Re: Zuletzt gesehener Film

6556
GoldenProjectile hat geschrieben: erhobenem Zeigefinger
Gerade deshalb bin ich eben noch leicht skeptisch Money Monster gegenüber. Auch, weil The Big Short das Thema dieses Jahr schon in Perfektion umrissen hat, kann Money Monster dem vermutlich wenig hinzufügen. Dennoch bin ich gespannt und habe des Tons wegen wirklich Lust, mir das anzusehen.
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Re: Zuletzt gesehener Film

6557
GoldenProjectile hat geschrieben:@Nami Fosters Film sieht im Trailer sehr nach erhobenem Zeigefinger und platten Emotionen aus. Werde mich aber selber noch überzeugen.
Ist nur bedingt der Fall. Der Zeigefinger geht (wenn man den Zeigefinger denn sehen will) storymäßig zwar in eine Richtung, inhaltlich aber teilweise auch in die andere. Manches davon ist mir erst ein paar Stunden nach der Sichtung aufgefallen.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Zuletzt gesehener Film

6558
Ich habe mir jetzt wegen der Diskussionen gestern um einen scchwarzen Bond mein altes VHS "Shaft -noch Fragen" angeschaut.
Der alte Videorekorder wurde nach Jahren wieder angeworfen. Na ja, das Band zeigt Auflösungserscheinungen, geht aber noch so.
Ich muss sagen, der Film hat mir gut gefallen. Zwar durchschnittliche Actionware mit den üblichen Beilagen (Ballereien, Verfolgungsjagden, Finale Furioso etc.), aber die Handlung ist logisch und mir gefallen auch die Synergien. Jede Person, auch die Bösewichte und deren Handlanger haben eine Identität (Ihr wißt, auf was ich da wieder anspiele!).
Nur kurz ohne zu spoilern: ein Upperclass Schnösel Walter Wade, hervorrgend gespielt von Christian Bale!, bringt aus rassist. Gründen in einem Restaurant einen Farbigen um. Die einzige Zeugin, die Kellnerin Diane Palmieri, besticht er, damit sie schweigt.
Er kommt auf Kaution frei und haut in die CH ab. Nach zwei Jahren kehrt er zurück, wird von Shaft gefangen genommen, kommt aber wieder gegen Kaution frei.
Wade fürchtet um seine Karriere, da er glaubt, Diane wird ihn doch verpfeifen und hetzt einen Drogenboss, Hernandez, auf sie. Sie taucht unter und es beginnt ein WEttlauf mit Shaft, wer sie als erster findet -Shaft um sie zu retten, Hernandez um sie zu töten.
Am Ende wird ein Sequel mit dem legendären Richard Rountree angedacht. Mich verwundert es, dass es nicht dazu kam!
8/10 Punkte
"There is sauerkraut in my lederhosen."
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Re: Zuletzt gesehener Film

6560
So wie es gerade aussieht, könnte "The Big Short" auch ein definitiver 9er werden. Der dokumentarisch veranlagte Finanzthriller wird genau wie "Spotlight" zwar keinen Platz in der Top10 meines Filmjahres 2016 erlangen - Aber beide werden definitiv außer Konkurrenz Sonderpreise erhalten.

Beide sind extrem mutige, dokumentarisch veranlagte, filmische Tatsachenberichte über 2 der wichtigsten Themen auf internationaler Ebene. Der eine ist eine Liebeserklärung an den investigativen Journalismus und der andere eine Liebeserklärung an hochintelligente und ambitionierte Typen mit Sinn und Verstand, die einen klaren Kopf bewahrt haben, als der komplette Finanzmarkt 2008 zusammengebrochen ist.
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Re: Zuletzt gesehener Film

