Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Hallo miteinander! Nachdem ich NTTD vor 2 Wochen gesehen habe und ich die letzten Tage auf der Arbeit nicht sehr viel zu tun hatte, habe ich aus Interesse mal wieder hier reingeschaut. Und ich habe direkt geguckt wann ich das letzte mal hier aktiv war... Vor ziemlich genau fast 3 Jahren. Wahrscheinlich werde ich auch recht schnell wieder verschwinden bis dann der nächste Bond kommt. :D

Jedenfalls würde ich auch gern eine "kurze" Review abgeben. Vorab-Info: habe NTTD bisher nur ein Mal gesehen.
Keine Ahnung ob er mir nach der Zweit- und Drittsichtung besser oder sogar schlechter gefallen würde. Hier auf jeden Fall mal für mich erwähnenswerte Punkte am Film:

Daniel Craig
- Ich bin ja bekanntlich erst durch Daniel Craig und seine Performance in CR wirklich zu James Bond gekommen, auch wenn ich vorher schon den ein oder anderen Brosnan gesehen hatte. Aber da war ich noch zu jung. Seitdem liebe ich Daniel Craig und seine Schauspielkünste sehr und ich liebe ihn auch nach vor als James Bond - trotz des eher durchwachsenen finalen Films. Ich kaufe ihm den James Bond immer noch ab und mag auch seinen Classic-Bond, der er spätestens seit SP ist. Seine schauspielerischen Künste waren auch in NTTD wieder von allerhöchster Qualität (Matera!).
Er hat den Film meiner Meinung nach durchaus getragen und einiges gerettet. Trotz allem wird er mein Bond bleiben und ich werde mir CR, SF und durchaus auch SP immer wieder gerne ansehen (im Gegensatz zu den meisten hier mochte ich SP eigentlich recht gern).

Paloma
- Diese Dame hat seeeehr viel Spaß gemacht, aber leider wurde ihr Charakter verschenkt. Schade.

Nomi
- Wie die meisten hier sehe ich ihren Charakter im Nachgang als schwierig an… Während des Films gefiel sie mir eigentlich, weil sie ein paar wirklich coole Actionszenen hatte. Aber ohne Frage wurde nichts aus ihr gemacht. Ich hatte eine coole, taffe, moderne, starke Frau erwartet, die sich nicht einschüchtern lässt und genau wie Bond flotte Sprüche parat hat, aber bekommen ich habe ich eine patzige Agentin, die am Ende sogar noch völlig zusammenhangslos ihre Nummer wieder an Bond abtritt. Ich habe in dem Moment null verstanden was das sollte. Ich hätte mir gewünscht man hätte den Gag mit der Nummer einfach so stehen lassen.

Safin
-Maleks Performance war toll, wenn auch ein bisschen drüber. Aber damit habe ich an sich kein Problem, weil Over-The-Top-Bösewichte für mich schon ein bisschen so ein Bond-Ding sind. Seine Motive sind mir allerdings ein Rätsel, aber das sehen die meisten von euch auch so. White hat seine Familie getötet und er möchte sich an ihm rächen… Alles gut soweit. Dass letztendlich ganz Spectre dran glauben muss ist auch verständlich. Aber warum genau will er den halben Erdball auslöschen? Und warum genau hatte er vor das Virus zu verkaufen? Wie es scheint hatte er ja ohnehin schon Millionen Menschen auf dem Radar, zwangsläufig hätte durch weitreichende Verwandtschaften ohnehin jeder irgendwann den Löffel abgegeben.
Warum er Madeleine in der PTS gerettet hat verstehe ich ebenso nicht. Weil sie ein Kind war? Letztendlich unlogisch, aber halt nötig für den Film. So hat er mit Madeleine eine gewisse Verbindung.
Trotz allem toller Bösewicht!

