Seite 425 von 726

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 20:28
von Casino Hille
GoldenProjectile hat geschrieben:Und haha, der legendäre, geheimnisvolle, berüchtigte Cameo in der Schlussszene... Das scheint ein ungeschriebenes Forengesetz zu sein, den im Dunkeln zu halten!
Wie ich in meinem Review vor Ewigkeiten hier schrieb: Es ist der beste Cameo der Filmgeschichte. Wer den kaputt macht, fliegt hier sofort raus! :)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 20:29
von 00T
Mit Pauken und Trompeten! :twisted:

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 20:34
von 00T
Ich muss außerdem zugeben, dass es mir echt schwerfällt, nach so einem Film wieder zu Prodouktionen wie "Thor" oder "Captain America" zurückzukehren. Da muss erst wieder Zeit ins Land gehen, bevor ich mich wieder an weniger "hohe" Unterhaltung rantraue :twisted: :mrgreen: .

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 20:42
von GoldenProjectile
Casino Hille hat geschrieben:
GoldenProjectile hat geschrieben:Und haha, der legendäre, geheimnisvolle, berüchtigte Cameo in der Schlussszene... Das scheint ein ungeschriebenes Forengesetz zu sein, den im Dunkeln zu halten!
Wie ich in meinem Review vor Ewigkeiten hier schrieb: Es ist der beste Cameo der Filmgeschichte. Wer den kaputt macht, fliegt hier sofort raus! :)
Spoiler
Haha, nur ein Witz. Meine Lippen sind versiegelt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 22:45
von AnatolGogol
Ob man den Cameo vorab kennt oder nicht spielt aber eigentlich eh keine Rolle, da wie 00T absolut richtig angemerkt hat man vor lauter Trubel und Schwung am Ende eh nicht mehr dran denkt - was an sich schon ein dickes Lob für den Film ist. Hab ihn auch erst vor ein paar Wochen mal wieder gesehen und er macht immer noch Spass, sehe ihn aber doch etwas kritischer als ihr. Einiges gefällt mir nicht mehr ganz so wie früher bzw. stört mich jetzt noch mehr. Und nach Sichtung des Extended Cut bleibe ich dabei: die Verlängerung macht den Film nicht besser, zumal die Übergänge zwischen Kinocut und den erweiterten Stellen ein ums andere mal sehr holprig ausgefallen sind, gerade in Bezug auf den Soundtrack. Angesichts dessen wage ich zu bezweifeln, dass es den längeren Cut vor dem Kinocut gegeben hat, denn dann würde es nicht solche akustischen Anschlußprobleme geben. Aber genug der Kritik, selbst in der (zu) langen Fassung waren es immer noch ordentliche und spassige 7 Punkte, schade dass es die Kinofassung nicht auf BD gibt, da wäre es nochmal einen halben Punkt mehr gewesen.

Übrigens war der Cameo seinerzeit bei Kinoauswertung ein offenes Geheimnis, da in den Medien groß Werbung damit für den Film gemacht wurde. Und das trotz Costners damaligem Überflieger-Status (Dances with Wolves hatte kurz zuvor alles abgeräumt) völlig zurecht, denn der geheimnisvolle Cameoist ist eben einer der größten Stars aller Zeiten, damals wie heute und zu allen Zeiten.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 23:20
von Revoked
Hab den Film damals 2x im Kino gesehen. War ein absoluter favourite. Naja und die Endszene mit dem Cameo war wohl so ein Aufschrei wegen der Gage die man dafuer Xxxxxxx bezahlt hat.

Aber an den 'Medienskandal' damals kann ich mich auch noch gut erinnern.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 23:42
von GoldenProjectile
Die Gage hat sich aber gelohnt XXXXXXXXXXX ist das Geld wert. :D

Wir sollten ein Regelbuch für das Forum aufstellen. Regel Nummer 1: Niemand nennt den Cameo aus Prince of Thieves beim Namen! :)

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 23:49
von HCN007
Review zu „Hardcore Henry“ (2016)

Worum geht es in „Hardcore Henry“

Henry bekommt bionische Körperteile implantiert, die ihm stärkere Kräfte verleihen. Bei der Flucht aus der Forschungseinrichtung wird seine Frau gekidnappt. Mit der Hilfe des verrückten Jimmys ballert und prügelt er sich seinen Weg zu seiner Frau durch.