6562
Passwort: Swordfish

Zu Beginn des 109-minütigen Streifens philosophiert John Travolta als glattfrisierter Massenmörder Gabriel charismatisch und ausgedehnt über die Entwicklung des modernen Kinofilms, Al Pacinos Karrierehöhepunkte und die Machenschaften heutiger Filmproduzenten, beklagt sich dabei über das Mittel, dass ihm in modernen Thrillern und Actionstreifen am meisten fehlt: Realismus. In Anbetracht dessen, was nur wenige Minuten später seinen Anfang nimmt, ein amüsanter und vor allem selbstironischer Gag, der wie eine Entschuldigung sämtliche Entwicklungen vorweg nehmen soll. Doch bevor der Zuschauer begreifen darf, dass Regisseur Dominic Sena sich hier einen Scherz erlaubt hat, präsentiert er in Anschluss an Travoltas Monolog eine der schockierendsten Eröffnungssequenzen des Actionkinos. Ein Geiselszenario in einer Bank auf der anderen Straßenseite führt nach einem kurzen Intermezzo zwischen mit Sprengweste-bekleideter Geisel und einem voreiligen SWAT-Mann zu einer in Bullet-Time-Optik minutiös ausführlich gezeigter Detonation, die die draußen aufgebaute Straßensperre der Beamten augenblicklich in einen Parkplatz verwandelt.

Das nach dem Riesenerfolg von "Matrix" der nächste Hacker-Thriller nicht lange auf sich warten lassen würde, ist keine allzu große Überraschung. Und das große Vorbild ist in "Passwort: Swordfish" nahezu omnipräsent: Bullet-Time-Kamerafahrten, extremes Color-Grading, Zeitlupen en masse, Lederanzüge für Mann und Frau, die Liste ist endlos. Zugegeben, den Stil des ebenfalls von Joel Silver produzierten Meilensteins ahmt Sena ansprechend nach und eröffnet dem Publikum ein stylishes und auf Hochglanz-poliertes Spektakel-Gewitter - natürlich, ohne je annähernd mit der innovativen Ader oder gar dem einmalig ästhetischen Geschick der Wachowskis mithalten zu können. Dies ist jedoch auch gar nicht nötig, denn die schnellen und knackigen Schauwerte und der schnelle Handlungsverlauf nach dem grandiosen Einstieg ermöglichen ganz ohne die größten Geschütze aufzufahren einen Zugang zur Erzählung zu finden, hinzu kommt ein ordentliches Staraufgebot. John Travolta gibt als Widerling eine hervorragend schmierige und abstoßende Performance ab und die ihm von Drehbuchautor Skip Woods in den Mund gelegten Dialogphrasen geben ihm die nötige Wirkung, als das personifizierte Unheil aufzutreten, welches die Handlung benötigt. Hugh Jackman spielt den positiven Gegenpol sympathisch wie gekonnt menschelnd, seine "X-Men"-Kollegin Halle Berry darf ihm derweil das ein oder andere Mal erotisch und betont sexy aufspielend den Kopf verdrehen (genau wie allen anderen männlichen Zuschauern). Don Cheadle und Vinnie Jones runden die glückliche Besetzungsliste anschaulich ab. Kann doch eigentlich nichts mehr schief gehen!

Nun, das würde man meinen, doch Woods und Sena verzocken sich im Verlauf des gar nicht so langen Filmes dann schon das ein oder andere Mal. Die Grundbausteine des "Swordfish"-Filmchen mögen für sich genommen funktionieren, doch irgendwie wird man den Gedanken nicht los, diese selbst in der hier auftretenden Kombination alle schon einmal zu oft gesehen zu haben. Abgesehen von tausenden "Matrix"-Referenzen standen wenig offensichtlich wohl auch "Die Hard" und für den Showdown ganz besonders "Speed" Pate, während man sich bei den Hacker-Szenen wünscht, es wäre doch etwas mehr "Matrix" erkennbar gewesen. Die Visualisierungen der Computer-Vorgänge als eine Art digitaler Zauberwürfel sind nicht nur unfassbar simpel und einfältig, sondern größtenteils einfach grober Humbug, der selbst von Laien sofort durchschaut werden wird. Selbiges gilt für die Twists, die im Mittelteil nur allzu vorhersehbar für "Überraschungen" sorgen sollen und dann in den letzten fünf Minuten natürlich doch wieder ganz anders aufgelöst werden, als es zunächst den Anschein machte... *seufz*! Es ist wohl Jackman, Travolta und Berry zu verdanken, dass man dennoch einigermaßen interessiert an den Charakteren dran bleibt, die allgemein zu uninteressant sind, um Spannung aufzubauen, die hier daher eher vereinzelt und szenenabhängig auftritt. Hinzu kommt, dass die durchaus vorhandenen Story-Ideen Woods zwar zum Denken anregend sein könnten, einem aber gerne zu plakativ entgegen geschleudert werden, weshalb auch dies zu schnell an einem vorbeizieht.