M, Q, Moneypenny, Tanner
- Fiennes wieder toll, ich liebe auch die Szenen mit ihm und Bond in seinem Büro. Eines meiner Highlights des Films.
- Q liebe ich schon seit SF, ich mag einfach was sie aus dem alten, weis(ß)en Mann gemacht haben. Er wirkt sehr nahbar und irgendwie normal. Ich hoffe er konnte sein Date noch nachholen (ob Bond wohl optisch sein Typ ist? :D).
- Moneypenny und Tanner sind nicht weiter erwähnenswert.
- Ich mochte die Abschlussszene als sie Bond gedenken.

Madeleine & Mathilde
- So, da sind wir jetzt... Ich weiß gar nicht ob das Hauptproblem das Skript ist oder Lea Seydoux. Ich kannte sie vor SP nicht und sie hat schauspielerisch leider auch keinerlei Emotionen bei mir ausgelöst. Ich mag ihre Performance in SP überhaupt nicht, in NTTD ist es etwas besser, aber der Charakter Madeleine ist immer noch schrecklich geschrieben.
Es gibt meiner Meinung nach wieder kaum Chemie zwischen Bond und Madelein, obwohl es etwas besser geworden ist in NTTD.
Im Gegensatz zu manchen hier kann ich sogar noch nachvollziehen, warum Bond so extrem gekränkt war in Matera und sie letztendlich in den Zug gesteckt hat. Am Ende ist Bond immer noch ein Agent, der nie etwas anderes kannte und grundsätzlich (eigentlich) niemandem vertraut. Das hat er ja bei Vesper schon zu spüren bekommen. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er den Angriff an Vespers Grab erstmal auf Madeleine geschoben hat.
Womit ich aber ein Problem habe: Sie sehen sich 5 Jahre nicht, ihr erstes aufeinander Treffen ist sehr kühl. Nach dem Gespräch mit Blofeld geht er direkt nach Norwegen. Und dort wechseln sie dann 5 Sätze miteinander und plötzlich ist wieder alles gut??? Liebe hin oder her, aber so einfach funktioniert das doch nicht. Da will man die Liebe und Emotionalität in NTTD in den Vordergrund stellen, aber bekommt das in keiner Weise realistisch und nachvollziehbar auf die Reihe. Ich saß in diesem Moment wirklich sprachlos da und war wahnsinnig froh, dass Mathilde sie gestört hat. Allgemein mochte ich Mathilde, sie hat eine Leichtigkeit in den Film gebracht.

Ach ja, warum genau sagt Lea ihm eigentlich nicht, dass Mathilde seine Tochter ist? Anscheinend schien ja wieder alles gut zu sein zwischen ihr und Bond? Danach verbringen sie ja auch die Nacht miteinander. Aber war wohl auch nötig für den Film – so konnte man die Sache dann am Ende noch pathetisch „auflösen“.


Blofeld
- Ich war sehr gespannt auf sein Cameo. Leider fand ich sein psychopathisches Gefasel ziemlich doof und hat nicht zu seinem Charakter gepasst. Ich weiß er hat so verschlüsselt kommuniziert, aber trotzdem.

Die Action
- Kam mir etwas zu kurz. Die Jagd im Wald gefiel mir im Kino schon nicht, war irgendwie zu langweilig. Ich mochte zwar die Stimmung durch den nebligen Wald, aber das wars auch schon.
- Die Szene mit Paloma war dafür großartig. Und auch einige Stellen auf der Insel haben Spaß gemacht.
- Generell ist mir in NTTD aber aufgefallen, wie „unzerstörbar“ Bond hier ist. Er hat den ganzen Film über eigentlich keinen Kratzer abbekommen (selbst die Bombe an Vespers Grab war offensichtlich nur ein Silvesterböller). Selbst als er ganz offensichtlich durchlöchert hätte werden müssen, passiert rein gar nichts. Ich bin bei sowas normalerweise wirklich nicht kleinlich, weil das in Actionfilmen einfach dazu gehört, aber ich fand es in NTTD extrem auffällig. Und dann wird er von Safin völlig unvermittelt mehrmals angeschossen… Wo wir auch schon zum Ende kommen.

