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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:15
von dernamenlose
Kann man schon so sagen, auch wenn es tatsächlich zwei völlig unterschiedliche Filme sind. Der Unterschied ist: "Central Intelligence" hat Dwayne Johnson :D
Und die Trailer fand ich eigentlich ganz witzig.

GErade gesehen: Sunspring.

Der erste Film, dessen Skript von einem Computer verfasst wurde.
Wer sich das Werk anschauen will, hier gibts den 9 minütigen Kurzfilm:

https://www.youtube.com/watch?v=LY7x2Ihqjmc

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:19
von Casino Hille
Hab den Trailer für Central Intelligence vor Whiskey Tango Foxtrot gesehen und was soll ich sagen:

Wer produziert so einen Bockmist eigentlich? :lol: Hab mir glatt gewünscht, es gäbe eine bessere Welt, in der so etwas gesetzlich verboten wäre.

Aber momentan läuft eh wenig interessantes. CI geht gar nicht, Conjuring 2 müsste schon 100-mal besser als der Erstling sein, um ansehbar zu werden und Stolz und Vorurteil und Zombies ist als Roman einzigartig, witzig und einfach nur gelungen, während man über den Film nur mieses hört. Muss ich wohl auf Krawallchef Emmerich warten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:23
von dernamenlose
Casino Hille hat geschrieben:Hab den Trailer für Central Intelligence vor Whiskey Tango Foxtrot gesehen und was soll ich sagen:

Wer produziert so einen Bockmist eigentlich? :lol: Hab mir glatt gewünscht, es gäbe eine bessere Welt, in der so etwas gesetzlich verboten wäre.
Was habt ihr denn alle gegen den? Wen man sowas über Filme wie "Dirty Grandpa" sagt, ok, aber über "Central Intelligence"? Klar ist das nix niveuvolles, aber das muss doch auch nicht jeder Film sein.
Casino Hille hat geschrieben:Conjuring 2 müsste schon 100-mal besser als der Erstling sein, um ansehbar zu werden
Ich versteh ja nach wie vor nicht, wie man Conjuring so schlimm finden kann, wenn man Insidius mag (Soo unterschiedlich sind die schließlich gar nicht). Und im Übrigen gibt es bislang schon viele positive Stimmen zu Conjuring 2, von denen manche auch sagen, dass er noch besser sei als der erste.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:36
von Casino Hille
Conjuring war einfach elendig langweilig und im letzten Drittel nur noch strunzendämlich. Das tat schon weh, wie effektvoll die Regie da mit allen Regeln der Kunst in jedes mögliche Fettnäpfchen reingetreten ist.
Und Central Intelligence muss natürlich nicht niveauvoll sein, aber wenn er einfach nur doof ist, dann ist das nicht sonderlich schön. Dirty Grandpa kenne ich nicht.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:47
von dernamenlose
Ich hab "Dirty Grandpa" auch nicht gesehen, aber die Trailer waren einfach eine Beldeidigung für jeden Filmliebhaber.

Ob Central Intelligence letztendlich doof wird kann man wohl erst sagen, wenn man ihn gesehen hat.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:48
von Casino Hille
Ist ja eigentlich egal, ob der wirklich doof ist oder nicht, nach dem Trailer verdient er wohl kaum das Ansehen einer Langfassung.
Muss mir den Dirty Grandpa Trailer mal ansehen - ist das der mit Efron und Old Niro?

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 13:55
von dernamenlose
Korrekt. Der ist es.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 16:16
von Agent 009
CI sichte ich Montag. :D

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 17. Juni 2016 17:00
von dernamenlose
Brav. Immerhin einer.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 12:31
von HCN007
Ich kann vom Trailer her auch wenig mit CI oder PPZ anfangen. Horrorfilme haben bei mir einen extrem schweren Stand, weil bis auf sehr wenige meisterliche Ausnahmen wirklich nur Fließbandproduktionen ohne jeglichen qualitativen Mehrwert und billigen Schockeffekten herauskommen. Egal ob Found Footage, Slasher, Artsy Fartsy oder auch aktuell Social Media - auf jeden erdenklichen Zug wird aufgesprungen um alle Bereiche auszumelken.

