Re: Filmbesprechung: "Moonraker (MR)"
Verfasst: 28. Dezember 2015 00:03
Review zu MR:
Die PTS enthält einige gute Szenen. Sie arbeitet auf einen spektakulären Höhepunkt hin, der bleibt aber leider aus. Den Beisser hätte man noch besser einbringen sollen. Das Ende mit dem Zirkuszelt ist mir viel zu albern, der Übergang zur TS ist auch merkwürdig.
Shirley Bassey lieferte hier bei weitem ihren schwächsten Beitrag zum Bond-Franchise ab, auch wenn er durchaus zum Film passt.
Spätestens ab MR fällt auch auf, dass Maxwell zu alt für die Rolle von Moneypenny ist. Moore hingegen ist hier noch einigermaßen in Form, das ist in FYEO schon deutlich schlimmer.
Merkwürdig finde ich die Vergabe des Auftrags an Bond, der ihn sich mehr oder weniger selber erteilt, auch wenn M dem zustimmt. Das mach die Szene aber noch verrückter, da Bond auch nicht auf eigene Faust ermittelt.
Drax wurde als Bösewicht völlig verschwendet. Zum Zeitpunkt 16.41 weiss man schon, dass Drax der Bösewicht ist, was schade ist. Spätestens ab dem Mordversuch im Simulator sollte das klar sein.
In Dieser Szene finde ich dafür die Rückblenden sehr gelungen, bzw. passend, bevor Bond den Simulator mit seiner Uhr ausser Kraft setzt.
Corinne hätte das Potential gehabt, ein sehr gutes Bond-Girl zu werden, aber sie hat viel zu wenig Screentime. Das ist schade!
Die "Fasanenjagt" ist ganz cool ("So ein hübscher Sport"), allerdings stellt sich Drax reichlich dumm an, indem er Bond eine scharfe Waffe gibt und der Scharfschütze, der auf Bond angesetzt ist, viel zu weit weg ist. Dadurch wirken Drax und seine Henchmen ziemlich dumm. Wie es besser geht sieht man in SF.
Die Tötung an Corinne ist dafür gelungen. Hier gefällt mir auch der Übergang nach Venedig ganz gut.
Dadurch dass Goodhead in Venedig auftaucht, weiss man allmählich, wer sie wirklich ist. Wie Bond sie beschattet ist nicht sehr gelungen, das gab es 27 Jahre viel besser zu sehen.
In den Venedig-Szenen gibt es eine Menge misslungener Gags. Ein Beispiel dafür ist der Mann aus dem Sagr, der Bond mit dem Messer töten will. Letztendlich wird er durch eine viel zu niedrige Brücke ins Wasser geschoben, aber das wäre auch ohne Bonds Hilfe passiert, was die ganze Szene sinnlos macht.
Die Gadgets von Bonds Gondel sind ja teilweise ganz nett und hilfreich, aber bei der Fahrt über Land wird es mir zu übertrieben und klischeehaft. Viele dieser Elemente gab es zwar auch in anderen Bond-Filmen, aber hier ist zu viel davon auf einmal.
In Drax' Labor finden merkwürdige Sachen statt: Das Giftgas tötet die Arbeiter, die Mäuse bleiben verschont. Dies soll dem Zuschauer wohl die Wirkung auf Tiere, bzw. Menschen erklären, aber es gibt keinerlei Forschung, die hier betrieben wird, hier werden nur die Globen präpariert. Niemand hätte hier die Gase freisetzen sollen, die Mäuse haben also keinerlei praktische Bedeutung.
Die Schlägerei mit Chang (heisst der so?) ist spektakulär und bringt zudem die Story weiter (Verbindung nach Rio).
In den anschließenden Szenen fällt mir auf, dass Michael Lonsdale teilweise ziemlich unpassend für die Rolle ist (zumindest in der OV).
Die Reaktion von Frederick Gray auf die Fehler in Bonds Ermittlungen ist ziemlich übertrieben. Er will Bond vom Auftrag abziehen, nur weil er mit Gasmasken in Drax' Büro stand. Es mag ja sein, dass Bond in den letzten Filmen zu häufig suspendiert wurde oder ähnliches, aber nie war es so unpassend wie hier.