Das Ende
- Ich sehe Bonds Tod nicht als schlimm an. Ich denke es gibt für alles mal ein erstes Mal. Im Endeffekt ist das vielleicht auch gut, weil man so am besten einen Reboot starten kann – und der ist nach 5 Craigs auch mehr als nötig. Ein harter Cut passt hier eigentlich sehr gut.
Das WIE ist halt der Punkt. Dass er nochmal umkehren musste, weil die Luken sich wieder schlossen ist klar (wobei man hier auch sagen muss: Warum hat er die Armaturen nicht einfach zerstört?). Und irgendwie war auch abzusehen, dass er dann nochmal auf Safin trifft. Aber hätte man das nicht alles vielleicht auch ohne seinen Tod lösen können?
Ich meine, es war besser ihn sterben zu lassen, als ihn zum zwanzigsten Mal für Tod erklären oder in den Ruhestand gehen zu lassen. Das hatten wir seit Craig schon oft genug.
Mir persönlich hätte da ein klassisches Filmende wie man es von Bond kennt auch gut gefallen, aber der Film hat leider zu sehr auf seinen Tod hingearbeitet.
Ich denke, wie gesagt, für mich persönlich ist das Wie der Punkt an seinem Tod. Erst ist er denn ganzen Film über quasi unantastbar und dann kommt da ein schmächtiger Safin, der vermutlich schon lange keine Waffe mehr in der hatte, dahergelaufen und schießt ihn unvermittelt nieder.
Rein an sich passt es nicht zu der Figur Bond, dass er es nicht mehr von der Insel geschafft hat. Ein Bond hat aus genau solchen Situationen immer noch einen Ausweg gefunden. Genau deshalb hat man ihn dann wohl noch so schwer verletzt – denn so zugerichtet kann auch ein James Bond nicht mehr fliehen.

Ich habe wie gesagt auch keine Ahnung wie man das Ende besser hätte lösen können. Aber wirklich zufrieden bin ich einfach auch nicht.

FAZIT:
Obwohl NTTD teilweise recht „unbondig“ war und Madeleine-Bond leider wieder nicht funktioniert hat und mich deren Szenen eher peinlich berührt zurückließen, würde ich dem Film eine solide 7/10 geben. Er hat trotzdem Spaß gemacht, auch wenn ich nicht total euphorisiert aus dem Kino gegangen bin.
Was ich NTTD zu Gute halten muss: Ich fand ihn nicht langatmig. Die 2,5 Stunden gingen erstaunlich schnell vorbei.
Ein bombastischer Abschluss der Craig-Ära war es aber leider nicht.
The name's Bond, James Bond.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 08:34 Madeleine & Mathilde
- So, da sind wir jetzt... Ich weiß gar nicht ob das Hauptproblem das Skript ist oder Lea Seydoux. Ich kannte sie vor SP nicht und sie hat schauspielerisch leider auch keinerlei Emotionen bei mir ausgelöst. Ich mag ihre Performance in SP überhaupt nicht, in NTTD ist es etwas besser, aber der Charakter Madeleine ist immer noch schrecklich geschrieben.
Es gibt meiner Meinung nach wieder kaum Chemie zwischen Bond und Madelein, obwohl es etwas besser geworden ist in NTTD.
Im Gegensatz zu manchen hier kann ich sogar noch nachvollziehen, warum Bond so extrem gekränkt war in Matera und sie letztendlich in den Zug gesteckt hat. Am Ende ist Bond immer noch ein Agent, der nie etwas anderes kannte und grundsätzlich (eigentlich) niemandem vertraut. Das hat er ja bei Vesper schon zu spüren bekommen. Ich kann es ihm nicht verdenken, dass er den Angriff an Vespers Grab erstmal auf Madeleine geschoben hat.
Womit ich aber ein Problem habe: Sie sehen sich 5 Jahre nicht, ihr erstes aufeinander Treffen ist sehr kühl. Nach dem Gespräch mit Blofeld geht er direkt nach Norwegen. Und dort wechseln sie dann 5 Sätze miteinander und plötzlich ist wieder alles gut??? Liebe hin oder her, aber so einfach funktioniert das doch nicht. Da will man die Liebe und Emotionalität in NTTD in den Vordergrund stellen, aber bekommt das in keiner Weise realistisch und nachvollziehbar auf die Reihe. Ich saß in diesem Moment wirklich sprachlos da und war wahnsinnig froh, dass Mathilde sie gestört hat. Allgemein mochte ich Mathilde, sie hat eine Leichtigkeit in den Film gebracht.

