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Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 29. März 2016 21:37
von Thunderball1965
Gerade wieder geschaut und meine Meinung hat sich in einem Punkt umgekehrt: Barbara Bach sieht super aus, aber schauspielerisch finde ich sie schon eher schlecht als recht.
Daher war ich vergleichsweise enttäuscht - bis Ken Adams Produktdesign ihren Part neben Moo7re übernommen hat, um am Ende genüsslich zerstört zu werden.
Die Schwächen hatte ich bereits an einem Ort aufgezählt.
Der Film bleibt aber gigantisch, knapp vor LALD der beste Moo7re; dieser gefällt mir dunkelhaarig in den 70ern ohnehin viel besser als hellhaarig in den 80ern und diesmal wurde die Rolle genau richtig angelegt.
Und schön, dass Gilbert mit YOLT schon mal üben konnte - andernfalls wäre der hier wohl nie so gut geworden.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 29. März 2016 23:54
von dernamenlose
FreddyKruemel2 hat geschrieben:
Martin007 hat geschrieben:Ja, grossartiger Film mit toller Atmosphäre und tollen Bildern, man merkt dem Film jederzeit an, dass alle Beteiligten mit diesem Film einen Meilenstein erschaffen wollten. Die technische Brillanz und die riesigen Sets um Liparus, das fantastische Produktionsdesign und die gute Kameraarbeit machen den Film bemerkenswert.
Man wollt nicht nur einen Meilenstein erschaffen, man hat ihn auch erschaffen.
FT97 hat geschrieben:Vielleicht sind manche Szenen überzogen, aber das gefällt mir besser als bei Brosnan.
Natürlich sind sie bei Moore besser ;)
Zweimal: Schön wärs...

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 30. März 2016 21:06
von FreddyKruemel2
dernamenlose hat geschrieben:Zweimal: Schön wärs...
Jaja ich weiß ;)

Barbara Bachs schauspielerische Leistung hat mich letztes Mal auch nicht sehr überzeugt, das hat sie aber durch ihr Aussehen wettgemacht ...

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 30. März 2016 21:19
von Revoked
FreddyKruemel2 hat geschrieben:
dernamenlose hat geschrieben:Zweimal: Schön wärs...
Jaja ich weiß ;)

Barbara Bachs schauspielerische Leistung hat mich letztes Mal auch nicht sehr überzeugt, das hat sie aber durch ihr Aussehen wettgemacht ...
Find ich nicht. Im O-Ton ist sie gut mit pseudo russischem Akzent. Die deutsche Synchro ist nicht so toll.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 30. März 2016 22:36
von Casino Hille
Das ist wahr.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 31. März 2016 11:49
von Thunderball1965
In der dt. Synchronfassung wirkte auf mich die Schauspielerin um einiges besser.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 31. März 2016 16:41
von Revoked
Ja schade. Der Eindruck ist natuerl. subjektiv, mir gefaellt sie im Oton gut.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 31. März 2016 18:28
von AnatolGogol
Revoked hat geschrieben:Im O-Ton ist sie gut mit pseudo russischem Akzent. Die deutsche Synchro ist nicht so toll.
Gefällt dir Dagmar Hellers Stimme generell nicht oder sagt sie dir nur auf Bach nicht so zu?

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 21:03
von danielcc
Ich finde kein anderes der schauspielerisch eher schwachen Bondgirls (und es gab viele davon früher) gewinnt durch die Synchro so sehr wie Bach. Im O-Ton finde ich sie an der Grenze zum Fremdschämen, macht den Film nahezu kaputt für mich.
Ich kannte TSWLM in und auswendig auf deutsch bevor ich ihn erstmal im O hörte und da war ich gradezu schockiert

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 21:17
von Revoked
danielcc hat geschrieben:Ich finde kein anderes der schauspielerisch eher schwachen Bondgirls (und es gab viele davon früher) gewinnt durch die Synchro so sehr wie Bach. Im O-Ton finde ich sie an der Grenze zum Fremdschämen, macht den Film nahezu kaputt für mich.
Ich kannte TSWLM in und auswendig auf deutsch bevor ich ihn erstmal im O hörte und da war ich gradezu schockiert
Interessant - bei mir war's andersherum. Kannte den auch in- und auswendig auf dt. (von der Hörspielkassette). Aber habe vor 3 Wochen erst den Oton gehört und den fand ich viel besser.

So subjektiv ist das wohl...

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 21:22
von Casino Hille
Sehe das auch genau andersrum. Kann TSWLM im O Ton mitsprechen, in der deutschen Synchro finde ich ihn besonders durch Anja und andere kleine Nebenrollen praktisch ungenießbar.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 21:35
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Sehe das auch genau andersrum. Kann TSWLM im O Ton mitsprechen, in der deutschen Synchro finde ich ihn besonders durch Anja und andere kleine Nebenrollen praktisch ungenießbar.
Wow, der Tobak wird ja immer stärker, (praktisch) ungenießbar ist schon heftig. Kannst du es etwas konkretisieren, warum dir Heller hier nicht gefällt? Und - da man sie ja jetzt nicht gerade selten und unprominent in den Bondfilmen der 70er und 80er zu hören bekommt - ist das dann ein TSWLM-exklusives Problem oder sind dir ihre anderen zahlreichen Auftritte dann auch eher zuwider? Und interessehalber: welche anderen kleinen Nebenrollen sind es in der TSWLM-Synchro, die dir unangenehm aufstossen?