Immerhin ist "Passwort: Swordfish" ja aber auch in erster Linie ein Actionfilm, weshalb man den dünnen Plot und die platten Charaktere ja zumindest verzeihen könnte, wenn es dafür so ordentlich wummst. Leider ist die Klimax des Filmes allerdings die Anfangssequenz, sodass die handwerklich gelungenen Verfolgungsjagden zwischendurch ein wenig in der Luft zu hängen scheinen. In Wahrheit sind aber besonders eine knackige Autojagd bei Nacht und der fast halbstündige Showdown eine Augenweide an schönen Computer- und handgemachten Stunts, die im Zusammenhang mit der Veröffentlichung kurz nach den Ereignissen vom 11. September 2001 eine beängstigend aktuelle Note erhalten und kurzweiliges gewissenloses destruktives Kino bieten, dass in der ein oder anderen gezogenen Konsequenz überraschend endgültig daher kommt. Wie Travolta zuvor ankündigte, darf man Realismus hier allerdings wie gewohnt nicht erwarten - weshalb man den moralisch und dramaturgisch arg fragwürdigen Schluss, der in den letzten 2 Minuten noch einmal alles vorhergesehene auf den Kopf stellen und irgendwie eine Andeutung auf die ambivalenten Feindbilder nach der Zeit des Kalten Krieges innehaben soll gerade so verzeihen kann.

Fazit: Actionfans kommen bei "Passwort: Swordfish" auf ihre Kosten und werden sich nur mit ordentlich Leerlauf im arg wackelig geratenen Mittelteil arrangieren müssen. Dementsprechend nichtssagend, aber immerhin kurzweilig und ultrastylish bleibt das Geschehen in Erinnerung, welches durch die Darsteller zwar merklich aufgewertet wird, aber vermutlich bei deren Können auch noch einiges an Potential liegen lässt. Da "Passtwort: Swordfish" geschickt und klug durch den vorgeschobenen Anfangs-Monolog grobe Unstimmigkeiten des Plots bereits augenzwinkernd selbst thematisierte, rettet sich Sena bei der arg überstrapazierten Unglaubwürdigkeit seiner Erzählung ein wenig selbst aus dem freiwillig eingegangenen Schlamassel, sodass man am Ende bereitwillig das Actionfeuerwerk einfach als amüsantes Popcorn-Kino mitnimmt. Übrig bleibt durchschnittliches Einmal-Kino ohne große Ambitionen oder besondere Stärken/Schwächen, welches sich für das fantastische Opening allerdings einen Bonuspunkt verdient hat.

6/10
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Re: Zuletzt gesehener Film

6566
Review zu „The Big Short“ (2016)

„The Big Short“ ist nun der letzte Film aus dem Januar, den ich sehen wollte um im Heimkino nachgeholt habe. War meine Intention diesen Film sehen zu wollen berechtigt ? Definitiv ! Ich nehme das Ganze nun etwas auseinander.

„The Big Short“ ist ein biografisch, dokumentarisch veranlagter Finanzthriller, der episodenhaft 3 parallel verlaufende Geschichten erzählt, in der Querköpfe mit Sinn und Verstand die Hintergründe des Immobilien- und Finanzmarkts auseinandergenommen und die große weltweite Finanzkrise vorhergesehen haben. Wenn man einen Film über finanzielle Themen aufzieht, kann das anhand der Zahlen und der komplexen Zusammenhänge sehr nüchtern und sachlich rüberkommen. Solche Filme sind eben sehr speziell und nicht wirklich für das große Publikum geeignet. Daher war ich gespannt, wie der Film diese Aufgabe meistert. Ab gewissen Punkten, wenn der Zuschauer erst mit harten, komplexen Fakten gefüttert wird, nutzt der Film in gewisser Art und Weise das Durchbrechen der 4. Wand und Szenen, die einen erstmal leicht aus der Handlung ziehen und einem das Thema anhand von leichten Beispielen veranschaulichen. Unabhängig davon, dass es diese einfachen Beispiele gibt, bleibt der Film seinem eigenen Anspruch treu und bleibt sehr komplex, was den Zuschauer fordert und fördert. Und es sorgt dafür, dass der Zuschauer aufmerksam und konzentriert bleibt.

