Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 22. Juli 2023 09:24 Wenn Nolan die Regie bei B26 übernimmt, dann könnte ich mir die IMAX Kinos ganz gut im Goldrausch vorstellen.
Klar, für die IMAX-Kinos wär das natürlich auch super.
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Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 22. Juli 2023 09:24 So, nächster bitte. Wir brauchen Beiträge.
Deine Anfrage wurde wirklich schnell erfüllt. Ich bin dran:

Wenn Michael Bay die Regie für B26 übernimmt, dann könnte ich mir ganz gut Eiza González als Bond-Girl vorstellen.

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Re: Regie für BOND26+

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Ich behaupte mal, dass Nolan seinen künstlerischen Zenith bereits überschritten hat. Seine große Zeit lag letztlich zu Beginn der 2010er, da schien ihm nichts zu groß. Ich weiß auch nicht, ob Nolan bei den Jüngeren so ein großer Name ist, und genau die wird man privilegiert adressieren, schließlich sollen sie für mindestens drei weitere Filme ins Kino gehen.
Die Idee Bond sei für Nolan ein künstlerischer Rückschritt halte ich indes für groben Unfug, gerade das dezent trashige an Bond wird ihn reizen, genauso wie 2005 Batman. In welchem Zustand war denn dieses Filmfranchise bitte, als Nolan die Zügel in die Hand genommen hat?!
Ich bin mir relativ sicher, dass sich Nolan vom Kurs der Craig-Ära weitestgehend distanzieren würde, allein schon aus dem Ehrgeiz heraus dem Franchise eine, vielleicht auch "seine" individuelle Note zu verleihen. Egal, es kann nur besser werden, als das, was NTTD auf narrativer Ebene zu bieten hatte!
Und ich gebe da Daniel voll Recht - Batman Begins war trotz allen Dramas um Bruce Waynes Eltern ein äußerst stringenter, unterhaltsamer und humorvoller Film. Auch die Joker-Rolle in TDK ist durch die Bank amüsant geschrieben, wenn auch der Grundton des Filmes weitaus dunkler, zynischer ausfällt, was in erster Linie am geerdeteren Setting liegt.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Nolan das Franshise wieder in eine sehr viel eskapistischere, größenwahnsinnige Richtung à la TSWLM lenkt. Gewiss würden eher Technologien, ideologische oder inszenatorische Konzepte im Vordergrund stehen, als die Küchentisch-Psychologisierungen der Hauptfiguren. Vielleicht würde sich Nolan an Bonds Patriotismus heranwagen, ein Thema, das noch nicht beleuchtet wurde, in die heutige Zeit passt und sich vom üblichen Kindheitswundengelecke abhebt. Das Beamtendasein wäre auch ein interessanter Ansatz, ich glaube Hille skizzierte mal einen privat eher introvertierten, gelangweilten Bond, der eigentlich gar keine Lust auf soziale Interaktion hat und nur in seiner Arbeit voll aufblüht, wenn er denn eben in diese Rollen schlüpfen muss. Vielleicht ist die Betonung der Künstlichkeit der Bondrolle der effizientere Ansatz, im Gegensatz zu voranschreitenden Vermenschlichung bis hin zur totalen Entmystifizierung des Parts im Rahmen der Craig-Ära. Auch hier sehe ich durchaus eine Chance für Nolan, sich vom Ansatz seiner Batman-Trilogie zu distanzieren, denn zweimal dasselbe wird er nicht machen wollen.
Ich finde auch nicht, dass die Frauenfiguren bei ihm zu kurz kommen - gerade der oftmals kritisierte Selina Kyle-Part macht doch irre viel Spaß? Ich denke da an die Szene in der Bar mit dem Abgeordneten oder an die erste Begegnung mit Bruce. Wenn, dann ist eher der Miranda Tate-Part etwas generisch geraten... Dabei ist es bei einem derart überladenen Monumentalfilm wie TDKR überhaupt ein Wunder, dass irgendetwas memorables auf Figurenseite hängen bleibt.
Also auch hier sehe ich im Gegensatz zu Mendes, der es über zwei Filme nicht einmal geschafft hat, Bond eine dreidimensionale Partnerin an die Seite zu geben, kein größeres Problem.
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Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:41 Die Idee Bond sei für Nolan ein künstlerischer Rückschritt halte ich indes für groben Unfug
Ich halte die Idee für absolut logisch. Für mich ergäbe es keinen Sinn, dass einer, der machen kann was er will mit maximaler kreativer Freiheit das bereitwillig aufgibt, um für ein Franchise zu arbeiten, das immer größer sein wird als er selbst. Egal wie großer Fan er ist: Warum sollte Nolan das tun? Warum sollte er seine einmalige Stellung in Hollywood aufgeben, um unter einer Franchise-Flagge zu drehen? Ein Franchise wie Batman oder Bond passte zu dem Mann, der "Memento" gemacht hatte. Aber doch nicht mehr zu dem, der "Inception", "Dunkirk", "Tenet" und "Oppenheimer" machen konnte.
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Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:41 zweimal dasselbe wird er nicht machen wollen.
Für Forster gilt das bestimmt, aber Nolan macht doch seit einer gefühlten Ewigkeit immer ziemlich ähnliche Filme mit ähnlichem Look, ähnlichen Soundtracks, ähnlichem Pathos und größtenteils gleicher Besetzung.
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Re: Regie für BOND26+