Jaws mag ich ja als Henchman eigentlich schon, im TSWLM hatte er ein viele sehr gute Auftritte. Aber in MR wird er mir deutlich zu sehr ins lächerliche gezogen, zum Beispiel dass er von den Karneval-Gästen mitgezogen wird und nicht entkommen kann. Man sollte doch meinen, er sei der stärkste Mann der Welt.
Bei vielen Szenen habe ich das Gefühl, dass man sie früher schon einmal besser gesehen hat, weshalb der Film verglichen mit anderen Bond-Filmen stark zurückfällt. Die Szene in der Seilbahn erinnert mich stark an die deutlich bessere Szene aus OHMSS.
Die Szene beinhaltet zudem einen Fehler:
Jaws liegt in der Gondel, der Blick erfolgt durch die geöffnete Luke. Diese hatte Bond aber vorher geschlossen, auch danach ist sie geschlossen. Jaws verliebt sich, was soll man dazu noch sagen?
Die Entführung von Bond und Goodhead ist spannend, aber das währenddessen ablaufende Product-Placement geht echt zu weit!
Q stellt ein paar nette Gadgets vor, die aber leider nicht zum Einsatz kommen, wie die Bolas. Stattdessen wird hier schon mir Laserwaffen experimentiert. Weiss der MI6 schon, was bevorsteht? Dann hätte man aber andere Vorkehrungen treffen sollen. Dass in den Q-Szenen viele Gadgets gezeigt werden, die Bond nicht verwendet ist ja nicht ungewöhnlich, aber es war nie so ärgerlich wie hier, da hier viele echt spannende Gadgets dabei sind.
Den Übergang vom MI6-Büro in den Amazonas über die Karte ist sehr passend. Auch ist es gut, dass zu Beginn die Natur gezeigt wurde. Die Bootsverfolgung gefällt mir, die Gadgets werden passend verwendet. Die Szene ist das absolute Highlight des Films, auch weil das 007-Theme verwendet wurde!
Das Eindringen in Drax' Basis gefällt mir, auch der Kampf mit seiner Lieblingspython. Spannend ist auch die Flucht von Bond und Hoodhead aus ihrem "Krematorium". Allerdings ist der Schnitt merkwürdig: Drax wäre niemals so schnell in das Shuttle gekommen, die Szenen laufen ja parallel.
Anschließend steigen Bond und Holly in ein anderes Moonraker-Shuttle ohne zu wissen, was sie überhaupt vorhaben, sie wissen ja nicht einmal, dass das Shuttle selbstständig fliegt. Holly ist zwar Astronautin, aber das ist dann doch zu leichtsinnig für Bond.
In den Weltraumszenen wurden billige und komische Fehler gemacht: Warum fällt der Tank "nach unten", also von der Erde weg? Fliehkraft wegen der Rotation? Logischer wäre es, er würde zurück Richtung Erde fallen.
Im Prinzip sind größenwahnsinnige Bösewichte bei Bond ja ganz gut, aber Drax geht so weit, dass es einfach nur noch lächerlich erscheint. Er erscheint mir zudem als ziemlich dumm.
Die Laserschlacht im Weltraum ist unnötig, übertrieben und völlig unrealistisch. Zudem passt sie überhaupt nicht zu Bond. Niemand scheint nach einem bestimmten Plan vorzugehen, es scheint nur das Ziel zu sein, möglichst viele Menschen aus der Masse zu treffen, egal von welcher Seite.
Die abschließende Zerstörung der Globen ist eine spannende Abschlussszene, die folgende Szene macht sie dann aber kaputt: Es hieß doch, sie würden in die Erdatmosphäre eintauchen, was das Shuttle zerstören könnte, dannach scheben Bond und Goodhead aber entspannt im Weltraum. Hier wollte man wohl nur ein klassisches Ende haben, ohne dass es wirklich Sinn macht und dazu noch die vorherigen Szenen kaputt macht.
Der Abspann-Song gefällt mir besser als in der TS, weil er ein bisschen flotter ist.
Insgesamt konnte mich der 11. Beitrag nicht wirklich überzeugen, aber er hätte deutlich mehr Potential gehabt. Vieles wurde deutlich zu stark ins lächerliche gezogen.
