Joe Carnahan kann´s ja doch. ... eine erfrischen skurille und kurzweilige Action-Komödie mit knalligen Einfällen:
Ja, das beschreibt Smokin Aces ganz gut. Seit dem geht es kontinuierlich bergab.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:28
von vodkamartini
Seit wann kann es vom absoluten Tiefpunkt noch bergab gehen? Bestimmt fällt dir aber dazu auch noch eine vermeintlich geistreiche Bemerkung ein.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:32
von AnatolGogol
vodkamartini hat geschrieben:Seit wann kann es vom absoluten Tiefpunkt noch bergab gehen?
Das mit den Tiefpunkten kann dir am besten Tante Käthe erklären:
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:35
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:Seit wann kann es vom absoluten Tiefpunkt noch bergab gehen? Bestimmt fällt dir aber dazu auch noch eine vermeintlich geistreiche Bemerkung ein.
Sicher, oder sind die Tiefpunkte deiner gespiegelten Welt nicht ohnehin immer oben?
Die Frage wäre also jetzt ob Stretch noch öder ist als The Grey, oder eventuell eine Rückkehr zur Form.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:36
von vodkamartini
@anatol
Im Fußball ist bekanntlich alles möglich.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:40
von vodkamartini
Maibaum hat geschrieben:
vodkamartini hat geschrieben:Seit wann kann es vom absoluten Tiefpunkt noch bergab gehen? Bestimmt fällt dir aber dazu auch noch eine vermeintlich geistreiche Bemerkung ein.
Sicher, oder sind die Tiefpunkte deiner gespiegelten Welt nicht ohnehin immer oben?
Die Frage wäre also jetzt ob Stretch noch öder ist als The Grey, oder eventuell eine Rückkehr zur Form.
Genau, deswegen interpretiere ich deine unterschwelligen Provokazönchen immer forsch als ernst gemeinte und von Herzen kommende Schmeicheleien.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 17:41
von vodkamartini
@Maibaum
Ist doch toll, dass dir "Smokin´ Aces" so gut gefällt, also hat auch die Gurke einen überzeugten Fan gefunden.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 27. Juni 2015 19:52
von Maibaum
vodkamartini hat geschrieben:
Genau, deswegen interpretiere ich deine unterschwelligen Provokazönchen immer forsch als ernst gemeinte und von Herzen kommende Schmeicheleien.
So isses.
Und Smokin Aces, der Film für überzeugte Nichtraucher, hat natürlich noch mehr Anhänger, darunter auch mehrere mir persönlich Bekannte, die sich dafür auch alle bei SF gelangweilt haben. Was dann auch wieder etwas übertrieben war, aber die Jungs sind einfach unberechenbar.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 28. Juni 2015 13:56
von dernamenlose
In den letzten Tagen "Tarantula" und "Frankenstein" gesehen. Insbesondere der erste versprüht einen unglaublichen Charme. Filme aus dieser Zeit sind einfach was anderes als das, was man heute so zu sehen bekommt. Und Tarantula kann trotz simpler Tricktechnik überzeugen und mehr gruseln als moderne Vertreter des Tierhorror, die meist dem Trash zuzuordnen sind, was ich von Tarantula nie behaupten würde. Der Film widmet sich einerseits der Riesenspinne, andererseits erzeugt er aber auch durch grässliche Entstellungen an Menschen ein zweites Horrorelement dar, das vielleicht gerade durch die schwarz/weißen Bilder zur Geltung kommt. Ich kann Tarantula jedem, der für Filme aus den 50ern was übrig hat empfehlen.
Frankenstein hat mich da eher etwas enttäuscht. Zwar ist auch hier die Stimmung gut auf die Leinwand gebracht, doch erstens ist der Film nicht bis in die Nebenrollenüberzeugend besetzt und zweitens gibt es doch einigen Lehrlauf. Das Monster selbst ist großartig gespielt von Boris Karloff, und sieht auch wirklich zum Fürchten aus. Etwas schade ist es meiner Meinung nach, dass Frankenstein vor allem wegen einer Tat gesucht wird, die er wohl nicht mal böse gemeint hat (Mord an dem Kind).
Auch fehlt diesem Film etwas an dem Charm, den eben den obrigen Vertreter des Genres "Tarantula" auszeichnet. Fazit: "Frankenstein" hat einige überragende Szenen, aber auch einiges was nicht optimal ist, weswegen er bei mir schlechter abschneidet als der erstgenannte Film.
Tarantula: 8,5/10
Frankenstein: 7,5/10
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 09:01
von AnatolGogol
Death Wish 3 (1985) – Michael Winner
"It´s a Winner!"