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Samedi hat geschrieben: 22. Juli 2023 11:04
craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:41 zweimal dasselbe wird er nicht machen wollen.
Für Forster gilt das bestimmt, aber Nolan macht doch seit einer gefühlten Ewigkeit immer ziemlich ähnliche Filme mit ähnlichem Look, ähnlichen Soundtracks, ähnlichem Pathos und größtenteils gleicher Besetzung.
Diesen Eindruck teile ich nicht, zumal Tenet ja nun wirklich in eine andere Kerbe schlägt als sagen wir mal Interstellar. Göranssons Sound geht auch in eine ganz andere Richtung als Zimmers immergleiche musikalische Todschlagrheotrik.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:49
craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 10:41 Die Idee Bond sei für Nolan ein künstlerischer Rückschritt halte ich indes für groben Unfug
Ich halte die Idee für absolut logisch. Für mich ergäbe es keinen Sinn, dass einer, der machen kann was er will mit maximaler kreativer Freiheit das bereitwillig aufgibt, um für ein Franchise zu arbeiten, das immer größer sein wird als er selbst. Egal wie großer Fan er ist: Warum sollte Nolan das tun? Warum sollte er seine einmalige Stellung in Hollywood aufgeben, um unter einer Franchise-Flagge zu drehen? Ein Franchise wie Batman oder Bond passte zu dem Mann, der "Memento" gemacht hatte. Aber doch nicht mehr zu dem, der "Inception", "Dunkirk", "Tenet" und "Oppenheimer" machen konnte.
Manchmal ist gerade der stringente Rahmen eines Franchises reizvoll, bzw. die Aussicht darauf ein Franchise maßgeblich zu prägen, den Rahmen neu zu verhandeln. Du schreibst es ja selbst, er hat bereits alle Möglichkeiten und durfte sich die letzten Jahre diesbezüglich auch mehr und minder erfolgreich ausgetoben. Vielleicht sehnt er sich nun nach anderen Strukturen und Sicherheiten?
Etwas beweisen muss er ja niemandem mehr und es ist auch ganz klar, dass ein Nolan-Bond auch immer ein Nolan-Film wäre. Damit meine ich ein Film, der einem bestimmten übergeordnenten formalen Kozept folgt - etwas, das ich zumindest seit QoS bei Bond nicht mehr sehe.
Außerdem hat Nolan ja schließlich auch nach Inception einen Batmanfilm gedreht - ich weiß nicht, ob er sich vorab für drei Filme hat verpflichten lassen?
Zu guter Letzt hat Nolan Batman wieder rehabilitert und den Genre-Standard neu definiert. Seine Dark Knight-Trilogie steht, obgleich dem Batman-Franchise zugehörig, für sich alleine. Und so würde es sich wohl auch mit Bond verhalten. Diesen Weg hat EON mit CR als Reboot und NTTD als Abschluss einer Miniserie in der Serie selbst gewählt, Nolan zu verpflichten wäre demnach nur konsequent.
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Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 12:34 Manchmal ist gerade der stringente Rahmen eines Franchises reizvoll, bzw. die Aussicht darauf ein Franchise maßgeblich zu prägen, den Rahmen neu zu verhandeln.
Kann ich mir persönlich absolut nicht vorstellen. Doch, ich bleibe dabei: Bond wäre für Nolan ein künstlerischer Rückschritt, dann wäre er einfach nur wieder da, wo er 2005 schon einmal gewesen ist. Nolan hat einem filmischen Mythos, einer bestehenden und langlebigen Reihe unverkennbar seinen Stempel aufgedrückt, er hat das so sehr getan, dass sein "The Dark Knight" vermutlich noch sehr lange der Film sein wird, an dem alle Batman-Filme gemessen werden. Bei Bond kann er da nur verlieren. Warum also sollte er das wollen, wenn er stattdessen auch jedes andere menschendenkbare Projekt pitchen kann und ihm irgendein Studio dafür 100 Millionen Tacken gibt? Einen Film wie "Oppenheimer" hätte in den frühen 2020ern zu diesen Bedingungen, mit diesen Ressourcen, kein anderer westlicher Filmemacher so einfach machen können wie Christopher Nolan. Den nächsten Bond-Film kann absolut jeder machen. Es wäre also nicht nur für Nolan ein Rückschritt, es wäre einfach für das Kino auch schade, wenn wir den nächsten "Oppenheimer" nicht bekommen, weil Nolan lieber Bond macht. Und das schreibt jemand, der mit "Oppenheimer" nur wenig anfangen konnte.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 12:47
craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 12:34 Manchmal ist gerade der stringente Rahmen eines Franchises reizvoll, bzw. die Aussicht darauf ein Franchise maßgeblich zu prägen, den Rahmen neu zu verhandeln.