4/10
Die PTS enthält einige gute Szenen. Sie arbeitet auf einen spektakulären Höhepunkt hin, der bleibt aber leider aus. Den Beisser hätte man noch besser einbringen sollen. Das Ende mit dem Zirkuszelt ist mir viel zu albern, der Übergang zur TS ist auch merkwürdig.
Shirley Bassey lieferte hier bei weitem ihren schwächsten Beitrag zum Bond-Franchise ab, auch wenn er durchaus zum Film passt.
Spätestens ab MR fällt auch auf, dass Maxwell zu alt für die Rolle von Moneypenny ist. Moore hingegen ist hier noch einigermaßen in Form, das ist in FYEO schon deutlich schlimmer.
Merkwürdig finde ich die Vergabe des Auftrags an Bond, der ihn sich mehr oder weniger selber erteilt, auch wenn M dem zustimmt. Das mach die Szene aber noch verrückter, da Bond auch nicht auf eigene Faust ermittelt.
Drax wurde als Bösewicht völlig verschwendet. Zum Zeitpunkt 16.41 weiss man schon, dass Drax der Bösewicht ist, was schade ist. Spätestens ab dem Mordversuch im Simulator sollte das klar sein.
In Dieser Szene finde ich dafür die Rückblenden sehr gelungen, bzw. passend, bevor Bond den Simulator mit seiner Uhr ausser Kraft setzt.
Corinne hätte das Potential gehabt, ein sehr gutes Bond-Girl zu werden, aber sie hat viel zu wenig Screentime. Das ist schade!
Die "Fasanenjagt" ist ganz cool ("So ein hübscher Sport"), allerdings stellt sich Drax reichlich dumm an, indem er Bond eine scharfe Waffe gibt und der Scharfschütze, der auf Bond angesetzt ist, viel zu weit weg ist. Dadurch wirken Drax und seine Henchmen ziemlich dumm. Wie es besser geht sieht man in SF.
Die Tötung an Corinne ist dafür gelungen. Hier gefällt mir auch der Übergang nach Venedig ganz gut.
Dadurch dass Goodhead in Venedig auftaucht, weiss man allmählich, wer sie wirklich ist. Wie Bond sie beschattet ist nicht sehr gelungen, das gab es 27 Jahre viel besser zu sehen.
In den Venedig-Szenen gibt es eine Menge misslungener Gags. Ein Beispiel dafür ist der Mann aus dem Sagr, der Bond mit dem Messer töten will. Letztendlich wird er durch eine viel zu niedrige Brücke ins Wasser geschoben, aber das wäre auch ohne Bonds Hilfe passiert, was die ganze Szene sinnlos macht.
Die Gadgets von Bonds Gondel sind ja teilweise ganz nett und hilfreich, aber bei der Fahrt über Land wird es mir zu übertrieben und klischeehaft. Viele dieser Elemente gab es zwar auch in anderen Bond-Filmen, aber hier ist zu viel davon auf einmal.
In Drax' Labor finden merkwürdige Sachen statt: Das Giftgas tötet die Arbeiter, die Mäuse bleiben verschont. Dies soll dem Zuschauer wohl die Wirkung auf Tiere, bzw. Menschen erklären, aber es gibt keinerlei Forschung, die hier betrieben wird, hier werden nur die Globen präpariert. Niemand hätte hier die Gase freisetzen sollen, die Mäuse haben also keinerlei praktische Bedeutung.
Die Schlägerei mit Chang (heisst der so?) ist spektakulär und bringt zudem die Story weiter (Verbindung nach Rio).
In den anschließenden Szenen fällt mir auf, dass Michael Lonsdale teilweise ziemlich unpassend für die Rolle ist (zumindest in der OV).
Die Reaktion von Frederick Gray auf die Fehler in Bonds Ermittlungen ist ziemlich übertrieben. Er will Bond vom Auftrag abziehen, nur weil er mit Gasmasken in Drax' Büro stand. Es mag ja sein, dass Bond in den letzten Filmen zu häufig suspendiert wurde oder ähnliches, aber nie war es so unpassend wie hier.