Bei CI werde ich denke ich mal eine typische, klassische, dämliche Kevin-Hart-Buddy-Action-Komödie erwarten können, für die ich mich wenn überhaupt lange Zeit nach dem Heimkinorelease ohne richtige Alternativen entscheiden würde.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 12:40
von Casino Hille
HCN007 hat geschrieben:Horrorfilme haben bei mir einen extrem schweren Stand, weil bis auf sehr wenige meisterliche Ausnahmen wirklich nur Fließbandproduktionen ohne jeglichen qualitativen Mehrwert und billigen Schockeffekten herauskommen.
Sehr gut, HCN. Genau so sehe ich das Genre auch.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 13:01
von GoldenProjectile
Ich habe übrigens gemeinsam mit einem Freund kurzfristig beschlossen. Conjuring einen Besuch im Kino abzustatten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 19:54
von dernamenlose
HCN007 hat geschrieben:Bei CI werde ich denke ich mal eine typische, klassische, dämliche Kevin-Hart-Buddy-Action-Komödie erwarten können, für die ich mich wenn überhaupt lange Zeit nach dem Heimkinorelease ohne richtige Alternativen entscheiden würde.
Was ich bislang so gehört habe, tauschen The Rock und Kevin Hart aber teilweise die Rollen und handeln vollkommen gegensätzlich zu dem, was man vom jeweiligen Schauspieler erwarten würde.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 20:27
von GoldenProjectile
Drei Farben (1993, Krzysztof Kiéslowski)

Drei Farben ist eine experimentelle Filmtrilogie des polnischen Regisseur Krzysztof Kiéslowski, der zuvor vor allem durch seinen Filmzyklus Dekalog bekannt geworden ist. Die drei Filme, allesamt französisch-polnische Co-Produktionen, thematisieren die Nationalflagge von Frankreich, dem Land, in dem Kiéslowski grosse Teile seines Spätwerks drehte. Jeder der Filme basiert auf einer der drei Farben auf der Flagge, die sich jeweils auch unaufdringlich als optischer Leitfaden durch den Film zieht. Des Weiteren wird in jedem Film ein Attribut des französischen Wahlspruchs (liberté, égalité, fraternité) als zentrales thematisches Motiv verwendet. Inhaltlich sind die einzelnen Werke der Trilogie durch kleinere Anspielungen und Überschneidungen miteinander verbunden, insgesamt stehen die Filme aber für sich alleine.

Die Trilogie ist ganz grosses, aber sehr dezentes Kino. Kiéslowski ist weniger an fest umrissenen Handlungen interessiert als an Lebens- und Charakterstudien, die er auf sehr authentische und feinfühlige Weise in wahnsinnig schönen Bildern erzählt. Die eleganten wie auch effektvollen Bildkompositionen, die sehr feine und lebensnahe Zeichnung der Charaktere, die treffend eingesetzten Schauspieler, der enorme französische (und polnische) Charme sowie die generelle Zeitlosigkeit der Trilogie sollte Empfehlung für jeden Filmfreund sein, der diesen Filmzyklus bisher noch nicht kennt.

Blau. Freiheit. Von den drei Attributen des französischen Nationalspruches wohl dasjenige, das am meisten als individuelle Eigenschaft zu verstehen ist. So verwundert es nicht, dass dieser Film von allen dreien am stärksten auf seine Hauptfigur und deren eigene kleine Welt zugeschnitten ist. Julie Vignon, Ehefrau eines berühmten Komponisten, verliert Mann und Kind in einem Autounfall. Während Sie mehr und mehr ihre Trauer zu überwinden versucht sucht sie auch die innere Freiheit in Form eines neuen Lebens fernab jeglicher Erinnerungen. Dieses Unterfangen gestaltet sich schwieriger als erwartet. Blau ist ein sehr berührendes, kleines Drama und bestimmt zugleich weitgehend den Ton und Stil der gesamten Trilogie. Die Schwere und Tragik des Stoffes umschifft Kiéslowski elegant mit der stimmigen Leichtfüssigkeit seiner Inszenierung und macht diese Geschichte über Selbstfindung und einen geplanten Neuanfang kurzerhand zu einem sehr kurzweiligen und eindringlichen Filmerlebnis. Die surreal verfremdete Schlussmontage, die den Verbleib aller Figuren erklärt und dabei mit der meisterhaften Musik von Zbigniew Preisner unterlegt ist, ist ein starker emotionaler Kick.

