Re: Regie für BOND26+

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Ist die Frage, woran es lag. Das letzte, was ich hier im Forum gelesen hatte, war tatsächlich, dass Boyle die Tötung von Bond lächerlich fand, die andere Seite das aber unbedingt wollte. Wenn das stimmt: Dass man James in Bond 26 wieder töten will, ist doch extrem unwahrscheinlich. Hieran sollte es bei Bond 26 also nicht scheitern. Wobei es, so wie ich Gernots Kommentare dort verstehe, vermutlich auch andere Probleme gab.

Andererseits: Esgab nun mal Differenzen, weshalb man sich getrennt hat. Sollte es aus anderen Gründen nochmals zu ähnlichen Problemen geben und die Wege solten sich wieder trennen, wäre die Blamage perfekt.

Ich persönlich stand Boyle bei Bond jedenfalls von Anfang an skeptisch gegenüber. Ich mag Bond und auch Boyles Filme konnten mich größtenteils überzeugen. Ich fand nur von Anfang an, dass Bond und Boyle nicht wirklich zusammenpasse, der Mann hat einfach 'zu wenig Gehorsam'. Selbiges gilt übrigens auch für Nolan. Ich hätte gerne wieder jemanden wie Glen oder Young, der einfach ein Drehbuch umsetzt, ohne dem seinen Stempel aufdrücken zu müssen, wie mein Vorredner es mal formuliert hat.

Das soll nicht heissen, dass ich einen möglichen Nolan- oder Boyle-Bond jetzt schon vorverurteilen will, aber der Idee stehe ich zunächst einmal skeptisch gegenüber. Kann natürlich sein, dass ich das Kino dennoch begeistert verlassen würde.

Re: Regie für BOND26+

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Henrik hat geschrieben: 9. September 2023 11:38 Das letzte, was ich hier im Forum gelesen hatte, war tatsächlich, dass Boyle die Tötung von Bond lächerlich fand, die andere Seite das aber unbedingt wollte.
Halte ich für nahezu ausgeschlossen. Bond zu töten war die Prämisse von NTTD, da kann ich mir nicht vorstellen, dass man mit Boyle erst lange zusammenarbeitet und dann feststellt, dass er damit nicht d'accord geht.
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Re: Regie für BOND26+

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Das war auch immer meine Meinung gewesen, zumindest bis ich im Oktober 2021 (siehe der Link oben) die Beiträge im Forum gelesen habe. Das ist ein wichtiges Kernelement des Filmes, damit wird man Boyle nicht erst konfrontieren, gut drei Monate nach seiner Verpflichtung. Und Boyle dürfte seine Einwände eigentlich auch vorher vorgebracht haben und nicht erst nach drei Monaten damit um die Ecke kommen.

Einerseits muss es sich um etwas schon entscheidend wichtiges handeln (man wird sich wohl kaum zerstreiten, weil die Agentin Paloma heisst und nicht Andrea), andererseits aber auch so unwichtig, dass man nicht erst nach Monaten merkt, dass es hier unüberbrückbare Gräben gibt. Und Bonds Tod ist schon sehr entscheidend, darauf sollte man nicht erst so spät zu sprechen kommen.

Aber gut, vielleicht hat man auch gedacht: "Wir wollen unbedingt Danny Boyle als Regisseur haben und Bond töten. Uns ist aber bewusst, dass bei einer solchen Entscheidung nicht jeder Regisseur mitgeht. Wir versuchen, das man möglichst lange vor ihm zu verheimlichen, bis es kein Zurück mehr gibt." Dass man Danny Boyle in erster Linie (oder sogar ausschließlich?) deshalb haben wollte, weil das ein großer Name ist, sollte klar sein.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. Februar 2024 20:30, insgesamt 4-mal geändert.

