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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Die Dinos kommen !
Da im Juni der 2. Teil von Jurassic World in die Kinos kommt, dachte ich mir, dass es mal an der Zeit ist, die ursprüngliche Trilogie und „Jurassic World“ nochmal einer Sichtung und Nachbetrachtung zu unterziehen.
Teil 1:
iHaveCNit: Jurassic Park (1993)
Steven Spielbergs Filmografie hat bis zum Jahr 1993 bereits mit „Der Weiße Hai“ ; „E.T.“ ; „Unheimliche Begegnung der dritten Art“ ; „Indiana Jones“ ; „Hook“ und „Die Farbe Lila“ starke Einträge zu verbuchen gehabt. Und dann kam die Verfilmung des Michael Crichton-Romans „Jurassic Park“, der ein weiteres Mal zeigt, welch großen Einfluss ein Spielberg auf das uns bekannte Blockbusterkino hat.
Jon Hammond, ein Multimillonär hat einen einzigartigen und abgeschotteten Erlebnispark auf Isla Nublar hochgezogen, in dem per Gentechnik gezüchtete Dinosaurier leben. Nach einem tödlichen Unfall mit einem Velociraptor soll der Park überprüft werden und so werden drei Wissenschaftler – Dr. Grant, Dr. Sattler und Dr. Malcolm zur Insel gerufen. Zeitgleich verfolgt ein Programmierer des Parks seine eigene Agenda, indem er Embryonen stiehlt und mit der Abschaltung der Systeme die Insel nun mit dem herrschenden Unwetter für alle zur tödlichen Falle ohne Ausweg werden lässt.
Jurassic Park ist ein Film, der vieles miteinander kombiniert. Abenteuer, Science-Fiction, Action, Horror – Und diese Mischung geht unglaublich gut auf. Er nimmt sich erstmal Zeit, die Welt innerhalb des Parks und seine Charaktere zu etablieren, bis die Ereignisse Schlag auf Schlag ihren Lauf nehmen und mich in einen Sog der Spannung und Faszination gezogen haben. Unabhängig davon, ob ich damals als kleiner Junge den Film auf VHS und jetzt auf der DVD gesehen habe. Damals machten Dinosaurier sowohl für mich als auch für meinen Bruder als kleine Jungs eine unglaubliche Faszination aus. Es wurden Bücher verschlungen, Spielfiguren gesammelt und ein Besuch des Frankfurter Senckenbergmuseums mit den ausgestellten Skeletten von einigen Dinosaueriern war damals ein unfassbares Highlight. Die Faszination meines Bruders ging sogar soweit, dass man sogar als kleiner Junge sich schon ganz früh entschlossen hat, Paläontologe zu werden. Soviel zum kleinen Exkurs, welche allgemeine Faszination mit „Jurassic Park“ einhergeht. Und mit dieser Faszination ist man weltweit nicht allein. Steven Spielberg schafft es, sowohl die Faszination als auch die tödliche Gefahr hinter diesen Dinosauriern zu wecken. Klar ist hier kein unglaublich tiefgehender wissenschaftlicher Diskurs über das Für und Wider genetischer Manipulation zu erwarten, wenn man hier einen Meilenstein des Blockbusterkinos zu Unterhaltungszwecken erschaffen hat, aber der Film funktioniert perfekt. Und er besteht einen sehr wichtigen Test in Bezug auf seine Spezialeffekte, egal ob sie handgemacht oder am Computer entstanden sind: Den Test der Zeit ! Die Effekte wirken selbst heute noch einigermaßen frisch und sind sehr gut gealtert. Hier scheint man sich wirklich Gedanken darüber gemacht zu haben, dass die Effekte selbst Jahrzehnte später noch gut aussehen müssen. Und mit was für einer Detailtiefe für damalige Verhältnisse die Dinos zum Leben erweckt wurden – ich finde das großartig und es spricht für den Film. Genauso wie die Musik von John Williams, die zwar ein wenig drüber ist, aber im Ohr bleibt und ein weiteres unvergessliches musikalisches Thema erschafft. Dazu sind auch die Schauspieler wie Sam Neill, Laura Dern, Richard Attenborough, Jeff Goldblum, B.D. Wong, Samuel L. Jackson, Wayne Knight und weitere hier toll besetzt und runden Spielbergs Blockbuster-Meilenstein ab.
„Jurassic Park“ - Multiple Look – 10/10 Punkte.