Was halte ich davon ?


Die Story selbst kam dieses Jahr in der ähnlichen Form bereits in Deadpool vor – das größte Unterscheidungsmerkmal ist jedoch das Gimmick des Films. Der Film ist komplett aus der Ego-Perspektive des Hauptprotagonisten Henry mit der GoPro gefilmt worden. Dadurch ergibt sich für den Zuschauer die klare Sicht aus Henrys Augen auf die Ereignisse. Dementsprechend jagt man als Zuschauer selbst durch die vielen Schießereien, Prügeleien und Verfolgungsjagden in der Region in und um Moskau. Das dann auch Leichen den Weg von Henry pflastern, ist klar – Und mit der derben Darstellung von Blut und abgesprengten, abgeschnittenen und abgeschossenen Gliedmaßen spart der Film auch nicht. Die Altersfreigabe (FSK 18) ist definitv gerechtfertigt. Als Zuschauer wird man demnach auch auf einen abgefahrenen Actiontrip geschickt, der auch an eine abgefahrene Achterbahnfahrt erinnert. Mit der gebotenen Action ist der Film klar ein Actionbrett aller erster Güte mit Licht und auch Schatten.

Der Einsatz der GoPro ist eine sehr experimentier- und risikofreudige Entscheidung, die zwar dafür sorgt, dass das Gimmick aufgeht und funktioniert, man aber spürbar mitbekommt, wo die Grenzen der GoPro liegen. Es sind dem Film und der Technik klare Abnutzungserscheinungen anzumerken, die zu einer gewissen Redundanz und auch Unübersichtlichkeit in den Actionsequenzen führen. Das Konzept von POV (Point of View) funktioniert in meinen Augen am besten als Sequenz eines Films und nicht als komplett durchgehender Film.

Die Story selbst ist nicht wirklich innovativ und die gebotene Darstellung der beteiligten Schauspieler ist nicht wirklich als gut zu bewerten. Doch darauf kommt es bei einem Actionfilm wie diesem nicht wirklich an. Der einzige darstellerische Lichtblick ist der Südafrikaner Sharlto Copley, der neben dem verrückten Jimmy in immer wieder anderen Rollen zu sehen ist und für die nötige Portion Humor neben dem ganzen ernsthaften Kram sorgt.

Dabei kann man dem Film zugute halten, dass er klar weiß, dass er ein Actionfilm mit entsprechendem Humor und einem kleinen Sci-Fi-Einschlag ist und nicht versucht, etwas anderes darzustellen als Action. Das macht der Film absolut unterhaltsam und ist in diesem Jahr weder eine Enttäuschung, noch ein Meisterwerk, dafür aber eine Überraschung für Genrefans.

„Hardcore Henry“ bekommt von mir 8/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 14. April 2016 23:50
von Casino Hille
Ein sehr spannendes filmisches Experiment, dass ich bei Zeit ebenfalls goutieren werden - vermutlich aber nicht im Kino.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. April 2016 01:05
von dernamenlose
HCN007 hat geschrieben:Der Einsatz der GoPro ist eine sehr experimentier- und risikofreudige Entscheidung, die zwar dafür sorgt, dass das Gimmick aufgeht und funktioniert, man aber spürbar mitbekommt, wo die Grenzen der GoPro liegen. Es sind dem Film und der Technik klare Abnutzungserscheinungen anzumerken, die zu einer gewissen Redundanz und auch Unübersichtlichkeit in den Actionsequenzen führen. Das Konzept von POV (Point of View) funktioniert in meinen Augen am besten als Sequenz eines Films und nicht als komplett durchgehender Film.
Tja, das wird leider schon im Trailer klar sichtbar und macht manche Szenen schon dort unanschaubar. Generell kann ich mit diesem Konzept für einen ganzen Film aber schlicht nichts anfangen.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 15. April 2016 11:10
von Thunderball1965
Das gab's doch schon einmal bei einem Film noir namens The Lady in the Lake, der scheitert, nachdem der Gag aufgebraucht ist und jetzt eine gute Geschichte übernehmen müsste, es aber nicht tut.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 16. April 2016 08:16
von vodkamartini
Ist die Vefilmung eines Raymond Chandler "Marlowe" Romans (der auch einen Ich-Erzähler hat) und definitiv ein interessantes Projekt.

