Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Sehr cool. Entweder kommt Bond erst relativ spät im Film zum Einsatz oder es spielt mehr auf Jamaica - was ich sehr begrüßen wurde.

Es gab auch auf FB schon ein Video wo Beleuchtung in den Straßen positioniert wurde. Weiß aber nicht 100% ob das von den Dreharbeiten ist
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Geht es euch eigentlich aus so? Seitdem ich die Dreharbeiten minutiös verfolge (seit QOS) habe ich immer ganz lange das Gefühl, dass das alles etwas planlos aussieht und ich frage mich immer, wie diese irgendwo gedrehten Miniszenen einen ganzen Film ergeben sollen. Vor allem hat man immer das Gefühl, die Presse müsste doch schon längst alles über jeden Drehort wissen - aber dann taucht auf ein mal Jamaica auf, wo man schon mit Hunderten Leuten gearbeitet hat, und schwuppsdiwupps wird überall mit viel Aufwand gedreht
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Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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danielcc hat geschrieben: 28. April 2019 23:16 Geht es euch eigentlich aus so? Seitdem ich die Dreharbeiten minutiös verfolge (seit QOS) habe ich immer ganz lange das Gefühl, dass das alles etwas planlos aussieht und ich frage mich immer, wie diese irgendwo gedrehten Miniszenen einen ganzen Film ergeben sollen. Vor allem hat man immer das Gefühl, die Presse müsste doch schon längst alles über jeden Drehort wissen - aber dann taucht auf ein mal Jamaica auf, wo man schon mit Hunderten Leuten gearbeitet hat, und schwuppsdiwupps wird überall mit viel Aufwand gedreht
Nur weil an der Küste Jamaikas ein Holzhaus gebaut wird, denkt nicht sofort jeder an einen James Bond Film.

Hitchcock hat ja mal gesagt, dass der Film VOR den Dreharbeiten entsteht: Drehbuch, Storyboard, Production Design, Casting. Da wird alles im Details besprochen. Am Set wird es dann 1:1 umgesetzt. Aber bei 99% aller Filme wird da zu keiner Sekunde mehr improvisiert. Das Ding ist eigentlich im Kasten, bevor es losgeht. Deshalb ist die Pre-Production so wichtig. Da findet der kreative Prozess statt. Der Dreh ist dann nur noch Handwerk.

Daher frage ich mich auch immer, warum viele Fans nörgeln, es würde die ganze Zeit mit dem Film nicht vorangehen.
Ich wette, daran haben hunderte Leute (nicht nur auf Jamaika) seit Herbst letzten Jahres intensiv rund um die Uhr gearbeitet. Die halben Pinewood-Studios stehen bestimmt schon voll mit diversen Kulissen. Und die ganze Koordination für Außendrehs, die mal wieder auf zwei Kontinenten stattfinden - da braucht man richtig gute Produktionsleiter, die das managen. Nachdem natürlich erstmal mit allen Kommunen, Städten, Ländern verhandelt werden musste, zu welchen Bedingungen wo, wann und wie lange gedreht werden darf. London oder Rom (in Spectre) sperrt man nicht mal eben für nen Film mitten in der Innenstadt für mehrere Tage. Und so weiter ...

Die Diskussionen im Netz drehen sich aber meist nur um Schauspieler und Paparrazzi-Fotos.
Und am Ende glauben ja selbst die Yellow-Press-Journalisten, dass Daniel Craig so einen Film als Produzent, Autor und Hauptdarsteller im Alleingang "versaut". ;-)

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Invincible1958 hat geschrieben: 28. April 2019 23:49 Hitchcock hat ja mal gesagt, dass der Film VOR den Dreharbeiten entsteht: Drehbuch, Storyboard, Production Design, Casting. Da wird alles im Details besprochen. Am Set wird es dann 1:1 umgesetzt. Aber bei 99% aller Filme wird da zu keiner Sekunde mehr improvisiert. Das Ding ist eigentlich im Kasten, bevor es losgeht. Deshalb ist die Pre-Production so wichtig. Da findet der kreative Prozess statt. Der Dreh ist dann nur noch Handwerk.
Jedes Detail zu planen dürfte aber ein Ding der Unmöglichkeit sein. Der genaue Bildausschnitt (nicht der generelle Bildaufbau oder die Einstellungsgrösse, aber selbst die dürften nicht immer unveränderlich im Vorfeld festgelegt worden sein), Umgebungsdetails am Drehort (alleine schon Wetterverhältnisse - sind sechzig oder dreissig Prozent des Himmels mit Wolken bedeckt? Das kann je nach Szene einen Unterschied machen) oder das exakte Spiel der Darsteller (gewisse Gesten und Betonungen können kaum 1:1 wiederholt werden) dürften da auch noch mit reinspielen.