Teil 2:
iHaveCNit: Die Vergessene Welt: Jurassic Park (1997)
Im Zuge meiner Retrospektive zu „Jurassic World: Das Gefallene Königreich“ stand nun auch die Erstsichtung von „Die Vergessene Welt: Jurassic Park“ an. Und „The Lost World“ orientiert sich stark an dem klassischen Credo von Fortsetzungen: Mehr ! Steven Spielberg gelingt es hier wieder, ähnlich wie bei Indiana Jones von „Raiders Of The Lost Ark“ zu „Temple of Doom“ einen neue Geschichte in der Fortsetzung zu erzählen, die die Geschichte auch tatsächlich fortsetzt. Herausgekommen ist ein spannender und actionreicher Film, der jedoch nicht ganz den Status „Meisterwerk“ seines Vorgängers erreichen kann.
Alle genmanipulieren Dinosaurier wurden auf Isla Nublar vernichtet, doch auf der in der Nähe befindlichen Isla Sonar wurde ein natürlicher Lebensraum für weitere Dinosaurier geschaffen. Dr. Hammond beauftragt hier Dr. Ian Malcolm, einen Expeditionstrupp anzuführen und dafür zu sorgen, dass die Insel unberührt bleibt. Zeitgleich macht sich jedoch auch eine große Truppe bewaffneter Jäger und Söldner auf dem Weg zur Insel, um Dinos zu jagen und für einen neuen Erlebnispark einzufangen. Ein gewaltiger Trugschluss, der beide Trupps in einen blutigen Überlebenskampf führt.
Ähnlich wie zwischen „Alien“ und „Aliens – Die Rückkehr“ verlagert sich bei „The Lost World“ der Film von einem Horrortrip hin zu einem düsteren Actionbrett. Mehr Dinos, höhere Opferzahlen – alles gemäß dem allgemeingültigen Motto für Fortsetzungen. Schön, dass man meinen Sympathieträger aus Teil 1, Dr. Ian Malcom bzw. Jeff Goldblum hier als Hauptprotagonisten aufzieht, der das auch richtig gut macht. Richard Attenborough ist in einer kleinen Szene zu sehen und mit unter anderem Peter Stormare, Pete Postlethwaite, Julianne Moore und Vince Vaughn ist der Film relativ gut besetzt. Es gibt Actionsequenzen, wie die Busszene, die so spannend sind, dass sie sich nicht vor den Sequenzen im 1. Teil verstecken müssen. Hin und wieder gibt es einige. kreative Einfälle hierbei, die vermutlich versuchen, krampfhaft auf cool zu machen – Beispiel:Turnübungen am Reck von Malcolms Tochter. Die animatronischen Effekte sind gerade weil sie handgemacht sind, auch heute noch zeitlos – was man jedoch von den computergenerierten Effekten in diesem Film nicht ganz sagen kann, auch wenn diese noch relativ gut aussehen. Klar fehlt es dem Film hier an der noch im 1. Teil generierten Faszination für Dinosaurier, aber er bleibt durchweg ein unterhaltsamer, spannender und actionreicher Film und eine gute Fortsetzung.
„Die Vergessene Welt: Jurassic Park“ - My First Look – 9/10 Punkte.
Teil 3:
iHaveCNit: Jurassic Park 3 (2001)
4 Jahre nach Teil 2 kam nun der 3. Teil raus. Nach Steven Spielberg nimmt nun Joe Johnston auf dem Regiestuhl Platz und Sam Neill sowie Laura Dern aus dem 1. Teil kommen wieder zurück. Überflüssige Fortsetzung oder gelungener Abschluss einer Trilogie ? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.
Seit einem Ausflug auf Isla Sornar ist ein kleiner Junge verschollen. Dr. Alan Grant hat eigentlich gar keine Lust mehr auf Dinosaurier-Expeditionen, doch die Eltern des Jungen nehmen Kontakt mit Dr. Grant auf, der sich dann doch darauf einlässt. Auf Isla Sornar angekommen muss die Gruppe um die Eltern und Dr. Grant jedoch Bekanntschaft mit ernsthaften Problemen machen und ums eigene Überleben kämpfen, während man noch nach dem Sohn sucht.
Der Film ist mit seinen 92 Minuten recht kurz und auch recht schmerzlos vorbei. Das hat den Vorteil, ein rundes Actionabenteuer nach dem klassischen „10 kleine Jägermeister-Prinzip“ zu bekommen, indem schon relativ spannende Actionsequenzen enthalten sind und die Bedrohungen durch den Spinosaurus, Pterodactylus und den klassischen Velociraptoren passen auch richtig gut. Natürlich greift man sich bei manchen Entscheidungen der Protagonisten an den Kopf, aber das ist eigentlich relativ normal, wenn es um solche Filme geht. Aber auch die anhaltende Entwicklung der Spezialeffekte damals hat natürlich in diesem Film gesorgt, dass man sich mehr auf computergenerierte Effekte als auf echte animatronische Modelle verlassen hat. Gerade wenn es darum geht, etwas Zeitloses erschaffen zu wollen ist das ein Trugschluss. Und die plötzliche Auflösung am Ende ist dann doch etwas zu lässig und faul ins Drehbuch geschrieben worden. Aber es bleibt trotz allem ein rundes und unterhaltsames Actionabenteuer.
