Re: Bond-Filme auf blu-ray

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Naja DVDs werden durch die BluRays bei weitem nicht überflüssig. Ich kaufe aktuell auch beide Formate. Gerade Serien wie 24 kaufe ich mir dann doch Lieber auf DVD, da deren Qualität auch schon sehr sehr gut ist. Auch "kleinere" Filme kaufe ich mir eher auf DVD, nicht zuletzt wegen dem Preis.
Auf BluRay schaffe ich mir eher die Filme die wahre Augenweiden sind. So z.B. Transformers 2, QOS oder Terminator 2, etc.
Spiel mir das Lied vom Tod wurde in Panavision gefilmt, läuft im TV aber in 16:9.
Ich glaube du meinst Techniscope? (laut imdb.com) :wink:

Pananvision ist nur der Name der Firma die die Kameras herstellt und verleiht. :wink:

Im übrigen war TB der erste Bondfilm der in Cinemascope gedreht wurde.
Ist doch nicht schlimm, ich habe jetzt schon des öfteren Rezensionen zu den Blu-ray BOnd Filmen gelesen und viele haben einfach gesagt, dass sie es erstaunlich finden, was sie noch alles aus dem alten Film (Dr.No) rausgeholt haben. Im Vergleich zur DVD. Ich selbst kam nur in den Genuss von CR und QoS auf Blu-ray und dagegen ist die DVD einfach nur unscharf. Natürlich nachdem ich CR auf Blu-ray geguckt habe und auf DVD! Der Unterschied ist enorm!
Die Frage ist ob die Besitzer der BR von DN auch die Ultimate Edition-DVD schon einmal gesehen haben. Ich habe DN als DVD aus 2001(?) und noch einmal als Single-Disc der Ultimate Edition. Die Unterschiede zwischen beiden DVD-Versionen sind schon Welten. Ich hörte bisher eher davon, dass zwischen der UE-DVD und den BR der Connery-Filme sehr wenig Unterschied ist. Einzig bei TB war man sich nicht sicher, da hier das Cinemascope-Material noch Reserven hat.
Sorry, es war echt nicht meine Absicht hier total ins Wespennest zu stechen und einen kleinen Krieg unter den DVD und Blu-Ray Bond-Liebhabern anzuzetteln.
Musst dich nicht entschuldigen :wink: Ich sehe es nicht als Krieg, eher als eine etwas andere sehr interessante Diskussion. Mal was anderes als immer nur "Wieso findet ihr Craigs Bond so schlecht?" :mrgreen:
"In a Bond film you aren't involved in cinema verite or avant-garde. One is involved in colossal fun."

Terence Young

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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MX87 hat geschrieben:
Spiel mir das Lied vom Tod wurde in Panavision gefilmt, läuft im TV aber in 16:9.
Ich glaube du meinst Techniscope? (laut imdb.com) :wink:

Pananvision ist nur der Name der Firma die die Kameras herstellt und verleiht. :wink:
Techniscope ist korrekt.
Es gibt da schon Unterschiede, aber beides sind anamorphotische 35 mm Film Formate die in der Regel ein 2,35:1 Format haben.

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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007James Bond hat geschrieben:
Die Ironie: Hitchcocks Psycho dagegen, ist nur im Fernsehen in seinem Originalen 4:3 Format zu bewundern, auf DVD gibt es ihn nur in 16:9 vergewaltigt.

Psycho ist zwar im 35 mm Normalformat (1,37:1) gedreht worden, aber er ist mit Sicherheit für eine 1,85:1 Maskierung im Kino hin konzipiert worden. Das müsste ich noch einmal nachschlagen, aber ich denke 1960 (wie auch heute) wurden im Kino nur Breitwandfilme gezeigt.

Das heißt im TV sieht man (oder eher sah man früher) oben und unten was im Kino abgekascht wurde. Das nennt man eine open matte Projektion. Allerdings schätze ich das im Zeitalter des 16:9 TVs auch Psycho und alle anderen nicht-anamorphotischen Breitwandfilme mittlerweile in der Regel im 1,85:1 format gesendet werden. Was dann auch korrekt wäre.

