Re: Filmbesprechung "From Russia with Love (FRWL)"
Verfasst: 12. November 2015 22:48
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Da sehe ich nun wirklich nichts Besonderes drin. Da fallen mir bei den anderen Bond aus der Zeit genug ähnlich Sachen ein. NSNA ist weitgehend ein typischer 80er Jahre Bond, in dem Connery auch noch direkt an seine etwas andere Darstellung aus DAF anschließt.Franky007 hat geschrieben:Der Tarzanschrei ist das einzige was mir bei den EON Productions Bond Filme einfällt, das ich für stark übertrieben halte. Bei "Sag niemals nie" was so gut wie alles übertrieben. Die Urinprobe-Szene, dann die Szene wo James Bond ein Erklärung schreiben muss wo drin steht da Fatima Blush das Beste war das ihm je im Bett widerfahren ist, dann diese alberne Spiel um die Weltherrschaft mit den Elektroschocks wenn man dabei ist zu verlieren. Bestimmt fällt mir noch mehr ein wenn ich länger nachdenke.
Um das kurz richtig zu stellen: So etwas absurdes würde ich nie von mir geben. Außer über den Tarzanschrei von OP. Der ist kolossal lustig.Maibaum hat geschrieben:Laut Hille allerdings Meisterstücke des anspruchsvollen Humors und zum Tränen lachen.
Ich glaube wir kommen in dieser Sache allein schon deswegen nicht auf einen grünen Zweig, weil wir offenbar schon eine vollkommen andere Vorstellung von Humor haben. Für mich ist der Humor aus "Sag niemals nie" genauso wie aus "Diamantenfieber" keines Falls Bondwürdig. Und dieser Tarzanschrei aus "Octopussy" geht zwar auch noch in dieser Richtung, aber immerhin ist das auch die einzige Szene die in meinen Augen zu weit geht. Jede andere alberne Szenen in einem James Bond Film liegt bei mir noch im Rahmen.Maibaum hat geschrieben:Also mir dagegen fallen da leider haufenweise Sachen ein, da ist der Tarzanschrei nicht mal der schlimmste. Die Sachen die du aus NSNA genannt hast gehören allerdings nicht dazu, die sind ... was immer sie auch sind ... zumindest nicht direkt albern.
An eine richtig alberne Szene aus NSNA kann ich mich auch gerade nicht erinnern, aber es gibt sicher ein paar.
Gerade die Vorgänger MR, FYEO und leider auch OP enthalten da so einiges, aber natürlich auch die Nachfolger AVTAK und TLD. Laut Hille allerdings Meisterstücke des anspruchsvollen Humors und zum Tränen lachen. Obwohl Tränen da gar nicht so verkehrt sind.
Ja bitte.Casino Hille hat geschrieben:NSNA ist doch ausgelutscht. Wollen wir nicht alle mal wieder über QOS diskutieren?
Der ist kolossal unlustig und das sagt jemand, der den Moore-Film-Humor durchaus zu schätzen weiß.Casino Hille hat geschrieben:Um das kurz richtig zu stellen: So etwas absurdes würde ich nie von mir geben. Außer über den Tarzanschrei von OP. Der ist kolossal lustig.Maibaum hat geschrieben:Laut Hille allerdings Meisterstücke des anspruchsvollen Humors und zum Tränen lachen.
Das stimmt, Die Organisation Spectre und ihre Konstellationen wurden eigentlich nie mehr so gut in Szene gesetzt wie in FRWL. Die stark an Eyes Wide Shut erinnernde Romszene im Neuling bietet hier zwar eine starke Konkurrenz, im Gegensatz zum 1963er-Klassiker hat Mendes aber im weiteren Verlauf seines Films nur noch wenig aus der Präsenz der Organisation gemacht. Zwar fand ich Rosa Klebb wie bereits im Review erwähnt bei der Neusichtung weitaus weniger bedrohlich und stark als noch früher, aber das ist ein vergleichsweise kleienr Makel den Kronsteen, Red Grant und der wohl beste Blofeld in der Geschichte von Bond problemlos wettmachen.AnatolGogol hat geschrieben:Auch wenn Spectre bereits in DN Erwähnung gefunden hatte, so ist FRWL die eigentliche Geburtsstunde der berüchtigten Verbrecherorganisation. Die Etablierung von Spectre gelingt dabei geradezu mustergültig, vor allem durch die Stilisierung des mysteriösen, gesichtslosen Blofeld. Aber auch in Bezug auf andere Schlüsselelemente wird dem Zuschauer alles für Spectre elementare nahegebracht, etwa die Anrede in Nummernform, die detailliert ausgeführte Motivation der beabsichtigten Schurkerei, die äußerst bunte Zusammensetzung der Spectre-Mitglieder und natürlich die in Form der Kampffische und des Endes von Kronsteen bildlich sehr effektiv eingefangene Grausamkeit.
Das sehe ich anders, ich hatte eigentlich nie Zweifel daran, dass Tanja einfach nur schnell und leicht Bonds unwiderstehlichem Charme verfällt. Sie wirkt mir einfach zu naiv und unschuldig, als dass ich es ihr abnehemn würde, Bond eiskalt und berechnend Gefühle vorzutäuschen. Das passt nicht zu diesem Mädel. Ihr kurzes Zögern in der Schlussszene, bevor sie den Abzug drückt, deutet für mich nur darauf hin, dass sie trotz allem noch eine gehörige Portion Respekt oder sogar Angst vor Klebb hat, deren plötzliches Auftauchen in Venedig für Tanja, die sich bereits an Bonds Seite im westlichen Liebeshimmel wägte, völlig unerwartet kam.AnatolGogol hat geschrieben:Eine weitere sehr effektive Maßnahme von Drehbuch und Inszenierung ist die vom Zuschauer nicht wirklich zu durchschauende Figur der Tanja. Ob hinter ihrer Wirbelwind-Romanze mit Bond nur die berechnende Ausführung ihres von Rosa Klebb erteilten Auftrages steckt oder sie vielleicht doch durch echte Gefühle motiviert ist bleibt bis zum auflösenden Finale unklar.