Weiss. Gleichheit. Der junge Pole Karol hat sein Heimatland verlassen um eine Französin zu heiraten, doch nun verlässt seine Frau ihn. Karol hat keinen Ankerpunkt mehr in seiner Wahlheimat und kehrt über einige Umwege nach Polen zurück. Seine Ex-Frau hat er aber nie ganz vergessen und plant, ihr eine kleine Lektion zu erteilen. Von allen drei Filmen ist Weiss der einzige, der überwiegend in Kieslowskis Heimat Polen spielt und grösstenteils auch in polnischer Sprache gedreht wird. Es ist aber auch der Film, der sein zentrales Motiv - die Gleichheit zwischen den Figuren und den unterschiedlichen nationalen Identitäten - am oberflächlichsten verarbeitet. Weiss ist auch der Film mit den meisten komödiantischen Elementen, und obgleich im zum Schluss dann etwas die Luft ausgeht punktet Kiéslowski auch hier mit viel Charme, erzählerischem Fingerspitzengefühl und einer sehr charismatischen Hauptfigur.

Rot. Brüderlichkeit. Der letzte Teil der Trilogie - und auch Kiéslowskis letzter Film vor seinem Tod 1996 - kreist vollends um die Themen zwischenmenschlicher Beziehungen und dem bewussten und unbewussten Zusammenleben von Menschen. Eine faszinierende Lebensstudie, die genauso gut auch in deiner oder meiner Nachbarschaft hätte spielen können. Im Zentrum steht die sehr ungewöhnliche und zufällige Freundschaft zwischen einem jungen Genfer Model und einem zynischen alten Einsiedler, aber auch rund um die beiden herum befasst sich Kiéslowski mit dem Zwischenmenschlichen, in einer komplexen und lebensnahen, gerne auch doppelbödigen Figurenkonstellation, die sich im faszinierenden Ende sogar auf die beiden Vorgänger Blau und Weiss ausweitet. Ein Film über das Leben, ein Film der schwer zu beschreiben ist aber einen mit seiner inszenatorischen Leichtigkeit und gleichzeitigen Komplexität in seinen Bann zieht, und nicht zuletzt der emotionale Höhepunkt der Trilogie. Besser geht nicht.

Was für ein Glück, dass ich diese drei Filme für mich entdeckt haben. Jeder von ihnen ist etwas besonderes und zusammen ergeben sie dann doch irgendwie ein grösseres Bild, das auf den ersten Blick unauffällig erscheinen mag, kraftvoller und schöner aber kaum sein könnte. Intelligentes, lebensnahes und sehr kurzweiliges Kino, das sich jeder Filmfreund anschauen sollte, sofern er keine Berührungsängste mit französischen, bzw. polnischen Filmen hat.

Wertung Blau - 9 / 10
Wertung Weiss - 8 / 10
Wertung Rot - 10 / 10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. Juni 2016 21:38
von Maibaum
GoldenProjectile hat geschrieben:
Was für ein Glück, dass ich diese drei Filme für mich entdeckt haben. Jeder von ihnen ist etwas besonderes und zusammen ergeben sie dann doch irgendwie ein grösseres Bild, das auf den ersten Blick unauffällig erscheinen mag, kraftvoller und schöner aber kaum sein könnte. Intelligentes, lebensnahes und sehr kurzweiliges Kino, das sich jeder Filmfreund anschauen sollte, sofern er keine Berührungsängste mit französischen, bzw. polnischen Filmen hat.

Wertung Blau - 9 / 10
Wertung Weiss - 8 / 10
Wertung Rot - 10 / 10
Dann mach mal munter weiter, Kieslowskis frühe Filme sind fast alle genau so gut. Und der Dekalog ist natürlich auch eine Reise wert, wobei es die beiden Filme über Liebe und Tod ja auch als erweiterte Kinofilme gibt.