Ach ja, warum genau sagt Lea ihm eigentlich nicht, dass Mathilde seine Tochter ist? Anscheinend schien ja wieder alles gut zu sein zwischen ihr und Bond? Danach verbringen sie ja auch die Nacht miteinander. Aber war wohl auch nötig für den Film – so konnte man die Sache dann am Ende noch pathetisch „auflösen“.
Ja, das ist eines der zentralen Problem von NTTD auf den Punkt gebracht. Die Beziehung Bond - Madeleine funktioniert nach wie vor nicht (obwohl es nicht so katastrophal ist wie in SP). Schlecht geschrieben sicher, aber mir geht es wie dir, ich mag auch Seydoux Spiel nicht. Das lässt mich Gefrierschrank-kalt. Dass man ausgerechnet eine der schwächsten Bond Girl-Besetzungen für ein großes, episches und vor allem emotionales Finale reaktiviert, ist schon ein ganz schwer zu verdauender Brocken.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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vodkamartini hat geschrieben: 12. Oktober 2021 09:22 Ja, das ist eines der zentralen Problem von NTTD auf den Punkt gebracht. Die Beziehung Bond - Madeleine funktioniert nach wie vor nicht (obwohl es nicht so katastrophal ist wie in SP). Schlecht geschrieben sicher, aber mir geht es wie dir, ich mag auch Seydoux Spiel nicht. Das lässt mich Gefrierschrank-kalt. Dass man ausgerechnet eine der schwächsten Bond Girl-Besetzungen für ein großes, episches und vor allem emotionales Finale reaktiviert, ist schon ein ganz schwer zu verdauender Brocken.
Ja, wie gesagt, ich sehe ein großes Problem definitiv in Lea Seydoux. Ich denke eine andere Schauspielerin hätte da mehr draus machen können.
Mich beschäftigt gerade dieses Thema seit Spectre stark. Ich frage mich: Gibt es wirklich Leute da draußen, die den Charakter Madeleine und Lea Seydoux in dieser Rolle mögen? Hat niemand Broccoli zugeflüstert, dass Seydoux die mit Abstand schlechteste Performance abgibt?
Man kann mir doch nicht erzählen, dass die Produzenten und der Regisseur und alle Beteiligten wirklich zufrieden mit damit waren. Man erkennt doch in SP ganz klar, dass die Beziehung nicht funktioniert.
Zuletzt geändert von BlofeldsKatze am 12. Oktober 2021 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Ich sehe das Problem nicht bei Léa Seydoux, die muss niemandem mehr beweisen, was für eine bärenstarke Schauspielerin sie ist. Das Problem ist ihre vollkommen inkonsistente Rolle in SP, die in jeder Szene eine 180 Grad Drehung hinlegt und auch in NTTD sprunghaft wirkt, weil sie dort nie mehr als ein Plotgegenstand sein darf und charakterliche Tiefe meidet wie ich eine gesunde Ernährung.

Für mich persönlich kommt noch hinzu, dass Craig wie ihr Papa aussieht und ich die beiden als Liebespaar schon optisch nicht zusammenbekomme. Aber für einen wie Bond ist das Alter natürlich nur eine Zahl …
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:06 Für mich persönlich kommt noch hinzu, dass Craig wie ihr Papa aussieht und ich die beiden als Liebespaar schon optisch nicht zusammenbekomme. Aber für einen wie Bond ist das Alter natürlich nur eine Zahl …
Die Optik, ja. Auch so ein Punkt, der mich seit Beginn schon stört.

