The International
Tom Tykwer klaut meine Idee für einen Bond-Film mit einer kriminellen Bank als Gegenspieler, basierend auf die reale
BCCI, die neben dem Waffenhandel auch an Geldwäsche, Terrorismus, Steuerhinterziehung, Schmuggel etc. beteiligt war und sogar ihren eigenen Geheimdienst hatte. Er hat lediglich die Buchstaben vermischt.
Und ich bin ihm nicht mal böse, schließlich müsste ich die Forumsleitung erst putschen bevor ich mit Michael und Babs in 3 Jahren aus einem Picknickkorb mampfen und ihnen die Idee unterbreiten kann.
Aber mit einer Gewinnbeteiligung wäre ich schon zufrieden gewesen.
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Jedoch hätte ich da nicht mal viel rausbekommen. Im Essener Cinemaxx läuft der Film nur in einem Kino und das war gestern leer. Trotzdem werde ich nie wieder in einen Film ins Kino gehen, der an populären Orten in Deutschland spielt. Es wurde aufgeregt gebrabbelt und Aufnahmen von dem Parkplatz gemacht, wo scheinbar das ganze Kino schon einmal war.
Aufregender Thriller der sicherlich von der momentanen Krise profitieren wird, obwohl bereits vor 5 Jahren die Idee entstand. Glück muss man haben. Aber auch ein Händchen. Tykwer beweist dieses im Umgang mit Bildern. Der Mann hat Talent. Aber auch einen komischen Sinn für Humor, wenn er laut eigener Aussage (Zitat: „Bei Bond kriege ich das Kotzen“) bei Bond das kotzen kriegt, muss er die Produktion seines Filmes wohl nicht ohne eine Tüte ausgehalten haben, als er Dialoge und Kameraeinstellungen aus dem jüngsten Streifen kopierte. Der Neid auf die erfolgreichste Film-Reihe war aber immer schon groß.
Der Film wird spannend eröffnet und schreitet danach langsam voran. Wie Clive Owen, der seit Jahren dank Gesetzesdschungel verzweifelt im Schneckentempo gegen eine Bank ermittelt. Doch dann kommt der Ball langsam ins Rollen. Nach einem spannend inszenierten Attentat findet er DIE Spur. Die verfolgt er bis ins New Yorker Guggenheim Museum, wo Action mit ins Spiel kommt. Scheinbar ist die Tatsache, dass es in dem 2-Stunden-Film nach der Hälfte eine Actionszene gibt für das zappelige Actionpublikum unerträglich. Das ist ein Thriller und kein Actionfilm.
In dieser Szene, die richtig Großartig geworden wäre, wenn es die billigen CGI Effekte und den völlig deplatzierten Teenagerhumor nicht gäbe, wird zwar viel geballert, das aber abgesehen von der „Kronleuchteraktion“ glaubwürdig. Eine wirklich fulminante Szene die entscheidend für das spätere Handeln von Clive Owen ist. Gezeichnet von diesem Vorfall erkennt er nach einem Gespräch mit Armin Müller Stahl, dass er ohne Selbstjustiz nicht weit kommt. Das er in seinen eigenen Idealen gefangen ist. Folglich ermittelt er alleine weiter. Es geht zur letzten Etappe des Filmes über, die ein überraschendes, tolles Ende und eine letzte hervorragende Kameraeinstellung auf einem Dach in Istanbul mit der Sonne im Hintergrund bietet.
Fazit: Insgesamt schöne Inszenierung, solider Cast (Clive Owen gefällt mir zum ersten Mal) und eine gute Story. Ich vergebe 7,48626672, bzw. aufgerundet
7,5 von 10 Punkten mit steigender Tendenz zu den vollen 8 nach DVD Sichtung, denn dieser Film könnte ein Kandidat fürs Regal werden.