Re: Regie für BOND26+

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Es gibt ja mittlerweile relativ viele Infos über Boyles Film, der u.a. größtenteils in Russland gespielt hätte. Vermutlich haben sich Boyles Vision und die seiner Mitstreiter irgendwann zu weit von dem weg bewegt, was Broccoli, Wilson und Craig haben wollten. Bonds Tod wird es aber auf keinen Fall gewesen sein, der war ganz sicher von Minute eins vorausgesetzt.
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Re: Regie für BOND26+

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Ich glaube die Freiheiten die Nolan wollen würde haben gar nichts mit der Story zu tun.Zumindest glaube ich (nach Filmen wie Tenet, Inception, Dark Knight...) das er was das angeht als Bondfan eher recht konservativ wäre.
Es kommt viel mehr darauf an, WIE er die Geschichte erzählen würde.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 9. September 2023 11:57 Es gibt ja mittlerweile relativ viele Infos über Boyles Film, der u.a. größtenteils in Russland gespielt hätte. Vermutlich haben sich Boyles Vision und die seiner Mitstreiter irgendwann zu weit von dem weg bewegt, was Broccoli, Wilson und Craig haben wollten. Bonds Tod wird es aber auf keinen Fall gewesen sein, der war ganz sicher von Minute eins vorausgesetzt.
Exakt. Und es wurde in einem offiziellen Buch (entweder im Making of NTTD oder im neuen Archives) geschrieben, dass das Finale von Boyles NTTD im Weltraum gespielt hätte.
Das Ergebnis beider Filme - Bonds Tod - wäre definitiv gleich gewesen, nur der Weg dahin war wohl mit kreativen Diskrepanzen gepflastert. Deswegen kam dann Fukunaga.
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Re: Regie für BOND26+

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Sollte das stimmen, hätte ich auch Boyles Version nicht gebraucht. Für mich ist Bonds Tod noch immer die dümmste Idee des Films. Das passt nicht zur Figur, zum Mythos. Das kommt mir so vor wie "machen wird das Undenkbare, damit wir überhaupt mal was Innovatives machen, dann sind wir endlich auch mal shocking". Ist billig. Das sollte den Craig-Bond überhöhen und über die anderen stellen und das stößt mir sauer auf. Es hat etwas offensichtlich Überhebliches und Arrogantes. Passt wiederum zum Craig-Bond irgendwie, aber nicht zur Figur.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 9. September 2023 15:24 Für mich ist Bonds Tod noch immer die mit Abstand dümmste Idee des Films. Das passt nicht zur Figur, zum Mythos. Das kommt mir so vor wie "machen wird das Undenkbare, damit wir überhaupt mal was Innovatives machen, dann sind wir endlich auch mal shocking". Ist billig. Das sollte den Craig-Bond überhöhen und über die anderen stellen und das stößt mir sauer auf.
Ich stimme dir bei der jetzigen Umsetzung zu, denke aber schon, dass ich bereit gewesen wäre, mich darauf einzulassen, wenn es im Film besser vorbereitet, logischer und organischer eingebettet wäre. Zwar stimme ich dir zu, dass ich auch schon grundsätzlich diese Idee eher ablehne (Einfach weil es immer etwas sein wird, dass man nur macht, um es zu machen – ich sehe bei der Figur schlicht keine erzählerische Notwendigkeit dafür, außer vielleicht, man will die Reihe beenden), aber ich wäre denke ich versöhnlicher mit NTTD und diesem Konzept, wenn man sich mit der Geschichte drum herum ansatzweise Mühe gegeben hätte oder es halbwegs begründet wäre, warum man das so erzählen musste. Und nein: "Wir wollten das unbedingt mal machen" ist etwas zu dünn dafür. :wink:
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Re: Regie für BOND26+

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Die erzählerische Notwendigkeit (oder sagen wir: Möglichkeit) war gegeben als man erstmals mit Craig eine halbwegs fortlaufende Handlung erzählt hat, vor allem aber eine fortlaufende Charakterentwicklung inklusive des THematisierens seines Älterwerdens. Klar, man kann die THemen der vorherigen Filme alllesamt ignorieren und dann sagen "passt nicht, wurde nicht vorbereitet, unnötig"
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Re: Regie für BOND26+

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Für mich gibt's weiterhin keinen Grund anzunehmen, Boyles Zitat, dass er es für eine absolut schwachsinnige Idee hielt, sei falsch. Deswegen glaube ich nicht, dass Bond in Boyles/Hodges Skript gestorben wäre.

Vielleicht erfahren wir ja irgendwann noch mehr von ihm zu diesem Thema. Bei einem Interview könnte man ihn ja relativ einfach danach fragen...
Bond... JamesBond.de

Re: Regie für BOND26+

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Sicherlich war das ein Grund für die Trennung, aber ich denke, im Ergebnis wird es die Kumulation verschiedener Gründe gewesen sein. Wenn Boyle sagt, er halte Bonds Tod für eine schwachsinnige Idee, dann mag das stimmen, das heisst aber nicht zwangsläufig, dass das auch der einzige Grund war. Ich vermute, es gab verschiedene Differenzen und irgendwann war der Punkt erreicht, an dem man nicht weiter aufeinander zuzugehen bereit war. Dass Boyle die Idee nicht mag, okay, das kann sein. Aber dass das der einzig entscheidende Grund für die Trennung war, glaube ich nicht.

Was die Sache mit Bonds Tod angeht: Sagen wir mal, das war der Grund.

Danny Boyle wurde am im Mai 2018 als Regisseur bekannt gegeben, am 21. August wurde sein Ausstieg bekanntgegeben (ohne nachzuschauen, der Tag ist mir aufgrund eines anderen Erlebnisses an diesem Tag im Kopf geblieben, was hier aber keine Rolle spielen soll).

Hat man Danny Boyle erst drei Monate nach seiner Verpflichtung davon gesagt, dass man etwas so entscheidendes wie Bonds Tod plant? Bei so einen heftigen Schritt (ob man es nun gelungen findet oder nicht), da ist es doch klar, dass damit nicht jeder Regisseur einverstanden ist. Hat man Boyle bis August 2018 nichts davon erzählt? Oder kamen seine Einwände 'über Nacht'? Wenn das wirklich der (einzige) Grund war und ihm dies bekannt war, warum hat er dann so lange mitgespielt? Oder kam die Idee für Bonds Tod über Nacht?

So recht passt das nicht, finde ich.


Es gab ja mal Gerüchte, dass Boyle einen bestimmten (polnischen?) Schauspieler haben wollte (Name vergessen), aber seine 'Gegenspieler' bei Eon unbedingt Rami Malek haben wollte. Das halte ich für plausibel, da die Besetzung des Villains zum einen nicht so zentral ist, dass man sofort darauf zu sprechen kommt (im Gegensatz zu Bonds Tod), aber auch nicht so unwichtig, dass es hier nicht zu Differenzen kommen kann. Hinzu kommt, dass die Thematik in dem Artikel sehr ausführlich beschrieben war, anders als die sehr plakative Behauptung "Broccoli und Craig wollten Bond unbedingt sterben lassen, Boyle aber auf gar keinen Fall". Das ist einfach so naheliegend, das kann sich jeder ausdenken, ohne sich näher mit der Thematik beschäftigt zu haben. Die genaue Beschreibung in dem Artikel zu der Villain-Besetzung war hingegen schon sehr detailliert und ausführlich. Das kann sich keiner ausdenken.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. Februar 2024 20:31, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Regie für BOND26+

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Patrice hat geschrieben: 9. September 2023 13:30
Exakt. Und es wurde in einem offiziellen Buch (entweder im Making of NTTD oder im neuen Archives) geschrieben, dass das Finale von Boyles NTTD im Weltraum gespielt hätte.
Kannst du raus suchen woher das kam? Das mit dem Weltall hatte ich bislang noch nicht gehört.

Wäre aber ein Buy-in für mich gewesen. War ja ohnehin von der Boyle-Verpflichtung recht begeistert.

Wenn man die Set-Drawings (heißt das so?) zu Boyle gesehen hat UND es noch ins Weltall gegangen wäre. Wow. Der Film hätte Biest Potential!
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Regie für BOND26+

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Revoked hat geschrieben: 9. September 2023 20:49
Patrice hat geschrieben: 9. September 2023 13:30
Exakt. Und es wurde in einem offiziellen Buch (entweder im Making of NTTD oder im neuen Archives) geschrieben, dass das Finale von Boyles NTTD im Weltraum gespielt hätte.
Kannst du raus suchen woher das kam? Das mit dem Weltall hatte ich bislang noch nicht gehört.
Ich hab’s fast befürchtet 😅 ich gucke mal, ob ich’s auf die Schnelle finde.
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