Die Inszenierung darüber hinaus ist extrem rasant und untypisch für ein solch trockenes Thema, es gibt eine unruhige, immer wieder rein- und rauszoomende Kamera, schnelle Schnitte, Standbilder, Anschlussfehler und musikalisch teils sehr plakativ untermalenden „Money-Maker“-Hip-Hop. Mit einer sehr konsequenten Holzhammer-Methode wird uns von vor Augen geführt, wohin das ganze rein vertriebsorientierte Konstrukt des amerikanischen Immobilienmarkts führt und wie Banken, Investmentgesellschaften und auch Rating-Agenturen das ganze auf Lug und Betrug geführte Geschäft aufgezogen haben.

Die moralischen Instanzen in diesem absolut realistischen Horror-Szenario sind eben die 3 Querköpfe, die hier (wie immer großartig) von Brad Pitt und Christian Bale sowie von (seit neuestem wirklich ernst zu nehmen) Steve Carell verkörpert werden und mit Ihrer Voraussicht und stetigem, berechtigten Zweifel auf die Finanzkrise hin gewettet haben, als alle anderen über Sie gelacht und Sie nicht ernst genommen haben. Die Konsequenzen dieser Krise treffen jeden – somit ist dieser Film weit von einer „Harmlosigkeit“ entfernt. Er trifft uns mit einer brutalen Ehrlichkeit.

Aufgrund des komplexen Themas und des historisch wichtigen Hintergrunds empfehle ich, jedem Wirtschaftsstudenten oder auch Auszubildenden im Wirtschaftsbereich, vor allem im Finanzbereich, diesen Film zu sehen und sogar auch als filmisches Standardwerk über die Entwicklung hin zur Finanzkrise in Unterrichten und Vorlesungen als Bestandteil des Lehrplans, mit dem Ziel dass sich provisionshungrige, realitätsfremde Haie wieder in ehrbare Kaufleute entwickeln.

Mein Filmjahr 2016 wird erst am 31.12.2016 abgerechnet. Doch ich freue mich schon, 2 Sonderpreise vergeben zu können – Für 2 großartige Filme, die aufgrund ihres biografisch dokumentarischen Stils ähnlich sind und 2 extrem wichtige, mutige Themen aufgegriffen haben. „Spotlight“ und „The Big Short“ zeigen die Abgründe auf, die die Finanzkrise und der Missbrauchsskandal der katholischen zutage geführt haben. Beide Filme sind sehr speziell und da ich diese außerhalb Konkurrenz würdigen möchte, bekommen beide diesen Sonderpreis.

„The Big Short“ bekommt von mir 9/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film

6567
HCN007 hat geschrieben:Aufgrund des komplexen Themas und des historisch wichtigen Hintergrunds empfehle ich, jedem Wirtschaftsstudenten oder auch Auszubildenden im Wirtschaftsbereich, vor allem im Finanzbereich, diesen Film zu sehen und sogar auch als filmisches Standardwerk über die Entwicklung hin zur Finanzkrise in Unterrichten und Vorlesungen als Bestandteil des Lehrplans
Kann ich so nur unterschreiben. Ein sehr wichtiger Film zu einem sehr wichtigen Thema, der meiner Ansicht nach als politisch gesellschaftlich motivierter Preisträger den Oscar sogar noch eher verdient gehabt hätte als Spotlight, zu dem ich hier bald auch noch was schreiben werde.
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Re: Zuletzt gesehener Film

6568
Money Monster (2016, Jodie Foster)

Ein Mann geht bankrott. Er hat sein gesamtes Geld an der Börse investiert und auf eine Firma gesetzt, die in der Wirtschaftssendung "Money Monster", welche vom dekadenten Selbstdarsteller Lee Gates moderiert wird, als sichere Investition angepriesen worden ist. Doch nun ist das Geld weg und im Rachedurst stürmt der junge Mann, das Opfer dieser grausamen Wirtschaftsspielerei, das Fernsehstudio eben dieser Sendung und nimmt nicht nur Gates, sondern auch die gesamte Technik-Mannschaft als Geiseln. Millionen Menschen verfolgen das Geschehen im Live-Fernsehen.

