Ich fand den sehr spannend. Von Längen oder Drögheiten keine Spur.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 8. August 2015 20:48
von AnatolGogol
Maibaum hat geschrieben:Ich fand den sehr spannend. Von Längen oder Drögheiten keine Spur.
Ist wohl Geschmackssache. Aber sag mal, fandest du den Look des Films nicht auch extrem künstlich? Fiel mir bereits in der ersten Einstellung unangenehm auf.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 8. August 2015 21:45
von Maibaum
Eigentlich nicht. Er sah tatsächlich aus wie ein Film der 70er. Auch stilistisch sehr ähnlich.
Was die Geschmackssache betrifft, eine Freundin von mir fand ihn ziemlich uninteressant. Selten lagen wir so weit auseinander, eigentlich nie vorher. Ich war total verblüfft als sie nachher meinte der Film sei zumeist langweilig gewesen
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 15. August 2015 18:36
von AnatolGogol
The Last of Robin Hood (2013) - Richard Glatzer, Wash Westmoreland
Der Film rekreiert die beiden letzten Lebensjahre der Leinwandlegende Errol Flynn, insbesondere seine Beziehung zu der minderjährigen Beverly Aadland. Kevin Kline spielt Errol Flynn, nein er IST Errol Flynn und bietet eine Performance, die oscarwürdig ist. Bewegungen, Mimik und vor allem auch das Aussehen stimmen dabei verblüffend überein mit dem späten Flynn. Kline legt seinen Flynn als unglaublich charismatischen und charmanten Sympathieträger an, dem man sein zahllosen Laster daher kaum übelnehmen kann. Der Film zeigt reicht eindrucksvoll die Kluft zwischen Flynns flamboyanter on- und off-Screenpersona und seinen dunklen Momenten, motiviert nicht zuletzt durch seinen immer besorgniserregenderen Gesundheitszustand nach jahrzehntelangem lasterhaften Leben. Seine Beziehung zu der von Dakota Fanning überzeugend gespielten jugendlichen Geliebten spiegelt dabei auch seinen Wunsch nach sorgloseren Zeiten wieder. The Last of Robin Hood ist über den Großteil seiner Laufzeit vor allem sehr kurzweilig und extrem unterhaltsam, der Spagat zwischen heiteren und ernsteren Momenten ist durchweg gelungen. Was den Film letztlich aber wirklich sehenswert macht ist Kline Ausnahmeperformance. Entsprechend sackt der Film in den letzten 10 Minuten, die nach Flynns Tod spielen auch erkennbar ein - hier wird deutlich wie stark Klines Darstellung die Qualität des Films bestimmt. Dennoch bleibt der Film unterm Strich ein erstaunlich starkes Biopic, welches ich allen Fans der Legende Errol Flynn (vodka?) nur wärmstens ans Herz legen kann.
Wertung: 7,5 / 10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 12:16
von DonRedhorse
Gestern Birdman gesehen. Ein künstlerisch wertvoller Film, gut gemacht, tolle Schauspieler. Trotzdem hat der Film mich nicht begeistert, im Gegenteil, ich war froh, als die zwei Stunden vorbei waren. Das Thema war mir im wahrsten Sinne der Wortes zu theatralisch und hat mich emotional überhaupt nicht angesprochen. Auch die Seitenhiebe auf Hollywood fand ich nicht überzeugend.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 12:19
von danielcc
Na immerhin bin ich nicht allein in meinem Urteil zu diesem Film
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 21:38
von GoldenProjectile
Fant4stic Four (2015, Josh Trank)
Die obligatorische pseudo-düstere Reboot-Version des urtypischen Heldenteams aus dem Hause Marvel ist eine grösstenteils völlig spannungsfrei und konventionell abgefilmte Superhelden-Origins-Story ohne Ecken, Kanten oder nennenswert gelungene Ideen. Das Ganze fängt damit an dass zwei nervige zehnjährige Schulnerds (!), die vorher nie ein Wort miteinander geredet haben, eines Abends in einer Garage (!!) eine Teleportationsmaschine (!!!) zusammenbauen. Bald sind unsere beiden kleinen Erfinder dann auch einigermassen erwachsen und die ohne jegliche erzählerische Raffinesse aufbereitete Geschichte steuert auf den üblichen Laborunfall zu, bei dem die Protagonisten ihre übernatürlichen Kräfte erhalten. Josh Trank inszeniert mit dem Fingerspitzengefühl eines Presslufthammers und Charakteren aus dem untersten Fach der Klischee-Kiste. Miles Tellers Darbietung eines bis an die Schmerzgrenze stereotypischen Nerds ist peinlich, Kate Mara ist wenigstens sexy anzuschauen aber die brillante Wissenschaftler nimmt ihr keiner ab und die zweite Hälfte des Quartetts, Michael B. Jordan und Jamie Bell, sind für die notwendigsten Szenen auch dabei, ohne wirklich aufzufallen. Tim Blake Nelson gibt offensichtlich gelangweilt den ebenso stereotypischen "gierigen Geldgeber mit Kontakten zum Geheimdienst", warum er das nötig hat, bleibt auch ein Rätsel. Geben die Soggy Bottom Boys keine Konzerte mehr?
