Re: Der Filmempfehlungen Thread

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vodkamartini hat geschrieben:
Vieles ist letztlich Ansichtssache, aber wenn du Megaton allen Ernstes als fähigen Action-Regisseur siehst, dann brauchen wir über dieses Thema nicht mehr weiter zu diskutieren. :wink:
Ob er generell fähig ist weiß ich nicht, da ich sonst glaube ich nichts von ihm kenne. Aber Colombiana spricht für mich nicht dagegen.

Und Smokin' Aces ist schon konzeptuell ein ganz anderes Kaliber.
Während ich The Grey nach dem Flugzeugabsturz in der Auseinandersetzung mit den Wölfen als zu einfallslos empfand.

Ansonsten ist das eben der Unterschied. Mich machen solche unterschiedlichen Ansichten nämlich neugierig, und sie beenden keine Diskussion, allenfalls starten sie eine.
Und die oftmals frapanten Unterschiede in der Wahrnehmung und Beurteilung von Filmen finde ich generell faszinierend. Und normal.

Re: Der Filmempfehlungen Thread

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"The Grey" ist nichts besonderes, zumindest da sind wir uns trotz unterschiedlicher Bepunktung mal einig. Reine Punktebewertungen einzelner Personen interessieren mich ohnehin nicht so sehr, da es hier imo keinen richtigen Konsens (wie bei den Schulnoten) gibt.

Zu Megaton auf ofdb (bis auf den letzten habe ich alle gesehen und alle (noch) schlechter bewertet):

Transporter 3: 6,17
Colombiana 6,38
Taken 2: 6,00
Taken 3: 5,30 (bisher)

Das sind imo absolute Durchschnittsbwertungen und schlechter. Gut fängt bei mir - wenn mehrere bewerten - erst ab 7,5 an.
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https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Das sehe ich anders.

5,3 ist auch für mich schlecht (obwohl auch sehr originelle Filme auf OFDB solch niedrige Bewertungen haben), über 6 ist ok.

Jedenfalls ist 5,3 schlecht für Mainstreamware wie Taken 3, während solche Bewertungen für z.b. die Filme von Jean Rollin bedeutungslos sind.

Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Ja, über 6 ist ok, aber bestimmt nicht gut (Taken 2 hat ja gerade mal 6,00). Die 5,3 von Taken 3 sind noch nicht sehr aussagekräftig, da weniger als 50 Leute bewertet haben. Aber der Tenor der entsprechenden Organe und Bekannten sowie eben der Regisseur das bei Actionfans nicht sehr beliebten 2. Teils lassen nichts Gutes erahnen.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Wie gesagt, macht in den Tendenzen jeder ein bißchen anders. Ich bepunkte angelehnt an Schulnoten. 5 Punkte ist bei mir schon negativ.

1 = 6 (ungenügend, schrottig, ärgerlich)
2 = 5- (ganz mies mit winzigen Pluspunkten)
3 = 5 (mangelhaft, schlecht)
4 = 4- (gerade noch ausreichend, aber schon deutliche Schwächen)
5 = 4 (ausreichend, aber schon unterdurchschnittlich)
6 = 3 (befriedigend, durchschnittlich, ok, nicht schlecht etc.)
7 = 2-/3+ (überdurchschnittlicher Film mit kleineren Schwächen und ohne das gewisse Etwas)
8 = 2 (gut, empfehlenswert, deutliche Stärken)
9 = 1-/2+ (sehr guter Film, dem nur wenig zum ganz großen Wurf fehlt)
10 = 1 (hervorragend, Meisterwerk, subjektiv großartig)

Bei wiederholten Sichtungen geht es bei mir häufig 1 Punkt runter oder rauf. V.a. 6 und 7 liegen recht nahe beieinander. Tendenziell kommen bei mir auch Kinosichtungen besser weg wie diejenigen auf DVD/BluRay.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Brauchst nicht zu ducken :). Steh ruhig dazu. Sehe ich übrigens auch so und bin absolut kein Fan der Megatonne. In QOS gab es aber Spezialisten, mal wollte sich wohl bei dem ach so hippen "Bourne" anbiedern. Foster versteht von Action überhaupt nichts und wurde auch nicht deswegen geholt.

Das Problem mit dem ADS-Schnitt und der Kotzkübelkamera ist generell, dass es die Choreographien komplett zerstört und nahezu überflüssig macht, da würde ich mir als Stuntman oder wochenlang trainierender Schauspieler gehörig in den Allerwertesten beißen. Noch dazu ist es komplett unrealistisch, denn bei jedem Kampf den man real mitansieht, würde mal erheblich mehr erkennen bzw. nachvollziehen können. Das ist imo ein hilfloser und völlig ungeeigneter Versuch Rasanz zu erzeugen.

Ist halt ein inzwischen inflationär zu beobachtender Trend, den man ja auch schon seit Jahren im TV "bewundern" kann, losgetreten von Musikvideos auf MTV. Nicht umsonst gibt es ja inzwischen ungalublich viele Regisseure mit einer Werbe/Clip-Vergangenheit.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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vodkamartini hat geschrieben:Noch dazu ist es komplett unrealistisch, denn bei jedem Kampf den man real mitansieht, würde mal erheblich mehr erkennen bzw. nachvollziehen können. Das ist imo ein hilfloser und völlig ungeeigneter Versuch Rasanz zu erzeugen.
Realismus ist bei der Perspektive bzw. der filmischen Gestaltung für mich kein Kriterium, ansonsten dürfte es ja eigentlich auch gar keine Schnitte oder Kranaufnahmen geben...