Man merkt schon, Madeleine/Lea Seydoux ist generell für die meisten einfach schwierig. Egal ob man eher das Problem in der Schauspielerei oder in der Figur sieht. Es war vermutlich der falsche Weg sie in NTTD wieder zu zeigen, aber leider die logische Konsequenz.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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In gewisser Art und Weise liegt das Problem denke ich sehr stark darin, wie die Beziehung in SPECTRE geschrieben worden ist. Da wirkt es sehr sprunghaft, holprig und mehr behauptet als glaubwürdig herausgearbeitet. Da können selbst Daniel Craig und Lea Seydoux wenig dafür, wenn Ihnen nur das vorgelegt wurde, was wir letztlich auch im Kino erleben durften. Ausgehend davon dürfte auch die Liebesgeschichte in NTTD als emotionaler Kern des Films auch absolut nicht funktionieren. Da ich den Film für mich aber danach gewertet habe, was NTTD alleine liefert (ohne Berücksichtigung von SP) konnte mich die Geschichte zwischen Bond und Swann einigermaßen überzeugen und emotional mitreißen.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Mal eine ehrliche Frage: Für wen war nach SP eindeutig klar, dass Madeleine und Bond jetzt ein richtiges "Liebespaar" und nicht einfach in dem Sinne zusammen sind, in dem Bond mit seinen Frauen immer schon zusammen war? Ich finde, SP hat das eigentlich gar nicht erzählt oder entwickelt. Warum soll Bond sich in diesem Film mehr in Madeleine verliebt haben als beispielsweise Timmy Daltón in Kara aus TLD verliebt war oder Roger M007re in Octopussy? Was war an der Beziehung der beiden in SP so besonders, dass man in NTTD gar nicht "anders konnte" als dort wieder anzusetzen?
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Sorry, dass ich das jetzt so ha(a)rsch (sonst zensiert weil „zensiert“ :lol: ) schreiben muss, aber Lea Seydoux ist meiner Ansicht nach eine der überbewertesten Schauspielerinnen, die Frankreich derzeit zu bieten hat. Käme sie nicht aus dieser ominösen Familie (Kenner der internationalen Filmlandschaft werden es wissen, oder Google-dein(*e)-Freund*in-und-Helfer*in), wäre sie nicht da, wo sie heute ist. Mit La Vie d'Adele gelang ihr ein Coup, fair enough... Aber alles darüber hinaus... Die Äußerungen dieser Frau sind ebenfalls untragbar. Ich persönlich finde sie weder besonders attraktiv noch interessant, und schon gar nicht sexy oder mysteriös - was sie in NTTD zugegebenermaßen auch nicht sein soll. Auf keinen Fall empfinde ich sie jedoch als Bond-Woman geeignet.

Ihre spielerische Leistung variiert bei Bond stark, so auch in NTTD. Erschütternd schlecht finde ich sie zum Beispiel in der Toilettenszene mit Nomi, und anschließend bei der Gegenüberstellung mit Waltz. Ansonsten macht sie in NTTD einen sehr soliden Job, und spielt die Rolle auch sehr viel konsistenter als in SP. Der große Star ist hier ohnehin Daniel Craig, der hier erstmals seine komplette Range zeigen darf, und allen anderen die Show stielt. Ein solcher Spielpartner ist natürlich ein Geschenk.
Was die Chemie zwischen den beiden angeht - ich empfinde es folgendermaßen: Craigs Bond lebt von der Spannung zwischen der Brutalität und behaupteten Kaltschnäuzigkeit der Figur und ihrer immer wieder aufbrausenden Emotionalität - was die Bondfigur unberechenbarer macht als zuvor. Ihm hätte eine Spielpartnerin gut getan, die menschliche Wärme und Güte ausstrahlt, aber wie er, versucht diese Verwundbarkeit-zeigenden Eigentschaften zu unterdrücken. Bei Seydoux ist es das genaue Gegenteil, sie gibt sich Mühe die Figur nach außen hin emotional zu gestalten, kann ihre Kälte im Kern jedoch nicht überspielen. Daher vermutlich auch die narrative Entscheidung ihr ein Kind an die Seite zu geben, so kann sie zumindest über Bande spielen, was für mich dann auch tatsächlich funktioniert. Das muss auch erstmal geschafft werden bei Bond.