1,37:1 war vor 1954 das übliche Format. Und wenn solche alten Filme nun auf DVD im Breitwandformat erscheinen, dann ist das allerdings eine Verfälschung.

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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Ich bin verwirrt...


Ich vergleich vor dem DVD Kauf immer die Formate mit den imdb Angaben und muss wohl dann auch so auf Unstimmigkeiten gekommen sein. Danach habe ich recherchiert und mir ergab sich am Ende jedenfalls folgendes Bild: Da das 4:3 Format wegen dem Fernsehen, dem vermeintlichen Todesstoß für das Kino, "abgeschafft" wurde, konnten nur einflussreiche Regisseure die Studios zum alten Format überreden - und Hitchcock war einer dieser. Auf sein Kommando haben die Kinos keine Zuschauer mehr nach Anlaufen des Filmes hineingelassen, was damals Gang und Gebe war. Von daher brauchte er nur einen bösen Blick auf den Verleiher werfen, der das Bild beschnibbeln wollte, wenn er es denn gemacht hat, wovon ich bei seiner Person stark von ausgehe.
Zurück zu meiner Recherche: Als ich mich dann mit diesen Schnibbel-Verbrechen mal beschäftigt habe, meine ich gelesen zu haben das Psycho oft in 4:3 in der Flimmerkiste läuft. Aber das in einem positiven Kontext, denn da das 16:9 Format dann hochgezoomt worden wäre, fehlt ja wieder Bild.
Jetzt verstehe ich die Welt nicht mehr. Vielleicht könnte es sein, das der imdb Eintrag vorher fehlerhaft war und ich bei meiner Beschäftigung mit den Schnibbel-Verbrechen vielleicht auf einen anderen Film gestoßen bin und diese gerade verwechsele.
Da ich aber gestern Illuminati gesehen habe, spekuliere ich gerade auf eine Mediale Verschwörung gegen mich. :mrgreen:
Maibaum hat geschrieben: Psycho ist zwar im 35 mm Normalformat (1,37:1) gedreht worden, aber er ist mit Sicherheit für eine 1,85:1 Maskierung im Kino hin konzipiert worden. Das müsste ich noch einmal nachschlagen, aber ich denke 1960 (wie auch heute) wurden im Kino nur Breitwandfilme gezeigt.
Das ist doch eigentlich egal, denn das Bild kann ja nur auf ein Format komponiert werden, ohne das es zerstört wird. Aber es würde bei Hitchcock weniger auffallen, da er eine konventionelle mittige Komposition hatte und das Bild fast immer geschlossene Form hatte.
MX87 hat geschrieben:
Ich glaube du meinst Techniscope? (laut imdb.com) :wink:

Pananvision ist nur der Name der Firma die die Kameras herstellt und verleiht. :wink:
Techniscope ist das andere Anamorphe Verfahren, Panavision hat folgenden Hintergrund:
Wikipedia.de hat geschrieben:Oft heißt es heute, dass CinemaScope (etwa aufgrund zu hoher Herstellungskosten) Anfang bis Mitte der sechziger Jahre untergegangen sei. Das ist aber nicht richtig; vielmehr unterließ man es bei 20th Century Fox, das im Dezember 1952 im Moment seines Auslaufens von Chretien erworbene [1] Patent um 1965 zu erneuern, das in der Folge von Panavision erworben wurde, sodass das anamorphotische CinemaScope-Verfahren mit einem Seitenverhältnis von 1:2,35 bis heute unter der Bezeichnung Panavision Verwendung findet.