Die 80er Jahre stehen vollkommen zu Recht als Synonym für knallig-krawallige Over-the-Top-Actionorgien mit oftmals wenig Sinn, dafür aber hohem Unterhaltunsgwert und einem ganz eigenen Charme. Und selbst innerhalb dieser Ära, in der massenhaft ähnliche Actionproduktionen auf den Markt geworfen wurden, ragt der dritte Teil der Death Wish-Reihe fraglos heraus. Selten hat ein Film derart auf Sinn, Moral oder politische Korrektheit gepfiffen wie Charlie Bronsons dritter Feldzug als Vigilant und stattdessen konsequent die niederen Instinkte und damit den Unterhaltunsgwunsch seines Publikums bedient. Death Wish 3 ist entsprechend laut, schnell, völlig plemplem und irrsinnig lustig. Hatte Regisseur Winner in den beiden ersten Filmen der von Charles Bronson verkörperten Figur des New Yorker Architekten und Kriegsdienstverweigerers (!) Paul Kersey zumindest noch eine moralisch halbwegs nachvollziehbare Grundlage für dessen Rachefeldzüge gegen niedere Elemente der Unterwelt gegeben, so verzichtet er in Teil 3 weitgehend darauf und lässt seinen Protagonisten von der Leine, ohne wirklich jemals eine echte Rechtfertigung für dessen Vendetta zu bieten. Wobei das nicht ganz fair ist , denn Winner etabliert durchaus das Motiv der Nachbarschafthilfe als Rechtfertigung, welches aber, ähm, nunja, als mittelrechtfertigender Zweck etwas arg weit hergeholt erscheint, aber lest selbst:
Die Story ist so Banane, dass man es eigentlich kaum glauben mag. Kersey will einen alten Kumpel in New York besuchen, dummerweise wird dieser just als Kersey im Big Apple eintrifft von einer Bande Krimineller totgeschlagen. Kersey findet seinen sterbenden Freund gerade in dem Moment, als die Polente anrückt und wird natürlich gleich mal als Tatverdächtiger engebuchtet. In der Knastzelle vertrimmt er erst mal ein paar schwitzende Randalebrüder und bekommt dann vom Polizeichief ein Angebot, das er nicht ablehnen kann: weil die Kriminalitätsrate mal wieder deutlich zu hoch ist soll Kersey als „inoffizieller Mitarbeiter“ auf eigene Faust ein paar Ganoven aus dem Verkehr ziehen – endgültig natürlich! So was lässt sich eine von Charlie Bronson gespielte Figur natürlich nicht zweimal sagen und entsprechend zieht er stante pede in die Wohnung seines toten Kumpels („Die Miete ist für den Rest des Monats bezahlt“), die passenderweise in der schlimmsten Gegend der Bronx liegt, die man sich nur vorstellen kann. Dieses Slumghetto of Hell, in dem merkwürdigerweise lauter nette alte Leute wohnen, gleicht mehr einem Kriegsgebiet als einem Wohnviertel. Dies ändert sich aber natürlich langsam aber sicher durch den neuen Bewohner, denn wie sagt er einmal so treffend „They´re like roaches. You got to kill them all or what´s the point?”.
Ich denke man merkt schon, dass bei diesem Film so ziemlich alles übertrieben und auf die Spitze getrieben wird und dies erweist sich als wunderbarer Nährboden für zahllose wahnwitzige Szenen. Etwa wenn Charlie bei seinen neuen Rentnerkumpeln fröhlich zu abend isst, als gerade vor der Tür sein neues Auto von zwei kriminellen Subjekten auseinandergenommen wird. Bronson geht munter vor die Tür, fragt die Typen wo das Problem sei und ballert sie mir nichts dir nichts ohne Vorwarnung über den Haufen, nur um im Anschluss wieder zurück zum Essen zu dackeln. Und so geht es in einer Tour fort, Charlie fackelt nicht lange und wenn es sein muss, ballert er einem flüchtenden Kriminellen auch schon mal ein Pfannkuchengroßes Loch in den Rücken mit einer Magnum Automatik. Aber warum sich mit einer Handfeuerwaffe zufrieden geben, wenn einer der Rentnerkumpels in seinem Kleiderschrank auch noch ein Gatling-MG samt Munition rumliegen hat? Gesagt, getan: Charlie schnappt sich das MG und ballert munter Dutzende von Krininellen über den Haufen. Was, ein MG ist nicht spektakulär genug? Kein Problem, Old Bronson (hier immerhin schon 64, aber körperlich immer noch bestens „in Schuss“) hat darüberhinaus mindestens genauso viele do-it-yourself-Tricks auf Lager wie McGyver und baut daher auch die schönsten Hobbyheimwerkerfallen, etwa wenn er sich ein Nagelbrett zimmert, welches er unter sein Wohnzimmerfenster legt (der beliebteste Einstieg der „Creeps“) und wo natürlich bei nächstbester Gelegenheit sich einer der lokalen Kriminellen auch gleich mal ein paar blutige Füsse holt. Ist immmer noch nicht genug? Kein Problem, Charlie hat ja immer noch seinen Raketenwerfer zur Hand, welchen er zweckentfremdet, um damit 1 (!) Kriminellen ins Jenseits zu befördern. Und wenn alle Stricke reissen und ausnahmsweise mal keine Waffe zur Hand ist, dann werden die Ganoven halt einfach vom Dach geschmissen! Die Nachbarschaft freut sich jedenfalls über Kerseys blutiges Treiben und steht aplaudierend und johlend dabei, ja am Ende greifen die besorgten Bürger dann selbst zu den Waffen und treten dem „Gesindel“ in den Allerwertesten.
