Re: Thema, Story, Drehbuch

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Revoked hat geschrieben:Ich denke es geht um den initialen Ausloeser, der alles in Gang bringt nicht, dass es unterwegs persoehnlich wird.
Dann ist der letzte Film mit einer normalen Mission CR.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Hm, was ist mit SF? Dass es persönlich wird, wissen wir ja anfangs nicht. Auch wird Bond trotz negativer Evaluierung ganz klassisch losgeschickt um die Liste aufzuspüren, und Patrice zu eliminieren.
Die persönliche Komponente kommt erst ab Silvas Verhörszene zum Tragen. Davor waren es eher Vermutungen oder unausgesprochene Wahrheiten.
Dass Bond in SF zunächst scheitert und sich Stück für Stück wieder aufbaut, macht ja in gewisser Weise den Reiz des Filmes aus. Da wurde auch nicht übertrieben.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Man weiß anfangs in SF zwar nicht, dass es persönlich wird, doch der Auslöser, die Festplatte, wurde ja aus persönlichen Gründen gestohlen. Auch wenn man das erst später erfährt, so ist der Auslöser ein persönlicher. Das ist in CR nicht der Fall. Da wird Bond zwar persönlicher beleuchtet, doch die Mission wird erst sehr spät persönlich. Und der Auslöser ist komplett unpersönlich.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Maibaum hat geschrieben:
craigistheman hat geschrieben:Wer die Leaks um SP kennt, weiß, dass der ursprüngliche Plot weniger um das Nine Eyes-Getöse ging, sondern mehr um die Beziehung Oberhauser/Bond. Adoptionspapiere hätten bewiesen, dass Oberhauser, also Blofeld ebenfalls nur adoptiert ist, nur ohne es zu wissen. Logan wollte wieder persönlich werden, Sony auf keinen Fall, und Mendes wollte irgendwas dazwischen. Die Halbbruder-Geschichte ist ein dämliches Relikt aus der Primärphase des Scripts, sollte dem sonst recht stereotypen Charakter Blofeld mehr Tiefe verleihen. Nur wurde wieder einmal vergessen, dass das in einem Bonnfilm kein Mensch sehen will.
Daß das kein Mensch sehen will sehe ich nicht so. Nur wenn, dann muß das auch vernünftig gemacht werden.

Aber das Problem beider Mendes Filme ist, daß alles immer so irgendwie dazwischen ist. Stil wie auch Inhalt, und das macht beide Filme als Ganzes etwas unbefriedigend.
Stimmt, meine Formulierung war vielleicht etwas grob. Natürlich spricht nichts gegen mehr Charaktertiefe oder persönlichere Motive zwischen den Akteuren, allerdings muss man das, wie du ja ganz richtig bemerkst, sehr sorgfältig und präzise in das Script einbetten. Es muss zum Grundton des Filmes passen. Da ist QoS beispielhaft, und das sage ich nicht unbedingt nur weil ich den Film ohnehin sehr schätze. In QoS wurde meiner Meinung nach die perfekte Balance zwischen Charaktertiefe, Filmrealismus, "bondianischer" Action und Zynismus gefunden. Zuviel Selbstironie oder augenzwinkernder Humor hätten insofern dem Film geschadet, obwohl ich damit keinesfalls sagen will, QoS sei Humorlos. Der Witz ist nur subtiler verpackt als sonst, und etwas beißender.