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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007James Bond hat geschrieben:
Maibaum hat geschrieben: Psycho ist zwar im 35 mm Normalformat (1,37:1) gedreht worden, aber er ist mit Sicherheit für eine 1,85:1 Maskierung im Kino hin konzipiert worden. Das müsste ich noch einmal nachschlagen, aber ich denke 1960 (wie auch heute) wurden im Kino nur Breitwandfilme gezeigt.
Das ist doch eigentlich egal, denn das Bild kann ja nur auf ein Format komponiert werden, ohne das es zerstört wird. Aber es würde bei Hitchcock weniger auffallen, da er eine konventionelle mittige Komposition hatte und das Bild fast immer geschlossene Form hatte.
guckst du hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Open_Matte

ohne das im Falle von Psycho jetzt genau zu wissen, ist es also so, dass die Kamera im 4:3 aufnimmt und auch der Bildausschnitt erstmal so ist. ABER Kameramann und Regisseur schon wissen, wo hinterher kaschiert wird (um auf 16:9 zu kommen oder sogar breiter) und daher das Bild so komponieren, dass das schon vorher passt und im zweifelsfall oben und unten nix wichtiges ist.

Ich denke Maibaum korrigiert mich, wenn ich Quatsch erzähle :-)
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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Selbst dann wird einem anständigen Regisseur sauer im Magen und Hitchcock erst recht, denn die Einstellungsgröße ändert sich gefühlt, vor allem bei Nahaufnahmen von Menschen oder wenn seitlich etwas fehlt, dann werden Bilder offen sein, die eigentlich geschlossen sind, Objekte isolieren wollen oder sonstiges zum Beispiel. Nicht das es nicht Möglich ist, aber es beschränkt zu sehr.

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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007James Bond hat geschrieben:Selbst dann wird einem anständigen Regisseur sauer im Magen und Hitchcock erst recht, denn die Einstellungsgröße ändert sich gefühlt, vor allem bei Nahaufnahmen von Menschen oder wenn seitlich etwas fehlt, dann werden Bilder offen sein, die eigentlich geschlossen sind, Objekte isolieren wollen oder sonstiges zum Beispiel. Nicht das es nicht Möglich ist, aber es beschränkt zu sehr.

Hä???
Also: Der Regisseur filmt das was er filmen will und komponiert das Bild so, dass man am Ende in 16:9 das sieht, was er zeigen will. Zwischendurch steht aber sozusagen ein Filmmaterial welches eigentlich ein Format von 4:3 hat. Daher wird anschließnd wieder das oben und unten kaschiert, was der Regisseur sowieso nicht zeigen wollte.

Der FIlm kommt/kam als 16:9 ins KIno, wie beabsichtigt. Später wird er dann, insb. in USA dummerweise wieder als TV (4:3)füllendes Vollbild veröffentlicht. und warum? weil die Amis ziemlich dumm sind, und immer meinen, wenn mehr da ist, dann ist das auch besser. Sprich, wenn oben und unten schwarze Balken sind, stimmt was nicht, also wird das Bild wieder "dekaschiert".

RIchtig, Maibaum?
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Re: Bond-Filme auf blu-ray

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Kurzinformationsbeitrag, da ich leider nicht viel Zeit habe. Ich hoffe damit ein paar Verständnisprobleme innerhalb dieser Diskussion ausräumen zu können:


Zwei Aspekte gilt es bitte zu unterscheiden:

Erstens: Das Format des auf zu nehmenden Bildes (analog / digital) durch den Kameramann/frau und den/die Regisseur/in

Es haben sich in der Filmindustrie verschiedene Formate durchgesetzt:
1:1.20 (in der Stummfilmzeit) / 1:1.37 / 1:1.66 / 1:1.77 / 1:1.85 / 1:2.20 (70 mm) / 1:2,35 / 1:2.65 (kurze Zeit bei Filmen wie "Ben Hur", "Giants", "Rebel without a cause")

Kleiner Hinweis: Ich werde nachfolgend bewußt den Ausdruck "Filmformat" verwenden wenn es um den gerade angeführten Aspekt geht.