Absolut kongenial wird dieses Festival an bizarren Szenen unterstützt von Winners bierernster Inszenierung, die zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran lässt, wie ernst sie ihren Film und dessen Thematik nimmt, gleichzeitig dabei aber oft eher plump und unbeholfen vorgeht, dass man den Film letztlich nie ernst nehmen kann. Etwa wenn sich die über 30 Jahre jüngere Pflichtverteidigerin sofort ohne erkennbaren Grund in Old Bronson verliebt, dieser ein bisschen mit ihr rummacht bevor ihr unvermeidliches Ableben eintritt (als Frau sucht man in einem Death Wish-Film eben nicht ungestraft die Nähe von Charlie), nur damit sie direkt im Anschluss gleich wieder vergessen wird. Macht aber alles nix, da es den Unterhaltungswert nur noch weiter steigert. Der Höhepunkt des Films ist dann das große Finale, in dem die ganze Nachbarschaft gegen die Creeps mobil macht und Bronson im Sekundentakt ungerührt einen nach dem anderen wegballert: 20 Minuten Kriminalitätsbekämpfung der etwas anderen Art. Am Ende sind alle Creeps tot oder haben sich verdrückt und Charlie verlässt den Kriegsschauplatz ungerührt mit den beiden Koffern, mit denen er zu beginn des Films gekommen war – selten hat sich bei einem Film der Kreis so nahtlos geschlossen wie hier, grandios!
Death Wish 3 in einem Wort zusammenzufassen ist einfach: Spektakel. Sicherlich ein Spektakel des schlechten Geschmacks, aber eben auch ein Spektakel der guten Laune, jedenfalls dann wenn man auf vollkommen übertriebene Action jenseits von moralischer Rechtfertigung steht. Es fällt schwer einen solchen Film in Punkten zu bewerten, da handwerkliche Qualität und Unterhaltungswert hier deutlich auseinanderklaffen, wobei man aber auch festhalten muss, dass die Actionszenen durchaus sehenswert und eben absolut 80er Jahre typisch sind. Hinzu kommt die Ikone Bronson, die wieder mal sämtliche Coolness-Rekorde bricht und dass der Film aufgrund seiner verhältnismäßig kurzen Laufzeit (90 Minuten) und der enorm hohen Dichte an unterhaltsamen Szenen auch ein sehr ordentliches Tempo aufweisen kann. Daher bekommt er alles in allem 7 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 09:12
von Agent 009
Noch keinen Teil davon gesehen. Die sollen mal Uncut auf Bluray erscheinen, verdammt
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 09:23
von AnatolGogol
Bis auf Teil 2 gibt es mittlerweile alle uncut auf Blu, als deutsche VÖ bislang aber nur Teil 1. Ob Teil 2 jemals in der unrated kommt ist eh fraglich, das ist aber auch sehr sehr starker Tobak und auch in der R-rated noch sehr hart.
Teil 1 ist in jedem Fall empfehlenswert, Teil 2 und 3 sind gute Unterhaltung, Teil 4 geht so, 5 kann man vergessen.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 11:14
von vodkamartini
Teil 3 ist eine Trash-Granate allererster Güte. Ein absoluter Party-Film. Strunzdoof, aber mit überbordendem Schmackes.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 12:20
von Nico
Lone Ranger. Hab ich bereits das 2. mal gesehen und ich finde den immer noch absolut toll. Ich kann gar nicht verstehen, wieso der Film nur so schlecht abgeschnitten hat. Klar, Johnny Depp spielt mal wieder eine Variation von Captain Jack, aber das auf jeden Fall gut und unterhaltsam.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 3. Juli 2015 12:45
von Casino Hille
Lone Ranger steht auf meiner Liste und wird recht zeitig nach dem POTC-Marathon sein Review bekommen, passend zu POTC.