Nichts desto trotz hätte auch ich eine andere Schauspielerin sehr viel lieber in der Rolle gesehen. Ich denke den Macher*innen war sehr wohl klar, dass der Madeleine-Charakter in SP komplett auf der Strecke bleibt, was natürlich in erster Linie am inkonsistenten und konstruierten Script liegt.
Ich verstehe wirklich nicht, weshalb Purvis&Wade für NTTD erneut beauftragt wurden. So sehr ich mich an ihre Präsenz als Autoren gewöhnt habe, ist es meines Erachtens an der Zeit sich von diesem Duo zu trennen.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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craigistheman hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:29 Lea Seydoux ist meiner Ansicht nach eine der überbewertesten Schauspielerinnen, die Frankreich derzeit zu bieten hat. Käme sie nicht aus dieser ominösen Familie, wäre sie nicht da, wo sie heute ist. Mit La Vie d'Adele gelang ihr ein Coup, fair enough... Aber alles darüber hinaus... Die Äußerungen dieser Frau sind ebenfalls untragbar.
Wer ihr Papa ist, interessiert mich wenig und was sie so privat redet, ist ihre Sache. Als Schauspielerin ist ihr finde ich die ein oder andere große Leistung gelungen. "La Vie d'Adele", klar, der ist gut, aber den hatte ich nicht mal im Sinn. Eher ihren ganz tollen Auftritt im zugegebenermaßen schwierigen "Kursk" von Thomas Vinterberg, ihre spannende Hauptrolle in "Le roman de ma femme" oder jüngst ihr mysteriöses, menschliches Spiel im wunderbaren "Die Geschichte meiner Frau". Sie ist vielleicht keine Marion Cotillard, aber wer ist das schon? Besser als sehr viele andere Damen, die sich so bei Bond abrackerten ist sie für mich locker. Für die schwache Rolle kann sie nichts und die fehlende Chemie mit Craig hätte den Casting-Directoren auffallen müssen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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BlofeldsKatze hat geschrieben: 12. Oktober 2021 08:34
Safin
-Maleks Performance war toll, wenn auch ein bisschen drüber. Aber damit habe ich an sich kein Problem, weil Over-The-Top-Bösewichte für mich schon ein bisschen so ein Bond-Ding sind. Seine Motive sind mir allerdings ein Rätsel, aber das sehen die meisten von euch auch so. White hat seine Familie getötet und er möchte sich an ihm rächen… Alles gut soweit. Dass letztendlich ganz Spectre dran glauben muss ist auch verständlich. Aber warum genau will er den halben Erdball auslöschen? Und warum genau hatte er vor das Virus zu verkaufen? Wie es scheint hatte er ja ohnehin schon Millionen Menschen auf dem Radar, zwangsläufig hätte durch weitreichende Verwandtschaften ohnehin jeder irgendwann den Löffel abgegeben.
Warum er Madeleine in der PTS gerettet hat verstehe ich ebenso nicht. Weil sie ein Kind war? Letztendlich unlogisch, aber halt nötig für den Film. So hat er mit Madeleine eine gewisse Verbindung.
Trotz allem toller Bösewicht!
Er konnte Madeleine aus Mitleid nicht sterben lassen, weil sie A noch ein Kind war und B, weil es ihn sichtlich berührt, wie sie versucht, sich zu verteidigen. So wie er. Er zieht Parallelen zwischen ihm und ihr.
"Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert."
"Doch wer sich bückt nach dem schmalen Taler, verpasst das große Bündel."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:34
craigistheman hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:29 Lea Seydoux ist meiner Ansicht nach eine der überbewertesten Schauspielerinnen, die Frankreich derzeit zu bieten hat. Käme sie nicht aus dieser ominösen Familie, wäre sie nicht da, wo sie heute ist. Mit La Vie d'Adele gelang ihr ein Coup, fair enough... Aber alles darüber hinaus... Die Äußerungen dieser Frau sind ebenfalls untragbar.
Wer ihr Papa ist, interessiert mich wenig und was sie so privat redet, ist ihre Sache. Als Schauspielerin ist ihr finde ich die ein oder andere große Leistung gelungen. "La Vie d'Adele", klar, der ist gut, aber den hatte ich nicht mal im Sinn. Eher ihren ganz tollen Auftritt im zugegebenermaßen schwierigen "Kursk" von Thomas Vinterberg, ihre spannende Hauptrolle in "Le roman de ma femme" oder jüngst ihr mysteriöses, menschliches Spiel im wunderbaren "Die Geschichte meiner Frau". Sie ist vielleicht keine Marion Cotillard, aber wer ist das schon? Besser als sehr viele andere Damen, die sich so bei Bond abrackerten ist sie für mich locker. Für die schwache Rolle kann sie nichts und die fehlende Chemie mit Craig hätte den Casting-Directoren auffallen müssen.
Ansichts- und Geschmacksache mein Lieber. Sie ist mir einfach unsympathisch, aber ich bin durch meine Familie, die teils in der französischen Filmlandschaft tätig ist nicht unvoreingenommen, drücken wir es mal so aus. ;) Dieses Business fußt auf Bekanntschaften und Vetternwirtschaft, ich gönn es ihr, aber anderen, die es meiner Ansicht nach eher verdient hätten eben ein bisschen mehr.
Natürlich ist sie ein ganz anderes Kaliber als eine Barabara Bach, Crey Lowell oder Denise Richards, keine Frage. Trotzdem hätte sie meines Erachtens aus der einen oder anderen bescheiden geschriebenen Szene, um es mild auszudrücken, mehr rausholen können. Ich finde über weite Teile SP spielt sie einfach schlecht. Und in NTTD ist die Toilettenszene mit dem Parfum ebenfalls scheußlich gespielt.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:29 Mal eine ehrliche Frage: Für wen war nach SP eindeutig klar, dass Madeleine und Bond jetzt ein richtiges "Liebespaar" und nicht einfach in dem Sinne zusammen sind, in dem Bond mit seinen Frauen immer schon zusammen war? Ich finde, SP hat das eigentlich gar nicht erzählt oder entwickelt. Warum soll Bond sich in diesem Film mehr in Madeleine verliebt haben als beispielsweise Timmy Daltón in Kara aus TLD verliebt war oder Roger M007re in Octopussy? Was war an der Beziehung der beiden in SP so besonders, dass man in NTTD gar nicht "anders konnte" als dort wieder anzusetzen?
Das ist doch völlig irrelevant. Der Film sagt uns einfach, dass die beiden sich jetzt verliebt haben. Warum muss ich das hinterfragen?
Es ist ja auch falsch, was einige denken, dass NTTD direkt nach SP spielt. das geht ja gar nicht. da wird Zeit dazwischen sein.