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 21:52
von Casino Hille
Ich entschuldige die deutliche Ausdrucksweise, aber TSWLM finde ich tatsächlich im deutschen ziemlich hart. Heller gefällt mir in TSWLM leider gar nicht, sie bringt Anyas Konflikt überhaupt nicht rüber und passt auch kaum zur sehr erotischen Bach. Letzteres ist natürlich ganz stark geschmacksabhängig, ersteres aber ein deutliches Problem der Synchronregie. Die wunderschöne Szene im Hotelzimmer, wenn sie die Wahrheit erfährt, verliert total an Kraft und Ausdruck, weil in meinen Augen Heller viel zu monton den Text spricht und gar nicht richtig mit den Emotionen mitgeht, die Bach hervorragend betont hat. Witzigerweise ist der Vorwurf der monotonen Sprechweise auch bei vielen anderen Rollen zu bemerken: Naomi klingt sehr starr und leblos, Max Kalba scheint konstant in einer Tonhöhe zu sprechen und ganz besonders negativ fiel mir Bonds Aufeinandertreffen mit dem ägyptischen Kontaktmann in der Wüste auf: Selbst Clausnitzer klingt hier irgendwie merkwürdig außerhalb der Szenerie, alles bekommt einen seltsam ernsten Unterton, den die eigentliche Szene gar nicht hat. Zu guter letzt ist auch Tafler merkwürdig übersetzt worden, bestes Beispiel seine Todesszene: Keine Spur vom ableben, stimmlich hört man davon eigentlich gar nichts, erst sagt seine letzten Worte genauso wie alles vorige. Das war schon enorm gehäuft bei TSWLM.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 22:19
von AnatolGogol
Casino Hille hat geschrieben:Ich entschuldige die deutliche Ausdrucksweise, aber TSWLM finde ich tatsächlich im deutschen ziemlich hart. Heller gefällt mir in TSWLM leider gar nicht, sie bringt Anyas Konflikt überhaupt nicht rüber und passt auch kaum zur sehr erotischen Bach. Letzteres ist natürlich ganz stark geschmacksabhängig, ersteres aber ein deutliches Problem der Synchronregie. Die wunderschöne Szene im Hotelzimmer, wenn sie die Wahrheit erfährt, verliert total an Kraft und Ausdruck, weil in meinen Augen Heller viel zu monton den Text spricht und gar nicht richtig mit den Emotionen mitgeht, die Bach hervorragend betont hat. Witzigerweise ist der Vorwurf der monotonen Sprechweise auch bei vielen anderen Rollen zu bemerken: Naomi klingt sehr starr und leblos, Max Kalba scheint konstant in einer Tonhöhe zu sprechen und ganz besonders negativ fiel mir Bonds Aufeinandertreffen mit dem ägyptischen Kontaktmann in der Wüste auf: Selbst Clausnitzer klingt hier irgendwie merkwürdig außerhalb der Szenerie, alles bekommt einen seltsam ernsten Unterton, den die eigentliche Szene gar nicht hat. Zu guter letzt ist auch Tafler merkwürdig übersetzt worden, bestes Beispiel seine Todesszene: Keine Spur vom ableben, stimmlich hört man davon eigentlich gar nichts, erst sagt seine letzten Worte genauso wie alles vorige. Das war schon enorm gehäuft bei TSWLM.
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort, wie immer gelingt es dir auch hier deine Wahrnehmung sehr gut nachvollziehbar zu machen. Entschuldigungen sind auch völlig unangebracht, da du es ja tatsächlich so empfindest. Ich teile deine Einschätzung hier allerdings nicht und sehe eigentlich alle genannten Beispiele anders. Ich finde beispielsweise, dass Hellers Stimme nachdem Bond Anya die Geschehnisse in Berngarten berichtet hat einen absolut passenden eiskalten Tonfall annimmt. Die angedrohte Tötung wird so vollkommen glaubwürdig rübergebracht. Eine andere Passage, in sie stimmlich sehr schön die emotionale Betroffenheit Anyas andeutet ("nur" andeutet, da die Dramaturgie der Szene ja nicht mehr erlaubt) ist ihre erste Szene mit Gogol, in der er ihr vom Tod ihres Geliebten berichtet. Klar, Heller spielt die Amazova oft mit sehr überlegenem Tonfall, was aber wie ich finde perfekt zur Rolle passt, da Triple X ja durchgängig mit Bond konkurriert und sich beweisen will/muss (was die Bach im O-Ton ja auch so macht, allerdings wie ich finde nicht ganz so gelungen). Alles in allem halte ich die TSWLM- Synchro für sehr gelungen, wenn auch keine absolute Top-Arbeit (die sehe ich tendenziell eher in den Berliner Arbeiten der 60er bis ganz frühen 70er). Witzigerweise finde ich Dagmar Heller dann auch in keiner ihrer 7 Bond-Rollen so passen wie auf Bachs Amazova.

Re: Filmbesprechung: "The Spy Who Loved Me (TSWLM)"

Verfasst: 1. April 2016 22:27
von danielcc
Anatol, du hast es auf den Punkt gebracht! Ich kannte Tripple X vor allem durch die Hörspielkassetten nur als selbstbewussten Charakter, der auf Augenhöhe mit Bond agiert und sogar gefährlich für ihn werden könnte, wenn sie ihre Rachepläne durchziehen würde. Durch den Film wusste ich dann noch, wie wahnsinnig sexy sie aussieht. Das hat mich immer total beeindruckt als Mischung.

Als ich erstmals die O-Fassung gesehen habe, war ich dann schockiert und desillusioniert. Denn Bach "verkommt" im Original zu einem Mäuschen. Sie nuschelt mit absolut monotonem Schlafzimmer Stimmchen vor sich hin, wirkt Fehl am Platze und überfordert.

Nein ich bleibe für mich dabei: Kein Bondgirl profitiert so von der Synchro. Bei Goodnight ist es ja ähnlich nur dass dort die stimmliche Unfähigkeit von Eklund ja gut zum Charakter passt.