Eigentlich ist es eine spannende Idee, der sich Foster in ihrem neuen Spielfilm angenommen hat. Money Monster böte die Ausgangsbasis für einen sehr straffen und nervenzerreissenden Thriller in Echtzeit, eine Art Die Hard im Umfeld moderner Medien. Nur leider will Foster zu viel und verheddert sich an allen Ecken und Enden. Anstelle der erhofften Stringenz liefern Drehbuch und Regie eine Vielzahl an eher schwammig und inkohärent miteinander korrespondierenden Handlungselementen und Motiven, die es dem Film sehr schwer machen, einen spannenden Fokus zu finden. Dabei wird Money Monster bei der Ermittlung der Hintergründe, die zur Filmhandlung führen, zum banalen Gutmenschen-Drama mit versuchter Systemkritik. Foster verarbeitet diese Motive aber weitgehend so pathetisch, oberflächlich und naiv dass es letztlich vergeudete Filmlaufzeit ist. Auch die Charakterkonstellation bietet keine helfende Stütze: Einzig Hauptdarsteller Clooney spielt sehr tapfer gegen seine schwache Figur an - den verwöhnten und skrupellosen Moderator eines Börsenmagazins, der binnen Minuten die alberne "Wandlung" zum aufrechten Helden mit Gewissen durchläuft - und kann in ein paar Momenten noch mit seinem Charisma punkten. Julia Roberts gibt die mütterliche Regisseuse ohne nennenswerte Akzente und ist als Rolle eigentlich überflüssig, Geiselnehmer Jack O'Connell chargiert ganz schlimm und leidet wie ein Grossteil der Rollen auch darunter, dass die Charaktere einfach zu blass, zu wenig ausgearbeitet und zu dürftig miteinander verknüpft sind. Neben einigen fast schon schmerzhaft pathoslastigen Szenen mit schmalziger Musik gibt es zudem in der zweiten Hälfte vermehrt unpassende komödiantische Einlagen.

Gelungen ist am Film vor allem die Art und Weise, wie die Szenen im Fernsehstudio während der Live-Übertragung gefilmt und geschnitten sind. Foster spielt mit den Monitoren, der Backstage-Regie und deren Anweisungen und dem tatsächlichen Geschehen auf der Studio-Bühne und setzt so immerhin durch die abwechslungsreiche und mitunter ausgeklügelte visuelle Perspektive für ein paar spannende Akzente. Des Weiteren ist die eine oder andere Szene für sich gesehen durchaus oberflächlich spannend. Davon und von Clooneys tapferen Versuchen, seine Rolle doch noch mit Leben und Authentizität zu füllen abgesehen bleibt aber lediglich eine spannende Grundidee, die halbgar in Szene gesetzt wurde. Die überladene Melange aus Mediensatire, Kammerspiel-Thriller, Komödie und systemkritischem Drama lässt mehr und mehr nach und versandet in der blassen Mittelmässigkeit.

Wertung: 4 / 10
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Re: Zuletzt gesehener Film

6569
GoldenProjectile hat geschrieben:eine Art Die Hard im Umfeld moderner Medien.
Die Hard wäre jetzt das letzte, was mir bei Money Monster als Vergleich in den Sinn käme...
GoldenProjectile hat geschrieben:den verwöhnten und skrupellosen Moderator eines Börsenmagazins, der binnen Minuten die alberne "Wandlung" zum aufrechten Helden mit Gewissen durchläuft
Wann wird Lee Gates als skrupellos beschrieben? Er war von anfang an verwöhnt und naiv, aber nie skrupellos. Und daher macht auch seine Wandlung durchaus Sinn.
GoldenProjectile hat geschrieben:Wertung: 4 / 10
Sehr schade. Da kann der Film doch einiges mehr.
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Re: Zuletzt gesehener Film

6570
GoldenProjectile hat geschrieben:Ein Mann geht bankrott.
Sehr geil. :lol:
GoldenProjectile hat geschrieben:banalen Gutmenschen-Drama mit versuchter Systemkritik
Autsch, autsch, autsch. Ich meine, das klingt alles schön und logisch, aber ich hab mir doch was erhofft... was mach ich denn jetzt mit meinem Kinogeld? :x
GoldenProjectile hat geschrieben:Clooneys tapferen Versuchen, seine Rolle doch noch mit Leben und Authentizität zu füllen
Na ja, gut, aber da sind wir von Clooney ja in seiner Karriere nichts anderes gewohnt, gell? :mrgreen:
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