danielcc hat geschrieben:
Das sagst du so leicht und das mag für dich auch gelten. ich wette aber, dass 80% der Zuschauer der Story eigentlich nicht folgen konnten.
Glaub ich nicht. Man muß auch nicht jedes Detail verstehen und kann der Handlun trotzdem folgen.
Das liegt an diversen Faktoren, die QOS massiv von allen anderen Bondfilmen unterscheidet:
- Der Film ist ein Sequel zu CR und setzt in vielen Details voraus, dass man diesen gut kennt (Bonds Motivation, Vesper, Mathis, Mr. White, die Kette, Yusef, ...)
Glaub ich auch nicht. Ed hilft CR zu kennen ,aber QoS ist bewußt so gemacht daß er auch für sich alleine funktioniert
- Es gibt keine Dialoge, die sich explizit der Story widmen, die Geschehnisse reflektieren oder detailiert erläutern (siehe Goldfingers Vorstellung seines eigenen Plans)
Genauso sollen Filme sein. Es ist unfilmisch wenn die Handlung Dialoge braucht um zu funktionieren, da ist immer ein Kompromiss. Je weniger erklärende Dialoge ein Film benötigt um so besser.
- 2-3 wesentliche Dialogen gehen sogar vollkommen unter (die absurde Diskussion im Taxi bzgl. der dürre Katastrophe und wichtige Teile der Unterhaltung bei der Oper); überhaupt ist man es als Zuschauer eines Unterhaltungsfilms gar nicht gewohnt, auf solceh Details zu achten
Unterschätz mal die Zuschauer nicht.
Ging da wirklich etwas unter? Nicht für mich soweit ich mich erinnere.
- Das Zusammenspiel von Charakterentwicklung, Bonds Privatfede und der recht dünnen Quantum Story ist für mich nicht ausgewogen
Für mich schon, und dünn ist die Quantum Geschichte gewiss nicht, schon gar nicht im Bond Kontext.
- Viele Wendungen und einzelne Reaktionen sind sehr unglücklich dargestellt und man bleibt fragend zurück (Was ist jetzt Mathis Rolle? Warum behandelt ihn Bond so nach seinem Tod? Was passiert bei der Bootverfolgung? Wem glaubt M zu welchem Zeitpunkt und warum ändert sie ihre Meinung in Bezug auf Bond auf ein mal?)
Jetzt fängst du wieder mit "man" an, ich habe da keine Fragen. Für mich macht das alles Sinn. Auch Bond und Fields, Bond und Camille, Leiters Verhalten. Außer der Bootsache, aber die ist nun wirklich vollkommen uninteressant für den Film.
- Last but not least, wird die eigentlich simple Kern-Story (Quantum bringt sich in Besitz von Trinkwasser Reserven um Geld zu erpressen) ultra kompliziert erzählt. Da gibt es die Anzettelung der Revolution in Bolivien, den Kauf von Pipelines, das Wasserreservoir, die Einbindung des FBIs, den Geologen, der Attentäter der Camille töten soll, ihre Fehde mit Medrano, die Rolle von Gay Haines, Ms Misstrauen in Bond, und und und. QOS hat unglaublich viele Elemente die allesamt entweder kaum zusammenpassen oder aber man muss extrem aufpassen um alles mitzubekommen. Und das Schlimmste: die eigentliche Kern-Story wird in grade mal 1-2 Minuten zum Ende nebenbei erzählt
Das ist eben der Witz an der Sache, denn es ist gar nicht die Kern Story, jedenfalls nicht auf der Bond Ebene. Erinnert mich so betrachtet an Touch of Evil, wo der Krimimnalfall am Ende auch in einem Nebensatz abgehandelt wird.
Warum passen die Elemente nicht? Die passen doch großartig. Da ist nichts wirklich kompliziert, jedenfalls nicht so daß etwas wirklich unverständlich wäre. und eigentlich ist.
Und die Quantum Story als simple zu bezeichnen geht auch am Film vorbei. Schon daß es um Wasser geht zeigt daß es eigentlich gar nicht simpel ist.
Das ist natürlich nicht per se schlimm, aber es ist eine totale Abkehr von der Erzählweise der vorhergehenden Filme. Grade CR versteht es meisterhaft, die Story klar zu erzählen, alle Beziehungen der Charaktere sauber zu gestalten und dabei Action, Handlung und Charakterentwicklung in Einklang zu bringen.
Das ist keine Abkehr, sondern eine aufregende Weiterführung, die genauso alles in Einklang bringt. Für mich sogar noch besser als CR.
Letzendlich ist mir das aber auch alles egal. Und wenn außer mir wirklich keiner den Film so verstehen würde wie ich ihn verstehe, dann macht das wenig. Es kann nur darum gehen was ich selber, was man selber in einem Film sieht. Das was andere darin sehen muß mich, muß einen nicht wirklich interessieren.