Ice Age - For Adults

Verfasst: 17. April 2016 17:13
von Casino Hille
Thin Ice

Rein sprachlich ist mit Eis viel zu machen: Man kann zum Beginn einer Unterhaltung mit einer harmlosen Frage ("Wie spät ist es?") das Eis brechen, man kann eine unliebsame Person oder nicht minder unliebsame Unternehmungen vorläufig auf Eis legen und manchmal, wenn man einen folgenschweren Fehler zu machen droht oder große Risiken eingeht, bewegt man sich auf dünnem Eis. Mickey Prohaska, der Protagonist in der Drama-Komödie "Thin Ice" aus dem Jahr 2011, kommt in eine solch missliche Lage, als er beim Versuch, jemanden aufs Eis zu legen das Eis zu allererst brechen muss, um sich auf dünnem Eis zu bewegen - metaphorisch wie wörtlich genommen. Als Versicherungsvertreter ist er es leid, in der abgelegensten Provinz des zugeschneiten Wisconsins den dort lebenden Hinterwäldlern überteuerte Versicherungen anzudrehen und wartet nur darauf, den eiskalten Wintern zu entfliehen - zumal seine letzte Scheidung nicht gerade günstig war.

"Thin Ice" ist einer der Filme, bei denen der Name Programm ist. Die Winterlandschaften sind omnipräsent und saugen jede Farbe und jeden Frohsinn auf, eliminieren aber auch jede Schönheit oder Eleganz, die man dieser Ortschaft andichten könnte. Der unbenannte Handlungsort ist ein depressives, melancholisches, gefühlskaltes Loch irgendwo am hintersten Eckchen der Welt, daran bleibt nach den ähnlich kaltherzigen 93 Minuten kein Zweifel. Selbst im Sommer bekommt man das Gefühl, diesen Film nur in Wintermontur sehen zu wollen. "There's two seasons here: Winter and road works", beschreibt Prohaska selbst den Handlungsort und fasst damit alles zusammen, was atmosphärisch vermittelt werden soll: Frost, Kälte und Schnee. Überall Schnee. Ganze in weiß getunkte Landstriche werden ausführlich von der Kamera eingefangen und man glaubt fast, dass Thermostat der eigenen Behausung hochstellen zu müssen. Anders formuliert: Die Atmosphäre und Stimmung wird hervorragend getroffen. Auch erzählerisch ist dies konsequent umgesetzt. Menschliche Wärme und Nähe sind absolute Mangelware und nur im aller dringendsten Notfall spärlich eingesetzt, werden wenn nötig aber auch einfach ausgelassen oder bestenfalls andeutungsweise gezeigt. Dazu kommen größtenteils blasse Blautöne, die den winterlichen Eindruck zunehmend stärken. Das es inhaltlich dann hauptsächlich um einen zugefrorenen See geht, ist natürlich einerseits witzig und andererseits folgerichtig.

Eine Handlung gibt es natürlich auch, diese fällt bei "Thin Ice" allerdings relativ spärlich aus. Obwohl die Geschichte insgesamt sehr auf ihren Hauptakteur zentriert ist und mit knappen Anderthalb Stunden der zeitliche Rahmen nicht allzu umfangreich ist, braucht das Geschehen relativ lange, um an Fahrt aufzunehmen und nimmt sich für nahezu alles sehr viel Zeit. Bis der eigentliche Kriminalplot im Hintergrund beginnt, dauert es gar eine knappe halbe Stunde, auf das Gaspedal wird dennoch bis zum Ende hin verzichtet. So schleppen sich die Ereignisse mitunter etwas träge dahin, sofern man an der tatsächlichen Geschichte interessiert sein sollte und weniger an den Dialogen und dem fiesen schwarzen Humor, der nebenbei immer wieder einfließt. Getragen werden die vielen Dialoge ganz klar von den Darstellern, die allesamt einen überzeugenden Job machen. Greg Kinnear gefällt als sympathischer Ottonormalbürger mit der Sehnsucht nach Aufstieg und hat den ein oder anderen komischen Moment zu bieten, der amüsante Schmunzeleien zulässt, während Billy Crudup als Ex-Knacki eine nett aufgedrehte Performance präsentiert, die für die spannendsten Momente sorgt und als eine Art Antagonist funktioniert, sofern man es so bezeichnen möchte. Eine wahrlich spaßige Erscheinung gibt Alan Arkin als leicht vertrottelter Rentner ab, dem seine Schusseligkeit merklich Vergnügen bereitet und bei dem es fast schade ist, dass seine Figur ab einem gewissen Zeitpunkt für längere Zeit aus dem Spiel genommen wird.