Fant4stic Four fühlt sich insgesamt vielmehr wie ein überlanger Prolog an, als wie ein richtiger Film. Hauptgrund dafür ist die völlige Abwesenheit von gutem Timing, Storyentwicklung und Dramaturgie. Dieser inszenatorische Fehlgriff erreicht seinen schaurigen Höhepunkt, wenn der konturlose Bösewicht "Doom" ganze zehn Minuten (!) vor dem Abspann mehr oder weniger aus dem Nichts auftaucht, und - nachdem er einige Plattitüden über seine Motive rausgehauen hat - die Erde mit einem überdimensionalen computeranimierten Wirbelsturm-Schwarzes-Loch-Zwitter zu terrorisieren beginnt. Damit zwingt er natürlich die vier langweiligen Superhelden, sich innert der letzten verbliebenen Minuten noch schnell zu dem titelgebenden Team zusammenzuschliessen, erstmals wirklich von ihren Kräften Gebrauch zu machen und ihm in irgendeiner Zwischendimension eins aufs Maul zu geben. Die neunzig Minuten vor diesem fulminanten Finale Grande füllt Trank ausschliesslich mit stumpfem Möchtegern-Drama, platten und vor Binsenweisheiten strotzenden Wortgefechten, teilweise fast schmerzhaft unlustigen Witzen und viel, wirklich sehr viel nicht einmal im Ansatz glaubwürdigem pseudo-wissenschaftlichen Geschwafel.
Wenn in voraussichtlich zehn Jahren die nächste Neuinterpretation des lustigen Quartetts ansteht sollten die Verantwortlichen bei Fox noch einmal über die Bücher und sich genau überlegen, wie sie es damals bei X-Men gemacht haben: Einen talentierten Regisseur anheuern, der das nötige Gespür und die nötigen Ideen hat, um etwas Tolles aus dem Marvel-Material auf die Leinwand zu zaubern! Kann doch nicht so schwer sein...
Wertung: 2,5 / 10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 21:39
von Casino Hille
Ebenfalls gesehen, du bewertest viel zu hoch. Was ein Schund. Der Film ist so mies, dass ich keine Lust habe, mich mit ihm schriftlich in irgendeiner Hinsicht auseinanderzusetzen. Absoluter Mist.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 22:15
von vodkamartini
Wieso habt ihr euch den Käse eigentlich angesehen? Der Trailer war mies, die Vorberichte waren mies etc. etc.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 16. August 2015 22:24
von GoldenProjectile
Ich wollte mich selbst davon überzeugen, hatte nichts zu tun und habe noch genügend Freikarten für das Multiplex-Kino, in dem ich mal gearbeitet habe.
Ich könnte die Gegenfrage stellen warum du alle Transformers-Filme angeschaut hast...
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 17. August 2015 10:08
von vodkamartini
Och, das ist ganz einfach. Den 1. fand ich sogar ganz nett. Coming-of-Age mit Blechkübeln.
Teil 2 war dann für einen Freund und mich mit der spaßigste Kinobesuch seit Jahren, weil wir uns 2 Stunden ob so viel Blödheit vor Lachen gekringelt hatten (was bestimmt nicht Bays Intention gewesen war . Ein (unerwartetes) Trash-Spektakel sondersgleichen.
Dieses Erlebnis wollten wir unbedingt noch einmal genießen, deshalb sind wir auch in Teil 3 und 4 gegangen. Leider hat es dann nicht mehr so gut funktioniert, Teil 3 war (leider) wieder etwas besser und Teil 4 dann zwar erneut unfassbar dämlich, aber eben auch dumpf und platt, so dass nicht so recht die erhoffte Partystimmung aufkam.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 17. August 2015 12:39
von Thunderball1965
Apropos Marvel: Ant-Man fand ich ähnlich gut wie Guardians o.t. Galaxy, sehr humorvoll, aber zu wenig Ideen, sodass die Laufzeit mit Klischees und stereotypem Melodram gefüllt wird. Schade drum.