Ich denke Mendes wollte sich von der Ernsthaftigkeit der Vorgänger distanzieren. Insofern fungiert SF als eine Art Brückenfilm. SP ist der entscheidende Streifen, denn hier hätte sich Mendes besser überlegen sollen, wo er eigentlich hin will. Einerseits merkt man dem Film eine unwiderstehliche Sehnsucht nach der Megalomanie eines Lewis Gilberts, oder einer LALD-Exotik, andererseits führen Mendes und Logan, das was in CR und QoS begonnen hat, auf befremdliche Art und Weise fort. Ich bin der Überzeugung, dass diese Mischung nicht wirklich zündet, es treten leider nur ein paar Glanzmomente kurz aus der Reihe (PTS, Meeting in Rom, Zugkampf).
Hätte SP den darken, bodenständigeren Paul Haggis-Ton wiederaufgegriffen, wäre dies ein adäquater Abschluss für das Zusammenkommen der noch offenen Handlungsstränge aus den Vorgängern.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Also ich halte diese Mischung für gelungen.
dernamenlose hat geschrieben:Man weiß anfangs in SF zwar nicht, dass es persönlich wird, doch der Auslöser, die Festplatte, wurde ja aus persönlichen Gründen gestohlen. Auch wenn man das erst später erfährt, so ist der Auslöser ein persönlicher. Das ist in CR nicht der Fall. Da wird Bond zwar persönlicher beleuchtet, doch die Mission wird erst sehr spät persönlich. Und der Auslöser ist komplett unpersönlich.
Auch CR ist von Anfang an sehr persönlich. Es fängt schon damit an, dass Bond in diesem Film zum 00-Agenten wird. Dass Bond befördert wird ist zwar im Prinzip auch etwas berufliches, aber auch keine alltägliche Agentenarbeit.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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dernamenlose hat geschrieben:
Revoked hat geschrieben:Ich denke es geht um den initialen Ausloeser, der alles in Gang bringt nicht, dass es unterwegs persoehnlich wird.
Dann ist der letzte Film mit einer normalen Mission CR.
Du hast recht fuer mein Verstaendnis. Bei der SF Diskussion beteilige ich mich jetzt nicht.
TOFANA IOAM

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Da ich gerade YOLT als Hoerbuch hoere: die muessen unbedingt die 'Garden of Death' Story / Szene mal im Film benutzen. Ein Kapitel bei YOLT heisst Collector of Death - wie geil waere das als Filmtitel?!
Kann mir Waltz richtig gut als untergetauchten Blofeld in Japan vorstellen.
Waere genial!
TOFANA IOAM

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Henrik hat geschrieben:Also ich halte diese Mischung für gelungen.
dernamenlose hat geschrieben:Man weiß anfangs in SF zwar nicht, dass es persönlich wird, doch der Auslöser, die Festplatte, wurde ja aus persönlichen Gründen gestohlen. Auch wenn man das erst später erfährt, so ist der Auslöser ein persönlicher. Das ist in CR nicht der Fall. Da wird Bond zwar persönlicher beleuchtet, doch die Mission wird erst sehr spät persönlich. Und der Auslöser ist komplett unpersönlich.
Auch CR ist von Anfang an sehr persönlich. Es fängt schon damit an, dass Bond in diesem Film zum 00-Agenten wird. Dass Bond befördert wird ist zwar im Prinzip auch etwas berufliches, aber auch keine alltägliche Agentenarbeit.
CR ist zwar ein persönlicher Film (von Anfang an), die Mission ist aber am Anfang (und über weite Strecken) keine persönliche.
"You only need to hang mean bastards, but mean bastards you need to hang."

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ne, CR passt schon eher zu Filmen wie LTK, QOS oder SF, obwohl es leicht gewesen wäre, ihn zu einem gewöhnlichen Bond zu machen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Scheinbar habt ihr nach wie vor nicht verstanden was ich meinte (Außer Revoked, der hats glaube ich kapiert). Der Film ist alles andere als gewöhnlich und passt in der Tat besser in die von euch genannte Welt. Die Mission, auf die Bond geschickt wird ist aber eine völlig normale und absolut unpersönliche.
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Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ja, vor ein paar Seiten haben wir diskutiert, welches der letzte Bondfilm war, dessen INITIALE Ausloesung der Story NICHT durch eine persoehnlichen Verwicklung von Bond, M, MI6 etc. gestartet wurde.
Die Antwort ist: CR / Ellipsis.
TOFANA IOAM

Re: Thema, Story, Drehbuch

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Ich hatte doch längst geschrieben, dass es bei dem Wunsch für die Zukunft eher um etwas anderes geht als um solche inhaltlichen Banalitäten.
https://filmduelle.de/

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