Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Je mehr ich darüber nachdenke, denke ich, dass Tom Hardy ein perfekter Craig-Nachfolger ist. Habe mir gerade den Teaser von "Legend", dem Film, in dem er in einer Doppelrolle die legendären Kray-Zwillinge aus den 60ern verkörpert, angesehen. Schonmal durch den Look (Anzug, rasiert, stilvolle Frisur) spricht einiges für den 77 geborenenen Schauspieler. Er bringt den Look, die Physis und auch das gewisse schauspielerische etwas mit, womit man den Weg, den man mit Craig angefangen hat, weiterführen kann.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Wer auch immer es sein wird (und ich persönlich hoffe, es wird keiner der hier vorgeschlagenen - nichts für ungut), wird es glaube ich sehr schwer haben.
Dalton sagte mal, das die eine Hälfte der Welt Connery und die andere Moore lieben. Am Ende kann man nur gehasst werden.
Jetzt, wo die beiden aus dem kollektiven Zuschauer-Gedächtnis entgültig hinter einer grauen Nebelwand verschwunden sind, kann es sich leicht auf Brosnan und Craig übertragen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Dieses kollektive Gedächtnis wird doch von einer Generation von Kinogängern bestimmt, die altersbedingt nur Brosnan und Craigs Filme passiv mitverfolgten. Die Altergruppen 40+ dürften keinen besonderen Anteil ausmachen.
Die Medien graben den Mythos Connery und Moore ab und zu aus, aber es bleiben museale Austellungsstücke. Das zieht nicht mehr, da wird bei TV Austrahlungen weggeschaltet. Individuelles Interresse kann man in die Gleichung nicht einrechnen.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Museal scheint dein Lieblingswort zu sein :-)

Connery wird immer ein Phänomen mit Ausnahmestellung bleiben. Ob das objektiv ist, ist irrelevant, der Mythos wird immer von Generation auf Generation übertragen.

Mit Moore sehe ich das anders. Jetzt da mit Brosnan und Craig zwei weitere Darsteller sich erfolgreich in der Rolle behauptet haben, ist Moore da eher einer von dreien, aber keine Ausnahme-Gestalt mehr. Das ist er höchsten für die Generation der 35-55 jährigen, die vielleicht noch eine besondere Beziehung zu ihm haben und den Hardcore Fans, für die er der längste und aktivste Bond war.

ich glaube auch, langfristig werden die 60er Jahre Bonds bestehen, und die jeweils aktuellen, was das TV Interesse angeht. Die Phase "dazwischen" ist zumeist die, die man weder als kultig/klassisch noch als modern/relevant ansieht.
Daher ist es auch nicht ganz falsch, dass aktuell Connery und Craig die bekanntesten Darsteller sind
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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danielcc hat geschrieben:Museal scheint dein Lieblingswort zu sein :-)
Oh ja, ich habe es aber erst in Bezug auf Bond entdeckt. :wink:
danielcc hat geschrieben: Connery wird immer ein Phänomen mit Ausnahmestellung bleiben. Ob das objektiv ist, ist irrelevant, der Mythos wird immer von Generation auf Generation übertragen.
Der Mythos wird Connery mehr oder weniger nur aufgesetzt. Ich finde der (Mythos) ist schon längst über seine erste Verkörperung hinausgewachsen. Sonst hätte auch nie jemand anderes die Rolle übernehmen können. Connerys Darstellung selbst ist doch die inkonsistenteste überhaupt.
Letztlich ist es mühselig ihn wirklich festzunageln. Aber ja, eben der nicht-objektive Mythos bestimmt aufgrund des Staubes der Zeit wie Connery wirkt.

Aber eben eine Wirkung bzw. Präsenz stelle ich bei den minderjährigen bis zu denen in ihren 30ern überhaupt nicht fest. Vielleicht lebe ich auch auf einem anderen Stern. :alien:
Aber richtig, die Rolle der Medien in diesem kollektiven Gedächtnis ist nicht zu unterschätzen. Und eben die kreieren diesen Mythos.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Er ist aber derjnenige der die Rolle definiert hat und zum Erfolg gebracht hat und nicht weniger halten seine ersten 4 Filme für die Quintessenz der guten Bondfilme. Seine Präsenz ist einmalig, das streitet eigentlich niemand ab.

Alle die neu in die Bondfilme reinwachsen, sind natürlich nie ganz frei von Vorurteilen. Es gibt ja kaum jemanden, der einen Connery Film zum ersten Mal unbefangen sieht, und nicht schon weiß, dass er DIE IKONE ist und man ihn gut finden muss.
Gleiches gilt meiner Meinung auch für alle großen Film-Phänomene wie Star Wars und co.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Casino Hille hat geschrieben:Connerys Darstellung ist inkonsistent?
Ja. In DN noch ein wenig verstockt und bissig - im ganzen dunkler. In FRWL bekommt das einen großen Klecks an Souveränität. In GF und TB wird es selbstverliebt und in YOLT die reinste Fassade. Bei DAF nimmt er sich selbst kaum mehr ernst.
Wenn ich genauer darüber nachdenke, bekomme ich den Eindruck, dass die Wiege von Bond mehr in Connerys Gemütszustand als "Charakter-Entwicklung" liegt.
danielcc hat geschrieben:Er ist aber derjnenige der die Rolle definiert hat und zum Erfolg gebracht hat und nicht weniger halten seine ersten 4 Filme für die Quintessenz der guten Bondfilme. Seine Präsenz ist einmalig, das streitet eigentlich niemand ab.
Ich glaube wir schreiben einander vorbei. Du aus der Sicht des kundigen, zumindest Bond interessierten Zuschauern. Ich aus dem des heutigen, ganz normalen Kinogänger bereits angesprochener Generationen.
Denn ich gebe dir völlig Recht.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Gut finden muss man Connery nicht. Und das ist auch nicht die Erwartung, mit der Neueinsteiger seiner Performance begegnen.

Und die Filme um Connery herum mögen nicht unbedingt immer ganz einheitlich sein, aber den Charakter, den er spielt, dass ist immer derselbe Bond-Typus. Selbst in Nuancen gibt es da kaum Unterschiede, die eine genauere Differenzierung fordern würden.
https://filmduelle.de/

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