Ich habe keinen der Filme hier, aber soweit ich mich erinnere - und ich glaube nicht, dass der dreifache Eindruck getäuscht hat - ist dies gerade eben Taken 1, Taken 2 und Transporter 3 gelungen: Rasanz zu erzeugen. Das waren Filme, die durch den hektischen Schnitt und die schnellen Kamerabewegungen in meinen Augen tatsächlich eine spannende Dynamik der Actionszenen auslösten, und dabei sogar meist einigermassen überschaubar blieben. Was Figurenzeichnung und Inhalt angeht sind alle drei erbärmlicher, teilweise auch tendenziöser Schrott - aber in der Actioninszenierung haben sie zumindest bei mir Spuren hinterlassen.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Natürlich braucht der Film Stilmittel, um etwas zu erzeugen. Der Schnitt ist ein ganz Wesentliches. Nur gibt es da eben nur ganz wenige, die die Grenze zum kruden Salat nicht überschreiten. Gelingt imo bestenfalls in einem von 10 Fällen. Natürlich ist es bei Megaton noch erträglich, bei ihm stört mich vielmehr, dass er kein Rhythmus-Gefühl in den Kampfszenen hat.

In QOS hat es z.B. imo gar nicht funktioniert, da herrscht nur Verwirrung. In den Bourne-Filmen dagegen schon. Ist halt ein extrem schmaler Grad. Was mich allerdings noch mehr nervt, ist dieser dämliche Wackelkamera-Trend, der imo überhaupt nichts bringt und mich immer an dilettantische Aateurfilmer erinnert, die mir ihrem Handy auf jeden Käse draufhalten und es wild durch die gegend schwenken. Das halte ich für affig.

Für mich ist ein gewisser Realismus übrigens im Actionbereich durchaus ein Kriterium. Deswegen finde ich ja auch die Comicfiguren CGI-Kloppereien so dämlich. Es muss schon zumindest noch halbwegs vorstellbar sein, sonst ist mir der Held oder Antiheld völlig egal, da er ja ohnehin alles kleinhaut.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Beide gesehen. Ist aber sehr lange her. Ersterer ist im Sportwettenmilieu angesiedelt und ein ziemlicher lahmer, langweiliger 08/15-Krimi, der die Sichtung nicht wirklich lohnt. Negativ ist mir hier zudem Pacino in Erinnerung, der solariumsgebräunt und geliftet eine miese Autopilotvorstellung gibt und spätestens hier seinen darstellerischen Niedergang einläutete. 4-5/10

KIller Joe ist ein fieser, kleiner Thriller, der v.a. McCoonaugheys Trendwende weg vom Schönling- und Nice Guy-Image einläutete. Endlich mal ein Film, bei dem man nicht jede Wendung kilometerweit im voraus ahnt und bei dem jede Figur durchsichtig ist wie eine Glasscheibe. 7-8/10
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Agent 009 hat geschrieben:Hat bereits jemand das 'Unforgiven'-Remake mit Ken Watanabe gesehen?

http://www.amazon.de/Unforgiven-Blu-ray ... 00S5VYVGA/

Vodka, Anatol?
Nein, hab bisher nur drüber gelesen. Da selbst das Original mich sals Die-Hard-Clint-Fan eher nie so wirklich begeistert hat bin ich aber auch nicht allzu interessiert daran. Vielleicht mal bei lovefilm in den nächsten Monaten, wenn sonst nix neues in der Pipeline ist. Wenn du ihn schaust kannst du ja mal berichten, ganz uninterressiert bin ich also doch nicht. :)
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Der Filmempfehlungen Thread

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Im Programmkino meines Vertrauens läuft aktuell kaum etwas, was mich wirklich interessiert. Im Herbst kommt irgendwann mal Amenábars The Others, ein sehr starker Horrorfilm. Bis dahin ist Flaute, und der einzige Film den ich mir vielleicht noch anschauen gehe ist Angel Heart von Alan Parker. Kann mir den jemanden empfehlen oder mir davon abraten? :) Parker ist für mich bisher als Regisseur ein unbeschriebenes Blatt.
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Re: Der Filmempfehlungen Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben:Im Programmkino meines Vertrauens läuft aktuell kaum etwas, was mich wirklich interessiert. Im Herbst kommt irgendwann mal Amenábars The Others, ein sehr starker Horrorfilm. Bis dahin ist Flaute, und der einzige Film den ich mir vielleicht noch anschauen gehe ist Angel Heart von Alan Parker. Kann mir den jemanden empfehlen oder mir davon abraten? :) Parker ist für mich bisher als Regisseur ein unbeschriebenes Blatt.
jajajaja! :D
Angel Heart bitte unbedingt anschauen, ein grossartiger Mysterythriller mit einem phänomenalen darstellerischen Schlagabtausch zwischen Bob De Niro und dem hier mal wieder unfassbar guten Mickey Rourke. Auch ansonsten ist Alan Parkers Oevre in jedem Fall einen genaueren Blick wert, sehr empfehlenswert sind vor allem Midnight Express, Mississippi Burning und The Commitments. Angel Heart ist mMn aber sein absolutes Meisterstück.
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