GoldenProjectile hat geschrieben:
Für eine Handvoll Dollar 8,5 / 10
Kurzer und dreckiger Westernreisser, von Leone gewohnt stark in Szene gesetzt und treffend untermalt mit der meisterhaften Musik von Ennio Morricone. Eastwood definiert in seiner Rolle den Begriff "Coolness" und setzt in dieser Hinsicht unerreichbare Massstäbe.
Für ein paar Dollar mehr 9 / 10
Noch einen Hauch besser als der Vorgänger, was in erster Linie daran liegt, dass Eastwood mit Lee van Cleef ein ebenbürtiger Charakter entgegengesetzt wird. Ansonsten auch wieder sehr schwungvoll und unterhaltsam.
Das mit Lee van Cleef stimmt schon. Allerdings gefiel mir der erste Teil doch ein Stückchen mehr. Er wirkte für mich einfach runder, temporeicher. Der zweite ist dennoch sehr, sehr stark und ein großartiger Western aber für mich bleibt der Erstling doch was besonderes.
Mal sehen wo sich The Good, The Bad, The Ugly einsortiert.
GoldenProjectile hat geschrieben:
Erbarmungslos 9 / 10
Schön geschriebene Kritik, ich sehe den Film sehr ähnlich, allerdings etwas stärker. Ironischerweise einer der letzten grossen Western, und dazu noch einer, der die genretypischen Mythen und Elemente auf sarkastische Art und Weise hintergeht. Eine grausame und melancholische Reise in den sicheren Tod, im wahrsten Sinne des Wortes erbarmungslos. Dazu toll gespielt von Clint Himself, Freeman, Hackman und Harris.
Mystic River 8,5 / 10
"Weniger ist mehr" scheint Eastwoods Lebensmotto als Künstler zu sein, in Mystic River trieb er es auf die Spitze. Ein sehr schlichter und oberflächlich gesehen vielleicht eher unspektakulärer Film, in dem Clint aber gekonnt das Grauen des psychologischen Horrors in seiner reinsten Form beschwört. Bis auf die etwas unpassende Schlussszene ein sehr starker Film. Dass Robbins Penn an die Wand spielt darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben.
Million Dollar Baby 9 / 10
Erneut ein durch einfache filmische Mittel sehr bewegendes Werk. Eastwood schafft sich einen neuen Rollentypus des grantigen alten Einsiedlers, der beim Kontakt mit jüngeren Menschen allmählich widerstrebend auftaut und blüht darin als Charakterdarsteller vollends auf. Ausserdem tolle Boxszenen und ein Eastwood-typisches Ende - offen, endgültig, schön und traurig zugleich.
Gran Torino 8,5 / 10
Grantiger alter Einsiedler, der beim Kontakt mit jüngeren Menschen allmählich widerstrebend auftaut 2.0. Eastwood nimmt Rassismus und Vorurteile gekonnt auf die Schippe und verpackt sie zugleich in einer gewohnt sehr schlicht erzählten aber auch berührenden Geschichte.
Ich glaube seit Erbarmungslos gab es wirklich keine "großen" Western mehr, oder? Appaloosa (Harris, Mortensen, Irons), 3:10 to Yuma (Bale, Crowe) oder True Grit (Bridges, Damon, Brolin) sind zwar alle sehr stark, wirken aber nicht so groß wie Erbarmungslos. Da fehlt einfach irgendwas.
Übrigens wäre es großartig wenn Eastwood nochmal einen Western inszeniert. Meinetwegen auch nur als Regisseur. Das wäre ein Traum.
MR sehe ich stärker als du. Für mich ein absolut packender, spannender und unglaublich berührender Film. Selten hat mich etwas so sehr gepackt und mitgerissen. Eastwood hat hier alles perfekt inszeniert und auch die Darsteller waren echt großartig. Gleiches gilt für Million Dollar Baby. Beide übrigens schon ewig nicht mehr gesehen. Wird mal wieder Zeit.
Bei Gran Torino sind wir einer Meinung.
Bin mal gespannt auf Jersey Boys und American Sniper. Sahen beide interessant aus.