Jaws mag ich ja als Henchman eigentlich schon, im TSWLM hatte er ein viele sehr gute Auftritte. Aber in MR wird er mir deutlich zu sehr ins lächerliche gezogen, zum Beispiel dass er von den Karneval-Gästen mitgezogen wird und nicht entkommen kann. Man sollte doch meinen, er sei der stärkste Mann der Welt.
Bei vielen Szenen habe ich das Gefühl, dass man sie früher schon einmal besser gesehen hat, weshalb der Film verglichen mit anderen Bond-Filmen stark zurückfällt. Die Szene in der Seilbahn erinnert mich stark an die deutlich bessere Szene aus OHMSS.
Die Szene beinhaltet zudem einen Fehler:
Jaws liegt in der Gondel, der Blick erfolgt durch die geöffnete Luke. Diese hatte Bond aber vorher geschlossen, auch danach ist sie geschlossen. Jaws verliebt sich, was soll man dazu noch sagen?
Die Entführung von Bond und Goodhead ist spannend, aber das währenddessen ablaufende Product-Placement geht echt zu weit!
Q stellt ein paar nette Gadgets vor, die aber leider nicht zum Einsatz kommen, wie die Bolas. Stattdessen wird hier schon mir Laserwaffen experimentiert. Weiss der MI6 schon, was bevorsteht? Dann hätte man aber andere Vorkehrungen treffen sollen. Dass in den Q-Szenen viele Gadgets gezeigt werden, die Bond nicht verwendet ist ja nicht ungewöhnlich, aber es war nie so ärgerlich wie hier, da hier viele echt spannende Gadgets dabei sind.
Den Übergang vom MI6-Büro in den Amazonas über die Karte ist sehr passend. Auch ist es gut, dass zu Beginn die Natur gezeigt wurde. Die Bootsverfolgung gefällt mir, die Gadgets werden passend verwendet. Die Szene ist das absolute Highlight des Films, auch weil das 007-Theme verwendet wurde!
Das Eindringen in Drax' Basis gefällt mir, auch der Kampf mit seiner Lieblingspython. Spannend ist auch die Flucht von Bond und Hoodhead aus ihrem "Krematorium". Allerdings ist der Schnitt merkwürdig: Drax wäre niemals so schnell in das Shuttle gekommen, die Szenen laufen ja parallel.
Anschließend steigen Bond und Holly in ein anderes Moonraker-Shuttle ohne zu wissen, was sie überhaupt vorhaben, sie wissen ja nicht einmal, dass das Shuttle selbstständig fliegt. Holly ist zwar Astronautin, aber das ist dann doch zu leichtsinnig für Bond.
In den Weltraumszenen wurden billige und komische Fehler gemacht: Warum fällt der Tank "nach unten", also von der Erde weg? Fliehkraft wegen der Rotation? Logischer wäre es, er würde zurück Richtung Erde fallen.
Im Prinzip sind größenwahnsinnige Bösewichte bei Bond ja ganz gut, aber Drax geht so weit, dass es einfach nur noch lächerlich erscheint. Er erscheint mir zudem als ziemlich dumm.
Die Laserschlacht im Weltraum ist unnötig, übertrieben und völlig unrealistisch. Zudem passt sie überhaupt nicht zu Bond. Niemand scheint nach einem bestimmten Plan vorzugehen, es scheint nur das Ziel zu sein, möglichst viele Menschen aus der Masse zu treffen, egal von welcher Seite.
Die abschließende Zerstörung der Globen ist eine spannende Abschlussszene, die folgende Szene macht sie dann aber kaputt: Es hieß doch, sie würden in die Erdatmosphäre eintauchen, was das Shuttle zerstören könnte, dannach scheben Bond und Goodhead aber entspannt im Weltraum. Hier wollte man wohl nur ein klassisches Ende haben, ohne dass es wirklich Sinn macht und dazu noch die vorherigen Szenen kaputt macht.
Der Abspann-Song gefällt mir besser als in der TS, weil er ein bisschen flotter ist.
Insgesamt konnte mich der 11. Beitrag nicht wirklich überzeugen, aber er hätte deutlich mehr Potential gehabt. Vieles wurde deutlich zu stark ins lächerliche gezogen.
4/10