Ansonsten ist der interessante Soundtrack von Jeff Danna zu erwähnen, der (im Kontext der Handlung logischerweise) auf viel Geigenmusik setzt und eine durchaus einprägsame Titelmelodie verwendet, welche viele der Stärken und Schwächen von "Thin Ice" vereint: Die düstere und einsame Atmosphäre sei dabei als größte Stärke ein weiteres Mal genannt (und der Schnee... so viel Schnee... überall), doch es fehlt ein wenig an Timing und Tempo. Die Regisseurin Jill Sprecher präsentiert auch einen inszenatorischen Winter: Nähe zu den Figuren versucht sie zu vermeiden, zu viel Sympathie oder gar Ensemble-Stimmung werden umschifft und der Humor darf allerhöchstens schwarz wie in den dunkelsten Nächten sein, da ansonsten zu viel Esprit vermittelt werden könnten. Das ganze funktioniert in der Tat vortrefflich, geht im Mittelteil aber hin und wieder selbstredend zu Gunsten einer stringenten und mitreißenden Erzählung. So lässt man sich eher ein wenig treiben und genießt die Winterwelt, in die man entführt wird und akzeptiert die Geschichte als zweckdienliche Stütze dafür, bis... ja, bis in den letzten 15 Minuten noch einmal eine waschechte Kehrtwende vollzogen wird, die (für den einen vielleicht konstruiert wirken mag, dafür aber) urplötzlich das Verlangen weckt, den Film vielleicht doch noch ein zweites Mal anzuschauen, um das gerade passierte nachzuvollziehen. Ein sehr effizienter und kaum effekthascherischer Twist, der sich durchaus auf dünnem Eis bewegt, den angenehmen Filmeindruck aber zunehmend festigt und stimmig abrundet.

Fazit: Mit ruhiger Hand und ohne großes Aufsehen erzählt Sprecher eine kleine Gangstergeschichte vor fröstelnder Kulisse. Dabei ist das Ambiente für sie deutlich gewichtiger als der Inhalt: Dieser vermag bis kurz vor Schluss kaum Faszination wecken, könnte bei einer zweiten Sichtung allerdings den ein oder anderen versteckten Clou offenbaren. Ein aufregendes Filmerlebnis mag das Resultat nicht sein, dennoch fühlt man sich nicht wirklich gelangweilt, da die Trägheit irgendwo tief drin ihre Faszination verborgen liegend andeutet. Offenbaren tut sich diese zwar bis zum Schluss nicht wirklich, doch es ist das Verweilen, das Ausharren in der Kälte und dem dicken Schnee, dem der Film gleichkommt und der ihm seine Qualität verleiht. Am Ende ist man befriedigt und "ruhig geworden" und kann zumindest nicht leugnen, dass es einen doch noch einmal in den kleinen puderzuckerweißen Ort ziehen würde. Wurde eigentlich schon der Schnee erwähnt? Überall Schnee... die großen Begeisterungsstürme bleiben bei "Thin Ice" aus, dennoch wird er nur die Wenigsten bis zuletzt kalt lassen.

