Haie – und ein kleiner Haufen von Menschen, die in bester Katastrophenfilmmanier ein Mittel gegen den Tornado oder Schutz suchen. Mit dieser Grundkonstellation kann also viel kreativer Bullshit verzapft werden, der so schlecht ist, dass es wieder gut ist. Ob ein solcher Film gut ist ? Natürlich nicht – aber dafür umso unterhaltsamer, weil er nicht gut sein will, sondern nur auf die kreativsten und dümmsten Wege, egal ob durch Handlung, Dialoge oder Inszenierung aufzeigen will, wie man sich in einer Sharknado-Apokalypse verhalten oder eher nicht verhalten sollte.Da ist auch der 4. Teil wieder perfekte Trashunterhaltung für jeden Trashfilm- oder Sharknado-Fan. Auch wenn mit mit dem Credo „Höher, Schneller, Weiter, Besser“ der Trashfaktor sich von Teil zu Teil leicht reduziert hat.
Bei einem Film wie „Sharknado“ brauch man eigentlich nicht viel zu spoilern – mit dem Filmtitel ist bereits „Genug Gesagt“. Die Stimmung im Kino war bei fast vollem Saal abgefahren geil – Jeder hatte unglaublich Bock auf den Film, jeder hat bei nahezu allen Gags, die dazu auch noch egal ob freiwillig oder unfreiwillig gezündet haben, seinen eigenen „Lachnado“ ausgepackt.
Meine eigentliche Wertung für Filme kann ich bei Trashfilmen natürlich nicht auspacken – hier muss ich einen dummen, kreativen Weg finden.
„Sharknado: The 4th Awakens“ bekommt von mir 10/10 filmebewertende Flachwitznados
Und den Sonderpreis für „ meinen Trashfilm des Jahres 2016“
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "