ich habe heute nacht auf ORF3 "Scorpio der Killer" gesehen.
Das ist mal wieder ein Spionage-Film der edleren Sorte zumal zwei der besten Schauspieler aller Zeiten, Alain Delon und Burt Lancaster die Gegenparts spielten und dem auch würdig waren.
Delon spielt den Algerienveteran Laurier, Codename Scorpio, der beim CIA als Agent sich anheuern will. Lancaster als Agent Cross ist sein Ausbildner. Er will bald mit seiner Frau in Pension gehen.
Plötzlich bekommt Scorpio vom CIA Chef McLeod den Auftrag Cross zu töten, da er ein Doppelagent sei. Scorpio lehnt ab, wird aber dazu erpresst (ihm wird unterstellt, ein Drogendealer zu sein).
Cross kann sich mit Hilfe eines Kontaktmanns nach Wien absetzen, wo er Unterschlupf beim KGB Agenten Zharkov, den er aus Zeiten des Nazireichs kennt, findet. In die SU rüberzumachen lehnt er hingegen ab, da er nicht aus polit. Überzeugung für die SU spioniert hat, und seine Frau noch in den USA lebt.
Währenddessen wird seine Frau aber in den USA durch ein als Einbruch inszenierte Hausdurchsuchung getötet.
Scorpio kann Cross in Wien aufspüren. Es kommt auch zu einer kurzen Kontaktaufnahme, wo Cross ihm beteuert, kein Verräter zu sein, er habe nur gehandelt, da der CIA seine Ideale verraten habe. Scorpio solle überdies aufpassen, nicht bloss ein Strohmann des CIAs selber zu sein. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd in der U-Bahn-Baustelle am Karlsplatz, wo Cross Scorpio entfliehen kann und einen weiteren CIA-Agenten tötet.
Zharkow entzieht Cross den Schutz, da er für den KGB nicht mehr tragbar ist.
Cross kehrt in die USA zurück und rächt den Tod seiner Frau, indem er McLeod tötet.
Scorpio will ebenso seinen Dienst beim CIA quitieren, da ihm das Gefühl beschleicht, selber nur ein Werkzeug zu sein, und will mit seiner Freundin nach F zurückkehren. Der Nachfolger von McLeod, Filchok oder so, zeigt ihm darauhin Film und Fotomaterial, das beweist, dass Cross Gelder auf diverse Konten überwiesen bekam und Geldkurierin seine Freundin war.
Außer sich vor Wut stöbert er beide, Cross und seine Freundin in einer Parkgarage unterhalb des Bankinstitutes auf, und erschießt beide. Cross ist das ziemlich egal, da er weiß, dass er so oder so ein Todeskandidat ist.
Betrübt geht Scorpio hinaus. Er will eine Straßenkatze streicheln und wird dabei von einem CIA Agenten selber erschossen.
Positiv ist, dass hier wiederum keine schwarz/weiß Malerei betrieben wird. Alle Figuren sind nicht entweder schwarz oder weiß, sondern grau und grauer. Jeder Akteur hat eine Identität, und wenn der eine oder andere in eine Falle tappt, dann ist das nachvollziehbar und nicht so wie bei Bond, wo ein Waschlappen von 007 einfach zusammengedroschen wird (besonders toll die Ermordung McLeods oder wie Zharkow einen CIA Jäger zum Gejagten macht).
Negativ sind die etwas zu großen Handlungssprünge zwischen den Szenen. Die komplexe Handlung wird auf zuwenig Zeit zusammengepresst. Das macht das Folgen der Handlung sehr schwierig und nimmt dem Film etwas an Flair.
Für jemanden, der Sponagefilme abseits der Trivialliteratur liebt, zu empfehlen!
7/10
"There is sauerkraut in my lederhosen."