Kann ich mir persönlich absolut nicht vorstellen. Doch, ich bleibe dabei: Bond wäre für Nolan ein künstlerischer Rückschritt, dann wäre er einfach nur wieder da, wo er 2005 schon einmal gewesen ist. Nolan hat einem filmischen Mythos, einer bestehenden und langlebigen Reihe unverkennbar seinen Stempel aufgedrückt, er hat das so sehr getan, dass sein "The Dark Knight" vermutlich noch sehr lange der Film sein wird, an dem alle Batman-Filme gemessen werden. Bei Bond kann er da nur verlieren. Warum also sollte er das wollen, wenn er stattdessen auch jedes andere menschendenkbare Projekt pitchen kann und ihm irgendein Studio dafür 100 Millionen Tacken gibt? Einen Film wie "Oppenheimer" hätte in den frühen 2020ern zu diesen Bedingungen, mit diesen Ressourcen, kein anderer westlicher Filmemacher so einfach machen können wie Christopher Nolan. Den nächsten Bond-Film kann absolut jeder machen. Es wäre also nicht nur für Nolan ein Rückschritt, es wäre einfach für das Kino auch schade, wenn wir den nächsten "Oppenheimer" nicht bekommen, weil Nolan lieber Bond macht. Und das schreibt jemand, der mit "Oppenheimer" nur wenig anfangen konnte.
Wieso er ausgerechnet bei Bond nur verlieren kann, erschließt sich mir nicht. Finde deine Sichtweise interessant, vielleicht ist da auch was dran, aber ich denke kaum, dass Nolan so berechnend vorgeht. Am Ende scheint er, wie so viele andere Regisseure seines Ranges doch einfach das zu machen, worauf er Lust hat. Und möglicherweise reizt ihn einfach der Gedanke, eines seiner Lieblingsfranchises, das er bereits schon in Form diverser Hommagen zitiert hat, nach seinen Maßstäben zu gestalten. Kann ja sein, dass er wieder eine Trilogie plant? Essentiell ist doch nur das Ergebnis. Dann doch lieber eine interessante Bond-Trilogie, als dreimal Oppenheimer in Folge?
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Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 13:08 Wieso er ausgerechnet bei Bond nur verlieren kann, erschließt sich mir nicht.
Als er "Batman" angefasst hat, war er a) kein großer Name und b) die Batman-Reihe faktisch erledigt. Bei Bond ist beides nicht der Fall. Er kann auch nicht "ausgerechnet bei Bond nur verlieren", sondern generell bei Franchise-Filmen.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 22. Juli 2023 13:24
craigistheman hat geschrieben: 22. Juli 2023 13:08 Wieso er ausgerechnet bei Bond nur verlieren kann, erschließt sich mir nicht.
Als er "Batman" angefasst hat, war er a) kein großer Name und b) die Batman-Reihe faktisch erledigt. Bei Bond ist beides nicht der Fall. Er kann auch nicht "ausgerechnet bei Bond nur verlieren", sondern generell bei Franchise-Filmen.
Ach so hast du das gemeint, ok. Ja die Reihe hat zu dem Zeitpunkt wirklich aus dem letzten Loch gepfiffen, das stimmt. NTTD ist da natürlich eine andere Hausnummer, aber besonders zufriedengestellt scheint der Film ja niemanden zu haben. Das verhältnismäßig schlechte BO geht auch ganz bestimmt nicht ausschließlich auf Covids Kappe, ich denke, der Film hat die Erwartungen einfach nicht erfüllt.
Und wo würdest du einen Nolan-Bond stilistisch verorten? Eine Mischung aus Batman und Tenet? Oder denkst du, Nolan wäre in der Lage etwas leichtfüßiges ohne Erklärbär-Dialoge und großen Emotionen zu inszenieren?
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Re: Regie für BOND26+

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NTTD hatte gemessen an den Umständen ein sehr gutes Box Office und auch auf imdb eine sehr gute Bewertung innerhalb der Reihe.

Bitte aufhören die etwaige eigene Unzufriedenheit über die Fakten zu stellen.

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Re: Regie für BOND26+

525
Welche Umstände waren das genau? Der Film wurde erwartet wie der Messias, es waren alle Zugpferde vorhanden, hinzu noch der große Abschied des Hauptdarstellers. Das hätte vielleicht unter Pandemie-Bedingungen nicht bis an SF gereicht, aber SP toppen müssen?
Ich bin nicht unzufrieden mit NTTD - vieles taugt mir an dem Film, manches halt weniger. Dazu zählen Madeleine, Safin und die letzten 15 Minuten. Aber, und das ist auf die allgemeine Wahrnehmung bezogen sehr viel wichtiger - der Film ist ein absoluter Downer, man kommt nicht glücklich oder erfüllt aus dem Kino.
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