Aber dennoch.
- SP erzählt uns, dass Madeleine eine der wenigen ist, die Bonds Leben verstehen kann
- Sie ist zunächst sehr widerspenstig und abweisend - wohl ein Schutzreflex - aber SP zeigt da ja schon eine Entwicklung, zum Beispiel das sich aufbauende Vertrauen wenn sie seine Hand greift
- Am Ende des Films hat sich Bond ja schon entschieden. Er geht zu ihr und nicht zum MI6
- Dies wird dann mit etwas Abstand in NTTD weitergeführt, wo uns sehr deutlich in den ersten Minuten erzählt wird, dass die beiden sich weiter kennen und lieben gelernt haben und immer noch an ihrem Vertrauensproblem arbeiten

Das ist alles da. Alles ganz klar entwickelt. Man kann nun sagen, dass das trotzdem nicht gut geschrieben ist, und ihr es den beiden nicht abnehmt. Aber es ist da und sehr schlüssig.
Ich finde Lea im Film absolut zum Knutchen. Ihre puren Emotionen, die totale Verzweifelung in ihren Augen wenn er sie in den Zug abschiebt. Für mich ist perfekt
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:29 Mal eine ehrliche Frage: Für wen war nach SP eindeutig klar, dass Madeleine und Bond jetzt ein richtiges "Liebespaar" und nicht einfach in dem Sinne zusammen sind, in dem Bond mit seinen Frauen immer schon zusammen war? Ich finde, SP hat das eigentlich gar nicht erzählt oder entwickelt. Warum soll Bond sich in diesem Film mehr in Madeleine verliebt haben als beispielsweise Timmy Daltón in Kara aus TLD verliebt war oder Roger M007re in Octopussy? Was war an der Beziehung der beiden in SP so besonders, dass man in NTTD gar nicht "anders konnte" als dort wieder anzusetzen?
Berechtigte Frage. Und wenn ich ehrlich bin hat SP diese Romanze auch nie tiefgründig genug ausgearbeitet um die zwei am Ende als ernsthaftes Liebespaar sehen zu können. Man hat es aufgrund den Szenen in Marokko und der Endszene etwas erahnen können, aber mehr hat der Film nicht gemacht. Das nie Chemie zwischen Lea und Craig da war überschattet aber wohl leider das meiste.
Man hätte nach SP eigentlich alles mit Madeleine machen können. Als Verräterin hinstellen, sie sterben lassen, sie einfach nicht mehr weiter erwähnen. Wäre meiner Meinung nach alles machbar gewesen.

Ich finde sowieso, dass Vesper so dermaßen großartig war, dass sie wirklich die einzig große Liebe des Craig-Bonds hätte bleiben sollen.

Ich überlege gerade noch in welchen Szenen in Lea super fand...
- In Matera gefiel sie mir durchwegs sehr gut, auch Craig war hier spitze.
- Zu Beginn auf der Insel im Zusammenspiel mit Malek
- Tatsächlich mochte ich ihre Endszene als sie Bond noch über Funk kommuniziert.
The name's Bond, James Bond.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:29 Mal eine ehrliche Frage: Für wen war nach SP eindeutig klar, dass Madeleine und Bond jetzt ein richtiges "Liebespaar" und nicht einfach in dem Sinne zusammen sind, in dem Bond mit seinen Frauen immer schon zusammen war?
Ich nicht. Statistisch gesehen ist es auch sehr unpassend für Bond bzw. den Bond vor Daniel Craig, denn es bedeutet, dass Craig-Bond eine Quote von 100% hat wenn es darum geht, die Frau für's Leben zu finden. Vesper und Maddy, zwei von zwei. Camille war mehr eine platonische Schwester, SF hat gar nicht erst ein Bondgirl, M zählt nicht und alle anderen (Solange, Strawberry, Severine) waren im wahrsten Sinne des Wortes sehr kurzlebige Damen. "Bei Fleming hat sich Bond auch schon verliebt und wollte sein Leben mit der Dame verbringen!" - Ja, bei zweien von zwölf, nicht zweien von zwei. :)

Hmm, wo Carey Lowell schlecht sein soll weiss ich grade nicht, vor allem wenn CITM sagt Seydoux sei ein ganz anderes Kaliber, dann aber, Seydoux spiele schlecht. Dann müsste Lowell ja unterirdisch sein. Sehe ich überhaupt nicht so.
We'll always have Marburg

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 12. Oktober 2021 10:54 Das ist doch völlig irrelevant. Der Film sagt uns einfach, dass die beiden sich jetzt verliebt haben.
NTTD, ja. Aber SP nicht. Darum ging es ja. Ich fand das schon damals verwirrend, als im Forum plötzlich viele von Madeleine als Bonds zweiter Vesper geschrieben haben, weil: Was habe ich denn in dem Film verpasst? Sie landen in der Kiste, jawoll, und sie hilft ihm ein bisschen und wird dann im Finale von ihm gerettet, jawoll. Wo ist da der Unterschied zu so gut wie jedem anderen Bond-Girl der vergangenen fast 60 Jahre? Ich verstehe es wirklich nicht. Wenn Madeleine nach SP nie wieder aufgetaucht wäre, hätte ich das keine Sekunde ernsthaft hinterfragt. Man kann sie natürlich zurückholen, aber ich verstehe nicht, warum es die "einzig logische Konsequenz" gewesen sein soll, dieses eine von x-beliebigen Bond-Girls jetzt rückwirkend zur wichtigsten Frau der ganzen Reihe zu machen.
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