Zudem: Looper ist sicher auch kein schlechter Film, aber mit manchen Ideen zu blödsinnig (Telekinese!). Insgesamt aber doch von der originellen Idee und der Tatsache, dass es weder Reboot, Pre-oder Sequel noch Marvel ist, erfrischendes nolanesques Kino.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 17. August 2015 13:29
von Agent 009
The Spectacular Now
Der junge Sutter Keely lebt sein Leben wie es ihm gefällt, feiert bei jeder Party mit und lässt nichts aus. Dabei läuft er Gefahr sein letztes Highschool Jahr zu versauen. Als sich dann noch seine Freundin von ihm trennt, ist der Absturz perfekt. Er wacht morgens in einem fremden Garten auf, indem ihm seine Mitschülerin Aimee findet, die er bisher nicht wirklich beachtet oder gar wahrgenommen hat. Die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein, freunden sich dennoch an und haben mehr Gemeinsamkeiten als auf den ersten Blick zu sehen ist. Schon bald steht Sutter in seinem Leben vor wichtigen Entscheidungen. Kriegt er seinen Abschluss? Will er Aimee und sich eine Chance geben oder sein Leben weiter vor sich herschieben und Partys feiern?
Mit Miles Teller & Shailene Woodley hat man zwei sehr tolle Jungdarsteller, die hier zeigen warum sie zurecht zu der Zukunft Hollywoods gehören. Selten war ein Coming of Age Film authentischer gespielt und so ehrlich wie dieser hier. Das Leben ist nicht immer schön, man muss aber das Beste aus dem machen was man hat. Teller spielt Sutter Keely so großartig und echt, seine Facetten im Spiel, sein Auftreten - großartig. Auch Shailene Woodley als 'normales', junges Mädchen das zunächst einen starken Kontrast zu Tellers Figur darstellt, ist großartig und spielt so liebenswert und fantastisch, dabei wirken aber beide auch absolut authentisch, wie echte 18 jährige Teenager. Der Film wirkt durch Handlung oder Schauspiel nie aufgesetzt oder gar künstlich, was den Filmspaß deutlich verstärkt.
Auch der Rest vom Cast kann sich mehr als sehen lassen. So geben sich hier Kyle Chandler, Mary Elizabeth Winstead, Jennifer Jason Leigh oder Brie Larson die Ehre und fügen sich perfekt in den Film ein.
Die Geschichte ist ständig in Bewegung und hat keinerlei Fillerszenen, wirkt nicht gestreckt oder unnötig in die Länge gezogen sondern ist so wie sie im Film gezeigt wird perfekt. Durch die 'echten' Figuren fühlt man sich als Teil des Ganzen, wird vielleicht auch noch einmal an die eigene Schulzeit erinnert, an die ersten Schritte im Leben und die Probleme die man zu überwinden hatte. Der Film wirkt so 'aus dem Leben' gegriffen, so real, was vor allem daran liegt das beide Hauptdarsteller dies absolut authentisch verkörpern. Ja, ich wiederhole mich aber ich bin so begeistert von Woodley's normaler, realer Figur die sich einfach echt anfühlt und mit ihrem warmen lächeln nur verzaubern kann. Wenn Teller so weiter macht, könnte ihm eine große Karriere als Charakterdarsteller bevorstehen.
The Spectacular Now ist ein wundervoller Film über das Leben, über das Erwachsen-werden. Die beiden Hauptdarsteller sind großartig und spielen das ganze so echt, das man sich die ganze Laufzeit mit ihnen verbunden fühlt, mitfühlt und ein tolles Erlebnis hat. Der Film ist unterhaltsam weil die Story stetig interessant bleibt und sich weiterentwickelt und von tollen Darstellern getragen wird. Einfach ein echter Film, ein echtes Erlebnis. Großartig.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 17. August 2015 13:39
von Casino Hille
vodkamartini hat geschrieben:Wieso habt ihr euch den Käse eigentlich angesehen? Der Trailer war mies, die Vorberichte waren mies etc. etc.
Weil ich mit meinem Bruder drin war und wir uns mal einen richtigen Trashabend gönnen wollten... dass der Film dann körperliche Schmerzen auslösen würde, hätten wir nicht geahnt.