Das Bild von Jamaika sieht nett aus und ich hoffe auf wenig Gelb, wenig Waltz und wenig Kindheit.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Mir schwebt die ganze Zeit noch ein Interview mit Broccoli vor, in dem sie davon erzählte, wie man gerade mit Jamaika in Verhandlungen für einen Möglichen Dreh sei.
Da einige hier die Produktion aufmerksamer verfolgt haben, kann sich noch jemand erinnern ob und wann sie das gesagt hat?
Ist das nicht erst 2 - 3 Monate her?

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Das sind wohl schon abgedrehte Szenen. Bild oben rechts zeigt ein Haus, das dann unten rechts, ziemlich zerstört aussieht. Ebenso verhält es sich wohl mit oben links ( Nahaufnahme eines Gebäudes ) und dann unten links ( aufgenommen aus einem Boot?, das irgendeine Explosion am Wasser/Haus zeigt ). Ja, das sieht nach einem weißen Lotus aus :D
Zuletzt geändert von Ticho am 29. April 2019 10:23, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Invincible1958 hat geschrieben: 28. April 2019 23:49
danielcc hat geschrieben: 28. April 2019 23:16 Geht es euch eigentlich aus so? Seitdem ich die Dreharbeiten minutiös verfolge (seit QOS) habe ich immer ganz lange das Gefühl, dass das alles etwas planlos aussieht und ich frage mich immer, wie diese irgendwo gedrehten Miniszenen einen ganzen Film ergeben sollen. Vor allem hat man immer das Gefühl, die Presse müsste doch schon längst alles über jeden Drehort wissen - aber dann taucht auf ein mal Jamaica auf, wo man schon mit Hunderten Leuten gearbeitet hat, und schwuppsdiwupps wird überall mit viel Aufwand gedreht
Nur weil an der Küste Jamaikas ein Holzhaus gebaut wird, denkt nicht sofort jeder an einen James Bond Film.

Hitchcock hat ja mal gesagt, dass der Film VOR den Dreharbeiten entsteht: Drehbuch, Storyboard, Production Design, Casting. Da wird alles im Details besprochen. Am Set wird es dann 1:1 umgesetzt. Aber bei 99% aller Filme wird da zu keiner Sekunde mehr improvisiert. Das Ding ist eigentlich im Kasten, bevor es losgeht. Deshalb ist die Pre-Production so wichtig. Da findet der kreative Prozess statt. Der Dreh ist dann nur noch Handwerk.

Dem ist sicherlich nicht so.
Das ist natürlich eine Möglichkeit wie man Filme drehen kann. Es gibt viele andere. Gegenüber den Regisseuren, die versuchen vorher alles zu planen, stehen als Kontrast die, bei denen der Film erst in der Montage entsteht.

Aber das ist ein weites Feld ...

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Maibaum hat geschrieben: 29. April 2019 12:03Gegenüber den Regisseuren, die versuchen vorher alles zu planen, stehen als Kontrast die, bei denen der Film erst in der Montage entsteht.
Und dann gibt es noch Regisseure wie Phil Lord und Christopher Miller, die so viel improvisieren wollen wie möglich.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Samedi hat geschrieben: 29. April 2019 12:11
Maibaum hat geschrieben: 29. April 2019 12:03Gegenüber den Regisseuren, die versuchen vorher alles zu planen, stehen als Kontrast die, bei denen der Film erst in der Montage entsteht.
Und dann gibt es noch Regisseure , die so viel improvisieren wollen wie möglich.
Die gehören zum erwähnten weiten Feld. Und andere.
Es gibt so viele verschiedene Möglichkeiten Filme zu machen ... zum Glück, es wäre doch langweilig wenn alle auf dieselbe Art arbeiten würden.

Re: Setfotos, Setvideos, Clapperboards

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Heute werden Filme oft ganz anders produziert als noch zu Zeiten von Hitchcock. Aber dennoch ist seine Aussage aktueller denn je. Was man früher mit Storyboards und Modellen gemacht hat, wird heute oft vorab im Rechner erstellt. Oftmals sogar bis ins kleinste Detail. Es ist der Film im Prinzip schon fertig, bevor er überhaupt gedreht wurde. Das Stichwort ist Previsualization. Wurde ungefähr ab Mitte der 90er populär (damals noch sauteuer) ist heute fast unverzichtbar und schon für kleines Geld zu erstellen.

Mehr dazu: https://www.digitalartsonline.co.uk/fea ... -are-made/

Letztendlich wissen wir nicht, wie Bond 25 vorproduziert wird, aber ich halte es durchaus für denkbar, dass auch dort so gearbeitet wird. Fukunaga hat sich die Drehorte ja scheinbar alle persönlich angeschaut mit seinem Kameramann. Ich denke es erleichtert die Arbeit ungemein, gerade für die Second Unit, wenn der Regisseur seine Ideen einmal prävisualisiert. Dann muss er auch nicht zwingend anwesend sein und die Second Unit weiss wie er es haben möchte. Auch für die anderen Abteilungen (Kulissen, Kamera etc.) erleichtert das ungemein die Vorbereitungen, da man schon absehen kann, was benötigt wird.

Hier ein paar nette Vergleichsvideos von der Previs zum fertigen Film: http://feko.net/filmography/