6/10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 18. April 2016 06:36
von NickRivers
ich habe mir gestern wieder "Das Bourne Vermächtnis" gegeben.
Und ich war wieder positiv überrascht.
OK! Die schnellen Szenenschnitte nervten wieder, waren aber nicht so schlimm wie in den vorangegangenen Teilen, und die Handlung hatte so etwas wie Logik. Die Action war wirklich Teil der Handlung und nicht so wie ein ausgelutschter Kaugummi auf den Plot gepappt wie bei SP der Fall. Die Ereignisse in Alaska waren toll und nachvollziehbar. Wie die Ahnung der kommenden Drohne zum Grauen wird und wie Cross die beiden besiegt -cool.
Oder auch der vorgetäuschte Selbstmord von Mrs. Craig als Martha Shearing. Wie Cross da wirklich mit IQ und Talent die CIA-Killer niederstreckte, nimmt mn ihm mehr als wie Bond, bei dem alles nur öd durchchoreografiert erscheint (im richtigen Moment das richtige Gadget; der böse Seppel wird einfach auf Hau drauf und Schluss aus der Hütt'n g'haut oder der ist sowieso nur ein deppertes Moorhuhn etc.), ab.
Auch machte Mrs. Craig, also Rachel Weisz als Wissenschafterin, die da nolens vollens ins Projekt rutschte eine gute Figur.
Und Ed Norton als Bösewicht war einfach Top.
Warum ausgerechnet der Teil von der Bourne Fan Community am wenigsten geliebt wird, verwundert. Die wollen halt einfach Matt Damon sehen.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 19. April 2016 22:02
von HCN007
Review zu „The Jungle Book“ (2016)

In diesem Film geht es um den Waisenjungen Mogli, der von diversen Dschungelbewohnern (Baghira, Balu, etc.) herangezogen wird – und um den Tiger Shir Khan dem der menschliche Dschungelbewohner ein Dorn im Auge ist.

Ehrlich gesagt war der Film keiner, der auf meinem Filmplaner stand, aber durch einen Filmnachmittag mit ein paar meiner Jungs die Wahl im Kino. Ich bin daher mit keinen Erwartungen unvoreingenommen in den Film reingegangen. Der Film hat mir nach der Sichtung gefallen – nicht mehr und nicht weniger – aber der Reihe nach.

Die Verfilmung des Stoffes von Rudyard Kipling ist nicht die erste und hat klar damit zu kämpfen – sich von den anderen Verfilmungen, allen voran die animierte Version von „Das Dschungelbuch“ aus dem Jahre 1967, zu distanzieren und eine eigene, neue Richtung einzuschlagen. Hier wollte man es etwas düsterer machen und das ist in einigen Ansätzen gut gelungen. Aber trotz des düsteren Ansatz bleibt der Film im Kern ein klassischer Abenteuerfilm für Kinder. Und da liegt vor allem im Drehbuch und der Kommunikation des Films mit dem Zuschauer bzw. mit Kindern eine essentielle Frage zurück: Sollte man Kindern ein gewisses Maß an Intelligenz bei Filmen zutrauen oder alles direkt im Film erklären, und damit quasi die Zuschauerschaft für dumm zu verkaufen ? - Ich denke hier, dass der Film ein- oder mehrfach zuviel den Zuschauer für dumm verkaufen möchte. Das hängt an der Narration, die eben eine doppelte oder dreifache Exposition liefert.

Es gibt hin und wieder ein paar Momente und Charaktere, die eingebunden werden, um danach wieder vollkommen fallen gelassen zu werden. Daneben wird der Weg Moglis im Dschungel bruchstück- und episodenhaft zusammenhanglos erzählt. Zusätzlich gibt es eben die Einbindung der bekanntesten Musikstücke des Originals. Eben das Problem daran ist, dass diese Referenzen an das Original zum einen als Fanservice gesehen werden kann – zum anderen nimmt das diesem Film die Eigenständigkeit. Dies ist auch ein wenig „Out of Place“, wenn man den Film ein wenig düsterer erzählen möchte. Der große Pluspunkt des Films sind jedoch die Spezialeffekte, die dem sehr gut aussehen und bis auf wenige Momente vergessen lassen, dass der Film bis auf den Mogli-Darsteller komplett per Green-Screen entstanden ist. Ebenso wird durch die Mischung aus Motion-Capturing und CGI dafür gesorgt, dass man glaubt, es mit echten Tieren mit echten Emotionen zu tun zu haben. Doch so gut die Emotionen und Bindungen der Tiere zu Mogli integriert sind, hat es mich nicht so wirklich abgeholt.

Trotz erheblichen Kritikpunkten bleibt ein harmloses, kurzweiliges, witziges und unterhaltsames Abenteuer übrig.

„The Jungle Book“ bekommt von mir 7,5/10 Punkte