Zweitens: das Abspielmedium:
Ob nun alte Röhrenfernseher oder Bildschirme neuer Generation - sie haben alles eins gemeinsam - einen unveränderlichen Rahmen in denen die unterschiedlichen Filmformate reingepresst werden müssen. Man stelle sich einfach einen Bilderrahmen vor in den man ein Filmbild proportional an den horizontalen und / oder vertikalen Seiten passgenau einkopieren muss. Da die Industrie regulär zwei verschiedene Gerätevarianten anbietet und zwar Abspielgeräte im 4:3-Format, welche ein passgenaues Filmbild im Verhältnis von 1:33 (welches es gar nicht als Filmbild gibt) ausfüllen, bzw. 16.9 Abspielgeräte die passgenau Filmmaterial im Format 1:85 (mit Ausnahme eines 1:2.35-Gerätes von Philipps bisher) darstellen.
Das bedeutend das abweichende Filmfformate in dem Zwangsrahmen entweder oben und unten Balken bzw. an den Seiten aufweisen, wenn der Film digital umberechnet auf speziell verfügten Normen (720 × 576 px / 1024 × 576 px für PAL-DVD, bzw. 1280 × 720 px / 1920 × 1080 px für HD-TV) im richtigen Filmformat für die DVD oder blu-ray hinterlegt ist.
Wenn auf der Rückseite einer DVD der Hinweis 16:9 steht, bedeutet dass für einen Kinofilm, welcher in einem Filmformat von 1:1.66 oder mehr gedreht ist, dass die digital umgerechnete Vorlage für den Heimmarkt mehr Pixel beinhaltet, als wenn der gleiche Film auf DVD nur im Format 4:3 abgetastet ist. Bei Breitwandfilmen stellt dass gerade beim Betrachten des Films mittels Beamers eine Qualitätsverbesserung dar, da aufgrund der umfangreichen Zahl an verwendeten Pixel mehr Bildinformation vorhanden ist. Schöner Vergleich stellt in dieser Hinsicht der Vergleich zwischen alter und neuer Fasung der "Titanic"-DVD von 20th century Fox dar.
Unsinnig wird es - wie von 007JamesBond schon richtig bemerkt wurde - wenn ein Film im abgedrehten Filmformat 1:1.37 auf DVD als 16:9-Abtastung fertiggemacht wird, dass hier automatisch von der Bildkomposition etwas weggeschnitten sein muss.

Bei Filmveröffentlichungen von alten Klassikern wie "Snow white and the seven dwarfs", "Gone with the wind" oder "Casablanca" auf blu-ray hat man hier aufgepasst. Da die blu-ray-Filme normaler Weise auf 16:9-Medienträger mit Hilfe einer HDMI-Kabelverbindung abgespielt werden, befinden sich nun an den vertikalen Seiten schwarze Balken, so dass eine exakte Wiedergabe des Originalfilmformats gewährleistet ist.


Besonderheit:
Eine Unart war früher das "Pan & Scan"-Abtastformat, welches dafür sorgte, dass aus dem Originalbild des Filmformats nur ein Teilbild der Gesamtvorlage herausgescannt wurde, so dass von der Originalkomposition an allen Bildseiten Verluste zu beklagen waren.


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Re: Bond-Filme auf blu-ray

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aaaaah, jetzt sind wir noch verwirrter ;-)

Ich füge einfach mal was von wiki ein, was zur ursprünglichen Frage bzgl. Psycho m.M.n. passt:
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Das klassische Format des 35-mm-Films ist 1,375:1 (= 12,5:9). Dieses Format findet vor allem im Amateur- und Dokumentarfilm Anwendung. Im Spielfilm setzt man immer häufiger Breitbildformate mit den Verhältnissen 1,66:1 (15:9) und 1,85:1 (16,65:9) ein. Diese Verhältnisse werden erzeugt durch entsprechende Bildfenster in der Filmkamera bzw. Masken im Projektor, die in den Strahlengang eingefügt werden. Es wird also einfach nur ein kleinerer Ausschnitt jedes Film-Rahmens benutzt und dieser dann proportional gestreckt. (Weitere Erläuterung unter Open Matte.)

Beim Cinemascope-Verfahren geht man einen anderen Weg: Das ursprüngliche Verhältnis von 2,35:1 (21:9) wird mit Hilfe einer anamorphen Linse im Verhältnis 1:2 auf das Filmmaterial gebracht: Die Höhe des Bildes bleibt dabei erhalten, das Bild wirkt aber in der Breite gestaucht. Bei der Vorführung des fertigen Films muss das Bild jedoch mit einer speziellen Zylinderlinse (Anamorphot genannt) wieder entzerrt werden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Seitenverh%C3%A4ltnis

auch interessant:
http://de.wikipedia.org/wiki/Filmformat_(Film)


also:
Es ist also möglich, dass Psycho ganz normal im Kino richtigerweise in 16:9 lief (vereinfacht ausgedrückt), und man anschließend für den Heimgebrauch VHS oder DVDs verkauft (hat), in denen man die sozusagen die Masken entfernt hat um ein Vollbild für einen TV zu bieten, was aber keinen SInn macht, da man den Teil oben und unten (der zwar gefilmt wurde aber dann wieder abgedeckt wurde) gar nie sehen sollte.

ODER?
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Re: Bond-Filme auf blu-ray

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danielcc hat geschrieben: also:
Es ist also möglich, dass Psycho ganz normal im Kino richtigerweise in 16:9 lief (vereinfacht ausgedrückt), und man anschließend für den Heimgebrauch VHS oder DVDs verkauft (hat), in denen man die sozusagen die Masken entfernt hat um ein Vollbild für einen TV zu bieten, was aber keinen SInn macht, da man den Teil oben und unten (der zwar gefilmt wurde aber dann wieder abgedeckt wurde) gar nie sehen sollte.

ODER?
Ja, und genau deshalb würde sich das Bild verändern, nur in die andere Richtung wie ich von ausging, da ich merkwürdiger Weise dachte, Psycho wäre im dreieckigen Format gedreht.


Das Ende vom Lied ist also, das ein Film mit dreieckigen Format im TV nie den originalen Bildkader behielt, beschnitten wurde. Heute ist es mit den Filmen im rechteckigen und sogar anamorphen Format auf den 16:9 Flachmännern, die auf die 16:9 Hülle des Fernseheres geschnitten werden, ebenfalls so. Welch eine Ironie.

Re: Bond-Filme auf blu-ray

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irgendwie verstehen wir uns nicht :-)
also rechteckig ist mal jedes Bild ;-)

Was photographer da vorhin über digitale Umrechnung geschrieben hat, habe ich ehrlich gesagt nicht verstanden.

Aber klar ist ja, ein Film der in echtem Breitbild (2,35:1) gedreht wurde, und so auch auf DVD ist muss auch auf nem 16:9 TV oben und unten schwarze Balken haben. Dat ist richtig und alles andere wäre dumm. Ich glaube nicht, dass im Normalfall irgendetwas digital umgerechnet wird.
Das schlimmste ist aber, wenn ein TV dann noch irgendwelche automatischen Zooms veranstaltet, so dass gar nicht mehr stimmt...
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Re: Bond-Filme auf blu-ray

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hier der relevante Teil aus dem Artikel von Maibaum, der alles klärt (denke ich):

Mit dem überraschenden Erfolg von Cinerama im Jahr 1952 waren alle Filmstudios unter großen Druck geraten, Verfahren für möglichst breite Bildformate zu entwickeln. Die einfachste und billigste Methode war das 1.37:1-Bild des Academy-Formats einfach oben und unten abzudecken und das dadurch entstandene breitere Bild auf eine große Leinwand zu projezieren. Während 20th Century Fox 1953 auf das anamorphotische CinemaScope-Verfahren setzte, zögerten andere Studios noch große Investitionen zu machen und wandten sich vorerst den "flat" gedrehten und nachträglich gematteten Breitwand-Formaten zu. Paramount experimentierte bereits 1953 mit 1.66:1, MGM und Disney versuchten es zuerst mit 1.75:1 und andere Studios folgten mit 1.85:1, das sich zum amerikanischen Standardformat entwickelte. In Europa setzte sich zunehmend 1.66:1 durch, wurde aber seit den siebziger Jahren von 1.85:1 verdrängt.