„Jurassic Park III“ - My First Look – 6/10 Punkte.
Als Nächstes kann ich eine Review zu „Jurassic World“ von vor 1,5 Jahren übernehmen, die ich heute noch so unterschreiben würde.
iHaveCNit: Jurassic World (2015)
Michael Crichton hat das Buch „Jurassic Park“ geschrieben – und Steven Spielberg hat mit der gleichnamigen Verfilmung im Jahre 1993 Filmgeschichte geschrieben. Die Geschichte eines Freizeitparks mit genetisch wiederbelebten Dinosauriern war nicht nur tricktechnisch damals auf der Höhe seiner Zeit – Für solche Filme und die Momente wurde Film und das Kino erfunden. Ich war damals in etwa so 6 oder 7 Jahre alt und habe den Film erst etwas später sehen können. Doch dies liegt schon etwas zurück. Im besten Sinne Hollywoods folgten 2 mehr oder weniger gute Fortsetzungen, die ich jedoch nicht gesehen habe und sich scheinbar die Regel manifestiert bestätigt hat, dass der Erstling eben der Beste der Reihe ist. Nun ca. 22 Jahre später wird der Dinopark wiederbelebt – mit „Jurassic World“ - der zwar immer noch hinter dem Erstling steht, aber definitiv ein guter Film geworden ist.
Die Handlung ist in etwa eine an den Erstling angelehnte Hommage mit einem ähnlichen Konflikt. Im Park werden gemäß dem Motto „Höher, Schneller, Weiter“ immer neue Genmutationen bei Dinosauriern getestet. Die neueste Erfindung ist der „Indominus Rex“. Als 2 Jungs den Park besuchen und dabei ihre dort arbeitende Tante treffen sollen, muss ein Tierpfleger mit ansehen, wie das US-Militär Interesse an der intuitiven Kommunikationstechnik mit Velociraptoren entwickelt und diese Technik gerne für eigene Zwecke missbrauchen möchte. Dann bricht auch noch der „Indominus Rex“ aus seinem Gehege aus und die Hölle bricht los.
Wenn Filmklassiker einen Reboot/Remake/Sequel-Hybriden bekommen, kann das wie letztes Jahr bei „Independence Day: Wiederkehr“ stark in die Hose gehen. Doch „Jurassic World“ macht mehr richtig als falsch und zeigt wo der Dino die Krallen hat. Wo fangen wir an ? Der Grundkonflikt aus dem ersten Teil ist zwar modernisiert, aber immer noch interessant genug. Wir haben mit Chris Pratt an der Front der Schauspieler einen der momentan coolsten Säue der Filmlandschaft. Kantig, modern, leicht dreckig, witzig – sind nur ein paar der Adjektive, die mir zu ihm einfallen. Er ist kein Charakterkopf – mehr ein Typ, der einfach unterhaltsame, heroische, sympathische Figuren spielt. Hier gliedert sich auch sein Owen ein. Der Rest des Casts bildet halt die plotnotwendigen Figuren ab, die mehr oder weniger klischeebehaftet sind. Der Plot selbst ist an sich bis auf wenige coole Momente sehr überraschungsarm und vorhersehbar.Die Spezialeffekte vor allem im Bezug auf die Dinosaurier sind doch hin und wieder nicht so nahtlos wie sie sein könnten, doch weitaus besser als einige andere Vertreter z.B. The Legend of Tarzan oder auch Indiana Jones 4: Kingdom Of The Crystal Skull. Trotz allem wird genug Fanservice geboten und das Gefühl des Dinoparks kommt auch definitiv auf. Mir scheint es auch so, dass Michael Giacchino derzeit überall mitmischt, wenn es in modernen Filmen von klassischen Filmreihen die Musik zu gestalten gibt. So auch hier, wo er einen guten Job macht.
So bleibt „Jurassic World“ ein toller, unterhaltsamer Eventblockbuster, der klassisches Actionadventure mit Dinohorror und Katastrophenfilm gekonnt vermischt und Spaß macht.
„Jurassic World“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
Nun bin ich gespannt, wohin „Jurassic World: Das Gefallene Königreich hinsteuern wird.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "