Re: Zuletzt gesehener Film

5101
San Andreas ist auch so ein Film, der mich null interessiert und das hat der Trailer auch nicht geändert, sondern eher nur noch verstärkt. Die Gründe hat Agent 009 in seinem letzten Post genannt. :-)
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Zuletzt gesehener Film

5102
Agent 009 hat geschrieben:Überraschend gut? Abgesehen von einer 6,5 Wertung ist die 9 das einzig 'Positive' das ich bisher gelesen habe. Kritiken von Filmseiten usw. sind da eher am Auseinandernehmen des Films beteiligt :lol: Scheint wohl eher eine Katastrophe zu sein ;) :lol:
Eigene Meinung bilden! ;)

Re: Zuletzt gesehener Film

5105
Thunderball1965 hat geschrieben:Das Kinopolis zeigt tatsächlich noch einmal in einem Mini-Saal Birdman! Hoffentlich ist der Film keine Enttäuschung.
Lass dich von unserem Daniel nicht bequatschen, Birdman ist ein gigantisches und mitreißendes Kinoerlebnis und unfassbar unterhaltsam (!), also genau das Gegenteil von langweiligen Pseudo-Kunstfilmen. Zudem ist es einer der lustigsten Filme der letzten Jahre. Damit kann man richtig ordentlich Spaß haben.
Agent 009 hat geschrieben:Solche Filme haben doch nie komplexe Figuren, eine tiefgründige Geschichte oder so zu bieten. Optische Spektakel und Figuren die Klischees bedienen sind da meist Gang und Gebe. Deshalb Hirn aus, anschauen und nicht weiter drüber nachdenken. Wie bei Armageddon, Deep Impact, 2012 und Co. auch.
Deep Impact hat aber wenigstens Drama und interessante Protagonisten. Armageddon und besonders 2012 sind dagegen tatsächlich ungefähr so große filmische Katastrophen, wie die Ereignisse die sie darstellen es für die Welt sind. :lol:
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Zuletzt gesehener Film

5106
Casino Hille hat geschrieben:
Thunderball1965 hat geschrieben:Das Kinopolis zeigt tatsächlich noch einmal in einem Mini-Saal Birdman! Hoffentlich ist der Film keine Enttäuschung.
Lass dich von unserem Daniel nicht bequatschen, Birdman ist ein gigantisches und mitreißendes Kinoerlebnis und unfassbar unterhaltsam (!), also genau das Gegenteil von langweiligen Pseudo-Kunstfilmen. Zudem ist es einer der lustigsten Filme der letzten Jahre. Damit kann man richtig ordentlich Spaß haben.
Der Punkt Erwartungen bremsen geht an Daniel, der Punkt Vorfreude steigern an dich. :D
Und selbst wenn er irgendwo dazwischen sein sollte, bei dem Kram, den ich mir in letzter Zeit angetan habe (Dracula Untold, Der Sniper (!!!), Avengers-Sequel), wird ein Birdman-Kinobesuch sicher nicht so schlimm werden.
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Re: Zuletzt gesehener Film

5108
danielcc hat geschrieben:Also ich fand ihn unter Unterhaltungs-Gesichtspunkten eher enttäuschend. Aber ist eben "künstlerisch", da muss man den toll finde ;-)
Das ist fürchte ich dein generelles Problem. Du unterhältst dich nicht bei komplexeren Filmen, kannst dir aber auch nicht vorstellen das andere das tun. Sondern meinst stattdessen das die die solche Filme loben sich eigentlich langweilen, aber dann trotzdem so tun als sei es ein guter Film, weil es eben als Kunst gilt. Das ist das typische Denken derer die nicht die geringste Idee haben wie "Kunst" funktioniert.
Solange du dich da nicht weiter entwickelst kannst du das enorme Unterhaltungs- und Faszinationspotential von Filmen wie Birdman nicht nachvollziehen.

Versuch mal dir dieses Musikstück komplett anzuhören:

https://www.youtube.com/watch?v=WSv2gLT0jkU

Du wirst das wahrscheinlich als unhörbar einstufen, und sagen daß da keine Melodien sind (aber das ist für mich höchst melodisch), und dann sicherlich auch noch denken daß so etwas einfach zu machen ist weil scheinbar nicht komponiert.
Aber für mich ist das pure Unterhaltunsmusik. Das war war wahrscheinlich die Musik die ich letztes Jahr am meisten gehört habe, und zwar in allen Lagen. Mal konzentriert, mal im Hintergrund während ich arbeite oder autofahre, und auch oft einfach nur zur Entspannung. Das Stück ist die pure Schönheit, und wenn ich es jetzt gerade so nebenbei laufen lasse könnte ich mich gleich wieder wegsprengen vor Freude.
Trotzdem habe ich auch jede Menge Spaß an einfacher hübsch gemachter Pop Musik, sofern sie kein einfallsloses Gedudel ist.

Re: Zuletzt gesehener Film

5109
Casino Hille hat geschrieben:
Agent 009 hat geschrieben:Solche Filme haben doch nie komplexe Figuren, eine tiefgründige Geschichte oder so zu bieten. Optische Spektakel und Figuren die Klischees bedienen sind da meist Gang und Gebe. Deshalb Hirn aus, anschauen und nicht weiter drüber nachdenken. Wie bei Armageddon, Deep Impact, 2012 und Co. auch.
Deep Impact hat aber wenigstens Drama und interessante Protagonisten. Armageddon und besonders 2012 sind dagegen tatsächlich ungefähr so große filmische Katastrophen, wie die Ereignisse die sie darstellen es für die Welt sind. :lol:
Ich bin da noch tolerant. Mit Armageddon kann ich durchaus meinen Spaß haben aber 2012.. nein. Da bin ich raus. :lol:

Aus der Videothek mitgenommen...

5110
Premium Rush

Wer nicht aus New York City kommt, wird über den Beruf des Fahrradkuriers entweder nur staunen können oder schockiert den Kopf schütteln. Mit unfassbar schnellem Tempo hetzen die jungen Radfahrer auf ihren schon gefährlich aussehenden Vehikeln durch den New Yorker Verkehr, rasen an Autos, Bussen oder Fußgängern vorbei, um Lieferungen innerhalb kürzester Zeit durch die Innenstadt zu transportieren. Kein Wunder, dass auch Hollywood auf diesen Beruf, bei dem man jeden Tag bereitwillig sein Leben aufs Spiel setzt, aufmerksam wurde. David Koepp, der als Drehbuchautor unter anderem für Brian De Palmas "Mission: Impossible" verantwortlich ist, schrieb und inszenierte mit "Premium Rush" also einen neunzig minütigen Actionfilm über einen Radkurier, dem ausgerechnet seine Lieferung zum Verhängnis wird. Was spannend klingt, entpuppt sich im Laufe der Zeit jedoch schnell als Stuntpräsentation, die inhaltlich leider zu keinem Zeitpunkt mitreißend ist.

Doch zuerst ein großes Lob: Jungstar Joseph Gordon-Levitt, der gewohnt charismatisch und spielfreudig agiert, führte als Protagonist Wilee die allermeisten Stunts auf zwei Rädern selbst aus, wie im Abspann kurz gezeigt wird, und auch vor dem Einsatz sonstiger Stuntarbeiter muss man anerkennend den Hut ziehen. Die Tricks, die von den Charakteren ausgeführt werden (Fahren über eine Rampe, Sprünge über Geländer, Schrauben in der Luft etc.) sind beeindruckend und erfordern gehöriges Können und Mut, den Koepp gerechterweise mit viel Raum einfängt. Schön, dass Komponist David Sardy unter die meisten riskanten Aktionen keine Musik legt und so die Wirkung ganz auf die Akteure konzentriert. Was jedoch einerseits die wohl größte Stärke des Filmes ist, führt gleichzeitig zu einem verherrenden Problem des Abenteuers: Es fehlt Koepps Inszenierung an Abwechslung. Nach den ersten zwanzig oder dreißig Minuten hat man sich als Zuschauer an dem selbstmörderischen Spaß eben satt gesehen und wünscht sich etwas Neues geboten zu bekommen, doch bekommt stattdessen bloß dieselben Sprünge und Stürze immer und immer wieder vorgesetzt. So eindrucksvoll das Können der Fahrer auch sein mag: Allzu viel kann man mit einem Fahrrad dann eben doch nicht anstellen und umso länger der Film läuft, desto mehr Probleme bekommt die Regie, ihr Publikum noch einmal zu verblüffen oder überraschen zu können.

Probleme, die vielleicht weniger vorhanden gewesen wären, wenn man am Drehbuch länger und besser gearbeitet hätte. Denn so sympathisch der Ansatz des Filmes, Fahrradfahrer als Actionhelden in den Vordergrund zu stellen, auch sein mag, die Handlung drumherum ist so komplex, dass sie auf den Kassenbon eines Schutzhelmes passen würde. Was genau hinter der Lieferung steckt, die Wilee mit sich rumschleppt, ist schon vor der Auflösung viel zu offensichtlich, der übliche Love Interest, gespielt von der hübschen Dania Ramírez, bleibt blass und ist ein liebloses Anhängsel des Filmes und ansonsten hetzt Koepp seine Figuren einfach nur von Schauplatz zu Schauplatz und hängt Verfolgungsjagd an Verfolgungsjagd. Schauspielerisch auffallen tut in der Scharade neben Gordon-Levitt eigentlich nur Michael Shannon, der als verzweifelt-verschuldeter Polizist den Antagonisten gibt. Allerdings weniger im positiven Sinne, denn was Shannon da abliefert ist pures Overacting der ganz schlimmen Sorte. Dass sein Fiesling zudem mit unpassendem Humor vom Film selbst ständig ins Lächerliche gezogen wird, verstärkt den wenig positiven Eindruck noch. Richtig problematisch wird das Skript besonders, wenn es in den dritten Akt geht und man muss ehrlich sagen, was in der letzten Viertelstunde noch an Ungereimtheiten auftreten, wie Koepp die Logik seiner Geschichte mit Füßen tritt und wie er es am Ende noch schafft, eine gehörige Schippe aufgesetzten Pathos ins Geschehen zu bekommen, dass ist schon ganz "großes Kino" und in diesen Momenten so überflüssig, dass man sich wirklich an den Kopf fassen will.

Wenngleich die Kameraarbeit von Mitchell Amundsen auch nicht preisverdächtig und eher konventionell ausfällt, so gefällt immerhin die Idee, die Geschichte nicht ganz chronologisch zu erzählen und erst im Nachhinein den ein oder anderen Hintergrund zu liefern. Auch wenn das Konzept deshalb nicht ganz aufgeht, weil die Hintergründe letzten Endes größenteils völlig unerheblich ausfallen, hat das den oder anderen kurzen "Aha"-Moment, der im Gedächtnis bleibt. Eine optische Spielerei Koepps, die an Guy Ritchies "Holmes-O-Vision" aus seinem "Sherlock Holmes"-Film erinnert, in der Wilee vor seinem inneren Auge mögliche Unfallszenarien durch den Kopf gehen, die ihm dabei helfen, die richtige Route auszuwählen, ist schick gemacht und in ihren gezeigten Fehlschlägen sogar erschreckend. Mehr solcher Ideen wären insgesamt wichtig gewesen, um den Zuschauer bei der Stange zu halten. Auf den albernen Humor, der nicht nur Shannons Rolle betrifft, sondern auch eine besonders unwitzige Figur, einen ebenfalls mit einem Fahrrad ausgestatteten NYPD-Ermittler, hervorbringt, die eher Augenrollen denn Lachanfälle provoziert, hätte man getrost verzichten können.

Fazit: "Premium Rush" hat ein ganz zentrales Problem: Stunts und Action machen noch keinen richtigen Film. In vielerlei Hinsicht ist das körperlich aufwendige Katz-und-Mausspiel daher leider für den Betrachter nie sonderlich interessant oder aufregend, da es an echten Charakteren oder einer Art roten Faden mangelt und auch der schwach gespielte Schurke nicht wirklich mitreißen lässt. Aufgrund der recht kurzen Laufzeit und den dennoch toll gemachten Stunts kann man "Premium Rush" daher sicherlich einmal anschauen und begeisterte Rennfahrer werden bestimmt ihren Spaß mit Koepps Film haben. Darüberhinaus wird einem jedoch entschieden zu wenig geboten, als das eine Zweitsichtung in Frage käme. Um die zu erreichen, wäre mehr erzählerisches Fett notwendig gewesen. Dennoch Respekt an Gordon-Levitt und alle Akteure: Für die Fahrerein braucht man ordentlich Cojones.

4/10
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Re: Zuletzt gesehener Film

5112
Casino Hille hat geschrieben:Bin gespannt auf deine Meinung, sobald du ihn gesehen hast. :)
Gestern Abend war es so weit. Mit 3 Freunden besuchten wir um 20 Uhr den kleinsten Kinosaal des Kinos, in dem letztendlich genau 9 Plätze belegt waren, konnte ich den Film, auf den ich schon seit über einem halben Jahr warte, nur weil ich gern wieder einmal einen meiner Lieblingsschauspieler, Michael Keaton, in einem Film sehen wollte, endlich schauen. Und: Es hat sich gelohnt.
Ach ja: Spoilerwarnung.
Birdman war ein außergewöhnlicher Film. Kein Experiment, sondern das Produkt aus Erfahrungen aus Experimenten.
Klang jetzt wieder etwas abgehoben :roll:
Was nach etwa 5 Minuten auffiel: Birdman weist die kreativste Schnittechnik seit langem auf. Wir begleiten superb eingeführte Charaktere rund um den Broadway. Riggan zB. sieht man in seiner ersten Szene einfach nur dasitzen. Wo eigentlich? Egal, denn Michael Keaton ist überragend als Riggan – oder als Birdman – in der Rolle zumindest, in der seine Figur, ein Schauspieler – nein, ein Filmstar – seinen letzten großen Superheldenfilm 1992 gedreht hat. Ich steh‘ total auf Arbeit mit dem Material, und hier greifen Regie, Buch und Darsteller ineinander, wie selten in anderen Filmen.
Dann lernen wir seine Tochter, später seinen „besten Freund, Anwalt und Produzenten“ kennen. Irgendwann auch noch einen Schauspieler, der auf der Bühne zwar brillant ist, wenn er ganz er selbst ist, aber sein Umgang ansonsten mehr als schwierig wird. „Interessiert es dich nicht, was andere von dir denken?“ – „Nein.“ – „Find‘ ich cool.“
Dieser Punkt geht absolut an die Regie: Nutzung filmischer Mittel (Schnitt) zum Eindruck eines (Broadway-)Theaterstücks (in dem nicht geschnitten werden kann).
Weiteres großes Plus: Der Dialog. Und nein, nicht durchgängig wird von Schauspielern, die auf „Nonnen in Windeln“ stehen, geredet, dadurch stechen eben solche Stellen heraus. Rege, Drehbuch und Schnitt können sich sehen lassen. Und ich rede nicht davon, dass man auf schwarzen Humor stehen muss, um diesen Film zu genießen; Birdman funktioniert nur mit diesem.
Zu Anfang des Films beispielsweise kritisiert Riggan Sam für ihre „zynischen Freundinnen“, um später seinen „besten Freund, Anwalt und Produzenten“ anzuhören, in etwa: „Ich bin glücklich, mein bester Freund ist am Leben, und ach ja, die Kritikerin lobt unser Stück in den Himmel“ (was gerade in jener Situation das Wichtigste sein dürfte).
Und letztendlich auch ein Lob dafür, dass den Schauspielern genug Freiraum gelassen wird. Nur die Dialoge, die wirklich nötig sind, schaffen es ins fertige Werk, den Rest erledigen Keaton, Norton & Co. So viele Freiheiten würden sich Schauspieler auch von anderen Regisseuren wünschen.
Soviel zum Rahmen, und inhaltlich lässt sich genug über Kino- und Theaterpublikum, Erfolg, Kritiker; Presse; etc. etc. sagen; mit Birdman wird ein breites Spektrum von Kritik am Showbusiness insgesamt abgedeckt, und dabei hält die Regie die Balance, dass stets das Drama um einen gealterten ehemaligen Superhelden-Darsteller sowie seinem Streben nach Bewunderung und Anerkennung im Vordergrund steht.
Wiederholungen sind langweilig, das meiste findet man ohnehin in Casino Hilles Kritik, auf meiner 8er-Skala schwanke ich zwischen 8 und 9.

Michael Keaton erzählte in einem Interview, er habe den Film Jack Nicholson gezeigt, dieser soll gesagt haben, er sei froh, dass Michael diesen Film gedrehthat, so müsse er das nicht mehr tun. Ich glaube, ich verstehe, was damit gemeint ist.
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Re: Zuletzt gesehener Film

5114
GoldenProjectile hat geschrieben:Schöne Kritik, mochte Birdman auch sehr gerne.

Warum du aber eine 8er- statt der viel gebräuchlicheren 10er-Skala verwendest werde ich wohl nie verstehen.
Ansonsten würde es zu selten die volle Punktzahl geben :lol:
Oder Diskussionen mit Maibaum haben ihre Spuren hinterlassen, genau werde ich das wohl auch nie vertsehen :|
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