Üblicherweise wird bei der Filmproduktion das gesamte 1.37:1-Negativ belichtet, aber die Bildkomposition auf das gewünschte breitere Format ausgerichtet und darauf geachtet, daß bei den unbenutzten Teilen am oberen und unteren Rand des Bilds keine unerwünschten Dinge wie Kabel oder Mikrofone zu sehen sind. Die "Matte" wird erst in der Postproduktion eingesetzt oder manchmal auch ganz weggelassen, so daß der Film erst bei der Projektion abgedeckt wird. Manchmal wird die Abdeckung auch direkt bei der Aufnahme eingesetzt ("hard-matte") und ist schon auf dem Filmnegativ vorhanden, oft sind aber auch fertige Kinokopien noch in 1.37:1 ("soft-matte"). Durch das immer öfter eingesetzte digitale Interpositiv geschieht dies nicht heute nicht mehr so oft, weil das digital bearbeitete Filmbild meist nur im Zielformat vorhanden ist und so nur "hard-matted" auf den Filmstreifen ausbelichtet werden kann

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Übrigens ist dieses Matte Verfahren auch der Grund dafür, dass man bei manchen TV Versionen von älteren FIlmen auf ein mal ständig oben das Mirko im Bild hat. Da hat man dann eben für den TV Markt die Maske entfernt, und schwupps ist das Mirko im Bild, von dem der Regisseur beim Drehen wusste, dass es aufgrund der Maske nicht im Bild sein würde...
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Re: Bond-Filme auf blu-ray

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danielcc hat geschrieben: also rechteckig ist mal jedes Bild ;-)
Ich meine doch nicht Dreieck sondern Quadrat.
Mensch, lass mich doch in Ruhe! :mrgreen:
danielcc hat geschrieben: Aber klar ist ja, ein Film der in echtem Breitbild (2,35:1) gedreht wurde, und so auch auf DVD ist muss auch auf nem 16:9 TV oben und unten schwarze Balken haben. Dat ist richtig und alles andere wäre dumm. Ich glaube nicht, dass im Normalfall irgendetwas digital umgerechnet wird.
Ja, das ist dumm, aber es geschieht anscheinend, denn Spiel mir das Lied vom Tod DVD ist nur als "umgrechnete" 16:9 Version erhältlich. Darauf kann ich mir auch keinen Reim machen.
Habs bereits 2 Mal erlebt, das man das Bild eines Cinemascope oder 4:3 Film auf dem Flachmann nicht mit Rändern oben, bzw.seitlich ändern kann. Das schlimmste aber, es stört kein Schwein. :?
danielcc hat geschrieben:Die einfachste und billigste Methode war das 1.37:1-Bild des Academy-Formats einfach oben und unten abzudecken und das dadurch entstandene breitere Bild auf eine große Leinwand zu projezieren.
Genau hier wurde das Bild zerstört!
danielcc hat geschrieben: Üblicherweise wird bei der Filmproduktion das gesamte 1.37:1-Negativ belichtet, aber die Bildkomposition auf das gewünschte breitere Format ausgerichtet und darauf geachtet, daß bei den unbenutzten Teilen am oberen und unteren Rand des Bilds keine unerwünschten Dinge wie Kabel oder Mikrofone zu sehen sind.
Man nehme mal eine Detailaufnahme von einem Gesicht, gedreht im Breidwandformat. Im Negativ wird daraus dann eine Großaufnahme. Aus einer Großaufnahme im Breidwand würde dann eine Nahaufnahme werden und so weiter. Klar, ist das Bild auf Breidwand komponiert und gleichzeitig das Format der Negativs berücksichtigt, sieht man kein Mikro, aber das Bild wird allein schon in seiner Einstellungsgröße geändert. Dies könnte z.B. ein Träne untergehen lassen - man könnte die Intention falsch verstehen.
Bei dieser Variante ist der Schaden aber noch klein.